Suche für TV Dokumentation eine Schule die Wert auf Barfußlaufen legt (Hobby? Barfuß! 2)

Vincent Brügel ⌂ @, Wednesday, 10.01.2007, 15:37 (vor 6530 Tagen)

Hallo liebe Leute
Ich suche für eine TV Dokumentation eine Schule oder Kindergarten die Wert auf Barfußlaufen legt.
Also, z.B. den Sportunterricht Barfuß durchführt, oder einen kleinen Barfußpfad auf dem Schulgelände besitzt, etc.. - Im Grunde eine Schule/Kindergarten die die Wichtigkeit des Barfußlaufens erkannt hat.
Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen und kennt eine solche Einrichtung.
Vielen Dank schon mal im Voraus
Wenn jemand was weiß, bitte mit mir über email Kontakt aufnehmen:
bruegel@dokuwa-communications.com
MFG
Vincent Brügel

[image] http://dokuwa-communications.com

Suche für TV Dokumentation eine Schule die Wert auf Barfußlaufen legt

KaiL, Thursday, 11.01.2007, 18:58 (vor 6529 Tagen) @ Vincent Brügel

Ich suche für eine TV Dokumentation eine Schule oder Kindergarten die Wert auf Barfußlaufen legt.

ich fürchte, bei Schulen wird "dulden" das höchste der Gefühle sein, was du irgendwo findest.

Suche für TV Dokumentation eine Schule die Wert auf Barfußlaufen legt

Paale, Thursday, 11.01.2007, 19:40 (vor 6529 Tagen) @ KaiL

Ich suche für eine TV Dokumentation eine Schule oder Kindergarten die Wert auf Barfußlaufen legt.

ich fürchte, bei Schulen wird "dulden" das höchste der Gefühle sein, was du irgendwo findest.

Hallo ihr Lieben!

Ich denke es gibt bestimmt Schulen in denen Barfusslaufen nicht nur geduldet sondern auch gefördert wird. Ich selbst kenne leider keine, aber ich könnte mir z.B. vorstellen, dass manche Waldorfschulen da sehr aktiv sind!

Viel Erfolg beim Finden einer solchen Fakultät!!!

Friede sei mit euch!!

Ein paar Links

JohnK, Stammposter, Thursday, 11.01.2007, 21:14 (vor 6529 Tagen) @ Vincent Brügel

1.) "Im Herbst 2004 besuchte die Praktikantin Sabine Wohlfarth die Klasse 3a der Grundschule Großrinderfeld, um ein vierwöchiges Praktikum zu machen. Frau Wohlfarth machte ein Projekt mit dem Namen: "Mit allen Sinnen durch den Wald". Dabei machte die Klasse einen Lerngang in den heimischen Forst in Begleitung des Försters Herrn Helmut Weimert. Es hat allen gut gefallen. Den Kindern hat es besonderen Spaß gemacht."

2.) Erfahrungsbericht von Caroline, geschrieben am 03. September 2006. "Ich fand es toll, dass fast alle Schüler barfuß liefen. Die Lehrer dort legen einen sehr hohen Wert auf eine gesunde Entwicklung, daher begrüßen sie das Barfußlaufen im Schulgebäude."

3.) TPS Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, Heft 3/2006

4.) Erfahrungsbericht: Im Mai 2004 wanderten 20 Schweizer Schülerinnen barfuß in fünf Tagen 100 km weit durch die Schweizer Alpen.

Viele Grüße,
Johannes

Suche für TV Dokumentation eine Schule die Wert auf Barfußlaufen legt

Lorenz ⌂, Stammposter, Thursday, 11.01.2007, 22:20 (vor 6529 Tagen) @ Vincent Brügel

Hallo Vinzent,

Ich suche für eine TV Dokumentation eine Schule oder Kindergarten die Wert auf Barfußlaufen legt.
Also, z.B. den Sportunterricht Barfuß durchführt, oder einen kleinen Barfußpfad auf dem Schulgelände besitzt, etc.. - Im Grunde eine Schule/Kindergarten die die Wichtigkeit des Barfußlaufens erkannt hat.

Bei den Recherchen für meine Seite www.barfusspark.info bin ich oftmals auf Schulen und Kindergärten gestoßen, die
Barfußpfade im Freizeitbereich eingerichtet haben. Da ich nur öffentlich zugängliche Barfußpfade darstelle, habe ich diese
Adressen allerdings nicht gesammelt -- aber da lässt sich, denke ich, schnell einiges finden. Gewiss hat in vielen Schulen die
Barfußerfahrung einen guten Stellenwert, doch glaube ich, dass das in der Regel nicht konsequent etabliert ist. Viele Schulen
machen aber punktuell ganz interessante Sachen, wie z.B. den auf
http://www.gymnasium-unterrieden.de/ereignis/2005/barfuss/barfuss.htm beschriebene Kennlerntag im Barfußpark.

Ich denke, dass am ehesten und konsequentesten die Kneipp-Kindergärten barfüßige Aktivitäten fördern. Bei uns in
Südbayern gilt das eigentlich auch für normale Kindergärten, deren Gruppen auch eifrig den von mir unterhaltenen Penzberger
Barfußpfad besuchen. Mit einem Kindergarten habe ich einmal einen begeistert angenommenen Spielparcours am Barfußpfad
veranstaltet, so eine Aktion könnte (bei sommerlichem Wetter so wie heute ;-)) für eine Reportage wiederholt werden.

Es gibt ein Institut, das über (barfüßige) sensomotorische Sportstunden forscht. Näheres darüber und auch eine
Kontaktadresse finden Sie auf http://www.barfusspark.info/fussgesund/sportstunde.htm
Diese Sportwissenschaftler stehen gewiss in Kontakt mit Schulen, die solche Aktivitäten aufgreifen. Vielleicht eignet sich diese
Initiative als der "rote Faden" durch die Reportage, die Sie planen?

