Sah ihn wieder... (Hobby? Barfuß! 2)

Descalzar, Tuesday, 28.11.2006, 09:53 (vor 6574 Tagen)

Hi,
vor einiger Zeit habe ich hier im Forum geschrieben, daß mich desöfteren ein Türke angesprochen hätte, der sehr verständnislos auf meine barfüßigkeit reagiert habe.
Nun habe ich ihn wiedergesehen und jedes mal läuft er wie aus dem Ei gepellt herum.
Sprich: Auf hochglanz polierte Schuhe, Anzug, langer schwarzer Mantel Auch auf dem Fahrrad sehe ich ihn immer so.
Viele Forumsteilnehmer schrieben seinerzeit, daß bestimmte Kulturen oder auch Nationen gern ihren erworbnenen Reichtum zur Schau stellen. Gerade wenn sie aus ärmlichen Landstrichen kommen.
In meiner Stadt gibt es sehr viele Türken, die vor allem aus Anatolien kommen und, um es vorsichtig auszudrücken, ländlich konservativ eingestellt sind. Sie stellen gerne zur Schau, was sie sich erarbeitet haben und drücken das dann auch wohl in ihrer Kleidung aus.

schmunzelnd nahm ich die Aussage meines türkischen Kollegen zur Kenntnis, daß seine Landsmänner oft auch mehr darstellen wollen und sich deshalb für ihren Heimatbesuch den BMW oder Mercedes ihrer Freunde ausleihen, um damit Eindruck bei ihren Verwandten in der Heimat zu schinden. Dieser Kollege ist meistens sein BMW-Cabrio im Sommer los, weil seine Freunde damit auf Heimaturlaub sind :-)

Gruß und Fuß,

Descalzar

Sah ihn wieder...

Tiziana, Stammposter, Tuesday, 28.11.2006, 11:05 (vor 6574 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar!

Sprich: Auf hochglanz polierte Schuhe, Anzug, langer schwarzer Mantel Auch auf dem Fahrrad sehe ich ihn immer so.
Viele Forumsteilnehmer schrieben seinerzeit, daß bestimmte Kulturen oder auch Nationen gern ihren erworbnenen Reichtum zur Schau stellen. Gerade wenn sie aus ärmlichen Landstrichen kommen.
In meiner Stadt gibt es sehr viele Türken, die vor allem aus Anatolien kommen und, um es vorsichtig auszudrücken, ländlich konservativ eingestellt sind. Sie stellen gerne zur Schau, was sie sich erarbeitet haben und drücken das dann auch wohl in ihrer Kleidung aus.

Du hast bestimmt Recht, dass dieses extreme Aufputzen kulturbedingt ist.
Es könnte aber auch sein, dass er absichtlich auch deshalb übertreibt, weil er in einer recht komplizierten Art zeigen will, dass er kein Sozialschmarotzer ist.
Seine sehr gute Kleidung sollte ein Zeichen dafür sein, dass er über genug Geld verfügt, weil er arbeitet.
Arbeit ist nämlich eine unabdingbare Voraussetzung für die Akzeptanz im Ausland..........

Ich habe neulich von meiner albanischen Patentochter erzählt, die sich sicht traut, in Italien barfuß zu laufen. Ich habe ihr mehrmals angeboten, mit mir barfuß zu schlendern, aber sie lehnt immer wieder ab mit der Begründung: "Du würdest hier als extravagant und originell gelten, ich wäre immerhin eine Albanerin............." Sie geht davon aus, dass sie sich hier gut integrieren konnte, weil sie sich nie zum Buhmann gemacht hat.

Ich kann verstehen, dass sie Angst hat, negativ aufzufallen, aber sie sieht wegen dieser Angst dort Probleme, wo es eigentlich keine gibt.
Ob das wohl auch bei dem besagten Türken der Fall ist?

Ciao
Tiziana

Sah ihn wieder...

Descalzar, Tuesday, 28.11.2006, 11:50 (vor 6574 Tagen) @ Tiziana

Du hast bestimmt Recht, dass dieses extreme Aufputzen kulturbedingt ist.
Es könnte aber auch sein, dass er absichtlich auch deshalb übertreibt, weil er in einer recht komplizierten Art zeigen will, dass er kein Sozialschmarotzer ist.
Seine sehr gute Kleidung sollte ein Zeichen dafür sein, dass er über genug Geld verfügt, weil er arbeitet.
Arbeit ist nämlich eine unabdingbare Voraussetzung für die Akzeptanz im Ausland..........
Ich habe neulich von meiner albanischen Patentochter erzählt, die sich sicht traut, in Italien barfuß zu laufen. Ich habe ihr mehrmals angeboten, mit mir barfuß zu schlendern, aber sie lehnt immer wieder ab mit der Begründung: "Du würdest hier als extravagant und originell gelten, ich wäre immerhin eine Albanerin............." Sie geht davon aus, dass sie sich hier gut integrieren konnte, weil sie sich nie zum Buhmann gemacht hat.
Ich kann verstehen, dass sie Angst hat, negativ aufzufallen, aber sie sieht wegen dieser Angst dort Probleme, wo es eigentlich keine gibt.
Ob das wohl auch bei dem besagten Türken der Fall ist?

Eben. Deine Patentochter sieht Probleme, wo keine sind. Gerade das um jeden Preis nicht auffallen wollen, macht einen auffällig.
So, wie der besagte Türke, der hier im hohen Norden in seiner Freizeit in den besten Klamotten durch die Gegend radelt, obwohl es hier manchmal recht stürmisch ist und man alltags lieber in zweckmäßige Klamotten flüchtet.
Ich kann mich noch an meine Kindheit erinner, als die ersten Türken als Gastarbeiter in unsere Stadt kamen. Die Männer trugen in ihrer Freizeit immer Anzüge. Egal, ob diese schon älter oder unmodern waren. Die Anzüge wurden getragen.
Dadurch fielen diese Menschen natürlich besonders auf.

