Eine Lanze für den Schuh - oder doch nicht? (Hobby? Barfuß! 2)

Alan Turing, Monday, 11.12.2006, 12:13 (vor 6495 Tagen)

Jay hat geschrieben:
Es geht mich (u. evtl. andere) nichts an...

Warum nicht?

...aber: Darf man erfahren, was bei dir 2 Fußoperationen erforderlich gemacht hat?

Natürlich

Falls man nichts erfährt, gehe ich selbstverständlich davon aus, daß sie irgendwanneinmal einst durch die Drecksdinger namens "Schuhe" verursacht wurden...

Das Gegenteil ist der Fall. "Geeignetes" Schuhwerk hätte die Verletzung wahrscheinlich vermieden oder zumindest gemindert.

Ich bin rücklings mit einer abreißenden Aufstiegsleiter eines Wohnmobils gestürzt und - um ein Aufschlagen auf Rücken und Kopf zu vermeiden - nach hinten weggesprungen.
Durch die Rücklage bin ich nicht mehr mit dem ganzen Fuß, sondern mit der Ferse auf dem harten Beton aufgekommen, wobei die Ferse komplett zerstört wurde und mit Kunstknochen wieder aufgebaut werden musste.

So ungern ich es schreibe: Eine feste und elastische Sohle eines entsprechenden Schuhs hätte dies abfedern und die Verletzung verhindern können.

Ich kann auch überhaupt nicht den Haß und die Verachtung nachvollziehen, mit dem manche User hier den Schuh an sich, ja sogar die Schuhträger überziehen.
Einer schreibt immer schon automatisch verächtlich von "fett beschuht", wenn er einen Schuhträger beschreibt. Du, Jay, nennst sie "Drecksdinger". Ja, Himmel, es geht um 99,99 Prozent oder mehr der Bevölkerung.
Fast alle Menschen, denen ich nahe stehe, tragen Schuhe. Ich werde den Teufel tun, über sie zu richten oder herzuziehen.

Vergessen wir doch nicht: WIR sind die Außenseiter, WIR sind die Sonderlinge. Ob wir nun die besseren Argumente haben oder nicht.

Und ob es nun passt oder nicht: Schuhe können Verletzungen verhindern oder mindern. Siehe ausgerechnet mein Beispiel.

Das ändert meine Haltung zum Barfußlaufen keineswegs. Ich trage keine Schuhe, und ich weiß warum. Punkt.

Noch was, Jay:
In deinem letzten Posting an meine Adresse hast du (völlig nachvollziehbar!) darauf abgehoben, dass du mit akribischer Sorgfalt auf das Erscheinungsbild deiner Füße achtest, und dass du niemals mit einer offensichtlichen Verletzung barfuß in die Öffentlichkeit gehen würdest.

Ich erlaube mir, dies für meine Person anders zu sehen und zu handhaben (oder besser. Zu fußhaben).

Meine Füße sind für mich keine Dekoration anderen gegenüber (für dich gewiß auch nicht).
In erster Linie sind sie "Gebrauchsgegenstände". Sie dienen zum Laufen und - das unterscheidet sie von den Füßen anderer - zum Fühlen.
Der Nagel meines linken großen Zehs ist deformiert. Na und? Wen geht es was an?
Meine Nase ist schief. Trage ich deshalb einen Gesichtsschleier?
Wenn ich ein Pflaster am Finger habe, ziehe ich deshalb Handschuhe an?

Nein, meine Füße gehören allein mir, und sie gehen andere Leute nur insofern etwas an, wie z.B. Krankheiten sie beeinträchtigen könnten.

Ich humple barfuß mit einem Verband am Fuß durch die Welt. Jeder Schuhträger würde mit dem Verband durch die Welt humpeln. Wie ich anderenorts bereits schrieb: Ich mache ALLES wie jeder andere auch. Nur eben barfuß.
Übrigens habe ich insofern Glück, als meine Füße keiner besonderen Pflege bedürfen. Außer Waschen mache ich nichts mit ihnen. Auch mit rissiger Hornhaut habe ich keine Probleme, ich habe nämlich keine Hornhaut. Tip: Barfußlaufen, barfußlaufen, barfußlaufen...
Dann verschwindet die Hornhaut und macht einer wundervollen Lederhaut Platz.

Jay, ich verstehe durchaus deine Intention, was das Erscheinungsbild der Füße gerade Schuhträgern gegenüber angeht. Und auch ich verfechte die Haltung, dass man vermeiden sollte, was uns diesen gegenüber in ein schlechtes Licht rücken könnte.
Aber das kann und darf ja nicht dazu führen, dass ich mich in meiner Natürlichkeit beschränken muß. Nein - Schuhe trage ich nicht. Meinetwegen.
Und schon gar nicht ziehe ich sie deretwegen an.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Eine Lanze für den Schuh - oder doch nicht?

Dieter H., Stammposter, Monday, 11.12.2006, 14:06 (vor 6495 Tagen) @ Alan Turing

Sehe ich auch so. Warum verteufeln? Schuhe sind für mich Schutz. Deshalb wurden sie ursprünglich erfunden, wie Kleider, auch wenn sich das leider geändert hat (Thema Reichtum/Armut). Schutz gegen Kälte, Verletzungen oder Schmerzen (durch spitze Steine, kratzig-rauen Asphalt, Dornen usw.). Genau wie Arbeitshandschuhe. Und manchmal brauche ich die einen und/oder die anderen. Ich kenne viele Wege, die ich mit den Augen genieße und die für nackte Füße schrecklich sind, jedenfalls für meine, auch wenn die einiges vertragen. Zieh ich halt Sandalen an oder Schuhe, wenn es saukalt ist und genieße es, später wieder rauszuschlüpfen. Und wenn manche ganz ohne auskommen - umso besser. Ich nicht (zum Beispiel heute, draußen naßkalt, "usselisch", bäh, zieh ich lieber meine clog-ähnlichen Schlappen an).
Außerdem - würden wir das Barfußgehen so genießen (und ich genieße es oft intensiv), wenn wir nie Schuhe kennengelernt hätten?
Füße-Grüße

Eine Lanze für den Schuh - oder doch nicht?

