Ist das normal ? (Hobby? Barfuß! 2)

Ralf (BN), Stammposter, Sunday, 14.01.2007, 02:57 (vor 6461 Tagen)

Hallo, liebe Leute,

wir wackeren Barfussläufer mögen ja von ignoranten Zeitgenossen gelegentlich als Spinner verkannt werden - aber wie soll man das nennen, was so manche Schuhverliebte treiben ?

Daß das Tragen neuen und/oder besonders schicken Schuhwerkes oft mit mehr oder weniger Qualen verbunden ist, dürfte eine Binsenweisheit sein.

Einige Märchengestalten hackten sich sogar Fersen und Zehen ab, um dadurch Ihre Füße kompatibel zu irgendwelchen zierlichen gläsernen Pantoffeln zu machen, mit dem Ziel, dadurch eine wesentlich bessere soziale Stellung (Prinzessin, oder so) zu erlangen, was allerdings in einem Fiasko endete. Rucketiku...Blut ist im Schuh! Nur ein Märchen ?

"Toe Tuck", heisst die neue Modefolter, zumindest quält dieser Begriff die Zunge weniger als die korrekte medizinische Bezeichnung " orthoplastische Hemiphalangektomie". Das bedeutet im Klartext: "Was nicht passt, wird passend gemacht!" Nein, nicht der Schuh, sondern der Fuß, und zwar chirurgisch... Autsch !!!


Ist aber offensichtlich ein grosser Hit in New York !

Gelesen habe ich das im Magazin "P.M. Fragen&Antworten", Januar 2007, Seite 18, Artikel: "Facelift für die Füsse?"

Der Artikel spricht von einem regelrechten "Fusskult" in den USA (hört, hört!), der sich aber offensichtlich zum Barfussgehen so verhält, wie eine Modemesse für Fetischkleidung zu einem Naturistentreffen.

Zitat: "High Heels und Pumps sind die Dessous von heute" Man spricht gar vom ""Zehdekolletés".

Vielleicht sind es ja Auswüchse der permanenten Barfussunterdrückung; sich maskieren, um frei zu sein? (Ein Schelm, wer dabei an den Karneval denkt ;-)
Ist der nächste Schritt dann eventuell sogar das freie (gesetzlich verbriefte) Barfusslaufen ? Oder wird es noch schlimmer? Den Ami´s ist ja nichts unmöglich...

Wir haben es gut; uns müssen keine Knochen oder Weichteile entfernt werden, unsere Füsse passen immer !

Ich blicke an mir herab, und denke im stillen "Seid froh, daß ihr einem Menschen gehört, der sich für halbwegs normal hält, nur euer Bestes will, Schuhwerk minimal dosiert und euch jede Menge frischer Luft gönnt...

Oh Zeiten, oh Sitten !

Mit natürlichen Füssen

Ralf (BN)

Nein.

Jay, Sunday, 14.01.2007, 17:18 (vor 6461 Tagen) @ Ralf (BN)

Hi Ralf,
ich betrachte das als eine wichtige Info über den Zustand der amerikanischen Schickimicki-Szene (Evolution & Perversion, wieder ein Stück weiter, kann bloß mit meinem schlechten Latein gar keine Begriffe mehr dafür bilden, was sich hier 'ausbildet')...
--

Hallo, liebe Leute,
wir wackeren Barfussläufer mögen ja von ignoranten Zeitgenossen gelegentlich als Spinner verkannt werden - aber wie soll man das nennen, was so manche Schuhverliebte treiben ?
Daß das Tragen neuen und/oder besonders schicken Schuhwerkes oft mit mehr oder weniger Qualen verbunden ist, dürfte eine Binsenweisheit sein.
Einige Märchengestalten hackten sich sogar Fersen und Zehen ab, um dadurch Ihre Füße kompatibel zu irgendwelchen zierlichen gläsernen Pantoffeln zu machen, mit dem Ziel, dadurch eine wesentlich bessere soziale Stellung (Prinzessin, oder so) zu erlangen, was allerdings in einem Fiasko endete. Rucketiku...Blut ist im Schuh! Nur ein Märchen ?
"Toe Tuck", heisst die neue Modefolter, zumindest quält dieser Begriff die Zunge weniger als die korrekte medizinische Bezeichnung " orthoplastische Hemiphalangektomie". Das bedeutet im Klartext: "Was nicht passt, wird passend gemacht!" Nein, nicht der Schuh, sondern der Fuß, und zwar chirurgisch... Autsch !!!
Ist aber offensichtlich ein grosser Hit in New York !
Gelesen habe ich das im Magazin "P.M. Fragen&Antworten", Januar 2007, Seite 18, Artikel: "Facelift für die Füsse?"
Der Artikel spricht von einem regelrechten "Fusskult" in den USA (hört, hört!), der sich aber offensichtlich zum Barfussgehen so verhält, wie eine Modemesse für Fetischkleidung zu einem Naturistentreffen.

