Dreikönigswanderung der Barfuß-Initiative-Berlin (Hobby? Barfuß! 2)

Barfuß-Initiative-Berlin JohnK ⌂ @, Stammposter, Monday, 08.01.2007, 16:21 (vor 6532 Tagen)

Am Samstag, 06.01.06, trafen wir uns um 11 Uhr bei 9.5° und Nieselregen an der Haltestelle "Falkensee Altersheim" an der Straße von Falkensee nach Schönwalde, um den "Scheinwerferberg" zu besuchen, eine Sanddüne im Wald auf Falkenseer Stadtgebiet.

Als ich etwas verspätet eintraf waren Antje aus Falkensee und Ulrich bereits barfuß. Christine aus Schöneberg wollte an diesem Vormittag zu ihrer ersten Barfußwanderung starten, nachdem sie meine Ankündigung morgens um 7:20 Uhr auf Radio 88.8 gehört und sich mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln aus Berlin auf den Weg gemacht hatte. Sie zog nach der Begrüßung Schuhe und Strümpfe aus und nahm das ungewohnte Gefühl wahr, mit ihren Füßen im Winter nass-kaltes Gras zu spüren. Eine Reporterin der "Märkische Allgemeine" traf ein, die Ulrich interviewte, währenddessen die beiden Frauen udn ich eine kleine Runde über den weichen, mit Nadeln und Moosen gepolsterten Boden des hügeligen Waldes gingen.

Nach etwa 20 Minuten Verzögerung und ein paar Fotos der Journalistin gingen wir in Richtung Westen und erreichten nach ca. 250 Metern das Gebiet der Düne, welche wir auf sandigen Wegen und Pfaden umrundeten, bis wir vor dem beeindruckenden, unvermittelt aus dem Wald auftauchenden Sandberg standen.

Der steile Aufstieg auf diesen Hügel von Norden ist ein Erlebnis. Oben angekommen sahen wir Antje aus Bayern mit ihrer vierjährigen Tochter und meinem siebenjährigen Sohn im Schlepptau. Ihre leuchtend blauen, roten und gelben Jacken waren im nieseligen Tannengrün gut zu erkennen. Das Mädchen wollte schon den feinen Strandsand der Wege mit den Füßen spüren, so dass ihr die Mutter im Winter erlaubte, barfuß zu sein und die Schuhe in der Hand trug. Nachdem sie oben ankamen, blieb sie mit den Kindern, die den Berg erobern wollten - die vier anderen Erwachsenen verließen die Düne nach Westen um später wieder den sanften Aufstieg von Süden zu nehmen.

Eine Stunde war insgesamt vergangen und ich begleitete Antje aus Falkensee und Christine zum Treffpunkt zurück. Währenddessen blieb Ulrich bei Antje aus Bayern und den zwei Kindern, denen vom wiederholten Rauf- und Runtersausen an der steilen Nordseite genügend warm geworden war. Sie erlagen schließlich der sandigen Verlockung und befreiten ihre Füße zum Auf- und Ab-Rennen. Der kindlich-weibliche Charme konnte sogar Ulrich erweichen, bei dem sportlichen Wettkampf mitzumachen ;-)

Die Frauen- und Kinderfüße wurden wieder eingepackt und lotsten die Barfüße zu einem von Farnen, Moosen und Heidekraut gesäumten Pfad, an dessen Rand sich geheimnisvolle, armdicke Erdlöcher auftaten. Nach Meinung der Erwachsenen konnten darin nur Zwerge wohnen, um die Mittagszeit seien diese wohl beim Knödelessen und sollten nicht gestört werden. Antje steckte doch ihren Arm hinein was einer der zwergenhaften Bewohner gar nicht mochte und ihr in die Hand piekste. Mir erging es nicht anders. Knödelnde Zwerge sind schon recht empfindlich!

Nach einer größeren Runde um die Düne und ihrem schrecklich-schönen Hügelwald ging unsere barfüßige Dreikönigswanderung zu Ende. Am sechsten Tag des Jahres 2007 haben wir barfüßig gesunden, sinnlichen und sportlichen Naturgenuß im Barfußwanderland Brandenburg erlebt.

Viele Grüße,
Johannes

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