Erst einmal ein Hallo,

deine Hemmungen kann ich nachvollziehen. Wenn du meine Postings noch findest, weißt du, dass ich

bislang auch nur Waldboden/Gras/Wiese bzw. Asphalt (zwischen dem Waldboden ;) ) unter blanken Sohlen

gespürt hat.

auch möchte ich hier noch einmal alle , wenn auch dürftige, Erfahrungen, die ich mit 'Begegnungen'

hatte, schildern:

0. (Fiel mir nach Schreiben der Punkte 1-3 ein)
Ein älterer Heer begegnete mir, ich selber erschrak leicht, da ich es nicht "erwartet" hatte, jemand

andereren zu begegnen - er fragte nach den Weg. Da war das allererste Mal, dass ich überhaupt barfuss

openair herumlief. Er schienen meine Füsse jedoch nicht bemerkt zu haben und wünschte mir sogar noch

einen schönen Tag!

1. Junges Paar, etwa Anfang 30 - Sommer letzten Jahres. Ich schloß mein Rad ab, ich sah die beiden

Personen von weitem (sie auch dem entsprechend mich); sie mussten demzufolge meine Barfüssigkeit

gesehen haben (zumindest gehe ich davon einfach aus).
Interessanterweise gab es weder Blicke noch Kommentare....

2. Älteres Ehepaar, um die 60 Jahre alt....
Ich weiss nicht, ob an denselben Tag, denke aber, es war derselbe....
Ich balancierte an jenen Personen vorbei, denn es lag überall kleiner Split/Kieselsteine auf diesem

Weg herum. Vom 'Alten'ein verstohlenes Herüber/Herunterschielen auf meine Füsse; auch die Dame

bemerkte dies - beide Personen sagten jedoch, genauso wie ich, nichts.
Als ich vorüberschritt, hörte ich die Dame etwas, mir akustisch Unverständliches, murmeln, Wenige

Schritte später drehte ich mich herum, um nach ihnen zu sehen. Sie standen da, und drehten sich nun

ihrerseits ebenfalls herum, um wieder weiterzuspazieren...

3. Anderer Tag bzw. nun Abend, anderer Waldweg.
Ich zog meine Schuhe aus, schob mein Velo neben mir. Es dämmerte. Als ich eine weibliche Person

erblickte, erschrak ich leicht, da ich nicht wußte, "wie würde die wohl reagieren?". Auch hier: kein

Blick, kein Ansprechen, kein Kommentar. Man könnte meinen, sie grinste innerlich....
Irgendwie freute ich mich selber sogar, dass ich da ohne Probleme vorbei 'stolzierte'....

Aber zu allen erlebten Situation war es mir völlig egal, was da nun andere darüber denken, meinten

oder sonstwie und -was ....

In letzter Zeit aber ist es erstmal zu kalt
zum zweiten traue ich mich das "Schuhe aus und durch" , so wie du , Marco H. , dann eher doch nicht;

da habe ich wohl doch diesselbe Hemmschwelle....
Auch ich versuche dann, mir ein ruhiges, menschenleeres Plätzchen zu suchen, um dem BF-Laufen in Ruhe

zu fröhnen. Jedoch sind immer irgendwo und irgendwie Menschen in der Nähe.

Solche Hemmungen haben wohl die meisten anfangs, hatte ich auch. Aber sie verringern sich immer mehr. Ich erinnere mich gut an mein Herzklopfen, als ich mich zum ersten Mal in die City traute.
Die meisten Leute gucken gar nicht auf die Füße, bemerken es also auch nicht, wenn man keine Schuhe anhat.
Anderen ist es sch...egal, sie nehmen es zur Kenntnis, sonst nix.
Manche staunen und gucken - ist ja auch ein seltener Anblick, im Sommer nicht so sehr.
Wieder andere denken: hach, möcht ich auch, aber trau mich nicht.
Ich hab schon so viele sehr freundlich gucken gesehen. Manchmal irgendwie neidisch. Und oft nette Kommentare - negative habe ich persönlich noch keine gehört. Viele fragen, ob man keine Angst vor Scherben hat.
Die wenigsten finden es blöd oder schlecht, und die haben keine Ahnung und interessieren mich nicht. Man kann ja nicht jedem gefallen.
Also - viel Spaß ohne Schuh' und guten Rutsch!