Viel Erfolg wünscht Ihnen

[image] Barfußpfadseite

Wo ist sie geblieben, die Lockerheit von früher?

Jay, Friday, 12.01.2007, 08:34 (vor 6528 Tagen) @ Vincent Brügel

Guten Tag, Herr Brügel (nachdem Lorenz förmlich war und Sie sich offenbar mit vollständigem Namen vorstellten, schließe ich mich als höflicher und kultivierter Mensch diesem Stil an),
hi allgemein,
leider kann ich in der Sache konkret nicht helfen, gleichzeitig aber natürlich die Bitte an die Allgemeinheit richten, falls jemand eine "solche" Schule oder Kid-Aufenthalts-/Betreuungsstätte kennt, hier direkt darüber zu informieren - dies macht ja auch für BF-Eltern, deren Kids ebenfalls BF "drauf" sind, Sinn. Grundsätzlich dürfte es sehr schwierig werden, eine "solche", auch global (außer natürlich in der sog. III. Welt) zu finden.
Mit "solche" ist das allerdings so eine Sache. So sah ich, wenn ich mich recht erinnere, in einer TV-Illustrierten (es wurde über Schuluniformen diskutiert) ein Bild einer Mädchenklasse (Alter typisch ca. 10) voll in hellblauen(!) Schuluniformen und gleichzeitig alle voll BF(!, wurde auch in der Bildunterschrift explizit vermerkt) in Neuseeland oder Südafrika. Es ist keineswegs auszuschließen, daß hier BF zum Requirement wurde. Wie Winston Churchill (der traf brisante Entscheidungen meist nachts und zwar [er sagte es betont] BF) behaupte auch ich, daß insbesondere leicht kalte nackte Füße konzentrationssteigernd wirken und, so insbesondere Mr. Churchill, "bei Langweiligem am Einschlafen hindern".
Die Formulierung "...wird Wert gelegt" ist mir allerdings bereits immer etwas suspekt. Findet man sie z. B. in Stellenanzeigen in Zusammenhang mit Outfit, bedeutet das i. d. R. bereits totalen Anzug- & Krawattenzwang für Herren. Denkbar wäre tatsächlich, daß in jener Schule (wg. Konzentrationssteigerung oder auch 'Gleichmache' 'ärmerer' SchülerInnen) BF-Zwang herrscht...
Selbst wenn an einer Schule keinerlei Outfitvorschriften, aber als einzige Vorschrift BF-Zwang (und sei es auch nur wg. vermuteteter Konzentrations- u. Leistungsfähigkeitsoptimierung) besteht, würde ich nicht gerne in einen solchen Laden gehen wollen. BF auf Kommando bringt´s überhaupt nicht, und erinnere mich noch gut an meine Musterung*, anläßlich derer ich dieser Situation auf natürliche Weise zuvorkommen wollte.
In unserer überreglementierten Welt ist irgendwo auch allgemein das Digitalzeitalter mit [0 ; 1] angebrochen. Schon wieder riecht "solches" nach totalem BF-Verbot oder sogar Gebot. Man mag angesichts der Klamotten- u. Turnschuh-Image-Markenranking-Schlammschlachten (zusätzlich signalisieren Eltern ihre Kapitalstärke damit) über Schuluniformen diskutieren oder meinetwegen auch (zur zwangsweisen Volksfußgesundheits-Optimierung der Kids, Konzentrationssteigerung und 'Fußgleichheit aller' [Unterbindung des Turnschuh-Wettrüstens]) über ein BF-Gebot. Nur das einzig Normale scheint immer seltener zu finden sein: Daß es wirklich einfach schnurzpiep- und sch...egal ist, ob die Kids in der Klasse oder sonstwo BF laufen u. -turnen, genauso wie heute die Farbe ihrer Socken wurscht ist. Natürlich hätte ich mich als Kind riesig gefreut, auch mal und vielleicht sogar oft in der Schule Sachen mit den Zehen greifen zu dürfen und man soll den Kids die Sache Barfuß größtmöglich schmackhaft machen und sie dazu ermuntern. Sie dazu betont "erzieherisch"-autoritär dazu zu drängen, halte ich für falsch. Nur unter diesen Umstände wäre nämlich der sich ergebende Prozentsatz einer Klasse, der sich zum weitgehenden oder totalen BF-Sein entschließt, interessant.
Was heißt...

...Schule oder Kindergarten, die (der) die Wichtigkeit des Barfußlaufens erkannt hat.

genau? Die von Lorenz dankenswerterweise erwähnten Besuche von BF-Parks machen auf mich eben doch den Eindruck 'verordneter' Sonderveranstaltungen, danach und 'pauschal' im Klassenzimmer (in dem wohl die meiste Schulzeit stattfindet) sind dann wohl alle wieder beschuht.
Vielleicht ergeben sich aus dem hiesigen Archiv (einige wenige Schreiber berichten ja, daß sie tatsächlich die Freude einer voll barfüßigen Kindheit/Schulzeit hatten, bei mir war´s ein chaotischer Mix, je nach Lehrer) ein paar Hinweise und Spuren.
Ich wünsche mir für Sie, daß Sie die (aus meiner bescheidenen Sicht) oben erwähnte Idealschule finden (in der gymnasialen Oberstufe hatte ich sie ja, wenn die Schulleitung u. bestimmte Lehrer nicht da waren; ferner hatten wir uns in "Sport" natürlich nicht mit der Kunst des Zehengreifens beschäftigt).
Allen wünschend, daß BF immer Freude & Genuß bringt und nicht nur Ausführung von Anordnungen ist, Jay (unerwartet beruflich aufs Äußerste gefordert, allgemein völlig überlastet u. kann ggf. evtl. erst in 1 Woche reagieren)