Im Gegensatz dazu fallen Türken, dei sich "normal" westlich kleiden kaum noch auf und oftmals kann man nur noch an ihrem Namen erkennen, daß sie z.B. türkischstämmig sind.
Bei den Frauen ist es ähnlich. Viuele junge Türkinnen haben sich soweit in unsere Gesellschaft integriert, daß sie kaum noch "auffallen"
Bei mir gegnüber wohnt eine türkische Familie bei der sehr große Gegensätze vorherrschen.
Die Mutter ist eingepackt bis zu den Augen. Sprich, fast vollständig verhüllt.
Die Töchter sind das krasse Gegenteil. Wie grad aus einem MTV-Video entsprungen, kleiden sie sich in den neuesten Klamotten und fallen fast schon wieder durch ihre Extravaganz auf.

Gruß und Fuß,

Descalzar

Probleme mit der geistigen Bewältigung höherer Kapitalismusformen

Jay, Wednesday, 29.11.2006, 21:54 (vor 6572 Tagen) @ Descalzar

Hi Descalzar,
es gibt noch Hoffnung...

vor einiger Zeit habe ich hier im Forum geschrieben, daß mich desöfteren ein Türke angesprochen hätte, der sehr verständnislos auf meine barfüßigkeit reagiert habe.
Nun habe ich ihn wiedergesehen und jedes mal läuft er wie aus dem Ei gepellt herum.
Sprich: Auf hochglanz polierte Schuhe, Anzug, langer schwarzer Mantel Auch auf dem Fahrrad sehe ich ihn immer so.

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Abgesehen davon, daß er dich zumindest nicht mehrfach anzuquatschen hat, ist es doch gut, daß du ihn offenbar zu diesem Outfit inspiriert hast. Die Kosten hierfür schwächen seine Finanzkraft für Höheres und solange er nur Fahrrad fährt, stört das keineswegs, ich sähe es sogar gerne, würde er in meiner Nähe wohnen und z. B. in den von mir frequentierten BF-Stammrestaurants tafeln...Dies wäre für ihn eine optimale psychotherapeutische Hilfe bei der Krisenbewältigung von Barfuß-Antipathien und -phobien.
--

...für ihren Heimatbesuch den BMW oder Mercedes ihrer Freunde ausleihen, um damit Eindruck bei ihren Verwandten in der Heimat zu schinden.

--
Die selektive Bedeutung "Heimatbesuch" (weshalb ist es weniger wichtig, in D im Daimler oder BMW herumzufahren und weshalb verzichten seine Landsleute in D sogar dem Kollegen zuliebe und deswegen auf ihr evtl. gehobenes Vierrad?) ist irgendwie verdächtig. Es könnte sein, daß dort noch - wie hier und in USA vor 25 Jahren - gilt: Autos machen Leute und dieser Retro-Konservativ-Stil & Etikette-Dreck, der überhaupt erst durch die Verbannungspolitik der Vierräder aus Stadtbereichen mit 'gesellschaftlicher Konzentration' möglich wurde, dort noch nicht Fuß gefaßt hat. Ein Auto bedeutet ein Stück Freiheit, im Zuge der systematischen Entliberalisierung der westlichen Gesellschaften seit den frühen 80ern wurde es disabled, um wieder für Kleiderordnungen Platz zu schaffen.
Abschließend gesagt, sehe ich es zwar nicht so gerne, wenn solche Leute auf den Trichter kommen und Sachen in Richtung der (meiner Meinung nach) geeignetsten Vierräder für Barfußfreaks (Mercedes S-Klasse, BMW 7er, Cadillac Fleetwood Brougham...) fahren, aber wer weiß - die formale Wahrscheinlichkeit, daß aufgrund eines verrückten Zufalls einmal entdeckt wird, wie gut sich diese Kfz barfuß fahren lassen und auch sonst eine neue Welt betreten wird, ist nicht zwingend 0. Man würde sich freuen, wen so jemand (schließlich ist es wer aus einem völlig anderen Kulturkreis) anders draufkäme und man sagen kann: Hi, Kollege!
Trotzdem glaube ich nicht daran, daß derlei jemals eintreten wird.
Man gebärde sich hyperkapitalistisch und lasse solche Typen in ihrem eigenen Psycho-Saft schmoren...
Laß dich kreuzweise von ihnen.
Gruß & Fuß, Jay

Parallelitäten Fahrzeugtyp, Kleidung und (nicht-)barfuß?

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 30.11.2006, 07:43 (vor 6572 Tagen) @ Jay

"Ein Auto bedeutet ein Stück Freiheit, im Zuge der systematischen Entliberalisierung der westlichen Gesellschaften seit den frühen 80ern wurde es disabled, um wieder für Kleiderordnungen Platz zu schaffen.
Abschließend gesagt, sehe ich es zwar nicht so gerne, wenn solche Leute auf den Trichter kommen und Sachen in Richtung der (meiner Meinung nach) geeignetsten Vierräder für Barfußfreaks (Mercedes S-Klasse, BMW 7er, Cadillac Fleetwood Brougham...) fahren, aber wer weiß - die formale Wahrscheinlichkeit, daß aufgrund eines verrückten Zufalls einmal entdeckt wird, wie gut sich diese Kfz barfuß fahren lassen und auch sonst eine neue Welt betreten wird, ist nicht zwingend 0."