Hallo Marco

, ich bin der Marco und komme aus Dieburg bei Darmstadt. Ich lese schon seit einiger Zeit mit großem Interesse in diesem Forum und möchte mich jetzt endlich auch mal selbst hier melden.

Eine gute Entscheidung, sei herzlich willkommen.

Aufgrund der Berichte in diesem Forum bin ich im letzten Sommer erstmals in der Nartur barfuß gelaufen. ...

Schön, dass unsere Berichte solche Erfolge haben, und das man es auch erfährt. Sowas motiviert dazu auch in Zukunft Berichte zu schreiben.

... Ich laufe inzwischen auch schon mal bei kühleren Temperaturen (so um die 10 Grad) einige Zeit draussen barfuß. Ist für einen Anfänger doch gar nicht so schlecht, oder?

Auf keinen Fall. Das ist prima. Ich habe dafür Jahre gebraucht.

Jetzt kommt aber mein Problem:
Die HEMMUNGEN, barfuß in der Öffentlichkeit zu laufen!!!

Die Hemmungen waren bei mir der Grund, weshlab ich so lange gebraucht habe. Ich kann dir nur empfehlen, sie so schnell wie möglich zu überwinden, denn ansonsten verpasst du jedesmal etwas, wenn du nicht barfuß läufst.

Bisher habe ich Schuhe und Strümpfe immer erst dann ausgezogen und im Auto verstaut, wenn ich mir sicher war, dass niemand in der Nähe war. Mehrere Anläufe, auch mal "unten ohne" in der Stadt, beim Einkaufen oder vielleicht erst mal beim Kinobesuch zu laufen, scheiterten bisher. Sowie ich das Auto auch nur für wenige Schritte barfuß verlassen hatte und den ersten Menschen erblickte, bin ich gleich umgekehrt und habe Strümpfe und Schuhe wieder angezogen, weil ich mich schämte. Es lief hier ja auch sonst niemand barfuß.

Im Sommer sieht man durchaus auch mal andere Barfüßer, vor allem wenn die Temperaturen die 25 Grad überschreiten. Früher war das für mich dann der Startschuss, es auch zu wagen. Wenn du noch nicht möchtest, dass dein Bekanntenkreis etwas von deiner Barfüßigkeit erfährt, dann fahre in eine andere Stadt, wo dich keiner kennt. Lass es dir egal sein, was Leute über dich denken, die dich nicht kennen und dich höchstwahrscheinlich auch nie wieder sehen werden. Diese Leute brauchen dich nicht zu interessieren, und genauso wenig interessieren sich die meisten Leute für dich. Kaum jemand wird dich wegen deiner nackten Füße ansprechen, und wenn doch, dann meist freundlich und neugierig. Unfreundliche Bemerkungen sind extrem selten, und wenn doch mal eine unfreundliche Bemerkung fällt, denke daran, dass derjenige dann offensichtlich keine Ahnung hat, nicht weiß was ihm entgeht und wahrscheinlich ganz allgemein eher primitiv sein dürfte. Solche Menschen kann man getrost ignorieren.

Ich habe mir allerdings als ernsten Vorsatz für das neue Jahr vorgenommen, diese Hemmungen unbedingt zu überwinden und das Barfuß-Laufen auch in der Öffentlichkeit zu genießen. Der erste Schritt in diese Richtung ist, dass ich dies hier so offen bekannt gebe. Wenn ihr mir noch ein bisschen Mut macht und Tipps zur Selbstüberwindung geben könntet, traue ich mich bestimmt doch noch.

Wenn es im Frühling etwas wärmer wird, benötigst du weniger Überwindungskraft. Am besten wird es sein, noch ein wenig zu warten, aber dann wirst du damit nicht mehr aufhören wollen.
Du kannst dort anfangen, wo man dich nicht kennt. Wenn Du wandern gehst, bleib freundlich, grüße die Leute, verhalte dich ganz normal, dann wird man sich dir gegenüber auch normal verhalten.
Ein betont unsicheres Verhalten könnte dagegen auffallen und zu Verwunderung führen. Das ist dann aber auch nicht schlimm. Das würdest Du merken und könntest dann daran arbeiten.

Ich habe machnmal so das Gefühl, ich brauche jemanden, der mich ins "kalte Wasser wirft", ohne wenn und aber.