--
* Sie fand Ende September (total sommerlich) statt, die maulten erstmal mächtig ("Das wird man Ihnen schnell abgewöhnen") 'rum, hatten für Argumente "ich muß mir ja später sowieso die Schuhe ausziehen" nichts übrig, erwogen, mich nach Hause zu schicken und erneut 'ordentlich' antanzen zu lassen. Gerangel gab´s (+ Verwunderung + Kopfschütteln bei den übrigen Rekrutenanwärtern), schließlich einigte man sich mit Mühe (nachdem in der "Ladung" x Vorschriften, wie man anzurücken hatte, "Alkoholgenuß ist am Tage der Musterung & tags zuvor untersagt" [hielt sich sowieso niemand dran] etc., aber keine Beschuhungspflicht drinstanden) darauf, daß ich mir eben meine Pranken nochmal in der Toilette wusch und dann eben ausschließlich ihren eigenen Dreck herumtransportierte. Voller Aufwand, obwohl bereits per amtsärztlichem Attest [Drogenabhängigkeit] alles klar war, schließlich war ich ihnen drogenabhängig genug und wurde - wie ein Mitschüler, er hatte sich allerdings beworben & wollte unbedingt dazu - nicht genommen.
Das waren halt die 'geburtenstarken Jahrgänge'. Der Grund bei ihm: Hohlfüße. Vollkommen untauglich. Woher er sie hatte, weiß ich nicht, sie sind mir nie aufgefallen (außer im Schulschwimmbad hatte er sie stets voll turnschuhverpackt, er war hinten & vorn kein BF-Typ).
Da schaute er nicht schlecht. Schließlich war er ehrgeizmäßig und auch real der Sportlichste unseres Abiturjahrganges. Ein Elitemensch, der gut zum BUND gepaßt hätte. Leistungskurs Sport (seine [lt. BUND] Hohlfüße behinderten nicht im geringsten] und noch Irgendwas, nix LH, tadellos geschiegelt & gestriegelt, Spitzenabitur, später Medizinstudium (um selbst beurteilen zu können, ob er nun Hohlfüße hatte oder nicht). Eigendiagnose: Selbstverständlich nicht. Obwohl ein keineswegs unsympathischer Typ, würde er vermutlich niemals zugeben, Hohlfüße zu haben (das bleibt wohl außerhalb der Family und Schwimmbädern für immer im Dunklen, ob er nun de facto welche hat oder nicht). Voller Fuß(-gesundheits)-Ehrgeiz und niemals öffentlich BF laufend.

Wir brauchen keinen Zwang, sondern Information, Sachlichkeit und Ermutigung

TR, Friday, 12.01.2007, 18:00 (vor 6528 Tagen) @ Jay

Die Formulierung "...wird Wert gelegt" ist mir allerdings bereits immer etwas suspekt. Findet man sie z. B. in Stellenanzeigen in Zusammenhang mit Outfit, bedeutet das i. d. R. bereits totalen Anzug- & Krawattenzwang für Herren. Denkbar wäre tatsächlich, daß in jener Schule (wg. Konzentrationssteigerung oder auch 'Gleichmache' 'ärmerer' SchülerInnen) BF-Zwang herrscht...

Es würde bereits reichen, wenn den Schülern das Barfußgehen nicht ausgeredet würde und wenn sachlich über die Vorteile informiert wird, wenn gute Bedingungen dafür geschaffen werden (beispielsweise Holzparkettböden: Langlebig, hygienisch und fußwarm) und es ansonsten bei der "Empfehlung" (ohne Zwang) bleibt.

Die wenigsten Schulen (in Mitteleuropa - in USA mag das anders sein) schreiben explizit etwas über Fußbekleidungsvorschriften in ihre Hausordnung. In vielen müssen Schüler aber auf hämische Kommentare von Mitschülern und Lehrern gefasst sein. Aufgabe der Schule wäre es hier, eine barfußfreundliche Atmosphäre zu schaffen.

Zwang ist kontraproduktiv und führt zur Auflehnung. Wer würde in der Freizeit gerne tun, wozu er oder sie in der Schule gezwungen wird?

Sie dazu betont "erzieherisch"-autoritär dazu zu drängen, halte ich für falsch.

Es gibt auch noch eine Stufe zwischen "völlig egal" und "dazu drängen".
Bei "völlig egal" wäre die Situation nämlich nicht viel anders als heute: Die Mehrheit bringt von zuhause die Auffassung mit, dass "man Schuhe trägt", und macht der barfußgehenden Minderheit das Leben zur Hölle, sofern sich diese nicht ein sehr dickes mentales Fell zulegen und die zu erwartenden mehreren abschätzigen Kommentare pro Pause an sich abgleiten lassen. Diese Minderheit sollte also aktiv unterstützt und Unschlüssige ermutigt werden.

TR

Die Hälfte unterschlagen

Alan Turing, Friday, 12.01.2007, 19:09 (vor 6528 Tagen) @ TR

Es gibt auch noch eine Stufe zwischen "völlig egal" und "dazu drängen".

Du unterschlägst völlig die andere Hälfte: Das Verbot

Es gibt ja durchaus Schulen, die barfuß schlicht untersagen.

Mit freundlichen Füßen (außer an Georg: da heißt es "mit Füßen")

Alan

Ich wollte nur darauf hinaus ...

TR, Friday, 12.01.2007, 20:31 (vor 6528 Tagen) @ Alan Turing

Ja, gibt es wohl ... Aber die "Verbotsschulen" sind doch (hoffentlich) in der Minderheit?

Worauf ich hinauswollte: Abwesenheit eines expliziten Verbots ist zwar gut, reicht aber nicht aus. Bei nur "stillschweigender Duldung" kämen die wenigsten darauf, es auch nur auszuprobieren, zumal wenn sie von zuhause dazu auch nicht ermuntert werden.

Eine positiv besetzte Barfußkultur, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt, wäre eigentlich das beste. ("Wir gehen nicht barfuß, weil wir es müssen, sondern weil es etwas besonderes ist, wir gehören dazu und wir tun es gern.")