Hallo Jay,

irgendwie habe ich Mühe damit, wenn Leute irgendwelche Vorurteile haben, welcher Autotyp, welche Kleidung und welche Schuhe zum Beruf, Einkommen und zur Herkunft anderer Leute haben, oder anders ausgedrückt: was standesgerecht ist. Ich finde es nicht gut, wenn ein allein stehender Mensch, der finanziell eher schlecht dasteht, sich einen dicken Mercedes oder Jaguar kauft, jedoch nicht mehr in der Lage ist, das Geld für die nötige Verkehrssicherheit aufzubringen. Damit gefährdet er sich und andere Verkehrsteilnehmer. Wenn der Wagen aber gut erhalten ist, er selbst aber kein Geld mehr für Schuhe hat und barfuß fährt, dann ist es einzig und allein seine Sache.

Moralisch verwerflich wäre es auch, wenn ein Mann mit Frau und Kindern finanziell eher schlecht dasteht, er selber aber immer mit einem teuren Auto, teuren Markenklamotten und teuren Markenschuhen prahlt, während die Frau und vor allem die Kinder in ihrer schäbigen Behausung hungern und frieren und die Kinder barfuß laufen MÜSSEN, weil das Geld für Schuhe hinten und vorne fehlt.

Mein Bruder (Physiker) wohnte mal in einem Haus im Frankfurter Raum, das einem Direktor (Mercedesfahrer) gehörte, dessen Frau war Pharma-Referentin (Opelfahrerin). Es kam einmal pro Woche eine Putzfrau mit einem BMW zum Reinigen der Wohnung. Die Hausherrin verlangte, daß die Putzfrau ihren Wagen nicht direkt vor dem Haus abstellen sollte, weil die Nachbarn es nicht mitkriegen durften, daß die Putzfrau einen besseren Wagen fährt als die Hausherrin. Als meine Eltern mal meinen Bruder besuchten und sie unweigerlich auch die Hausbesitzer kennen lernten, erzählte die Pharma-Referentin auch von dem BMW der Putzfrau, wobei meine Mutter sagte: "Putzfrau und BMW, das paßt nicht zusammen!"

Meinen Bruder störte es übrigens nicht, daß die Putzfrau einen besseren Wagen fuhr als seine Vermieterin. Er selber fuhr anfangs auch nur einen Opel. Als er sich aber einen Porsche kaufte, geriet die Frau in eine Zwickmühle: Einerseits paßte es nicht, daß ihr Mieter einen besseren Wagen fuhr, andererseits mochte sie den Porsche auch leiden. Aber auch mein Bruder ist nicht ganz frei von "Standesdünkeln". Zwar ist es ihm egal, welche berufliche Qualifikation ein Porschefahrer haben "muß". Aber störend würde er finden, wenn ein alter Opa mit Hut Porsche fährt (der soll gefälligst Mercedes fahren). Auch würde es nicht passen, wenn ein unsportlicher Mensch mit dickem Bauch und aufgedunsenem Gesicht Porsche fährt. Mein Bruder und meine Mutter sind sich einig, daß zu mir kein Porsche passen würde, weil ich zu unsportlich bin (im Schulsport hatte ich nie eine bessere Zensur als eine Vier). Was mein Bruder von barfuß Porsche (oder überhaupt Auto) fahren hält, kann ich nicht sagen. Er selber läuft nie barfuß. Meine Mutter hat was gegen barfuß Auto (und Fahrrad) fahren, weil es zu gefährlich sei, woher will die das wissen?

In der Schweiz gibt es heute weniger Standesdünkel in Sachen Auto als auch schon. Heute ist es nicht mehr ehrenrührig, wenn der Hauptabteilungsleiter seinen Mittelklassewagen neben dem besseren Wagen seines Untergebenen auf dem Firmenareal parkiert. Auch stört es niemanden, wenn ein Kadermitarbeiter mit dem Fahrrad oder mit dem Zug zur Arbeit fährt. Ehrenrührig ist höchstens, wenn ein Mitarbeiter um die 40 mit dem Mofa zur Arbeit kommt. Auch ist es hier den meisten Vorgesetzten egal, ob man den Wagen (oder das Fahrrad) in "passender" oder "unpassender" Kleidung (egal ob mit oder ohne Schuhe) in der FREIZEIT benutzt.

Ich selber habe noch nie ein eigenes Auto besessen, obwohl ich finanziell sicher dazu in der Lage wäre. Da ich recht nahe am Arbeitsplatz wohne, keine Familie habe, das Bahnnetz gut ausgebaut ist, brauche ich auch keines. Für mich bedeutet das Fahrrad ein Stück Freiheit. Mit dem kommt man zwar nicht so schnell voran, aber man kann damit auch Wege benutzen, die fürs Auto gesperrt sind. Das Fahrrad ist DAS Verkehrsmittel, was am wenigsten Energie benötigt und mit dem man am besten Kontakt mit der Natur hat, nicht abgeschottet durch irgendwelches Blech. Andererseits ist man aber auch weniger geschützt gegenüber Regen usw. Die Autokarosse schützt den Menschen wie der Schuh den Fuß, in Extremsituationen ist also beides sinnvoll. Aber wo dieser Schutz nicht nötig ist, da kann man sehr wohl auf beides verzichten, und zwar gleichzeitig. Darum fahre ich, wenn die Witterung es zuläßt, am liebsten Fahrrad. Und zwar barfuß! Und in solcher Kleidung, die mich nicht mehr als nötig einengt und von der Natur abschottet.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Vorab-Replik