Mark, Monday, 11.12.2006, 16:58 (vor 6495 Tagen) @ Alan Turing

Alan, wie schön, dass Du so etwas schreibst.
Auch ich hatte öfters den Eindruck, dass in diesem Forum Schuhe als "Teufelswerk" dargestellt werden.

Ich finde an Schuhen nichts schlimmes, da ich selber auch Schuhe trage und sich meine Barfüssigkeit auf meine Freizeit konzentriert.

Mir gefällt und passt die Mischung Schuh / kein Schuh.

Mark

Eine Lanze für den Schuh - oder doch nicht?

Markus U., Stammposter, Monday, 11.12.2006, 17:10 (vor 6495 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan!

...aber: Darf man erfahren, was bei dir 2 Fußoperationen erforderlich gemacht hat?

Natürlich

Falls man nichts erfährt, gehe ich selbstverständlich davon aus, daß sie irgendwanneinmal einst durch die Drecksdinger namens "Schuhe" verursacht wurden...

Das Gegenteil ist der Fall. "Geeignetes" Schuhwerk hätte die Verletzung wahrscheinlich vermieden oder zumindest gemindert.
Ich bin rücklings mit einer abreißenden Aufstiegsleiter eines Wohnmobils gestürzt und - um ein Aufschlagen auf Rücken und Kopf zu vermeiden - nach hinten weggesprungen.
Durch die Rücklage bin ich nicht mehr mit dem ganzen Fuß, sondern mit der Ferse auf dem harten Beton aufgekommen, wobei die Ferse komplett zerstört wurde und mit Kunstknochen wieder aufgebaut werden musste.
So ungern ich es schreibe: Eine feste und elastische Sohle eines entsprechenden Schuhs hätte dies abfedern und die Verletzung verhindern können.

Weißt Du das genau? Bisher habe ich noch keinen Fal aus großer Höhe erlitten, sondern nur zwei schmerzhafte Treppenstürze (gottlobs ohne Knochenbrüche), welche dadurch verursacht wurden, daß ich mit dem Absatz hängenblieb (wäre barfuß also nicht passiert),m und umgeknickt bin ich bisher auch stets nur mit Schuhen, aber niemals barfuß. Ich vermute daher, daß Du Dir bei dem geschilderten Unfalle auch mit Schuhen Verletzungen zugezogen hättest.

Ich kann auch überhaupt nicht den Haß und die Verachtung nachvollziehen, mit dem manche User hier den Schuh an sich, ja sogar die Schuhträger überziehen.
Einer schreibt immer schon automatisch verächtlich von "fett beschuht", wenn er einen Schuhträger beschreibt. Du, Jay, nennst sie "Drecksdinger". Ja, Himmel, es geht um 99,99 Prozent oder mehr der Bevölkerung.

Ich verachte nicht die Schuhträger (sie folgen halt ihrer von kleinauf antrainierten Konditionierung), aber daß Schuhe eine verhängnisvolle Erfindung sind und eine komplett barfüßige Welt ungleich friedlicher wäre, kann niemand ernsthaft bestreiten. Auch sind nicht alle Schuhträger "fett beschuht" (die Träger von Sandalen, Flipflops und Sabots sind das nicht), aber die meisten, zumal jetzt im Winter, und ab Halbschuhen aufwärts sind Schuhe nun mal "fett", weil sie den Fuß komplett verhüllen.

Fast alle Menschen, denen ich nahe stehe, tragen Schuhe. Ich werde den Teufel tun, über sie zu richten oder herzuziehen.

Das hat auch niemand verlangt.

Vergessen wir doch nicht: WIR sind die Außenseiter, WIR sind die Sonderlinge. Ob wir nun die besseren Argumente haben oder nicht.
Und ob es nun passt oder nicht: Schuhe können Verletzungen verhindern oder mindern. Siehe ausgerechnet mein Beispiel.

Gerade Dein Beispiel läßt die Frage offen. Und Schuhe schützen nur da, wo der Mensch sich sehr weit von der natur entfernt, etwa in einem chemischen Versuchslabor. Dort mögen "Sicherheitsschuhe" von Vorteil sein, damit man nicht versehentlich die Füße verätzt, wenn Säurespritzer auf den Fußboden gelangen können. Aber dort sind auch andere, vergleichbare Vorkehrungen wie Schutzbrillen, Hndschuhe und evtl. sogar ein Mundschutz vorgeschrieben.
Doch das sind Ausnahmesituationen, denn die Mehrzahl der Menschen arbeitet nicht in einem chemischen Labor oder einer vergleichbaren Einrichtungen, und auch die, die es tun, sind nicht ständig dort. Im "normalen Alltage" sind Schuhe nur aus gesellschaftlichen Erwägungen "notwendig", obwohl Barfüßigkeit besser wäre, weil es (in der Regel) besser aussieht, den Körper abhärtet und die Füße vor den Deformierungen, denen sie un Schuhen ausgesetzt sind, bewahren. Die meisten Menschen haben nämlich bei ihrer Geburt gesunde Füße, während das bei 20jährigen bereits ganz anders aussieht.