Du kannst natürlich auch zu einem der hier immer wieder angekündigten Treffen kommen und dann in der Gruppe barfuß laufen. Das dürfte sicher weniger Überwindung kosten.

Diese Aufgeregtheit, die sich beim ersten Barfuß-Laufen in der Öffentlichkeit laut mehrerer Berichte im Forum einstellt, ist sicher erfahrenswert.

Auf jeden Fall.

Würde mich über eure "Unterstützung" freuen und berichte dann auch gerne über evtl. baldige Erfolge meinerseits, wenn das Wetter halbwegs mitspielt.

Darauf freue ich mich schon.

Ein frohes und hoffentlich oft barfüßiges Neues Jahr in der Öffentlichkeit wünscht euch Marco

Dir auch!

Ulrich

Hallo Marco,
Du brauchst keine Angst haben, ich glaube fast jeder Barfuss Anfang war bei den meisten eine große Hürde.
Auch bei mir, wenn ich zurück blicke, Anfang denn 80er Jahre als ich die erste Barfuss Versuche durch die Stadt machte, hatte ich auch sehr große Angst, daß mich Freunde oder Arbeitskollegen sehen könnten. Auf der einen Seite hatte ich Angst, und auf der anderen Seite wollte ich aber Barfuss durch die Stadt laufen.Es war schon eine große Hürde, da die Leute schon gucken, aber man gewöhnt sich schnell daran .
Nun laufe ich schon über 20 Jahren Barfuss in der Stadt und Natur rum, und bin sehr froh das ich diese Hürde überschriten habe.Man hat ich laufe der zeit keine Angst mehr, und man sehr Selbstbewust. Und daß schöne man konnt fast immer, auch mit andere Menschen zum Kontakt.

Dumme Bemerkungen kommen heute öfter mal von Jungen Leute, aber auch da kann man darüber Lachen.
Marco mein Tipp, das beste wenn schnell die Hemmungen los haben möchte, ist Barfuss in einer Gruppe zulaufen, man ist abgelenkt, und man denkt ja gar nicht daran das man Barfuss ist.

Oder Sonntag in der früh, Barfuss durch die Stadt zulaufen, es ist fast Menschen leer, und man kann gut die Leute beobachten, oder du läufst Barfuss in der Stadt wenn die Fugänger-Zone rappevoll ist, und man ja die Füsse nicht mehr sehr kann, und wenn das auch nicht dir weiterhilft, dann versucht doch mal mit einer schlaghose.

Marco ich wünsche Dir, das im Neuen Jahr 2007 du beim Barfusslaufen keine Hemmungen mehr hast.
Du brauchst keine Angst haben, laß die leute nur gucken.

Viel Spaß weiterhin beim Barfusslaufen.
Gruß Andreas aus Stuttgart

http://www.Barfuss-im-Schwabenland.de

Hallo Marco,
ich hatte am anfang auch Hemmungen in der Öffentlichkeit und manchmal kostet es mich immer noch Überwindung.
Aber es gibt ja doch etliche Leute, die gerne Barfusslaufen, wie man ja in diesem schönen Forum lesen kann.
Auch habe ich öfters mal bei Barfusszone ( Internetseite von Franco Spatz )reingeschaut.
Dort gibt es eine sehr große Bildergalerie und da sieht man gewaltig viele Menschen die Barfuss laufen ( was die können, das kannst Du auch dachte ich mir ).
Ich war diese Jahr das erste mal BF in der Stadt einkaufen und es gab überhaupt keine Reaktionen.
Es fällt echt den meisten Menschen nicht auf, sogar meiner Mutter ist es erst am Abend aufgefallen, das ich unten Ohne war und wir sind uns wirklich oft an diesem Tag über den Weg gelaufe.
Nur Mut.
Und ein schönes neues Jahr 2007

Es klingt sicher ganz banal und vielleicht hochmütig, was es aber nicht soll:

Du mußt es einfach tun.
Das kann dir niemand abnehmen.
Fürs Barfußlaufen gibt es keinen Simulator.

Und versuche, möglichst nicht auf "Reaktionen" anderer zu achten.
Ich weiß, das geht zumindest anfangs nicht. Aber über kurz oder lang solltest du dich von der Beurteilung anderer lösen.