Jay, Thursday, 30.11.2006, 09:47 (vor 6572 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael,
ich muß heute noch was anderes tun als hier zu schreiben und möchte mich bei dir und auch bei Descalzar fast schon für meine schlechte Kapitalismus-Replik entschuldigen. In aller Kürze:
Bei mir wird jeder Mensch als Mensch behandelt und hat sogar einen beträchtlichen Freundlichkeits-, Positivwertschätzungs- u. Hilfsbereitschaftsvorschuß, solange er nicht a priori verbal etc. negativ agiert. Ich messe keinen Menschen nach dem Auto und fahre (Thema Verkehrssicherheit, Markus U. ist Zeuge) kein 4rad, das ich mir nicht leisten kann.
Immerhin muß aber jener Türke, der so auf Klamotten fixiert ist wie ich auf das 4rad, Descalzar doch zumindest beträchtlich geärgert haben, daß er einige Berichte schrieb (mir sind sie nicht bekannt, bitte evtl. Info über Entstehungszeitraum, so daß ich sie im Archiv suchen kann). Ich war voll des Neides, daß er mit diesem großen (weil so gut gekleideten Herrn) offenbar so vergeistigte Dialoge führen durfte und ich nicht, ich will auch mal! (schade, daß ich nicht in der Nähe jenes besagten Schickimicki-Türken wohne) und schrieb hastig und unüberlegt.
Bitte Verständnis, daß ich jetzt abbrechen muß. Ich gehe heute abend od. spätestens am Wochenende auf dein wesentliches Skript ausführlich ein. Übrigens: von meinen engsten persönlichen Freunden fährt derjenige mit dem höchsten IQ ebenfalls nicht 4rad.
Schöne Grüße, Jay

@Jay+Michael

Descalzar, Thursday, 30.11.2006, 18:55 (vor 6571 Tagen) @ Jay

Hallo, Ihr 2
zu meiner "Verteidigung" sei gesagt, daß es sich bei meinem Cadillac nicht um ein "Protzauto" handelte, sondern eher um eine "Rebellenmobil"
Ich fand es immer schön, wenn er die Leute zum Nachdenken anregte und ihnen auch mal den Spiegel vorhielt.
Der Wagen war ungepflegt, hatte Roststellen und an der Heckscheibe setzte er schon Moos an. Trotzdem lief er, wie ein Uhrwerk.
Ständig hörte ich die Leute sagen "Der muß doch mal poliert werde.der muß doch mal gewaschen werden"
Ich sagte dann immer "Wenn es Euch stört, dann könnt ihr ihn waschen und polieren"
Außerdem p´ßte der Wagen perfekt zu meinem Image.Lanhaariger,barüßiger Bombenleger mit nem riesigen, rostigen Schlachtschiff. :-)

Gruß und Fuß,

Descalzar

@Jay+Michael

Jay, Thursday, 30.11.2006, 20:27 (vor 6571 Tagen) @ Descalzar

Ja, da bin ich jetzt echt von falschen Voraussetzungen ausgegangen, weil sich die Erwähnung dieses vollständig verblödeten Türken etwas dramatisch anhörte. Schade eigentlich, daß deinem schönen Cadillac eine solche Rolle zugedacht war, auch bei mir hatten zeitlebens 4räder irgendwo auch eine Rebellenrolle, die signalisieren sollte: Ich habe Schickimicki nicht mehr nötig, GELD ZÄHLT und befinde mich für Leute wie jener Türke in einer für ihn unnahbaren sozialen Rangklasse. Ich brauche keine Schuhe mehr, wenn ich sie nicht WILL.
Trotzdem muß ich noch auf einige Punkte von Michael eingehen. Merci für die Info, weil sie mir doch etwas Zeit spart.
@ Descalzar: Sagst du mir mal den Entstehungszeitraum dieser Türken-Berichte, damit ich sie im Archiv lesen kann?
Freundliche BF-Grüße, Jay

@Jay+Michael

Descalzar, Thursday, 30.11.2006, 20:43 (vor 6571 Tagen) @ Jay

. Schade eigentlich, daß deinem schönen Cadillac eine solche Rolle zugedacht war, auch bei mir hatten zeitlebens 4räder irgendwo auch eine Rebellenrolle, die signalisieren sollte: Ich habe Schickimicki nicht mehr nötig, GELD ZÄHLT und befinde mich für Leute wie jener Türke in einer für ihn unnahbaren sozialen Rangklasse. Ich brauche keine Schuhe mehr, wenn ich sie nicht WILL.

Hi Jay,
so sieht es aus. Ich bruache mich nicht mehr durch iregndwelche Statussymbole oder andere teure Dinge beweisen. Für mich zählt, das, was ich weiß und das, was ich kann. Da ich es für mich selbst weiß, stehe ich oft über den Dingen. Lasse Leute agieren, argumentieren, usw. Letztendlich ziehe ich sowieso mein eignes Ding durch.
Luxus ist für mich Zeit und Unabhängigkeit.
Der Entstehungszeitraum des Türkenberichte liegen ca. um den 15. September. +- 10 Tage.

Gruß und Fuß,

descalzar

@ Descalzar: Barfuß und Salpetersäure

Jay, Saturday, 02.12.2006, 12:35 (vor 6570 Tagen) @ Descalzar

...zu meinem Image paßte: Langhaariger barfüßiger Bombenleger mit 'nem riesigen rostigen Schlachtschiff...