--
Ein Schmarn. Ein entfernter Bekannter meinerseits hatte vor vielen Jahren einmal "P. M.´s interessantes Magazin" abonniert, 1 Jahr und Schluß war damit, weil wirklich nur Dreck, Unsinn & Blödsinn drinstand. Weder können die differenzieren, was "Fußkult" (hier wohl mit völlig fehlender Abgrenzung zum Fetischismus) ist, noch kommen die 'drauf, daß hier wohl SCHUHKULT (dem sich alles natürlich-anatomische unterzuordnen hat) der korrekte Begriff hierfür ist.
--

Zitat: "High Heels und Pumps sind die Dessous von heute" Man spricht gar vom ""Zehdekolletés".

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Wie denn, nachdem ja kaum mehr Zehen vorhanden sind, da sie ja teilweise oder ganz amputiert wurden?
--

Vielleicht sind es ja Auswüchse der permanenten Barfussunterdrückung; sich maskieren, um frei zu sein? (Ein Schelm, wer dabei an den Karneval denkt ;-)

--
Nein. Das ist für mich eine Sonderform perversen Fußfetischismus', diesmal mit einer abartig-masochistischen Komponente. Schließlich hängen F-Fetischisten alles am F auf, warum also auch nicht das Masochistische (Lust daran, Füße zu quälen, sie zu verstümmeln)? Jetzt ist es eben passiert...
--

Ist der nächste Schritt dann eventuell sogar das freie (gesetzlich verbriefte) Barfusslaufen ? Oder wird es noch schlimmer? Den Ami´s ist ja nichts unmöglich...

--
Kaum. So wie die drauf sind, sind die langsam -zig Lichtjahre von einer natürlichen BF-Kultur entfernt. Grade fallen mir wieder lateinische Restbestände ins Gehirn, und Griechisch kann ich nur von meiner "einigermaßenen" Allgemeinbildung. Alte Sprachen haben etwas für sich. Sie erleichtern tatsächlich irgendwo die abstrahierende Begriffsbildung.
Eureka! Vielleicht hab' ich wirklich die passende Bezeichnung für deren kollektive Massenpsychose gefunden, das Syndrom ist jedenfalls mit einer analogen Bezeichung in der Psychiatrie bekannt.
Füße heißen glaube ich lateinisch "pedes", und Angstzustände heißen (ist wohl griechisch) "Phobien". Wenn mich mein höchst mangelhaftes Latein nicht im Stich läßt, ändert sich glaube ich irgendwo ein Vokal, und das, was jetzt in den USA Sache ist, wird doch genau durch das gemischt lateinisch-griechische Kunstwort PEDOPHOBIE* (Angst vor Füßen, auch Feindlichkeit in bezug auf -, so wie eben Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]) getroffen. Das kann bei einzelnen auftreten oder eben auch als kollektive Massenpsychose bis -neurose (den Begriff habe ich mir selbst einfallen lassen, vielleicht war er auch schon vorher da). Die genauen Behaviourschemata sind die selben wie bei Angst vor Hunden, Angst vor Juden, Angst vor orientalisch aussehenden Menschen als potentielle Terroristen [in USA weit verbreitet] etc.
--

Wir haben es gut; uns müssen keine Knochen oder Weichteile entfernt werden, unsere Füsse passen immer !

--
Ja, und es gibt etwas, was noch schöner ist: wenn man mit den eigenen Füßen nicht nur zufrieden ist, sondern sie das eigene Outfitideal gut treffen. Zwischen 13 u. 16 hatte ich einmal eine Phase, in der ich andere Füße haben wollte, als ich habe und war auch sonst mit meinem Aussehen nicht zufrieden & sehr schlecht 'drauf, aber seit Frühsommer 1974 behaupte ich, das Glück zu haben, exakt die Füße zu haben, die ich haben WILL (nicht, weil mir keine anderen zur Verfügung stehen). Wenn ich meist so im April oder Mai erstmals wieder BF outdoor "stärker" ausrückte, schließe ich keineswegs eines aus: Ich hab' dabei nicht nur das allgemeine Feeling der Happyness des BF-Gehens gehabt, sondern mir folgendes "eingebildet" (es kam mir nicht als Autosuggestion vor): Ich bin der glücklichste Barfußgeher der Welt. Das soll keine Angabe sein, weil "Glücklich" kein Leistungskriterium ist. Ursprünglich wollte ich hier mal mein persönliches Barfuß-Credo & meine biografische BF-Geschichte posten, jetzt habe ich halt diesen Aspekt vorweggenommen...
Sonst bin ich übrigens kein glücklicher Mensch (war auch schon vor der Sache mit der Blase bei mir so). Deswegen habe ich BF so bitter nötig.
--

Ich blicke an mir herab, und denke im stillen "Seid froh, daß ihr einem Menschen gehört, der sich für halbwegs normal hält, nur euer Bestes will, Schuhwerk minimal dosiert und euch jede Menge frischer Luft gönnt...