Dann wird dir auch bewußt werden, daß du längst nicht das Aufsehen erregst, wie du vermutest oder befürchtest.

Wenn du aber nur ständig darauf achtest, wie andere auf dich reagieren, dann kommst du gar nicht mehr dazu, dich dem eigentlich Schönen des Barfußlaufens zu widmen.

Schlimmstenfalls wird dann aus dir ein etwas schrulliger Schweizer.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Am Besten fährst Du an einem sonnigen Tag mal nach Frankfurt und läufst baruß von der Hauptwache zur Konstabler Wache. Du wirst sehen, die Zeil ist knallvoll mit Leuten und keinen interessiert es ;o)
Nur Mut!

Hi Marco,
das hier immer wieder berichtete Psycho-Syndrom ist mir tatsächlich rational und auch emotional absolut nicht nachvollziehbar. Eindeutig ist zunächst einmal, daß du Angst vor den Menschen und deren REIN VERMUTETEN Reaktionen hast. Ferner läßt sich erkennen, daß dir Unsinn in die Gehirnsoftware gelangt ist, wohl vom Elternhaus. Siehe

Sowie ich das Auto auch nur für wenige Schritte barfuß verlassen hatte und den ersten Menschen erblickte, bin ich gleich umgekehrt und habe (sogar komplett: Strümpfe & Schuhe) S & S wieder angezogen, weil ich mich SCHÄMTE. Es lief hier ja auch sonst niemand barfuß. [Volles Anpassungsverhalten an eine -seltsame - Gewohnheit einer 'Mehrheit']

Zwar bin ich kein Psychologe, muß aber beruflich auch das Entscheidungsverhalten von Industriemanagern analysieren und würde folgendes sagen:
Sich einfach dazu zu "zwingen", in der Öffentlichkeit BF zu gehen, würde in deinem spezifischen Fall möglicherweise nichts bringen. Bei den "kleinen Übungen" beispielsweise, etwa BF zur Tankstelle fahren, BF aussteigen, BF volltanken, BF in den Shop 'reingehen, zahlen, weiterfahren würde es passieren, daß du sie a) wie in Trance ausführen würdest und dann b), da mit 99,x % Wahrscheinlichkeit nichts "passieren" wird, im Hirn 2 Speicherbereiche nebeneinander stehen: der eine neue mit diesem Erfahrungswissen und der alte, der z. B. die sehr fundamentale Dimension "Scham" hat. Scham warum? Ist es das "irgendwo Obszöne" nackter Füße in Kombination mit anderer legerer Kleidung? (darauf fuhr meine Mam' ungeheuer ab). Ist es das "Kundtun" [betont vor anderen Menschen] von "sozialer Deklassiertheit", "Armut", "Nichtangepaßtheit", "weil MAN [?] so etwas eben nicht macht"? Tatsächlich müßtest du - am besten abends bei einem Glas Wein in entspannter Atmosphäre - "in dich gehen" und erforschen, ob bei dir das "Obszöne", die "Armut/soziale Deklassiertheit" oder beides zutrifft. In dieser Information aus den "tieferen" Gehirn-Speicherbereichen liegt der Schlüssel, um diesen Mist entweder zu eliminieren oder zumindest unwirksam zu machen.
Der "Sprung" ins kalte Wasser kann funktionieren, in dem er diesen Mist total überschreibt oder auch nicht. Besser halte ich in deinem Fall aber, wenn du wie bereits erwähnt, beim abendlichen Weinglas per "Gewissenserforschung" die Sache aufarbeitest und dich fragst: Gut, ich gehe jetzt BF an der Tankstelle, im Supermarkt etc. WAS für Reaktionen von den Menschen sollen denn kommen, welche vermutest du? Insbesondere: Vor welchen fürchtest du dich? Spielt die Anzahl der Menschen eine Rolle? Hast du mehr Hemmungen, BF ins vollbesetzte Kino als in einen Tankstellenshop zu gehen?
Ich kenne deine Lebenssituation nicht. Bist du noch jung u. von den Eltern wirtschaftlich abhängig? Hast du Angst davor, wie sie reagieren, wenn sie von Dritten auf deine - alsbald zu erwartende - BFigkeit angesprochen werden?
Tatsächlich glaube ich, daß in deinem Fall das persönliche Gespräch wichtiger ist als eine Begleitperson (sollte z. B. jemand nach DA kommen), die dich "ins kalte Wasser wirft". Es könnte passieren, daß, kaum bist du barfüßig "auf dich allein gestellt", der ganze Dreck wieder losgeht.
Arbeite den Mist auf, wovor du Angst hast und erforsche dein spezifisches [BF-Phobie in der Öffentlichkeit-Syndroms-] Profil. Wie man sieht