--
Na ja, dann kann man sich dich ja so richtig ausmalen, wie du in den Tagen kurz vor Silvester und in den Monaten danach mit gelbgesprenkelten Fußsohlen 'rumliefst, das Kennzeichen eines jeden barfüßigen Sprengstoffchemikers. Ich war zwar nur barfüßiger -Assistent und hatte einen Mitabiturienten, der das beruflich wurde und uns im Abgangsjahr zu Silvester mit Nitroglyzerin versorgte. Er war zwar nicht im geringsten BF, die Tage nach Weihnachten waren mild und ich besuchte ihn zunächst BF in irgendwelchen Stoffpantoffeln und war natürlich schnell ganz BF. Es wurde dann eines meiner bisher sehr wenigen Outdoor-BF-Erlebnisse im Winter, weil wir (seine Eltern waren verreist) den Kühlschrank ausräumen mußten und ich trug dann die Lebensmittel über die kurze Strecke BF zu den Nachbarn (kommentierten das nicht im geringsten). Den außenpolitisch "kaputten" Kühlschrank brauchte er, um darin irgendeine Spezialapparatur zu installieren.
War hochkompliziert, aber ganz nett mit einem dicken Ende: Abends hatte ich gelbe Flecken an den Fußsohlen, ich war in unsichtbare Salpetersäure-Mikrospritzer 'reingestiegen (nichts biß, nichts ätzte feelingmäßig), er hat das Zeug später sogar noch mit konzentrierter Schwefelsäure verstärkt. Erst im April, gerade noch zur beginnenden Outdoor-BF-Saison (mir war fürchterlich flau) war ich diese Flecken (Xanthoproteinreaktion mit den Fußsohlen) wieder los, die gelbe Haut blätterte einfach ab.
Bitte nicht in die falsche Kehle bekommen, wenn ich in der Nähe kritisierte, daß du in ungepflegten Cadillacs fährst, bloß sowas wie Schickimickitürken brauchen eben gepflegten Protz.
Als die Worte "LH...[bis]...Schlachtschiff" auf meinem Screen auftauchten, stieß ich ein Lachen aus. Aber es war ein Lachen der Wertschätzung und der Sympathie, und bei Ihr-könnt-mich-alle-mal muß ich sagen, daß für dieses Forum schon 1 "solcher" genügt hätte.
Ich sehe schon, es macht zunehmend Sinn, wenn man sich einmal persönlich begegnet. Sehr gefallen hat mir die Wortschöpfung "Rebellenmobil".
Kollegiale Grüße von einem (häufigen) Barfüßer, dessen Rebellentum seit Jahrzehnten nicht im geringsten zurückging,
Jay.

Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern

Jay, Friday, 01.12.2006, 21:31 (vor 6570 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,
dieses Skript wird wahrscheinlich das längste, welches ich hier je schrieb. Ich darf jedoch die Leserschaft in diesem speziellen Fall um Verständnis bitten, hoffe, daß die Sache einen allgemeinen Informationswert hat und ich glaube trotzdem nicht, einen neuen Längenrekord aufzustellen.
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irgendwie habe ich Mühe damit, wenn Leute irgendwelche Vorurteile haben, welcher Autotyp, welche Kleidung und welche Schuhe zum Beruf, Einkommen und zur Herkunft anderer Leute haben, oder anders ausgedrückt: was standesgerecht ist. Ich finde es nicht gut, wenn ein allein stehender Mensch, der finanziell eher schlecht dasteht, sich einen dicken Mercedes oder Jaguar kauft, jedoch nicht mehr in der Lage ist, das Geld für die nötige Verkehrssicherheit aufzubringen. Damit gefährdet er sich und andere Verkehrsteilnehmer.

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Wie bereits in meiner vorl. Re. erwähnt, fahre ich keine Kfz, die ich mir nicht leisten kann. Das betrifft auch die Servicekosten für Bremsen, Lenkung u. and. sicherheitsrelevante Komponenten.
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Moralisch verwerflich wäre es auch, wenn ein Mann mit Frau und Kindern finanziell eher schlecht dasteht, er selber aber immer mit einem teuren Auto, teuren Markenklamotten und teuren Markenschuhen prahlt, während die Frau und vor allem die Kinder in ihrer schäbigen Behausung hungern und frieren und die Kinder barfuß laufen MÜSSEN...

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Ich bin sehr froh, nicht die Verantwortung für Familie tragen zu müssen und würde ferner aus BF-Idealismus niemand sonst, auch indirekt-situativ, zwingen, BF laufen zu müssen.
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...Die Hausherrin verlangte, daß die Putzfrau ihren Wagen nicht direkt vor dem Haus abstellen sollte, weil die Nachbarn es nicht mitkriegen durften, daß die Putzfrau einen besseren Wagen fährt als die Hausherrin. Als meine Eltern mal meinen Bruder besuchten und sie unweigerlich auch die Hausbesitzer kennen lernten, erzählte die Pharma-Referentin auch von dem BMW der Putzfrau, wobei meine Mutter sagte: "Putzfrau und BMW, das paßt nicht zusammen!"