--
Na ja, es ist nicht so, daß ich diesen in 2facher Ausfertigung vorhandenen Körperteil im eigentlichen Sinne liebe. Aber sie sollten es nicht schlechter haben als z. B. mein Gesicht, meine langen Haare, meine Hände, etc. und werden optimal behandelt...
--

Oh Zeiten, oh Sitten !

--
Schrecklich. Gräßlich. Als historische Reminiszenz sei noch erwähnt, daß "Füßebinden" bei Chinesinnen im Mittelalter angewendet wurde (galt als äußerst unangenehm), damit sie betont weibliche, zierliche Füßchen hatten, eine, wie hier wohl zu vermuten ist, fetischistische Komponente mit masochistischem Beigeschmack stand wohl nicht dahinter.
Möglicherweise kann kritisiert werden, daß das Posting wie das vorliegende nicht ins Forum gehören. Ich bin aber der Meinung, daß man als natürlicher BF-Geher auch über die Existenz derartigen perversen Mists (kurz, ohne seine Inhalte zu präsentieren) nicht uninformiert sein sollte.
--

Mit natürlichen Füssen

Ralf (BN)
--
Genauso. Viel Spaß mit Füßen, die Füße sein dürfen und nichts Zehen-Teilamputiertes Schuhen zuliebe.
Zum Teufel mit Schuhen & Socken!!!! Ich hasse sie!!!!
Jay (Freising, 30 km nordöstlich von München)

*) Sollte meine lateinische Wortschöpfung falsch sein (doch nennen wir es ruhig so, was jetzt in den USA los ist, als Analogon zu Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]), bitte korrigieren. BF-"Profis" können ruhig eigene Fachausdrücke kreieren.

Nein.

Markus U., Stammposter, Monday, 15.01.2007, 15:52 (vor 6460 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Die spinnen, die Amerikaner!

Ich habe schon einiges über amerikanische Überspanntheiten in den Medien lesen dürfen, so etwa über "Anti- Essen" (ein unverdauliches Gemampfe, das eben wegen seiner Unverdaulichkeit Gewichtszunahme verhindern soll, als eine Art "Genuß ohne Reue") oder das sonderbare Rechtsverständnis, das in exorbitanten Schadensersatzforderungen gipfelt, wenn der Betreiber eines Kaffeeautomaten nicht explizit darauf hinweist, daß man sich bei unachtsamem Umgang an heißem Kaffee verbrühen kann (erste Versuche, hierzulande analoge Schadensersatzforderungen im Rechtswege geltend zu machen, konnten unter Hinweis auf die Eigenverantwortlichkeit gottlobs von der Rechtsprechung abgewehrt werden).

Da überrascht einen gar nix mehr, auch nicht die Teilamputation von Zehen, um die Füße an irgendwelche modischen Schuhe anzupassen.
Sicherlich werden die "Ärzte", die solchen Murks verhackstücken, ihre "Patient(inn)en" darauf hinweisen, daß solche Teilamputationen nicht mehr rückgängig zu machen sind (um Schadensersatzforderungen vorzubeugen).

Wenn ich mich recht erinnere, wurden Schuhe zum Verhängnis der Menschheit hauptsächlich deswegen erfunden, damit Menschen auf nicht artgerechten Böden wie z. B. Eis & Schnee ohne Erfrierungen über längere Zeit überleben konnten. Dabei wurden freilich die Schuhe bisher allermeist an die Füße angepaßt, nicht umgekehrt. Zwar weist das bekannte Märchenmotiv aus "Aschenputtel" darauf hin, daß der umgekehrte Gedanke (daß Füße ggf. durch chirurgische Maßnahmen an die Schuhe angepaßt werden müßten)) nicht ganz neu ist, aber gerade deswegen hatte ich dieses Märchen von Anfang an verabscheut.

Das ist für mich eine Sonderform perversen Fußfetischismus', diesmal mit einer abartig-masochistischen Komponente. Schließlich hängen F-Fetischisten alles am F auf, warum also auch nicht das Masochistische (Lust daran, Füße zu quälen, sie zu verstümmeln)? Jetzt ist es eben passiert...