Das ändert meine Haltung zum Barfußlaufen keineswegs. Ich trage keine Schuhe, und ich weiß warum. Punkt.

Das ist doch gut so.

Noch was, Jay:
In deinem letzten Posting an meine Adresse hast du (völlig nachvollziehbar!) darauf abgehoben, dass du mit akribischer Sorgfalt auf das Erscheinungsbild deiner Füße achtest, und dass du niemals mit einer offensichtlichen Verletzung barfuß in die Öffentlichkeit gehen würdest.
Ich erlaube mir, dies für meine Person anders zu sehen und zu handhaben (oder besser. Zu fußhaben).

Das ist Dein gutes Recht (auch wenn manche(r) das möglicherweise anders sieht).

Meine Füße sind für mich keine Dekoration anderen gegenüber (für dich gewiß auch nicht).
In erster Linie sind sie "Gebrauchsgegenstände". Sie dienen zum Laufen und - das unterscheidet sie von den Füßen anderer - zum Fühlen.
Der Nagel meines linken großen Zehs ist deformiert. Na und? Wen geht es was an?
Meine Nase ist schief. Trage ich deshalb einen Gesichtsschleier?
Wenn ich ein Pflaster am Finger habe, ziehe ich deshalb Handschuhe an?
Nein, meine Füße gehören allein mir, und sie gehen andere Leute nur insofern etwas an, wie z.B. Krankheiten sie beeinträchtigen könnten.
Ich humple barfuß mit einem Verband am Fuß durch die Welt. Jeder Schuhträger würde mit dem Verband durch die Welt humpeln. Wie ich anderenorts bereits schrieb: Ich mache ALLES wie jeder andere auch. Nur eben barfuß.

Dagegen hat hier keiner etwas.

Übrigens habe ich insofern Glück, als meine Füße keiner besonderen Pflege bedürfen. Außer Waschen mache ich nichts mit ihnen. Auch mit rissiger Hornhaut habe ich keine Probleme, ich habe nämlich keine Hornhaut. Tip: Barfußlaufen, barfußlaufen, barfußlaufen...
Dann verschwindet die Hornhaut und macht einer wundervollen Lederhaut Platz.

Dann hast Du wohl eine besonders glückliche Natur, denn ich habe, obwohl ich meistenteils ebenfalls barfuß laufe, hin und wieder Schrunden und Risse an den Außenkanten der Fersen. Mittlerweile gibt es sich wieder, aber die Haut, die sich im Sommer dort ablöste, war schon ziemlich verhornt.

Nein - Schuhe trage ich nicht. Meinetwegen.
Und schon gar nicht ziehe ich sie deretwegen an.

Das ist schon richtig, aber hier zeigt sich die bedauerliche Inkonsequenz Deines Beitrages. Du wolltest doch "eine Lanze für den Schuh" brechen...

Verwundert über eine derart inkonsequente Kehrtwendung,
Markus U.

die bösen, bösen Schuhe!

bix, Stammposter, Monday, 11.12.2006, 17:47 (vor 6495 Tagen) @ Markus U.

Ich verachte nicht die Schuhträger (sie folgen halt ihrer von kleinauf antrainierten Konditionierung), aber daß Schuhe eine verhängnisvolle Erfindung sind und eine komplett barfüßige Welt ungleich friedlicher wäre, kann niemand ernsthaft bestreiten.

Ja, klar. Bestimmt. Kein Terrorist würde mehr Terrorist sein, würde er nur noch barfuß laufen. Es hätte nie ein Krieg stattgefunden, weil die sich ja nicht wegen ihrer Religion bekriegen oder wegen anderem erdachten Unrecht, sondern weil sie Anderen die falsche Schuhmarke tragen.

Schuhe sind wirklich was ganz arg Schlimmes! Kann Dir sicher auch jeder Feuerwehrmann bestätigen! Die würden ja auch viel lieber barfuß in brennende Häuser eindringen zum Löschen. Und bei so ner Massenkarambolage auf der Autobahn kommen Sanitäter auch lieber barfuß mit Tragbahren und Notfallkoffer gerannt.

Kein Punker würde mehr Passanten anpöbeln. Kein Betrunkener mehr Streit in einer Kneipe anfangen. Warum auch? Gar kein Grund, sind ja alle barfuß - deswegen haben sich alle ganz automatisch lieb.

Und selbst ich selbst wäre ganz besonders friedlich und entspannt, wenn ich bei solchen und noch geringeren Temperaturen über Schotterpisten barfuß laufen würde.

Janee, is klar!

Verwurstung

Alan Turing, Monday, 11.12.2006, 17:58 (vor 6495 Tagen) @ Markus U.

aber hier zeigt sich die bedauerliche Inkonsequenz Deines Beitrages. Du wolltest doch "eine Lanze für den Schuh" brechen...

Oder auch nicht.

Verwundert über eine derart inkonsequente Kehrtwendung

Deine Verwunderung kann ich nicht ändern.
Das könntest du nur selbst, indem du vielleicht noch einmal liest, was ich geschrieben habe - und nicht das, was du meinst, herauswursteln zu müssen.

Ich mag es nicht sonderlich, wenn jemand meine Aussagen verzerrt, weil ihm eben diese Aussagen nicht ins Weltbild passen.

Im übrigen: Ja, eine entsprechende Sohle hätte meine Verletzung "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" verhindert.