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Von Autos & diesbezüglichen Hackordnungen in Industrieunternehmen kann ich als kleiner barfußgehender Ressortchef mit meinem letzten sehr Stil- & etikettebewußten Gesamt-Forschungs&Entwicklungschef und Rausschmeißer eines global aktiven größeren Elektronik-Mittelständlers ein Lied singen (seinen Amtsvorgängern, die weitaus mehr zustandebrachten als er mit seinen Kostensenkungs-, Effizienzsteigerungs- u. Stil- etc. -Programmen) war das (+ BF) wurscht (strengste Geheimhaltungsabteilung), vor allem meinem langjährigen ersten Chef, weil er über derartige fachliche + Führungskompetenz verfügte, daß er das nicht brauchte. Mein letzter und schließlicher Rausschmeißer sah gerne aus dem Fenster auf die 4räder seiner Untergebenen und weil vieles seiner Meinung nach nicht stimmte, "seufzte" er oft: "Die verdienen alle zuviel" (während er selbst immer viel zu wenig verdiente) und ich habe mit ihm wunderschöne Barfußgeschichten erlebt. Tatsächlich erließ er ein Rundschreiben an alle F&E-Mitarbeiter (O-Text ungefähr: "Das Befahren des Zentralbereichs Forschung & Entwicklung...[Ort, Str.]... mit Fahrzeugen der sog. automobilen Oberklasse [Typennennungen] ist wegen Raumnot (Haha, das gleiche wie BF & 'Unfallgefahr') nur leitenden Angestellten ab Hauptabteilungsleiterebene gestattet"). Für ihn war ich mit Outfit, Barfuß & 4rad der GAU und dachte gar nicht daran, ihm zuliebe meinen Schlitten zu verkaufen und mir einen neuen, kleineren zu kaufen und war nicht der Einzelfall.
Tatsächlich ist das Auto schon ungleich mehr als Klamotten. Komisch, die durften bei Herrn Kern (so hieß jener Chef) beliebig "gut" und teuer sein, aber keinesfalls das 4rad. Genauso reagierte meine Mam, wenn wir mal irgendwo sommers zum Lunch gingen und ich complaints über mein BF etc. begegnete: "Was hast du denn? Dafür hab ich doch mein Auto" und ich erntete als Replik meist etwas Angstvolles wie "Das kannst du dir doch nicht erlauben".
Und wie ich kann! Schließlich ist die Karre ja bezahlt!
Ein paar Markenanmerkugen auch aus der Sicht BFigen Autofahrens. Die sog. Proletenmarken Opel u. Ford haben ihren Ruf völlig zu Unrecht. Ich fuhr sie gelegentlich als Leihfahrzeuge mit zwar etwas lautem, aber angenehmen Ergebnis. Trotzdem fahre ich das, was man in Amerika "Sedans" nennt, ganz wesentlich weil sie so sanft sind und ich das spezifische Fahrfeeling u. -handling dieser Limousinen mag, nichts fährt sich BF besser.
Ein Sportwagentyp bin ich überhaupt nicht. Auch habe ich als Barfußfahrer schlimmes über den klassischen Porsche 911er gehört, es gab z. B. in den Lokalzeitungen im Silicon Valley immer wieder Karikaturen des typischen S.-V.-Managers mit dem großen Loch im linken Schuh (eigentlich CAMEL-Tabakwerbung) wg. dessen gemein schwerer Kupplung.
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...Die Autokarosse schützt den Menschen wie der Schuh den Fuß...nicht mehr als nötig einengt...

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Anders als jedwede Fußbekleidung und Krawattenstrangulier-Outfit empfinde ich ein 4rad, vor allem ein großes, niemals als einengend.