...wenn ich mir sicher war, daß niemand in der Nähe war.

spielt es allein eine Rolle, wenn der Faktor Mensch zugegen ist, sonst hast du mit BF keine Probleme. Du kannst nämlich auch "rational tricksen", d. h. beinahe schon dich selbst überlisten. Die Handlungen eines Menschen werden zu einem mehr oder weniger großen Teil auch aus tieferen Gehirnsphären, dem sog. "Unterbewußten" gesteuert. In diesem Bereich ist i. d. R. viel Mist gespeichert, der dein BF-Verhalten beträchtlich zu kontrollieren scheint, sobald die Anwesenheit anderer Personen wahrgenommen wird.
Wie bescheuert diese Sache ist, wird klar, daß du mit [Diskret BF Autofahren] kein Problem hast. Wo liegen deine S & S? Wahrscheinlich im Fußraum vor dem Beifahrersitz. Teste einmal, ob du genauso problemlos (wenn auch noch diskret) BF Autofahren kannst bzw. willst, wenn S & S im Kofferraum verstaut sind.
Wenn ja, kommt die große Selbsterkenntnis, wie sehr du dich bisher von deinem Unterbewußtsein verarschen ließest. Das scheinbar "risikolose" diskrete BF-Autofahren birgt quantitativ weit mehr Troublerisiken als einfach in der Öffentlichkeit auch vor vielen Menschen BF zu gehen - braucht dich nur mal eine Polizei-Routinekontrolle 'rauszuwinken. Was dann? [Natürlich können sie bei der gegenwärtigen Rechtslager dir nichts, es ist hier nicht das Thema, aber unter Berufung auf "Ermessensspielraum" könnte ein Obrigkeits-Troublemaker tatsächlich etwas "probieren"]. Was geschieht jetzt, nachdem du dies gelesen hast? Hättest du dich vorher getraut, mit S & S im Kofferraum BF zu fahren und jetzt nicht mehr?
Die Replik ist schon wieder zu lang. Sollte ich einmal in DA sein, trifft man sich einmal am besten in einem ruhigen Cafe´ und wir besprechen einmal diese Hemmungs-Dimensionen, die mir als jemand, der es in den 70ern sehr leicht hatte und sehr natürlich BF aufwuchs (auf Wunsch sage ich mehr), völlig fremd sind. Deine Hemmungen sind völlig unbegründet, und nach einem ausführlichen Talk hast du von Anfang an mehr Vergnügen an BF, als wenn jemand mit dir einfach den Sprung ins kalte Wasser macht und dir dabei nichts erklärt.
Alles insbesondere öffentlich BFig Gute für 2007, Jay

Marco

denke nur an eines:

Nach 80-90 Jahren (wenn Du Glück hast so lange zu leben) ist alles vorbei.
Nutze also Deine Lebenszeit und geniesse sie.
Was andere sagen - kann Die egal sein. Hauptsache Du fühlst Dich wohl dabei.

Ein schönes 2007

Mark

Ob man gleich ins "kalte Wasser" springt, oder ob man im Verborgenen anfängt und sich langsam steigert, ist Geschmackssache; das kann jeder machen wie er will.

Ich habe mich nie ins "kalte Wasser" gestürzt, bin zuerst nur in der Nähe von Badeseen und auf dem Barfußweg barfuß gelaufen, also dort, wo es eh üblich ist. Später bin ich dann auch den Weg zum Badesee und zurück und auf Waldwegen barfuß gegangen. Dort ist es zwar nicht üblich, aber es wirkt doch irgendwie plausibel, weil es mit "Frezeit", "Natur" und "Erholung" zusammenhängt; außerdem ist es nur halb-öffentlich, denn da begegnet man ja nur selten Leuten.