Und: Es gibt weiß Gott noch mehr Berufe, die einen beschuhten Fuß fordern. Ich zum Beispiel bin Metallarbeiter. Über einen spänebedeckten Boden gehst du nur einmal barfuß. Den Rest der Strecke zum Arzt läßt du dich tragen.
Abgesehen davon, daß mir Sicherheitsschuhe bereits meine Füße gerettet haben.

Das ändert ja nichts daran, daß ich konsequent barfuß laufe. Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte mal Schuhe anhatte. Es muß irgendwann Anfang 2005 gewesen sein.

Ich respektiere aber, daß andere Leute den Schuh bevorzugen und wehre mich dagegen, dies verächtlich zu kommentieren.
Ich höre und mache gern Musik. Das ist mein Maßstab für MICH.
Wenn andere darauf verzichten, bedaure ich das. Aber das hat mit meinem Musikgenuß nichts zu tun, und ich bewerte das dann auch nicht.
Genau so halte ich es mit meiner Barfüßigkeit.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Verwurstung - inwiefern?

Markus U., Stammposter, Tuesday, 12.12.2006, 15:07 (vor 6494 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan!

Deine Verwunderung kann ich nicht ändern.
Das könntest du nur selbst, indem du vielleicht noch einmal liest, was ich geschrieben habe - und nicht das, was du meinst, herauswursteln zu müssen.

Ich habe nichts "herausgewurstelt, was Du schon daran erkennen kannst, daß ich in meiner Antwort Deinen ursprüglichen Beitrag größtenteils stehengelassen und abschnittsweise kommentiert habe.

Ich mag es nicht sonderlich, wenn jemand meine Aussagen verzerrt, weil ihm eben diese Aussagen nicht ins Weltbild passen.

Mit welcher Aussage habe ich das getan?

Im übrigen: Ja, eine entsprechende Sohle hätte meine Verletzung "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" verhindert.

Das bezweifele ich. Ich war zwar nicht dabei, als sich das Unglück ereignete, aber Du schreibst selbst, daß die schwerwiegenden Unfallfolgen daher rührten, daß Du mit dem ganzen Gewicht auf der Ferse aufgekommen warst und das auch noch sehr unglücklich. Bei einem derartigen Hergange des Unfalls ist es schwer vorstellbar, daß Schuhe die Verletzung verhindert hätten. Denkbar ist allenfalls, daß die Verletzungen dann vielleicht von anderer Art gewesen wären.
Oder hat Dir vielleicht ein Arzt gesagt, daß Du mit Schuhen keine Verletzungen davongetragen hättest?

Und: Es gibt weiß Gott noch mehr Berufe, die einen beschuhten Fuß fordern. Ich zum Beispiel bin Metallarbeiter. Über einen spänebedeckten Boden gehst du nur einmal barfuß. Den Rest der Strecke zum Arzt läßt du dich tragen.
Abgesehen davon, daß mir Sicherheitsschuhe bereits meine Füße gerettet haben.

Ich bestreite nicht, daß es bestimmte berufe gibt, die das Tragen von Sicherheitsschuhen erforderlich machen. Diese sind dann Teil einer besonderen Schutzausrüstung, wie dies auch Helme, Handschuhe, Schutzbrillen oder Mundschutz sein können - lauter Gegenstände, die während der mit der speziellen Gefahr verbundenen Tätigkeit angelegt und danach wieder abgelegt werden.

Das ändert ja nichts daran, daß ich konsequent barfuß laufe. Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte mal Schuhe anhatte. Es muß irgendwann Anfang 2005 gewesen sein.

Das wäre zwar überaus löblich, aber da Du oben schriebst, daß Du Metallarbeiter bist und ohne Sicherheitsschuhe nicht über einen mit Metallspänen bedeckten Boden gehst, hast Du Dich schon wieder in Widersprüche verwikkelt.

Ich respektiere aber, daß andere Leute den Schuh bevorzugen und wehre mich dagegen, dies verächtlich zu kommentieren.
Ich höre und mache gern Musik. Das ist mein Maßstab für MICH.
Wenn andere darauf verzichten, bedaure ich das. Aber das hat mit meinem Musikgenuß nichts zu tun, und ich bewerte das dann auch nicht.
Genau so halte ich es mit meiner Barfüßigkeit.

Das ist Dir unbenommen, denn bei uns ist die freie Meinungsäußerung schließlich ein Grundrecht.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Ferndiagnostiker

Alan Turing, Tuesday, 12.12.2006, 16:23 (vor 6494 Tagen) @ Markus U.

Ich habe nichts "herausgewurstelt...

Aha.

Im übrigen: Ja, eine entsprechende Sohle hätte meine Verletzung "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" verhindert.

Das bezweifele ich.

Mit welcher Kompetenz?

Ich war zwar nicht dabei, als sich das Unglück ereignete, aber...

Eben.

Denkbar ist allenfalls, daß die Verletzungen dann vielleicht von anderer Art gewesen wären.

Oha! Ein Meister der Ferndiagnose.
Oder bist du vielleicht bei einer Versicherungsgesellschaft angestellt in der Abteilung "Das kann gar nicht sein!"

...da Du oben schriebst, daß Du Metallarbeiter bist und ohne Sicherheitsschuhe nicht über einen mit Metallspänen bedeckten Boden gehst, hast Du Dich schon wieder in Widersprüche verwikkelt.