Zum Allgemeinen. Mit Autos der genannten Kategorie habe ich nicht nur etwas, was viel angenehmer ist als diese Schickimicki-Klamotten (gleichzeitig befördert es mich ja an den Zielort) sondern im Fall des Falles auch etwas, wenn´s um Gradmessung finanzieller Performance geht, mich von bestimmten Zwängen im wahrsten Sinne des Wortes freikaufen zu können.
Wer nicht erkennen kann oder will, daß ich mich als Barfüßer von bestimmten Zwängen und Zurschaustellung von Ranginsignien SCHEINBARER (wer, außer wirklich Ärmsten, kann sich denn nicht die Klamotten des erwähnten, völlig verblödeten Türken leisten?) finanzieller Wohlsituiertheit freistelle (weil Ranginsignien unterer Kategorie, was deren Entstehungskosten anbelangt, ist in einer Diskussion mit mir sehr schlecht beraten.
Übringes bekommt jeder Outfit & BF-Anmeckerer von mir noch eine Chance, die Unergiebigkeit dieser Diskussion zu erkennen und sich mit Anstand zurückzuziehen. Desweiteren muß ich sagen, daß ich von (nicht nur akademisch) sondern auch sonst gebildeten Menschen zwar angesprochen, aber noch nie wirklich kritisiert oder beschimpft wurde (Ausnahme: Elternhaus & Schule).
Diesem Personenkreis muß ich nicht explizit mitteilen, daß ich in meinem Werdegang eine Universität ausgiebig von innen gesehen habe, er merkt das auch so.
Im nichtphysischen Bereich ist ein BF-Freak, speziell wenn er sich Kleidungsgewohnheiten wie ich bedient, nur über die Dimension Geld angreifbar.
Mit "hyperkapitalistischem Gebahren" wird die ganz bewußte Zurschaustellung finanzieller Rangklassen insbesondere auch gegenüber Dritten im Falle einer Kontaktaufnahme (und sei es auch ausschließlich nichtverbal durch Mimik, Gestik & Körpersprache) durch Gegner bezeichnet, in die sie sich, wenn allein kleidungsfixiert, niemals begeben können. Normalerweise werden solche Personen ignoriert, sollten sie jedoch hartnäckig irgendwelche Gespräche immer wieder fortsetzen wollen, muß man aus ihnen eine biologisch zwar lebende, aber psychisch-geistige Leiche produzieren. Wichtig ist in Debatten
* die Festsetzung des Gegners auf die alleinige Sphäre Geld, Geld und nochmals Geld;
* der Verweis auf das Unvermögen, zu erkennen, daß zwischen Klamotten und einem entsprechenden 4rad 2 Zehnerpotenzen liegen sowie auf die deswegen (zumindest momentan-situativ, da nur Kleidung vorhanden) völlig fehlende Imponierwirkung;
* die Verwunderung darüber, sich für so etwas wie dieses Gespräch überhaupt Zeit nehmen zu wollen bzw. zu können (Gegner hat nichts besseres zu tun)
* Sie langweilen mich!
Die Technik wirklich vernichtender Psycho-K.O.-Schläge wird meistens über Generationen von Schwergewichts-Weltmeistervätern an die Söhne weitergegeben. Sie ist so kompliziert, daß sie von einer Einzelperson nur erweitert, aber niemals autonom entwickelt werden kann (Beispiel: Sohn kommt mit Ehrenrunden-Schulzeugnis nach Hause, Vater: "Dich gezeugt zu haben war der größte Fehler meines Lebens", da ist der Sohn schon ziemlich platt). Sie muß von einem BF-Geher unbedingt beherrscht werden und kann hier unmöglich (wg. Umfang) auch nur in den Grundzügen dargestellt werden.
Natürlich müsssen Accessoires auch wirklich nach Geld aussehen. Bei Armbanduhren und Feuerzeugen (Schmuck gibt´s bei mir nicht) bluffe ich zugegebenermaßen mit (fallen nur durch Leichtgewicht auf) perfekten Imitaten, Autos sind aber besser, weil es von ihnen keine Imitate gibt und sie sich nicht so einfach herstellen lassen.
Allerdings macht Descalzar einen sehr schweren Fehler, wenn er einen womöglich auch noch rosafarbigen betont UNGEPFLEGTEN Cadillac (Modell würde mich sehr interessieren) fährt, es sei denn, es käme ihm nur allein auf das (absolut großartige) BF-Fahrfeeling und -handling an. Der typische BF-Gegner ist auf Optisches fixiert und kommt gar nicht
darauf (auch mir fiel erst nach ca. 1 Minute ein), daß da durchaus Geld dahintersteckt: 7 Liter V8-Maschine ist nicht oder wenig schadstoffarm und bei gleichem Fahrstil wie bei mir kennt D. etwas, was wunderschön ist: oft an einer gut sichtbaren BF-Stammtankstelle zu sein und von tankenden "Nachbarn" angesprochen zu werden, wie lange es dauert, bis der Tank voll ist!
Sofern vom optischen Erscheinungsbild her von Gefallen, sollte es für Fußschmuckanwender unbedingt interessant sein (schreibst du evtl. einmal ein klein wenig etwas?) zu welchen Kosten sich per galvanischer Oberflächenvergoldung von Metallketten ein 24Karat-Look (Problem evtl. Kratzfestigkeit) evtl. mit Diamantenimitaten besetzt, herstellen ließe. Die Reaktion jenes Türken darauf wäre hochinteressant, damit er endlich einmal lernt, was Kapitalismus ist. Schließlich unternimmt er ja mit seinen Klamotten selbst einen psychologischen Manipulationsversuch (leider bei zu vielen Zeitgenossen erfolgreich), nur ohne finanzielle Substanz, das was er kann, kann jeder. Es erfordert lediglich den Willen, es zu tun. Strenggenommen ist er moralisch nicht mal Massivgold und Echtdiamanten wert.
Es steht elektrochemisches Cyanidkomplex-Know How gegen Borniertheit.
Als wirksamste Waffe gegen BF- & Outfit-Lästerer bedarf das Automobil allerdings noch zusätzlich eines ausgeklügelten Strategiesystems. So sind z. B. meine BF-Stammrestaurants stets so gewählt, daß genau und permanent sichtbar ist, WER mit WAS zu- und abfährt, weitere Details würden hier zu weit führen. Sogar vorteilhaft: Blaulichtgewitter auf Restaurantparkplätzen, penibelste Kontrollen, ob Kfz mein rechtmäßiges Eigentum, Drogenschnüffelköter und die seelsorglichen Worte der Beamten (weil falscher Alarm) an den Barfußgegner-"Zeugen", der die Obrigkeit übers Handy zu Hilfe rief (stand danach als Gast besser da als je zuvor, eine meiner schönsten BF-Erinnerungen.
Was POTENTIELLE Barfuß- & Leger-Outfit-Gegner anbelangt, so darf man niemals den Fehler machen, sie geistig zu unterschätzen. Sie sind manchmal sogar richtig gut 'drauf. Die folgende bizarre BF-Geschichte (ich darf versichern, daß sie wahr ist) belegt das.
Mein 2. Schwarm war eine BWL-Studentin namens Alexandra. Zur Vorstellung bei ihren Eltern tafelten wir an einem wolkigen Sommertag in einem piekfeinen, meinerseits als BF-Territorium noch unerschlossenen Restaurant. Ihr Vater, ein Investmentbanker und ein sehr würdiger Herr, saß bereits drinnen. Alexandra & ich kamen etwas zu spät und wir wollten einfach wg. des angenehmen Wetters draußen tafeln (andere Gründe nannten wir nicth). Ich nahm meinen Platz ein, Alexandra ging kurz 'rein um irgendwas zu besprechen.
Ihr Vater nahm die goldgeränderte Brille ab, hielt sie in etwas Entfernung und sah blinzelnd in meine Richtung. Später berichtete Alexandra, daß ihr Vater folgendes gesagt habe:
"Ich habe nichts gegen den jungen Mann. Friseur und´n paar andere Klamotten würden ihm guttun. ABER - [er hob die Stimme] - um mein Schwiegersohn zu werden, muß er EINE Bedingung erfüllen [mir stockte der Atem, das hieß wahrscheinlich: nix mehr barfuß]: Er muß sich den jetzt gerade neu herausgekommenen 600 SEL [Mercedes] kaufen!"
Mir fiel die Kinnlade 'runter.
Schöne Grüße, Jay

Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern

Jörg (Hanna), Stammposter, Saturday, 02.12.2006, 16:31 (vor 6569 Tagen) @ Jay

*Grins*

Ich fasse es mal in freier Interpretation so zusammen: Allseits bekannte Promis könnten z.B. überall problemlos barfuß laufen (es gibt ja auch Beispiele), da man das bei Ihnen weniger als "pennerhaft" sondern als Spleen oder gar Rebellen- oder Trendsettertum ansehen würde. Das ist eher gut für's Image (Profilierung im eigentlichen Sinne des Wortes) und wird anerkannt, während uns Normalbürgern diese Anerkennung oft nicht zuteil wird. Gilt nicht nur für Barfuß, wie Du schön dargelegt hast.