Wird wohl so sein. Das einzig Interessante für mich wäre, welche Geschichte eine Person haben muß, um so "drauf" zu kommen, daß sie sich freiwillig einen Teil ihrer Zehen amputieren läßt?

So wie die [Amerikaner] drauf sind, sind die langsam -zig Lichtjahre von einer natürlichen BF-Kultur entfernt. Grade fallen mir wieder lateinische Restbestände ins Gehirn, und Griechisch kann ich nur von meiner "einigermaßenen" Allgemeinbildung. Alte Sprachen haben etwas für sich. Sie erleichtern tatsächlich irgendwo die abstrahierende Begriffsbildung.
Eureka! Vielleicht hab' ich wirklich die passende Bezeichnung für deren kollektive Massenpsychose gefunden, das Syndrom ist jedenfalls mit einer analogen Bezeichung in der Psychiatrie bekannt.
Füße heißen glaube ich lateinisch "pedes", und Angstzustände heißen (ist wohl griechisch) "Phobien". Wenn mich mein höchst mangelhaftes Latein nicht im Stich läßt, ändert sich glaube ich irgendwo ein Vokal, und das, was jetzt in den USA Sache ist, wird doch genau durch das gemischt lateinisch-griechische Kunstwort PEDOPHOBIE* (Angst vor Füßen, auch Feindlichkeit in bezug auf -, so wie eben Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]) getroffen. Das kann bei einzelnen auftreten oder eben auch als kollektive Massenpsychose bis -neurose (den Begriff habe ich mir selbst einfallen lassen, vielleicht war er auch schon vorher da). Die genauen Behaviourschemata sind die selben wie bei Angst vor Hunden, Angst vor Juden, Angst vor orientalisch aussehenden Menschen als potentielle Terroristen [in USA weit verbreitet] etc.

Ja, aber wie könnte diese Angst vor Füßen entstanden sein? Irgendwelche Ursachen muß sie ja haben.

Ja, und es gibt etwas, was noch schöner ist: wenn man mit den eigenen Füßen nicht nur zufrieden ist, sondern sie das eigene Outfitideal gut treffen. Zwischen 13 u. 16 hatte ich einmal eine Phase, in der ich andere Füße haben wollte, als ich habe und war auch sonst mit meinem Aussehen nicht zufrieden & sehr schlecht 'drauf, aber seit Frühsommer 1974 behaupte ich, das Glück zu haben, exakt die Füße zu haben, die ich haben WILL (nicht, weil mir keine anderen zur Verfügung stehen). Wenn ich meist so im April oder Mai erstmals wieder BF outdoor "stärker" ausrückte, schließe ich keineswegs eines aus: Ich hab' dabei nicht nur das allgemeine Feeling der Happyness des BF-Gehens gehabt, sondern mir folgendes "eingebildet" (es kam mir nicht als Autosuggestion vor): Ich bin der glücklichste Barfußgeher der Welt. Das soll keine Angabe sein, weil "Glücklich" kein Leistungskriterium ist. Ursprünglich wollte ich hier mal mein persönliches Barfuß-Credo & meine biografische BF-Geschichte posten, jetzt habe ich halt diesen Aspekt vorweggenommen...

Nun ja, ich darf wohl sagen, daß Du sehr ungewöhnliche Füße hast. Von der Größe her sind sie zwar ziemlich unspektakulär, aber sie sehen sehr kindlich aus und fühlen sich auch so an! Wie bei meinem Neffen, als er noch ganz klein war und es genoß, wenn ich ihm die Füßchen massierte...
Ich selber mag lieber "toughe" Füße, denen man anmerkt, daß sie überwiegend ohne Schuhe in Gebrauch sind und bin froh, daß das bei mir der Fall ist.

Sonst bin ich übrigens kein glücklicher Mensch (war auch schon vor der Sache mit der Blase bei mir so). Deswegen habe ich BF so bitter nötig.

Ja, Barfußlaufen trägt wesentlich dazu bei, die Seele einigermaßen in der Balance zu halten. Vielleicht, weil man barfuß buchstäblich "auf dem Boden der Tatsachen" steht?

Na ja, es ist nicht so, daß ich diesen in 2facher Ausfertigung vorhandenen Körperteil im eigentlichen Sinne liebe. Aber sie sollten es nicht schlechter haben als z. B. mein Gesicht, meine langen Haare, meine Hände, etc. und werden optimal behandelt...