Na, das ist doch ein prächtiges Beispiel dafür, daß du in meine Postings Sachen hineinwurstelst, um sie dann wieder "passend gefärbt" herauszuwursteln:
Das habe ich überhaupt nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, daß ich Metallfacharbeiter bin, nicht aber, daß ich noch als solcher arbeite.
Und davon, daß ich über Späne laufe, steht bei mir kein Wort.

Natürlich, wenn einer seine Gedanken mit dem Stechbeitel schreibt, entgehen ihm solche Differenzierungen. Und er unterstellt dem anderen dann schon mal, die Unwahrheit zu schreiben.
Kann ja mal passieren...

Das ist Dir unbenommen, denn bei uns ist die freie Meinungsäußerung schließlich ein Grundrecht.

Da danke ich dir aber auch.
Mensch, bin ich froh, daß du mir das gesagt hast.

Mit freundlichen Füßen

Alan

typisch männliches Duell

Gunnar, Tuesday, 12.12.2006, 18:12 (vor 6494 Tagen) @ Alan Turing

Hallo Alan Turing und Marcus U.,
nun begrabt man euer Kriegsbeil. Wenn ich Punkte vergeben müßte, ich wüßte nicht, wer nun als Sieger bei diesem Argumentationsduell bisher hervorgegangen ist. Ihr habt doch beide gute Argumente.
Barfußlaufen, so viel und so oft wie möglich. Schuhe tragen, so wenig wie nötig.
Aber von solch interessanten Rededuellen lebt ja unser Forum. Dafür danke ich euch.

Grüße von Gunnar

Ferndiagnostiker

Markus U., Stammposter, Tuesday, 12.12.2006, 18:36 (vor 6494 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan,

jetzt krieg Dich mal wieder ein.
Ich habe nicht behauptet, daß Du die Unwahrheit schreibst, aber mir sind in Deinen Beiträgen Punkte aufgefallen, die mir nicht stimmig erschienen, und diese habe ich, Deine Aussagen Abschnitt für Abschnitt kommentierend, benannt. Meine Einwände bezogen sich ausschließlich auf das, was Du selbst geschrieben hattest, und vielleicht hast Du auch bemerkt, daß ich Fragen formuliert hatte, die Du hättest beantworten können, statt mir vorzuwerfen, daß ich in Deinen Beitrag irgendwas "hinein- bzw. herausgewurstelt" hätte. Ich bezog mich ausschließlich auf Deine Aussagen.
Wenn Du etwa schreibst, Du seist Metallarbeiter (Präsens), dann gehe ich natürlich erstmal davon aus, daß Du als solcher tätig seist, denn daß Du nicht mehr als solcher arbeitest, hattest Du zunächst nicht geschrieben. Das geht allenfalls aus Deiner letzten Antwort hervor. Woher hätte ich das denn wissen sollen, wenn Du es nicht sogleich erwähnst bzw. Dich derart mißverständlich ausdrückst?
Und daß Du als Metallarbeiter (in Sicherheitsschuhen) über Metallspäne gelaufen seist, mußte ich Deinem Beitrage ebenfalls entnehmen, da Du selber geschrieben hattest, daß das barfuß nicht möglich sei. Dieses Beispiel stammt also von Dir, nicht von mir.

Im übrigen kann ich Dir versichern, daß ich keinen Streit mit Dir anfangen wolte. Ich habe nur einen Beitrag, der mir nicht stimmig erschien, kritisch hinterfragt. Sei also wieder friedlich.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Eine Lanze für den Schuh - oder doch nicht?

Eugen, Stammposter, Monday, 11.12.2006, 18:22 (vor 6495 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,

Ich verachte nicht die Schuhträger (sie folgen halt ihrer von kleinauf antrainierten Konditionierung), aber daß Schuhe eine verhängnisvolle Erfindung sind und eine komplett barfüßige Welt ungleich friedlicher wäre, kann niemand ernsthaft bestreiten.

Dies dürfte etwas "eindimensional" gedacht sein. Die Indianervölker in Südamerika liefen alle barfuß, aber friedlich waren Sie nicht immer.

Es gab mal den amerikanischen Neuropsychologen James W. Prescott, der 1975 die "Körperliche Lust und die Gewalttätigkeit" bei unterschiedlichen Völkern untersucht hat. Nach ihm geht die größte Bedrohung von denjenigen Völkern aus, bei der Kinder in der reizärmsten Umgebung aufwachsen und bei denen die weibliche Sexualität stark unterdrückt wird.

Zuwendung zu Kindern ist ein wichtiger Aspekt. Keine Gewalttätigkeit gegen Kinder. Kämpferische Ethik sollte durch Kooperation ersetzt werden. Interessant wäre es auch, den barfüssigen Schimpansen mit dem barfüssigen Bonobo (Zwergschimpansen) zu vergleichen.

Mit friedlichen Sandalen Grüßen (ist mir momentan zu kalt)

Eugen

Warum es Schuhe gibt

Marco N., Stammposter, Tuesday, 12.12.2006, 13:00 (vor 6494 Tagen) @ Alan Turing

Es ist doch völlig klar, warum der Mensch den Schuh erfunden hat:
In der Klimazone, in der "die Wiege der Menschheit" vermutet wird, ist es so warm dass man komplett ohne Schuhe leben kann. Da der Mensch jedoch nach und nach alle Kontinente und Klimazonen der Erde besiedelte, hatte er gar keine andere Wahl, als sich mit entsprechender Kleidung auszurüsten - eben auch für die Füße.
Wer ernsthaft bestreiten will, dass Schuhe eine sinnvolle Erfindung *unter bestimmten Bedingungen* sind, der muss dann wohl auch so konsequent sein und gleich sämtliche Kleidung verteufeln, die der Mensch jemals angefertigt hat.