Als ich dann mit meinem Sohn zum Kinderturnen ging, war gerade Hochsommer, und ich hatte keine Lust, bei der Hitze Turnschuhe anzuziehen, da habe ich an der Turnstunde barfuß teilgenommen. Das wurde kritiklos akzeptiert; ein paar von den Kindern waren ja auch barfuß, und die Judoka, die nach uns dran waren, trainierten ja auch alle barfuß. Da das also total okay zu sein schien, habe ich von da an beim Kinderturnen immer barfuß mitgemacht, auch als es Herbst und Winter wurde.

Im Sommer begann ich auch, Samstags morgens barfuß den Weg zum Bäcker zu gehen und behielt das bis zum Herbst bei.

Ich bin immer nur dort barfuß gegangen, wo es mir halbwegs akzeptabel erschien. Ich habe mich nie irgenwo hingewagt, wo es mir total peinlich gewesen wäre. Da meine Mitmenschen sich aber überaus gleichgültig verhielten und fast gar nicht reagierten, ging ich später auch barfuß in den Tierpark, zum Stadtfest, zum Rummel, zum Einkaufen, zum Stadtbummel, zum Wandern, also fast überall hin.

Dabei sind mir die Reaktionen meiner Mitmenschen alles andere als gleichgültig. Ich hasse es, Aufsehen oder Ärger zu erregen. Hätte ich viel Kritik oder Ablehnung erfahren, dann hätte ich mit dem Barfußlaufen aufgehört oder mich in die Zonen zurückgezogen, wo es akzeptiert wird. Es kam aber keine Kritik und keine Ablehnung, und darum kann ich es jetzt fast überall tun.

Hallo,

aus meiner 2006er-Erfahrung kann ich Dir nur dieses Forum mit seinen Beiträgen empfehlen, die - zumindest bei mir - eine recht hilfreiche Wirkung hatten. Inwiefern?

Nun (frei nach Otto; hoffentlich nimmt mir niemand den dramaturgischen "Spinner" übel...)
Wir befinden und im Hirn von Passant, vor dem Rechner sitzend und das Barfuß-Forum studierend:

- STIMME 1: Boah, schon wieder so ein Spinner der sich drüber auslässt, wie er barfuß durch die Fußgängerzone geht - is´ ja echt voll spektakulär. Gleich erzählt er was über Ein- und Ausatmen.
- STIMME 2: Naja, stimmt schon - barfuß zum Bäcker, barfuß ins Kino, das ist alles irgendwie ziemlich banal.
- STIMME 3: Ich will ja nicht motzen, aber wir müssen noch einkaufen gehen, also lasst uns endlich die Kiste ausmachen.
- STIMME 1: Naja, gut, is eh´ langweilig hier - die spannenden Erlebnisse eines Barfüssigen im Supermarkt - dagegen ist das Testbild im Fernsehen ja geradezu nervenzerfetzend. Dann lasst uns mal den Rucksack packen, die Schuhe an...
- STIMME 3: Wieso _Schuhe_??
*Betretenes Schweigen*
- STIMME 2 (leise): Oh,oh...
- STIMME 1: Wie, Wieso Schuhe? Willst Du etwa barfuß...
*plink, ein Groschen fällt*
- STIMME 3: Ja natürlich, wieso denn nicht? Hier laufen wir doch auch barfuß rum, oder etwa nicht?
- STIMME 1: ...!
- STIMME 2: Naja, zuhause schon - aber draußen? Die Leute?
- STIMME 3: Was soll mit denen sein? Ihr tut ja als wäre es weiß Gott was außergewöhnliches, mal barfuß in den Supermarkt zu gehen. Das ist doch völlig _banal_ und _unspektakulär_, darüber sind wir uns doch alle einig _oder_?
- STIMME 2: Hm, erwischt. *Seufz* Dann also barfuß...
- STIMME 1: Wie? Was? Das könnt ihr doch nicht machen! Das tut man nicht, das ist ja so peinlich, also das halten meine Nerven nicht aus, wenn ihr...
*neuronales Augenverdrehen von Stimmen 3 und 2*
- STIMME 3: Soso, Du kriegst also die Krise wegen etwas, das noch unspektakulärer ist als das Testbild? Erst große Töne spucken und jetzt auf Primadonna machen oder was? Barfuß ist banal und nur _Spinner_ machen darum so ein Theater, also stell Dich nicht so an und lass uns gehen.
- STIMME 1: Aber, Aber, das GEHT doch nicht, wenn uns jemand SIEHT und...
- STIMME 3: Wer ist jetzt der Spinner, der sich darüber verbreitet?
- STIMME 1: ABER...
- STIMMEN 3&2: Ach, halt´s Maul!
*Dank der 2/3-Mehrheit von Stimme 2&3 verlässt Passant barfuß die Wohnung*

Tja, und am Schluß musste selbst Stimme 1 einsehen, dass das größte Risiko beim barfuß Einkaufengehen darin besteht, zu wenig Geld mitgenommen zu haben - wie sonst halt auch...