Das mag jetzt Wunschtraumdenken sein - ein guter Schritt wäre schon mal, schulseitig mit den Mythen aufzuräumen ("Du erkältest dich, steckst dich an, es ist unhygienisch und gehört sich nicht" usw.) und stattdessen ganz rationell heranzugehen (barfußgehen ist völlig ok, wenn es dir Spaß macht und du es nicht als zu kalt oder sonstwie unangenehm empfindest) und eine positive Grundhaltung herüberzubringen.

Schuluniformen und allgemeinen Verpflichtungen (außer der selbstverständlichen Regel, zivilisiert und rücksichtsvoll miteinander umzugehen) kann ich auch nichts abgewinnen.

"Vorbild" Schule?

Alan Turing, Saturday, 13.01.2007, 14:05 (vor 6527 Tagen) @ TR

Ja, gibt es wohl ... Aber die "Verbotsschulen" sind doch (hoffentlich) in der Minderheit?

Das weiß ich nicht. So viele Schulen kenne ich nicht.
An anderem Ort hier im Forum habe ich ja bereits geschildert, daß ich sogar von der stellv. Direktorin einer Schule angelogen wurde, die behauptete, in Hessen gebe es ein generelles Barfußverbot an allen Schulen.
Und die auf meine Rückfrage, warum denn, nur zu antworten wußte: "Na, wenn das alle machen und ihre Käsemauken auspacken..."

Und wie auch bereits berichtet, habe ich auf meine entsprechende Nachfrage beim Kultusministerium die Antwort bekommen, daß es ein derartiges Verbot keineswegs gibt. Daß es andererseits eben den Schulen selbst unbenommen ist, so etwas per eigener Hausordnung zu regeln.

Worauf ich hinauswollte: Abwesenheit eines expliziten Verbots ist zwar gut, reicht aber nicht aus. Bei nur "stillschweigender Duldung" kämen die wenigsten darauf, es auch nur auszuprobieren, zumal wenn sie von zuhause dazu auch nicht ermuntert werden.

Duldung ist schon viel. Und wenn sie mit einer gewissen Selbstverständlichkeit erfolgt, kommen wir damit schon weit.
Zur ersten Elternversammlung an der neuen Schule unserer Tochter waren meine Frau und ich selbstverständlich barfuß - und es wurde keine Sekunde zum Thema.
Aber eigentlich geht es ja um die Schüler: Unsere Tochter geht nicht barfuß (außer daheim und "in der Natur" - also auf Wanderungen). Und das liegt weder an uns noch an der Schule an sich. Wenn die erste ihrer Klassenkameradinen barfuß ginge und eine hinreichende Anzahl ihrer Kolleginnen dies "cool" fänden: DAS ware der "Durchbruch".

Eine positiv besetzte Barfußkultur, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt, wäre eigentlich das beste.

Eben.

Das kann aber nur "von unten" kommen. Also zum geringen Teil von den Eltern: Wenn die Kinder merken, daß sich NICHT die Erde auftut, wenn Mama und Papa barfuß durch dien Gesellschaft streifen, ist das schon eine wichtige Erfahrung.
Zum größeren Teil aber von den Altersgenossen. Wenn einer den Anfang macht (siehe oben), dann kann es okay sein.

Ich würde die positive Wirkung einer Bestärkung durch die Schule nicht überschätzen wollen. Das funktioniert auf anderen Gebieten (Sport, Eß"kultur", Drogen etc.) auch nicht besonders gut.

Mit freundlichen Füßen (nimms hin, Georg)

Alan

"Vorbild" Schule?

Markus U., Stammposter, Saturday, 13.01.2007, 14:53 (vor 6527 Tagen) @ Alan Turing

Worauf ich hinauswollte: Abwesenheit eines expliziten Verbots ist zwar gut, reicht aber nicht aus. Bei nur "stillschweigender Duldung" kämen die wenigsten darauf, es auch nur auszuprobieren, zumal wenn sie von zuhause dazu auch nicht ermuntert werden.

Duldung ist schon viel. Und wenn sie mit einer gewissen Selbstverständlichkeit erfolgt, kommen wir damit schon weit.

Ich kann hier nur auf meine früheren Erfahrungen hinweisen, daß in meiner Oberstufenzeit trotz Abwesenheit eines ausdrücklichen Verbotes niemand barfuß zur Schule ging. Da es andererseits in früheren Abiturjahrgängen (bis etwa 1980) nicht unüblich war, im Sommer barfuß zu erscheinen, kann man daraus schließen, daß die Schulleitung sich in Sachen "barfuß" völlig indifferent verhielt, also weder einen Anlaß sah, Barfüßigkeit zu verbieten, andererseits aber auch nichts unternahm, sie zu fördern.
Daß es in meinem Jahrgang (Abitur 1986) verpönt war, barfuß zur Schule zu gehen (es tat einfach niemand; sogar Sokkenlosigkeit war auch im Sommer relativ selten), führe ich darauf zurück, daß ich einer Generation angehöre, die von Anfang an spießiger drauf war als frühere Jahrgänge. Aber auch die "Älteren" haben sich bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Jay) das Barfußlaufen irgendwann mehrheitlich abgewöhnt, denn auch diese Generation sieht man heute kaum mehr barfuß laufen. Und die meisten von denen, die hier schreiben, sind etwa in meinem Alter und haben das Barfußlaufen irgendwann für sich "entdeckt". Bei mir war es eine alte Sehnsucht, die ich auf einmal leben konnte, wozu ich nur ein wenig Ermutigung und Nachhilfe brauchte, die ich in diesem Forum suchte und fand.
In der Schule hatte ich sie nicht bekommen, so daß ich aus meiner eigenen Erfahrung sicher sagen kann, daß das bloße Fehlen eines Barfußverbotes, also die schlichte stillschweigende Duldung nicht ausreicht.

Barfüßige Wintergrüße bei sehr milden Temperaturen,
Markus U.

Rückständige gibt es immer.....