Warum es Schuhe gibt

Markus U., Stammposter, Tuesday, 12.12.2006, 14:46 (vor 6494 Tagen) @ Marco N.

Wer ernsthaft bestreiten will, dass Schuhe eine sinnvolle Erfindung *unter bestimmten Bedingungen* sind, der muss dann wohl auch so konsequent sein und gleich sämtliche Kleidung verteufeln, die der Mensch jemals angefertigt hat.

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Scxhuhen und anderer Kleidung: Durch sonstige Kleidung werden in der Regel keine Knochen deformiert, während Schuhe die Fußknochen in eine unnatürliche Haltung zwingen und somit dauerhafte und mitunter sogar schmerzhafte Schädigungen hervorrufen. Noch schlimmer ist der gesellschaftliche Druck zum Schuhetragen, den es ebenfalls nicht gäbe, wenn Schuhe niemals erfunden worden wären.

Darüber hinaus ist ein schuhloses Leben auch in kalten Klimazonen möglich. Die patagonischen und feuerländischen Indianer schafften es bis ins 19. Jh., ganz ohne Kleidung in subantarktischem Klima zu überleben. Der (beschuhte) weiße Mann war es, der sie schließlich ab der zweiten Hälfte des 19. Jh. binnen kurzer Zeit völlig ausrottete, indem er sie zunächst intensiv bejagte und den Überlebenden mit Kleidung, Alkohol und eingeschleppten Krankheiten alles zum völligen Untergange führende bot, so daß sie zu Beginn des vorigen Jahrhunderts schließlich ganz ausstarben.

Barfuß,
Markus U.

Bin ich ein pathologischer Schuhhasser?

Jay, Wednesday, 13.12.2006, 09:32 (vor 6493 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan,
das ist, so wie mir es vorkommt, wieder einmal völlig in den falschen Hals geraten. Wenn ich zu Barfußaspekten anderer Meinung bin und sie äußere, heißt das nicht im geringsten, daß für mich Leute, die wiederum anderer Meinung sind, unakzeptable Deppen sind, und wenn ich etwas positiv oder negativ empfehle [abrate], bin ich dann ein BF-Besserwisser oder Barfuß-Klugscheißer? Bei mir ist der Mensch in Outfitfragen und in vielem anderen grenzenlos frei sowie in noch anderem fast grenzenlos frei, ich habe mir das zu eigen gemacht, was Jimi Hendrix und andere große alte Rockpioniere zu diesen Fragen sagten. Als BF ist für mich Toleranz und sogar Respekt für Andersartiges (insbesondere, wenn individualistische Menschen mit Etwas in der Birne) eine auch und gerade wegen BF selbstverständliche Geisteshaltung. Ich schlage daher nicht auf Fußfetischisten oder nicht heterosexuelle Personen wie Herrn Wowereit oder Herrn Westerwelle ein, aber sie sind für mich vergleichbar mit Personen mit Mißbildungen oder Verkrüppelungen, hier eben mit massiven Fehlern in der Gehirnsoftware.
Ohne daß ich das beabsichtigt hätte, ist der Austausch "bilateraler Positionen" sogar nützlich. Winston Churchill, Albert Einstein oder F. D. Roosevelt sagte einmal: Eine Party wird total langweilig und überflüssig, wenn alle gleicher Meinung sind. In nächtelangen Streitgesprächen informierend diese Positionen auszutauschen, ohne sich gegenseitig zu verletzen, liegt der Reiz. Wer weiß, danach können u. U. die Positionen bei allen etwas verschoben sein...so weckt bei mir dieses Forum Reminiszenzen an jene einst manchmal mehrmals wöchentlich stattfindende wilde Partys, auf denen man mit immer wieder neuen, unbekannten Leuten nicht selten über Philosophisches quatschte - nebenher wurde viel getrunken, riesige Tüten geraucht oder noch mehr...nur daß jetzt eben keine Sprechblasen in den Raum gelassen, sondern Buchstabenblöcke in Tastaturen gedrückt werden, die per ASCII-Code auf den Screens der User Texte ergeben...(Nebenkommentar: Scheißegal, ob man auf jenen Partys barfuß war oder nicht. Wenn man es war, war´s nicht der Rede wert. Heute stehen auf Partyeinladungen gelegentlich Outfitspezifikationen. Wäre früher undenkbar gewesen).
Zu den einzelnen Punkten:
Wenn ich schreibe, daß es mich (und andere) nichts angeht, WAS bei dir 2 Fußoperationen erforderlich gemacht hat, drückt das zum einen meinen Respekt vor der heute geschundenen Feature Datenschutz und Arztgeheimnis aus, zum anderen (in unwissender situativer Ignoranz) meine Verwunderung darüber, daß ein BF Fußoperationen nötig hat. Ich vermutete, daß es sich um eine Korrektur schwerwiegend-schmerzhafter, in der Kindheit schuh-verursachter Schäden handelte...
Daß es sich um einen schicksalhaft-tragischen Unfall handelte, der gerade dich (und unzählige Urlauber dürften bei entsprechendem Wetter BF auf ihr Wohnmobil steigen, ohne daß sie wie wie hier Barfußfreaks sind) traf und dir zertrümmerte Ferse(n) beibrachte, konnte niemand wissen. Gewiß, hättest du in jenen 5 - 10 Sekunden rein zufällig MASSIV-FEDERNDE Schuhe angehabt, hätten sie nach meiner physikalisch-ballistischen Kenntnis den Splitterbruch der Ferse in eine schwere Prellung der Ferse in bezug auf den Mittelfuß umwandeln können. Sicher ist dies aber wiederum auch nicht. Außerdem hätte es nicht nur einer festen u. elastischen Sohle bedurft, sondern einer Gesamt-Fersenabstützung, auch hinten. Möglicherweise hattest du das spezifische Pech, mit der Ferse auf der Gehsteigkante aufgeschlagen zu sein.
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Ich kann auch überhaupt nicht den Haß und die Verachtung nachvollziehen, mit dem manche User hier den Schuh an sich, ja sogar die Schuhträger überziehen.
Einer schreibt immer schon automatisch verächtlich von "fett beschuht", wenn er einen Schuhträger beschreibt. Du, Jay, nennst sie "Drecksdinger".

