Hallo Manfred,

beim Lesen deiner Story danke ich dem Herrn auf Knien für das Privileg, nie auf einen Bus oder andere öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Wenn ich an Bushaltestellen vorbei fahre, sehe ich teils doch recht unappetitliches Klientel herumstehen, sodass ich mir denke "Nein, danke."
Die Psycho-Trulla, die du beschreibst, kann ich mir lebhaft vorstellen: Eine verpeilte Langzeit-Studentin, die aus einer Kombination psychischer und intellektueller Gründe ihr Studium seit 20 Jahre nicht auf die Reihe bekommt und zum Ausgleich wildfremde Passanten mit halbreflektierten Psycho-Weisheiten belästigt.
Nichtsdestotrotz drängt sich mir - insbesondere vor dem Hintergrund meiner eigenen Barfußerlebnisse - der Verdacht auf, dass jeder Barfußläufer das gewisse Etwas ausstrahlt, das da sagt: "Quatsch mich voll" oder "Bleib mir vom Leib".

Heute Mittag an der Straßenbahnhaltestelle: Ungläubiges Staunen seitens eines mittelalten, offensichtlich gutsituierten Ehepaares:
Zunächst kam die übliche Frage: "Ist das nicht zu....???" (usw)
Auf Verneinen meinerseits dann (immer noch ungläubig) "Ja aber - haben sie denn keine Angst vor Gicht (!) oder Rheuma ? (das "a" im "Rheuma" deutlich gedehnt und nach oben gezogen)
Inzwischen hatte sich noch eine Dame dazugesellt (Typ "späte Studentin"), die mir dann zu meiner völligen Verblüffung erklärte, dass mein Barfussgehen ganz sicher etwas mit meinem unterdrückten Rollenerleben als Mann zu tun haben müsse, und daß dieses Symptom (Symptom!) verschwinden würde, sobald ich mich bzw. mein inneres Selbstwertgefühl wiedergefunden hätte (oder so ähnlich)
Die Dame meinte das durchaus ernst, (sie deutete jedenfalls sinngemäss an "sich mit Psychiatrie auszukennen". Den ganzen Gesprächsinhalt kann ich hier unmöglich wiedergeben, aber vielleicht betrachtet Ihr Euer "Symptom" nun mit ganz anderen Augen...
Leider musste ich dann dieses hochbrisante Gespräch abbrechen, weil wir unsere Zielhaltestelle erreicht hatten.
Aber aus DIESEM Aspekt habe ich das noch nie gesehen ))
Äusserst verunsicherte Grüsse
Manfred

Hi, Manfred!

Inzwischen hatte sich noch eine Dame dazugesellt (Typ "späte Studentin"), die mir dann zu meiner völligen Verblüffung erklärte, dass mein Barfussgehen ganz sicher etwas mit meinem unterdrückten Rollenerleben als Mann zu tun haben müsse ...
Die Dame meinte das durchaus ernst, (sie deutete jedenfalls sinngemäss an "sich mit Psychiatrie auszukennen".

Tjaaaa..., das kommt dabei heraus, wenn zuviel Arbeit mit nach Hause genommen wird...

Wie gut, daß "wir" uns von so einem inhaltslosen Geschwätz nicht beeindrucken lassen!

Viele Grüße
Vesa Local

Hallo Manfred,

vielen Dank, dass Du uns diese abenteuerliche Story nicht vorenthalten hast, die meinen Montagmorgen in einem ganz anderen, so heiteren Lichte erstrahlen lässt.

Das Erleben des Natürlichen ist ein Ausdruck des unnatürlichen Unterdrückens natürlicher männlicher Rolleninstinkte, soso. Die von mir bisher registrierten Äußerungen von Frauen über das Ausleben natürlicher männlicher Instinkte, wie z.B. das Barfußlaufen, waren von einer ganz pragmatischen Simplizität, denen der oft bei Männern vorkommende Drang nach Verkomplizierung normaler Vorgänge gänzlich abgeht. Insofern schießt das Verhalten dieses Alt-Teenies echt den Vogel ab!!

Barfußlaufen: Weil's einfach gesund ist und Spaß macht!

Weiter so!
Johannes

Heute Mittag an der Straßenbahnhaltestelle: Ungläubiges Staunen seitens eines mittelalten, offensichtlich gutsituierten Ehepaares:
Zunächst kam die übliche Frage: "Ist das nicht zu....???" (usw)
Auf Verneinen meinerseits dann (immer noch ungläubig) "Ja aber - haben sie denn keine Angst vor Gicht (!) oder Rheuma ? (das "a" im "Rheuma" deutlich gedehnt und nach oben gezogen)
Inzwischen hatte sich noch eine Dame dazugesellt (Typ "späte Studentin"), die mir dann zu meiner völligen Verblüffung erklärte, dass mein Barfussgehen ganz sicher etwas mit meinem unterdrückten Rollenerleben als Mann zu tun haben müsse, und daß dieses Symptom (Symptom!) verschwinden würde, sobald ich mich bzw. mein inneres Selbstwertgefühl wiedergefunden hätte (oder so ähnlich)
Die Dame meinte das durchaus ernst, (sie deutete jedenfalls sinngemäss an "sich mit Psychiatrie auszukennen". Den ganzen Gesprächsinhalt kann ich hier unmöglich wiedergeben, aber vielleicht betrachtet Ihr Euer "Symptom" nun mit ganz anderen Augen...
Leider musste ich dann dieses hochbrisante Gespräch abbrechen, weil wir unsere Zielhaltestelle erreicht hatten.
Aber aus DIESEM Aspekt habe ich das noch nie gesehen ))
Äusserst verunsicherte Grüsse
Manfred

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