Lorenz ⌂, Stammposter, Saturday, 13.01.2007, 10:27 (vor 6527 Tagen) @ Alan Turing

Es gibt ja durchaus Schulen, die barfuß schlicht untersagen.

Manche Lehrer kämpfen wohl immer noch gegen die Hippie-Welle der 70er Jahre -- und was liegt da näher als ein Barfußverbot?

Anderswo ist man aber auf der Höhe der Zeit und bietet z.B. Barfußpfade im Schulhof und Fußgymnastikspiele auf dem Schulfest an.

[image]

Fortschrittliche Schulen kämpfen gegen den Bewegungsmangel der Kinder und entdecken dabei z.B. den Wert

[image] Sensomotorischer Sportsstunden

Was ist denn hier los, sind wir schon wieder im Kindergarten?

bix, Stammposter, Sunday, 14.01.2007, 14:46 (vor 6526 Tagen) @ Alan Turing

Mit freundlichen Füßen (außer an Georg: da heißt es "mit Füßen")

Ich hab wegen längerer Abstinenz jetzt viel nachlesen "müssen" und festgestellt - der "Kindergartenkrieg" ist wieder ausgebrochen! Ich fand den ständigen Nachsatz jedenfalls ziemlich nervig, obwohl er mich nix angeht.... Aber getroffene Hunde bellen halt, da macht man wohl nix. Der Dauer des Bellens nach zu urteilen hat Georg sogar ziemlich gut getroffen.

Grüsse an alle von einer, die es gerade mal wieder herzlich wenig bereut, kaum Zeit für dieses Forum zu haben...

Animositäten

Alan Turing, Sunday, 14.01.2007, 15:30 (vor 6526 Tagen) @ bix

Der Dauer des Bellens nach zu urteilen hat Georg sogar ziemlich gut getroffen.

Ach du liebe Güte.

"Getroffen.." - Ja, sind wir jetzt im Krieg?
Welch martialische Vorstellung!

Wer hat sich denn ohne Not über den (keineswegs nur von mir verwandten) Gruß mokiert und hergemacht?

Ich gehe nur freundlicherweise auf Georgs Animositäten ein. Freu dich doch, daß ich ihn nicht einfach übergehe, sondern ihm sogar noch einen über das gewöhnliche Maß hinausgehenden Respekt zolle.

Es ist aber lieb, daß du sich um sein Seelenheil sorgst.

Mit freundlichen Füßen (jetzt mal auch und gerade an Georg und natürlich ebenso an Bix)

Alan

Könntest Du...?

MarkusII, Stammposter, Sunday, 14.01.2007, 17:16 (vor 6526 Tagen) @ Alan Turing

Hallo Alan,

nach meinem Eindruck hat sich Georg nicht "ohne Not" über Deinen Gruß "hergemacht"; er hatte geschrieben, dass Deine Postings doch sehr unfreundlich geworden waren, und dass dieser Gruß leider zunehmend der einzige freundliche Teil Deiner Postings geworden war.

Ich habe den gleichen Eindruck gewonnen und bitte Dich hiermit, Dich wieder an die Netiquette zu halten. Im Zweifelsfall findest Du sie ja im Forumskopf hinter dem Link "Die 10 wichtigsten Fragen und Antworten zum Hobby-Barfuß-Forum", Punkt 3.

Glaube mir, es ist für Dich und alle Forumslesenden mit Abstand am angenehmsten, wenn man sie beim Posten berücksichtigt. Wenn man mit einer Antwort nicht zufrieden ist, kann man dies (ggf. auch per Mail an den Verfasser) in aller Regel leicht klären. Ständige Wiederholungen á la "auch wenn Georg platzt" helfen keinem weiter (Dir höchstens kurzfristig, um Dampf abzulassen, aber längerfristig hast Du nichts davon, und auf die anderen wirkt es einfach nur störend und lästig - und leider auch kindisch, was Dir ebenfalls nichts nützt).

Viele Grüße,

MarkusII

Schulordnung in Reutigen

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 15.01.2007, 08:03 (vor 6525 Tagen) @ TR

Die Gemeinde Reutigen liegt im Kanton Bern und somit außerhalb Amerikas. Die Gemeinde geriet in die Schlagzeilen, weil sie Schülern auf öffentlichem Grund das Rauchen nur mit Raucherpaß erlaubt. Ein derart restriktives Verhalten der Gemeinde machte mich neugierig, ob die dortige Dorfschule auch ein Barfußverbot kennt (unabhängig vom bestehenden Thread). Hier die Hausordnung:

http://www.reutigen.ch/Schule/Hausordnung.htm

Das Wort "barfuß" kommt (wie erwartet) nirgendwo vor, aber:

- in Punkt 15 werden Schüler genötigt, im Unterrichtsraum Hausschuhe zu tagen.
- in Punkt 18 werden Schüler genötigt, das Schulgebäude mit Straßenschuhen zu verlassen.

Sinn ist sicher, daß die Schüler mit den Straßenschuhen nicht jeden Dreck in den Klassenraum schleppen und in der Pause die Hausschuhe draußen nicht dreckig machen, um hinterher Dreck mit diesen Hausschuhen in die Klasse zu schleppen.

Wer also einfach nur die Schuhe auszieht und barfuß am Unterricht teilnimmt, schadet dem Klassenfußboden nicht. Und wer nach Unterrichtschluß die Hausschuhe auszieht, schadet dem Fußboden ebenfalls nicht. Nur wer auf der Straße und im Gebäude barfuß ist, könnte dem Boden schaden.

- Punkt 21 bzl. Turnhallenbenutzung verbietet auch kein barfuß, lediglich bestimmte Sorten von Schuhen.

Somit wäre die Turnhalle im Gegensatz zum Klassenzimmer barfuß benutzbar, ohne daß gegen diese stumpfsinnige Hausordnung verstoßen wird.

- Punkt 10 hat zwar mit barfuß nichts zu tun, stößt mir aber auch sauer auf.