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Ja, ich hasse Schuhe. (Insbesondere die der heutigen "anständigen" Form, damit sind eben nicht gemeint: Badeschlappen und Clogs, die man als BF einfach per Greifen mit den Zehen überall mithin nimmt, daher mein Begriff "Quasi-Barfuß"). Das sind für mich unangenehme Senk- u. Spreizfußpositionier-Einrichtungen. Sind sie geschlossen und vorne eng zugeschnitten, kann ich mir als krönende Draufgabe auch noch die Zehen radial verdrehen und die Nägel seitlich einpressen lassen. Sie schädigen mich (und du bist garantiert nicht mit deformierten Zehennägeln auf die Welt gekommen). Meine Schuh-Aversion ist vor allem in der Dimension "Gefängnis" (wurde in diesem Forum von anderen schon desöfteren beschrieben) ausgeprägt. Ich hab' mich schon als 1jähriger wie ein Verrückter und unter Tränen gegen Schuhe gewehrt, weil ich alle Körperteile frei bewegen konnte, nur die Zehen nicht. Halten wir etwa unsere Finger stunden- oder einen ganzen Tag lang starr, gerade-ausgestreckt? Schuhe sind für mich nur so vorstellbar wie Schutzhandschuhe. Wäre ich gelernter Dreher oder Fräser und würde in einem Betrieb arbeiten, in dem mir keine schweren Objekte auf die Füße fallen können, warum sollte ich etwas anderes tragen als Flipflopähnliches (ggf. mit verstärkten Sohlen wg. der bekannten winzigen Dinger am Boden, ähnlich wie gekräuseltes Christbaumlametta aussehend)?
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...es geht um 99,99 Prozent oder mehr der Bevölkerung.
Fast alle Menschen, denen ich nahe stehe, tragen Schuhe. Ich werde den Teufel tun, über sie zu richten oder herzuziehen.
Vergessen wir doch nicht: WIR sind die Außenseiter, WIR sind die Sonderlinge. Ob wir nun die besseren Argumente haben oder nicht.

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Niemand wird von mir geringer geschätzt oder herabgesetzt, weil er kein BF ist. Ich stelle im Gegenteil ganz nüchtern fest, daß die weltbesten Ingenieure, die auf diversen Konferenzen zu sehen sind, auch in ihrem private behaviour zu jenen 99,99x% gehören...
Nur BF-Gegner (insbesondere ideologische) zieh' ich gerne etwas intensiver durch den Kakao und setze sie argumentativ schachmatt.
* Zum Thema Verletzung & Verband: Das sollte nur eine unverbindliche Empfehlung unter Verweis auf mögliche BF-gegnerische Reaktionen sein. Sieh' nicht immer gleich alles als Darstellung real vorhandener oder scheinbarer überlegener Barfußkompetenz. Ich gehe davon aus, daß deine Skripte wahr sind. Dann bist du mir in Sachen Winterhärte und wohl auch Geländegängigkeit ohnehin überlegen. Genügt das? Auch hätte ich wahrscheinlich den Kontakt mit der Generation knapp unterhalb 20 nicht so erfolgreich zustande gebracht und darf nochmals meine sehr ernst gemeinte Anerkennung zum Ausdruck bringen.
* Akribie beim Fußoutfit: 60 - 70% aller "Leitenden" in Wirtschaft u. Politik lassen professionelle Pediküre machen, ich weiß es (hab' außerdem viel mit Industriemanagern zu tun, die mich auf meine Pranken, wenn sichtbar, oft total neidisch ansprechen). Meist wird dies in strengster Diskretion zuhause erledigt (zuvor wurde die modebewußte Gattin behandelt), man hat so seine Schwierigkeiten, was man mit seinem Jahreseinkommen von >250 000 € anfängt. Wegen Unterschreitung dieses Schwellwerts hab' ich diese Schwierigkeiten nicht, und so, wie jene 99,99x% sagen, daß bei ihnen die Fingernägel die "Hauptnägel" sind, sind es bei mir (klar) die Zehennägel. Die werden nämlich nicht so schön wie die Fingernägel (kann man machen, was man will) und wenn ich meine "Großen" gegen das Licht halte, sieht man, wie schrumpelig/wellig und zerklüftet sie sind. Tatsächlich geht es ihnen besser, wenn ich reichlich Vitamin E & F zuführe (daher meine Vorliebe für grünen Blattsalat mit Joghurtdressing), aber ich gehe nicht soweit, sie glattzuschleifen und zu polieren. Außer Nagelkürzung nach allen medizinischen Regeln der Kunst, Hornhautabreiben an den Fersen und optimale Bräunung im Sommer gibt es bei mir keinerlei Pflege.
Ich zielte nur auf folgendes ab: Wäre es dir nicht lieber, wenn du keinen deformierten großen Zehennagel hättest? Ist dir das tatsächlich wurscht (oder ist eine irreversible Katastrophe passiert)? Tatsächlich kann ich gerade mal damit leben, wenn mir ein Arzt im Zug sagt: Prima, daß Sie barfußgehen, aber leichte Hohl-Spreizfüße haben Sie eben schon. Das höre ich nicht gerne, bin ich deswegen ein arroganter BF?
Schreib' ich dir etwa vor, wie du BF zu gehen hast? Habe ich mir angemaßt zu sagen, so wie du BF gehst, bist du ein weniger kompetenter BF? Wer glaubt, daß ich so 'drauf bin, der irrt gewaltig.
Vermutlich sind die dieser Replik zugrundeliegenden Skripten deinerseits in einer unguten Lage entstanden. Irgendwo mußt du ja auch ein enagierter BF sein, sonst wärst du nicht in diesem Forum und dir setzt dieser schicksalshafte Unfall mit der Operation, ihren Schmerzen u. womöglich Komplikationen u. U. psychisch sehr zu.
Natürlich kann ich mir nicht anmaßen, für die Gesamtheit aller Forumsuser zu sprechen, glaube aber doch, daß die von Allen solidarisches Mitgefühl als leidender Patient und Wünsche zur besten Genesung, insbesondere daß dieser Unfall nur geringstmögliche bleibende Spuren hinterläßt, entgegengebracht wird.
Mir liegt an dir als Schreiber in diesem Forum.
Tröstende (& falls dich etwas geärgert hat, versöhnliche) Füßegrüße, Jay