Seh ich auch so. Ich wende meinen Füßen keineswegs mehr Aufmerksamkeit zu als anderen Köperteilen, sondern eher weniger. Meine Hände wasche ich weitaus häufiger als die Füße. Auch die Haare erhalten weitaus mehr Pflege als die Füße, denn während die ersteren immer wieder sorgfältig gewaschen & gekämmt werden müssen, benötigen die letzteren fast gar keine Pflege.

Als historische Reminiszenz sei noch erwähnt, daß "Füßebinden" bei Chinesinnen im Mittelalter angewendet wurde (galt als äußerst unangenehm), damit sie betont weibliche, zierliche Füßchen hatten, eine, wie hier wohl zu vermuten ist, fetischistische Komponente mit masochistischem Beigeschmack stand wohl nicht dahinter.

Das Füßebinden in China kam zur Zeit der Song- Dynastie im Mittelalter auf und hielt sich bis zum Ende der Qing- Dynastie im Jahre 1912. Da sich nur reiche Frauen eingebundene Füße leisten konnten (da sie mit eingebundenen Füßen kaum gehen konnten, ließen sie sich zumeist in Sänften tragen), waren eingebundene Füße auch ein Statussymbol, denn ärmere Frauen hatten keine Dienerschaft, die sie in Sänften umhergetragen hätten. Des weiteren war das Füßebinden ein subtiles Mittel der Männer, ihre Frauen unter Kontrolle zu halten, da die Frauen ihnen mit eingebundenen, also dauerhaft verstümmelten Füßen nicht davonlaufen konnten. In abgelegenen, ländlich- konservativen Gegenden Chinas hielt sich die Sitte des Füßebindens teilweise bis weit in die republikanische Zeit, also bis etwa 1930, so daß auch heute noch in China einige sehr betagte Frauen mit eingebundenen Füßen leben dürften.

Möglicherweise kann kritisiert werden, daß das Posting wie das vorliegende nicht ins Forum gehören. Ich bin aber der Meinung, daß man als natürlicher BF-Geher auch über die Existenz derartigen perversen Mists (kurz, ohne seine Inhalte zu präsentieren) nicht uninformiert sein sollte.

Dieser Ansicht stimme ich zu.

Zum Teufel mit Schuhen & Socken!!!! Ich hasse sie!!!!

Jawoll, so ist es! *begeistert zustimm*

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Nein.

Ralf (BN), Stammposter, Tuesday, 16.01.2007, 10:07 (vor 6459 Tagen) @ Jay

Hi, Jay,

sorry, daß ich erst jetzt zum antworten komme.

Hi Ralf,

ich betrachte das als eine wichtige Info über den Zustand der amerikanischen Schickimicki-Szene (Evolution & Perversion, wieder ein Stück weiter, kann bloß mit meinem schlechten Latein gar keine Begriffe mehr dafür bilden, was sich hier 'ausbildet')...
--

Wie wär´s mit "Stupiditas maximus" ?

Hallo, liebe Leute,
wir wackeren Barfussläufer mögen ja von ignoranten Zeitgenossen gelegentlich als Spinner verkannt werden - aber wie soll man das nennen, was so manche Schuhverliebte treiben ?
Daß das Tragen neuen und/oder besonders schicken Schuhwerkes oft mit mehr oder weniger Qualen verbunden ist, dürfte eine Binsenweisheit sein.
Einige Märchengestalten hackten sich sogar Fersen und Zehen ab, um dadurch Ihre Füße kompatibel zu irgendwelchen zierlichen gläsernen Pantoffeln zu machen, mit dem Ziel, dadurch eine wesentlich bessere soziale Stellung (Prinzessin, oder so) zu erlangen, was allerdings in einem Fiasko endete. Rucketiku...Blut ist im Schuh! Nur ein Märchen ?
"Toe Tuck", heisst die neue Modefolter, zumindest quält dieser Begriff die Zunge weniger als die korrekte medizinische Bezeichnung " orthoplastische Hemiphalangektomie". Das bedeutet im Klartext: "Was nicht passt, wird passend gemacht!" Nein, nicht der Schuh, sondern der Fuß, und zwar chirurgisch... Autsch !!!
Ist aber offensichtlich ein grosser Hit in New York !
Gelesen habe ich das im Magazin "P.M. Fragen&Antworten", Januar 2007, Seite 18, Artikel: "Facelift für die Füsse?"
Der Artikel spricht von einem regelrechten "Fusskult" in den USA (hört, hört!), der sich aber offensichtlich zum Barfussgehen so verhält, wie eine Modemesse für Fetischkleidung zu einem Naturistentreffen.