Lehrer haben es offensichtlich besser, sie sind im "Hausschuhabschnitt" nicht erwähnt. Dürfen sie Straßenschuhe tragen? Oder barfuß unterrichten?

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Hausordnung eines Gymnasiums in Freising

Jay, Monday, 15.01.2007, 08:47 (vor 6525 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael,
war bei uns definitiv verboten (stand "zu meiner Zeit" folgendermaßen in der Hausordnung des Josef-Hofmiller-Gymnasiums in Freising drin):
"Barfuß zu gehen ist aufgrund der damit verbundenen Unfallgefahren untersagt."
Komisch nur, daß die - auch allein - zulässigen Socken (hab' ich bei entsprechend unangenehmen Lehrern oft gemacht) das Unfallrisiko so gigantisch reduzierten, wie das wohl physikalisch reduziert?

In praxi war das BF-Verbot an meiner "Penne" (Abitur 1978) mächtig aufgeweicht, eben je nach Lehrer. Meine Schulzeit war ein chaotischer Mix aus Nicht-BF (überwiegend in den unteren Klassen) und in den oberen schon mächtig BF. Waren Schulleiter und bestimmte Lehrer nicht da, war sommers alles klar.
Einen schönen Barfußtag, Jay

Kranich-Gymnasium Salzgitter

TR ⌂, Monday, 15.01.2007, 12:32 (vor 6525 Tagen) @ Jay

Eine Suche nach Schulordnungen im WWW fördert meistens Formulierungen wie "die Turnhalle darf nur mit Turnschuhen oder barfuß betreten werden" zutage, über die Schuhe (oder nicht) im Schulhaus steht (glücklicherweise) meistens nichts geschrieben.

Hier ein Link auf eine Diskussion über das "Barfußverbot aus hygienischen Gründen" im Kranich-Gymnasium Salzgitter ... (Das Forum steht nur (auch ehemaligen) Schülern, Lehrern und Eltern dieser Schule zur Verfügung.)

[image] Verboten: Barfuß in der Schule?

Schulordnung in Reutigen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 15.01.2007, 11:54 (vor 6525 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

- in Punkt 15 werden Schüler genötigt, im Unterrichtsraum Hausschuhe zu tagen.
- in Punkt 18 werden Schüler genötigt, das Schulgebäude mit Straßenschuhen zu verlassen.
Sinn ist sicher, daß die Schüler mit den Straßenschuhen nicht jeden Dreck in den Klassenraum schleppen und in der Pause die Hausschuhe draußen nicht dreckig machen, um hinterher Dreck mit diesen Hausschuhen in die Klasse zu schleppen.

Was der Sinn ist, ist eine Sache, aber verboten ist das Barfußlaufen da dennoch, denn es heißt ja in Punkt 15: "Jede Schülerin und jeder Schüler ist verpflichtet, in den Unterrichtszimmern Hausschuhe zu tragen." Das ist also ein eindeutiger Schuhzwang. Barfußlaufen wäre ein Verstoß gegen diese Regelung.
Ebenso heißt es in Punkt 18: "In der grossen Pause haben alle Schülerinnen und Schüler sowohl am Morgen als auch am Nachmittag die Gebäude in Strassenschuhen zu verlassen." Auch in den Pausen ist also Barfußlaufen definitiv verboten. Weiter heißt es: "Das Schulareal darf nur mit Erlaubnis der zuständigen Lehrperson verlassen werden." Ob dabei Schuhe getragen werden müssen, wird nicht erwähnt, nach Hause gehen darf man also barfuß.

Wer also einfach nur die Schuhe auszieht und barfuß am Unterricht teilnimmt, schadet dem Klassenfußboden nicht. Und wer nach Unterrichtschluß die Hausschuhe auszieht, schadet dem Fußboden ebenfalls nicht.

Das ist zwar richtig, aber verstößt eindeutig gegen die Hausordnung.

- Punkt 21 bzl. Turnhallenbenutzung verbietet auch kein barfuß, lediglich bestimmte Sorten von Schuhen.
Somit wäre die Turnhalle im Gegensatz zum Klassenzimmer barfuß benutzbar, ohne daß gegen diese stumpfsinnige Hausordnung verstoßen wird.

Das scheint wohl so zu sein. Ebenso wäre die Turnhalle aber auch in Hausschuhen benutzbar. Ob das wirklich alles richtig durchdacht wurde?

Viele Grüße

Ulrich

Wo ist sie geblieben, die Lockerheit von früher?

Markus U., Stammposter, Friday, 12.01.2007, 18:20 (vor 6528 Tagen) @ Jay

Hi Jay,

das ist wieder mal ein philosophisch sehr interessanter Beitrag, der eine ausführliche Antwort lohnt, weil ich Deinen Ausführungen (wie so oft) nur teilweise zustimmen kann.

hi allgemein,
leider kann ich in der Sache konkret nicht helfen, gleichzeitig aber natürlich die Bitte an die Allgemeinheit richten, falls jemand eine "solche" Schule oder Kid-Aufenthalts-/Betreuungsstätte kennt, hier direkt darüber zu informieren. Grundsätzlich dürfte es sehr schwierig werden, eine "solche", auch global (außer natürlich in der sog. III. Welt) zu finden.

Da stimme ich zu, und auch mir ist keine solche Schule bekannt (was aber nix heißen muß, da ich mich in der heutigen Schullandschaft zugegebenermaßen nicht auskenne). Es dürfte äußerst schwierig sein, eine derartige Schule in Deutschland ausfindig zu machen, und ich habe starke Zweifel, daß es überhaupt eine solche gibt.