So'n Scheiß aber auch!

Alan Turing, Wednesday, 13.12.2006, 14:49 (vor 6493 Tagen) @ Jay

Ach nee - so'n Scheiß aber auch...

Mensch, Jay, da sieht man mal wieder, was der Umstand anrichten kann, daß man sich hier per Posting quasi in einer Art "Fernstudium" gegenübertritt, das einen fein strukturierten Gedankenaustausch unmöglich macht.

Und hin und wieder ziseliert man dann auch einen Absatz mit der Keule, weil man ihn für kaum mißverständlich hält, wobei dann doch das Gegenteil der Fall ist.

Jay, ich habe dich mit meinem Ausgangsposting überhaupt nicht angreifen wollen.

Ich habe dein Posting lediglich als Grundmaterial genommen, um meine eigenen Gedanken daran zu messen und verständlich zu machen.

Schau, ich habe ja sogar ausdrücklich geschrieben: In deinem letzten Posting an meine Adresse hast du (völlig nachvollziehbar!) darauf abgehoben, dass du mit akribischer Sorgfalt auf das Erscheinungsbild deiner Füße achtest... und so weiter. Noch mal: Völlig nachvollziehbar.

Ich wollte nichts weiter als anhand dieser Aussage darauf hinzuweisen, daß ich (!!!) die Sache für mich (!!!) anders sehe und anders damit umgehe.

Und meinetwegen kannst du JEDEN Schuh als "Drecksding" ansehen - oder auch nicht. Wie immer du willst.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß das Tragen von Schuhen hin und wieder auch hilf- und segensreich sein kann.
Das ist aber auch für mich kein hinreichender Grund, sie ohne Not zu tragen. Ich denke, der Umstand, daß ich wirklich 365 Tage im Jahr und davon jeden einzelnen Tag 24 Stunden ohne Schuhe auskomme, spricht für sich.

Im übrigen danke ich dir herzlich für die netten Genesungswünsche.

Dazu etwas höchst erfreuliches: Wurde mir ursprünglich prognostiziert, daß ich den Rest meines Leben höchstwahrscheinlich gehbehindert bleiben werde, so läßt sich die Genesung jetzt so an, daß ich wieder hoffen kann, daß das ganze Malheur ziemlich folgenlos ausheilen wird.
Auch wenn es noch lange dauern wird.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Mir is' nix passiert...

Jay, Wednesday, 13.12.2006, 16:23 (vor 6493 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan,
so förmlich hab' ich das auch nicht aufgefaßt. Ich war nur verunsichert, weil es sich bei deinem Skript um ein Posting und um keine (ggf. auch schwerpunktmäßig an eine Einzelperson gerichtete) Replik handelte. Weil Postings an die Allgemeinheit gerichtet sind (man könnte "Posting" auch mit "Thesenpapier" bezeichnen) und ich da drin als recht konkreter Adressat vorkam, war ich besorgt und rechnete mit dem Worst Case-Fall.

Ich freue mich für dich, daß jetzt Aussichten bestehen, daß die Sache (ausgenommen evtl. Operationsnarbe[n]) spurlos an dir vorübergeht. Das ist doch ein Weihnachtsgeschenk... Sei etwas vorsichtig mit dir, um den Erfolg nicht zu gefährden.

Zwar wird es von der Administration wohl nicht so gerne gesehen, aber wenn´s 's das nächste Mal zwischen uns zu komplex wird, tauschen wir am besten die privaten Tel.nummern aus (was ohnehin bei diversen BF-Treffen vielfach geschehen sein wird). Deswegen kann das Forum aber trotzdem als ganz andersartiges Kommunikationsmedium zwischen uns uneingeschränkt erhalten bleiben.
Alles klar? [brauchst keine Höflichkeits-Antwort 'draufzusetzen]
Frohe Barfußweihnacht & ein insbesondere gesundes, schuh- & sockenfreies neues Jahr, Jay

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