Ein Schmarn. Ein entfernter Bekannter meinerseits hatte vor vielen Jahren einmal "P. M.´s interessantes Magazin" abonniert, 1 Jahr und Schluß war damit, weil wirklich nur Dreck, Unsinn & Blödsinn drinstand. Weder können die differenzieren, was "Fußkult" (hier wohl mit völlig fehlender Abgrenzung zum Fetischismus) ist, noch kommen die 'drauf, daß hier wohl SCHUHKULT (dem sich alles natürlich-anatomische unterzuordnen hat) der korrekte Begriff hierfür ist.

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Solche Magazine sind eben nur ein schneller Happen für zwischendurch; da sieht man auch mal grosszügig drüber weg, wenn in elektrischen Leitungen Spannung statt Strom fliesst, einzelne Sterne als Galaxien bezeichnet werden, oder Begrife wie "Fusskult" schluderig abgehandelt werden. Es gibt natürlich auch anspruchsvollere Wissensmgazine, für deren Lektüre aber zumindest ich viel Zeit und Musse benötige.

Zitat: "High Heels und Pumps sind die Dessous von heute" Man spricht gar vom ""Zehdekolletés".

Wie denn, nachdem ja kaum mehr Zehen vorhanden sind, da sie ja teilweise oder ganz amputiert wurden?

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Vielleicht gibt es ja demnächst künstliche Zehen ? *ROFL*

Vielleicht sind es ja Auswüchse der permanenten Barfussunterdrückung; sich maskieren, um frei zu sein? (Ein Schelm, wer dabei an den Karneval denkt ;-)

Nein. Das ist für mich eine Sonderform perversen Fußfetischismus', diesmal mit einer abartig-masochistischen Komponente. Schließlich hängen F-Fetischisten alles am F auf, warum also auch nicht das Masochistische (Lust daran, Füße zu quälen, sie zu verstümmeln)? Jetzt ist es eben passiert...

--

Die Tortur ist der Mode garstige Schwester ;-)

Ist der nächste Schritt dann eventuell sogar das freie (gesetzlich verbriefte) Barfusslaufen ? Oder wird es noch schlimmer? Den Ami´s ist ja nichts unmöglich...

Kaum. So wie die drauf sind, sind die langsam -zig Lichtjahre von einer natürlichen BF-Kultur entfernt. Grade fallen mir wieder lateinische Restbestände ins Gehirn, und Griechisch kann ich nur von meiner "einigermaßenen" Allgemeinbildung. Alte Sprachen haben etwas für sich. Sie erleichtern tatsächlich irgendwo die abstrahierende Begriffsbildung.

Eureka! Vielleicht hab' ich wirklich die passende Bezeichnung für deren kollektive Massenpsychose gefunden, das Syndrom ist jedenfalls mit einer analogen Bezeichung in der Psychiatrie bekannt.
Füße heißen glaube ich lateinisch "pedes", und Angstzustände heißen (ist wohl griechisch) "Phobien". Wenn mich mein höchst mangelhaftes Latein nicht im Stich läßt, ändert sich glaube ich irgendwo ein Vokal, und das, was jetzt in den USA Sache ist, wird doch genau durch das gemischt lateinisch-griechische Kunstwort PEDOPHOBIE* (Angst vor Füßen, auch Feindlichkeit in bezug auf -, so wie eben Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]) getroffen. Das kann bei einzelnen auftreten oder eben auch als kollektive Massenpsychose bis -neurose (den Begriff habe ich mir selbst einfallen lassen, vielleicht war er auch schon vorher da). Die genauen Behaviourschemata sind die selben wie bei Angst vor Hunden, Angst vor Juden, Angst vor orientalisch aussehenden Menschen als potentielle Terroristen [in USA weit verbreitet] etc.
--

Stimmt, Pedophobie ist meines Erachtens ein guter Begriff für das barfussfeindliche Getue; mögliche Alternativen wie Pedibus-Nudis-Phobie oder gar Solumphobie (denn genau genommen fürchtet man ja wohl weniger den Fuss an sich, sondern die Berührung des Bodens mit der nackten Sohle. Stichwort:"Klebe-Flipflops") klingen einfach nicht gut.

Wir haben es gut; uns müssen keine Knochen oder Weichteile entfernt werden, unsere Füsse passen immer !