Mit "solche" ist das allerdings so eine Sache. So sah ich, wenn ich mich recht erinnere, in einer TV-Illustrierten (es wurde über Schuluniformen diskutiert) ein Bild einer Mädchenklasse (Alter typisch ca. 10) voll in hellblauen(!) Schuluniformen und gleichzeitig alle voll BF(!, wurde auch in der Bildunterschrift explizit vermerkt) in Neuseeland oder Südafrika. Es ist keineswegs auszuschließen, daß hier BF zum Requirement wurde. Wie Winston Churchill (der traf brisante Entscheidungen meist nachts und zwar [er sagte es betont] BF) behaupte auch ich, daß insbesondere leicht kalte nackte Füße konzentrationssteigernd wirken und, so insbesondere Mr. Churchill, "bei Langweiligem am Einschlafen hindern".

Das ist richtig, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Auch ich kann spätabends und selbstverständlich barfuß am besten arbeiten. Wenn ich im Büro Sabots trage, stören die mich auch nicht besonders, da ich sie ja immer zwischendurch ohne weiteres abstreifen und mir dadurch eine kleine "Barfuß- Pause" gönnen kann. Mit Sokken bringe ich hingegen nicht mehr allzu viel zustande, weil ich dann viel zu sehr damit beschäftigt bin, mich unwohl zu fühlen.

Die Formulierung "...wird Wert gelegt" ist mir allerdings bereits immer etwas suspekt. Findet man sie z. B. in Stellenanzeigen in Zusammenhang mit Outfit, bedeutet das i. d. R. bereits totalen Anzug- & Krawattenzwang für Herren. Denkbar wäre tatsächlich, daß in jener Schule (wg. Konzentrationssteigerung oder auch 'Gleichmache' 'ärmerer' SchülerInnen) BF-Zwang herrscht...
Selbst wenn an einer Schule keinerlei Outfitvorschriften, aber als einzige Vorschrift BF-Zwang (und sei es auch nur wg. vermuteteter Konzentrations- u. Leistungsfähigkeitsoptimierung) besteht, würde ich nicht gerne in einen solchen Laden gehen wollen. BF auf Kommando bringt´s überhaupt nicht, und erinnere mich noch gut an meine Musterung*, anläßlich derer ich dieser Situation auf natürliche Weise zuvorkommen wollte.

Die Diskussion um Schuluniformen kommt ja immer wieder hoch, und ich bin froh, daß ich davon weder direkt (weil meine Schulzeit seit Jahrzehnten vorbei ist) noch indirekt (weil ich gottlobs keine Kinder habe) betroffen bin. Dennoch habe auh ich meine Meinung dazu: Ich bin dagegen, weil mir wie auch immer geartete Kleiderordnungen oder sonstige "Outfit- Vorschriften" zuwider sind. Bezüglich eines "Barfuß- Gebotes" kann ich freilich indessen nicht umhin, es reizvoll zu finden. Ich hege nämlich die Hoffnung, daß die Gören dann von selber darauf kommen, wie schön es ist, barfuß zu laufen, wenn sie es an fünf Wochentagen einen halben oder ganzen Tag lang nicht anders kennen (nachts werden sie ja wohl mehrheitlich und allermeist barfuß zu Bette gehn). Schon Descalzar schrieb, daß sein Vater ihn als Kind zwang, barfuß über Stoppelfelder zu gehn, und bekanntlich hat dieser Mann sich zu einem prächtigen Ganzjahres- Barfüßer entwikkelt. Allerdings sollte Barfüßigkeit in der Schule die einzige "Outfit- Vorschrift" sein, gemäß dem Grundsatz: "soviel wie nötig und sowenig wie möglich".

In unserer überreglementierten Welt ist irgendwo auch allgemein das Digitalzeitalter mit [0 ; 1] angebrochen. Schon wieder riecht "solches" nach totalem BF-Verbot oder sogar Gebot. Man mag angesichts der Klamotten- u. Turnschuh-Image-Markenranking-Schlammschlachten (zusätzlich signalisieren Eltern ihre Kapitalstärke damit) über Schuluniformen diskutieren oder meinetwegen auch (zur zwangsweisen Volksfußgesundheits-Optimierung der Kids, Konzentrationssteigerung und 'Fußgleichheit aller' [Unterbindung des Turnschuh-Wettrüstens]) über ein BF-Gebot.

Da Barfüßigkeit nix kostet und sich gleichzeitig unter gesundheitlichen Aspekten (auch der Volksgesundheit, jawohl!) enorm vorteilhaft auswirkt, ist ein solches Barfuß- Gebot unbedingt zu befürworten. Darüber hinaus finde ich es sehr nützlich und notwendig, dem "Turnschuh- Wettrüsten", das schon zu meiner Oberstufenzeit begonnen hatte (ich hatte mich daran nicht beteiligt, weil ich Turnschuhe noch nie mochte, außerhalb des Sportunterrichts nie welche trug und seit meiner Befreiung von dem Übel des Sportunterrichts dank einer verständnisvollen Amtsärztin keine mehr besaß), Einhalt zu gebieten. Ich hoffe sehr, daß die Volksgesundheit in der öffentlichen Meinung ein immer stärkeres gewicht bekommt, so daß wir vielleicht sukzessive zu einem Nikotinverbot gelangen, wobei wir in Deutschland freilich wohl leider das Schlußlicht sein werden, weil andere Länder in Europa schon viel weiter sind.

Nur das einzig Normale scheint immer seltener zu finden sein: Daß es wirklich einfach schnurzpiep- und sch...egal ist, ob die Kids in der Klasse oder sonstwo BF laufen u. -turnen, genauso wie heute die Farbe ihrer Socken wurscht ist. Natürlich hätte ich mich als Kind riesig gefreut, auch mal und vielleicht sogar oft in der Schule Sachen mit den Zehen greifen zu dürfen und man soll den Kids die Sache Barfuß größtmöglich schmackhaft machen und sie dazu ermuntern. Sie dazu betont "erzieherisch"-autoritär dazu zu drängen, halte ich für falsch. Nur unter diesen Umstände wäre nämlich der sich ergebende Prozentsatz einer Klasse, der sich zum weitgehenden oder totalen BF-Sein entschließt, interessant.