Frag mich nicht, warum es so bescheuert schwer ist, öffentlich barfuß zu laufen, aber es ist halt so. Ich muß auch immer wieder neu drandenken, dass es eigentlich wirklich völlig banal ist ob man jetzt Turnschuhe, Badelatsch... - äh, will sagen FlipFlops - oder garkeine Schuhe anhat. Aber die meisten Erlebnisberichte hier bestätigen das.
Und der letzte Tip: Versuch nicht, Dich gleich an den 365/6-Tage-im-Jahr-Barfüssern zu messen. Ich bin im Laufe der Zeit vom Sommer zum Frühjahr-Sommer-Herbst-Barfüsser mutiert, der auch mal im Winter auf einem Spaziergang für kurze Zeit die Schuhe auszieht. Ich habe (noch?) nicht die minusgrade- und fußbrecherschotterresistenten Füße, aber meinem ich vor 5 Jahren laufe ich barfuß allemal davon - der Rest kommt, wann er kommt, oder er lässt es bleiben, das ergibt sich dann...
Probier es irgendwann mal aus, vielleicht nach der Dreier-Regel ("Wenn ich heute drei Leute barfuß sehe, dann laufe ich auch barfuß..."), oder im Park auf der Wiese oder, oder, oder. Wenn der Anfang mal gemacht ist, kommt der Rest fast wie von selbst.

Passant

Hallo Marco H.

wenn du es in zur richtigen Zeit am richtigen Ort machst, ist es kein Problem und die Reaktionen sind gleich null.

An warmen Frühlings- und Sommertagen sieht man am Badesee, beim Wandern auf der Alm, im Eissalon, im Supermarkt oder Einkaufszentrum, am Weg zur Uni oder ins Freibad oder auch beim Bummeln in der Innenstadt und beim Sommernachtsfest häufig Leute ohne Schuhe.

Meine Erfahrung ist, dass es in diesen Fällen so gut wie keine Reaktionen darauf gibt. Das ist ein Hinweis darauf, dass es für den Großteil der Menschen ganz und gar nicht ungewöhnlich ist, im Freien barfuß zu gehen.

Anders sieht das aus, wenn es im Hinblick auf die Jahreszeit oder die Örtlichkeit ungewöhnlich erscheint. Würde ich an kalten Winterabenden bei minus zwei Grad auch nur ohne Jacke, z.B. nur mit T-Shirt bekleidet durch die Fußgängerzone marschieren (habe ich schon gemacht), dann würden sich alleine schon deswegen die Leute nach mir umdrehen, selbst wenn ich Schuhe anhätte.

Im Winter finde ich es allerdings auch nicht angenehm, im Freien ohne Schuhe zu gehen, nicht nur weil ich ziemlich auffallen würde, sondern wegen der kalten Temperaturen, da geht der Spaßfaktor gegen null.

Ansonsten ist es aber schon ok, mal die Schuhe zu Hause zu lassen. Letzten Sommer habe ich wie nie zuvor so viele Menschen barfuß unterwegs gesehen, und es waren keineswegs Angehörige sozialer Randgruppen wie Punks oder Penner, sondern zumeist junge Leute und es war natürlich nur ein kleiner Teil, dem ich begegnet bin.

Was mir daran gefällt ist, dass immer mehr Menschen beginnen, althergebrachte, sinnentleerte Konventionen und soziale Normen zu hinterfragen und ihren ganz persönlichen Stil entwickeln. Deine Freiheit endet erst dort, wo die Freiheit des Nächsten beginnt!

Also verlass dich auf deinen Instinkt und tu was du tun möchtest, aber tu es ungezwungen, denn du musst dich dabei wohl fühlen und weder dir, noch sonst jemandem etwas beweisen.

Viele Grüße!