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Ja, und es gibt etwas, was noch schöner ist: wenn man mit den eigenen Füßen nicht nur zufrieden ist, sondern sie das eigene Outfitideal gut treffen. Zwischen 13 u. 16 hatte ich einmal eine Phase, in der ich andere Füße haben wollte, als ich habe und war auch sonst mit meinem Aussehen nicht zufrieden & sehr schlecht 'drauf, aber seit Frühsommer 1974 behaupte ich, das Glück zu haben, exakt die Füße zu haben, die ich haben WILL (nicht, weil mir keine anderen zur Verfügung stehen). Wenn ich meist so im April oder Mai erstmals wieder BF outdoor "stärker" ausrückte, schließe ich keineswegs eines aus: Ich hab' dabei nicht nur das allgemeine Feeling der Happyness des BF-Gehens gehabt, sondern mir folgendes "eingebildet" (es kam mir nicht als Autosuggestion vor): Ich bin der glücklichste Barfußgeher der Welt. Das soll keine Angabe sein, weil "Glücklich" kein Leistungskriterium ist. Ursprünglich wollte ich hier mal mein persönliches Barfuß-Credo & meine biografische BF-Geschichte posten, jetzt habe ich halt diesen Aspekt vorweggenommen...

Sonst bin ich übrigens kein glücklicher Mensch (war auch schon vor der Sache mit der Blase bei mir so). Deswegen habe ich BF so bitter nötig.
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Das Outfitideal ist mir eher egal, etwas mehr Fussfitness bei weiten Strecken käme für mich besser... (Das leidige Übergewicht!)

An das Glück gewöhnt man sich sehr schnell; Leid gönnt man ja keinem, aber es verursacht oft ein starkes Lebensgefühl, das viele gute Seiten im Menschen zu wecken vermag.
Und die vielfältigen Sinneseindrücke, die BF bewirkt, kommen sowohl den fröhlichen als auch den traurigen Menschen zugute !

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Ich blicke an mir herab, und denke im stillen "Seid froh, daß ihr einem Menschen gehört, der sich für halbwegs normal hält, nur euer Bestes will, Schuhwerk minimal dosiert und euch jede Menge frischer Luft gönnt...

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Na ja, es ist nicht so, daß ich diesen in 2facher Ausfertigung vorhandenen Körperteil im eigentlichen Sinne liebe. Aber sie sollten es nicht schlechter haben als z. B. mein Gesicht, meine langen Haare, meine Hände, etc. und werden optimal behandelt...

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Ganz meine Meinung, habe es nur etwas schwülstig ausgedrückt.

Oh Zeiten, oh Sitten !

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Schrecklich. Gräßlich. Als historische Reminiszenz sei noch erwähnt, daß "Füßebinden" bei Chinesinnen im Mittelalter angewendet wurde (galt als äußerst unangenehm), damit sie betont weibliche, zierliche Füßchen hatten, eine, wie hier wohl zu vermuten ist, fetischistische Komponente mit masochistischem Beigeschmack stand wohl nicht dahinter.

Das ist auch so ein abartiger Körperkult, genau wie Tellerlippen, Kegelköpfe, Giraffenhälse und Genitalverstümmlung. Üblerweise gelten solche Körperverletzungen auch noch als Statussymbol !

Möglicherweise kann kritisiert werden, daß das Posting wie das vorliegende nicht ins Forum gehören. Ich bin aber der Meinung, daß man als natürlicher BF-Geher auch über die Existenz derartigen perversen Mists (kurz, ohne seine Inhalte zu präsentieren) nicht uninformiert sein sollte.

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Sehe ich auch so. Man soll seinen Horizont ruhig weit und offen halten. Sollte mich in absehbahrer Zeit mal ein Schuhträger fragen warum ich mir BF antue, fallen mir (und anderen) vielleicht ganz neue Argumente ein !
*ggg*

Mögen die Füsse weit tragen...

Alles Gute

Ralf (BN)

Ja!

Jay, Thursday, 18.01.2007, 08:33 (vor 6457 Tagen) @ Ralf (BN)

Hi Ralf,
endlich komme ich dazu, den übrigens, wie sich später zeigen wird, äußerst wichtigen Dialog fortzusetzen...

ich betrachte das als eine wichtige Info über den Zustand der amerikanischen Schickimicki-Szene (Evolution & Perversion, wieder ein Stück weiter, kann bloß mit meinem schlechten Latein gar keine Begriffe mehr dafür bilden, was sich hier 'ausbildet')...

Wie wär´s mit "Stupiditas maximus?

Ja, aber es werden im Rahmen aller Dinge dieser Welt noch weit mehr Blödsinnigkeiten gemacht, die nichts mit Füßen oder BF zu tun haben. Daher würde ich mir diesen sehr allgemeinen Terminus für was anderes aufheben.