Daß sich in meiner Oberstufenzeit NIEMAND freiwillig entschloß, barfuß zu gehen, habe ich schon geschrieben, und auch, daß es keine Vorschriften oder Lehrer gab, die das Barfußlaufen verboten hätten, desgleichen, daß die Schüler der Abitur- Jahrgänge 1978 bis 1980 (frühere hatte ich nicht erlebt) des Sommers öfters barfuß waren (im Winter freilich nie). Wie es nach 1986 (mein Abi- Jahrgang) war, weiß ich freilich auch nicht, bin da aber eher pessimistisch.

Was heißt...

...Schule oder Kindergarten, die (der) die Wichtigkeit des Barfußlaufens erkannt hat.

genau? Die von Lorenz dankenswerterweise erwähnten Besuche von BF-Parks machen auf mich eben doch den Eindruck 'verordneter' Sonderveranstaltungen, danach und 'pauschal' im Klassenzimmer (in dem wohl die meiste Schulzeit stattfindet) sind dann wohl alle wieder beschuht.

Solche "Eintagsfliegen" sind m. E. wirklich für die Katz, da meines Wissens noch niemand durch den (einmaligen) Besuch eines Barfußpfades zum überzeugten Barfüßer wurde. Der Besuch eines Barfußpfades dürfte also bestenfalls als Gaudi empfunden werden, angesichts der unter den heutigen Kindern verbreiteten Anti- barfuß- Stimmung ("barfuß ist eklig und tut weh") eher bestehende Aversionen verstärkt haben und, ganz neutral ausgedrückt, eine letztlich unverbindliche Erfahrung gewesen sein.

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* Sie fand Ende September (total sommerlich) statt, die maulten erstmal mächtig ("Das wird man Ihnen schnell abgewöhnen") 'rum, hatten für Argumente "ich muß mir ja später sowieso die Schuhe ausziehen" nichts übrig, erwogen, mich nach Hause zu schicken und erneut 'ordentlich' antanzen zu lassen. Gerangel gab´s (+ Verwunderung + Kopfschütteln bei den übrigen Rekrutenanwärtern), schließlich einigte man sich mit Mühe (nachdem in der "Ladung" x Vorschriften, wie man anzurücken hatte, "Alkoholgenuß ist am Tage der Musterung & tags zuvor untersagt" [hielt sich sowieso niemand dran] etc., aber keine Beschuhungspflicht drinstanden) darauf, daß ich mir eben meine Pranken nochmal in der Toilette wusch und dann eben ausschließlich ihren eigenen Dreck herumtransportierte. Voller Aufwand, obwohl bereits per amtsärztlichem Attest [Drogenabhängigkeit] alles klar war, schließlich war ich ihnen drogenabhängig genug und wurde - wie ein Mitschüler, er hatte sich allerdings beworben & wollte unbedingt dazu - nicht genommen.
Das waren halt die 'geburtenstarken Jahrgänge'. Der Grund bei ihm: Hohlfüße. Vollkommen untauglich. Woher er sie hatte, weiß ich nicht, sie sind mir nie aufgefallen (außer im Schulschwimmbad hatte er sie stets voll turnschuhverpackt, er war hinten & vorn kein BF-Typ).
Da schaute er nicht schlecht. Schließlich war er ehrgeizmäßig und auch real der Sportlichste unseres Abiturjahrganges. Ein Elitemensch, der gut zum BUND gepaßt hätte. Leistungskurs Sport (seine [lt. BUND] Hohlfüße behinderten nicht im geringsten] und noch Irgendwas, nix LH, tadellos geschiegelt & gestriegelt, Spitzenabitur, später Medizinstudium (um selbst beurteilen zu können, ob er nun Hohlfüße hatte oder nicht). Eigendiagnose: Selbstverständlich nicht. Obwohl ein keineswegs unsympathischer Typ, würde er vermutlich niemals zugeben, Hohlfüße zu haben (das bleibt wohl außerhalb der Family und Schwimmbädern für immer im Dunklen, ob er nun de facto welche hat oder nicht). Voller Fuß(-gesundheits)-Ehrgeiz und niemals öffentlich BF laufend.

Über diesen Nachtrag mußte ich herzhaft lachen, besonders über die Beschreibung des nachmals Medizin studiert habenden hohlfüßigen Kommilitonen. So zerschellen halt Lebensträume, denn in späteren Zeiten wären seine Hohlfüße kein Hindernis mehr gewesen. Ansonsten ist er selber schuld; er hätte halt als Kind barfuß laufen müssen und seine Füße nicht andauernd in irgendwelchen dämlichen Turnschuhen verpakken sollen. Aber was solls, denn solche geschniegelten & gestriegelten karrieregeilen Gestalten sind mir seit jeher zuwider.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Suche für TV Dokumentation eine Schule die Wert auf Barfußlaufen legt

Guenther, Saturday, 13.01.2007, 10:15 (vor 6527 Tagen) @ Vincent Brügel

Hallo Vincent Brügel!

Ich weiß nicht, ob Ihnen der Link www.unshod.org/pfbc/bfschool.htm bekannt ist.
Dort werden (freilich im außereuroäischen Raum) Schulen vorgestellt, die Barfußlaufen ERMÖGLICHEN. Eine Schule, die Barfüßigkeit als Norm vorschreibt, wird es kaum geben und sollte es m.E. auch nicht geben, da auf dieses Weise eine ziemliche groteske künstliche Parallelsituation zu Entwicklungsländern, wo Kinder aus Armut keine Schuhe bekommen können, geschaffen würde.
Gerade der Erfolg des Projekts solcher Schulen, die Barfüßigkeit erlauben und wo denn tatsächlich die meisten oder sehr viele Schüler FREIWILLIG barfuß gehen, zeigt doch viel besser die Vorzüge des Barfußlaufens als irgendeine Schule, die dies zu ihrem obligatorischen Programm machen würde.

Gruß, Guenther

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