Vielleicht gibt es ja demnächst künstliche Zehen ? *ROFL*

Es ist in der Tat sogar durchaus möglich, daß es Zehenprothesen gibt. Erinnert sei an die Rasenmäherunfälle, bei denen z. B. die große Zehe abgetrennt und weggeschleudert wurde. Soviel ich weiß, kann man ohne große Z. nicht mal in Schuhen richtig und BF schon rein von der physikalischen Funktion her überhaupt nicht gehen.

Die Tortur ist der Mode garstige Schwester ;-)

Darüber ließe sich philosophisch viel sagen. Bei der jetzt 'grade vorliegenden Gelegenheit würde es einfach zu lang werden.

Füße heißen glaube ich lateinisch "pedes", und Angstzustände heißen (ist wohl griechisch) "Phobien". Wenn mich mein höchst mangelhaftes Latein nicht im Stich läßt, ändert sich glaube ich irgendwo ein Vokal, und das, was jetzt in den USA Sache ist, wird doch genau durch das gemischt lateinisch-griechische Kunstwort PEDOPHOBIE* (Angst vor Füßen, auch Feindlichkeit in bezug auf -, so wie eben Xenophobie [Fremdenfeindlichkeit]) getroffen. Das kann bei einzelnen auftreten oder eben auch als kollektive Massenpsychose bis -neurose (den Begriff habe ich mir selbst einfallen lassen, vielleicht war er auch schon vorher da). Die genauen Behaviourschemata sind die selben wie bei Angst vor Hunden, Angst vor Juden, Angst vor orientalisch aussehenden Menschen als potentielle Terroristen [in USA weit verbreitet] etc.

Stimmt, Pedophobie ist meines Erachtens ein guter Begriff für das barfussfeindliche Getue; mögliche Alternativen wie Pedibus-Nudis-Phobie oder gar Solumphobie (denn genau genommen fürchtet man ja wohl weniger den Fuss an sich, sondern die Berührung des Bodens mit der nackten Sohle. Stichwort:"Klebe-Flipflops") klingen einfach nicht gut.

JA! DU HAST ES GEFUNDEN! DAS WORT IST: PEDIBUS-NUDIS-PHOBIE.
Man sollte darin übereinkommen, daß das zukünftig mit "PNP" abgekürzt wird (das mag zwar Elektroniker irritieren, weil das auch eine Bezeichnung für eine bestimmte Bipolartransistorenart ist, und zwar die, die normal mit Collector negativ gegen Emitter betrieben wird), aber im Rahmen dieses Forums geht´s schon und es ist praktisch.
Gründe:
* Komplexe, bizarre pathologische Syndrome werden in der Wissenschaft häufig mit solchen Mehrkomponenten-Wörtern bezeichnet; &
* Es drückt exakt die Angst, die Aversion oder regelrechten Haß auf SPEZIFISCH NACKTE Füße aus, auch & eben gerade im täglichen Alltagsleben. Man stelle sich einen typischen BF-Gegner vor, der sein Auto zur Inspektion bringt. Er wird nichts dagegen haben, daß der Mechaniker, der eben einfach nur pedes hat, aber andere, die Pedale seines Kfz tritt, solange er Schuhe anhat.
Ganz anders wäre es, wenn er pedes nudes (keine Ahnung, ob nudes der korrekte Plural-Adjektiv ist) hätte. Das "nudis" ist, wie man sieht, ganz wichtig. Ich kann mir nicht bzw. weit weniger vorstellen, daß der typische BF-Gegner eine Aversion vor in Schuhen & Socken verpackten Füßen hat.
Mein Vorschlag: Führen wir die Konvention ein. Genau wie BF (klar), WSX (Warzensyndrom X)*, und nunmehr PNP (Pedibus-Nudis-Phobie). Bezeichnung für:
Krankhaft psychopathologisch-affektives Verhaltenssyndrom, wenn eine BFige Person in anderer Situation als im Schwimmbad in der Badehose, im Pyjama bei längerer Verweildauer außerhalb des Bettes und analoger Umstände gesehen wird mit: rügenden Wortmeldungen (evtl. auch lautstark-affektiv), oft kombiniert mit Bemühen, hiermit Aufmerksamkeit bei Dritten zu erregen,
physisch: Pulsfrequenzanstieg, Blutdrucksteigerung, Gesichtsrötung. In Extremfälle allgemeine Aggression, u. U. Verfolgungswahn (Paranoia).
Diese Beschreibung meine ich sogar ziemlich ernst.

Muß schließen. Bin im Streß. Prima. Danke für die Wortidee.
Einen schönen BF-Tag, Jay (hab Grippe und heute Clogs & sogar Socken)
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*) Wie geht es den betroffenen Patienten? (es war glaube ich Andreas aus Stuttgart, ein weiterer Patient ist mir namentlich entfallen)

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