Auch habe ich wie Du die Erfahrung gemacht, dass gebildete Barfußgegner auch sonst sehr viel auf Show und Fassade wert legen.
Als vertriebs- und kundennaher Projektmanager pendele ich auch im Beruf zwischen beiden Welten (der Hochglanzfassade von Vertrieb + GF und den Niederungen der Entwicklung und ihrer Probleme), aber das wäre mal ein Thema für ein eigenes Posting.

Serfuß,
Jörg

Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern

Jay, Sunday, 03.12.2006, 10:04 (vor 6569 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hi Jörg,
das ist noch einmal eine intessante Diskussionserweiterung.
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Ich fasse es mal in freier Interpretation so zusammen: Allseits bekannte Promis könnten z.B. überall problemlos barfuß laufen (es gibt ja auch Beispiele), da man das bei Ihnen weniger als "pennerhaft" sondern als Spleen oder gar Rebellen- oder Trendsettertum ansehen würde. Das ist eher gut für's Image (Profilierung im eigentlichen Sinne des Wortes) und wird anerkannt, während uns Normalbürgern diese Anerkennung oft nicht zuteil wird.

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Ja, diesen Effekt gibt es, wobei ich aber eher glaube, daß das bekannte Barfußgegner-Spießertum in gleicher Art und Intensität 'rummeckert und lästert, wenn es z. B. von Jane Fonda´s Barfußhochzeit hört und sich "provoziert" fühlt ("was erlaubt die sich" - "das gehört sich nicht, bei so jemand schon gleich 2mal nicht") und bekanntermaßen alles an den Haaren herbeizieht, um seine Anti-BF-Ideologie zu begründen. Kann man sich mit "gesellschaftlich Ungehörigem" grade mal nicht durchsetzen, dann stinkt´s oder es wird in Anspielung auf dieses "Massen-Bewußtsein" anderweitig die Hygienedimension bemüht (Verbreitung von Pilzsporen o. dgl.), oder, was außerordentlich schlimm ist, "häßlicher Anblick" (die Anti-Fuß-Neurose in den USA gibt es i. W. auch deswegen, weil der F zum betont häßlichen Körperteil hochstilisiert wurde, mir sind 2 verheerende Artikel im "Reader´s Digest" bekannt). Ferner dürften noch Presseberichte vor ca. 1 - 2 Jahren in Erinnerung sein, wonach Britney Spears im Flieger ermahnt wurde, sich die Schuhe wieder anzuziehen, weil sie einen "schrecklich käsigen Geruch" verbreitet haben solle und sie habe es erst nach geraumer Zeit getan.
Das halte ich für eine Falschmeldung dahingehend, daß die Presse falsch informiert wurde (die begleitet B. S. nicht rund um die Uhr und ist bei weitem nicht permanent an Bord), niemals würde so jemand so etwas tun.
Fällt mir grade ein, auch wenn´s jetzt philosophisch wird: Füße muß man geruchsmäßig sogar in allen Ehren halten. Den eigenen Gesamt-Körpergeruch sowie z. B. Mundgeruch nimmt man nicht wahr, Füße (auch die eigenen) warnen wenistens!
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Auch habe ich wie Du die Erfahrung gemacht, dass gebildete Barfußgegner auch sonst sehr viel auf Show und Fassade wert legen.

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Ja, wobei allerdings BF-Gegner häufig nicht gebildet sind. In Fällen, wo sie es sind, gelingt es mir meist, als Gesprächsresultat eine Art "Na gut, ok, akzeptiert" zu bewirken. Als Barfuß-"Profi" in der Öffentlichkeit muß man beides beherrschen: die psychologische Kriegsführung mit erforderlichenfalls vernichtender Wirkung sowie die vollendete, kultivierte Gesprächsdiplomatie. Wenn man auf einen Erfahrungsschatz von 32 Jahren BF-Gehen (mit Winter- u. sonst wenigen Ausnahmen) zurückgreifen kann, ist das ebenfalls hilfreich.
Übrigens war bei dem Vorkommnis am Schluß, wie ich von Alexandra kurz später erfuhr, ihr Vater nicht spezifisch BF-feindlich, er lehnte mich als gesamtoutfitmäßig zu wild ab (selbstverständlich verurteilte er aber BF pauschal genauso wie Krawattenlosigkeit). Natürlich wollte er mich als potentiellen Schwiegersohn weg haben. Klug, wie er war, durchschaute er mein Auto-"Freistellungszeugnis" und mit NEU meine finanzielle Leistungsfähigkeit.
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Als vertriebs- und kundennaher Projektmanager pendele ich auch im Beruf zwischen beiden Welten (der Hochglanzfassade von Vertrieb + GF und den Niederungen der Entwicklung und ihrer Probleme), aber das wäre mal ein Thema für ein eigenes Posting.

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Nun, ich glaube, daß ein solcher Beitrag eher im manager magazin (ob man ihn da haben will?) angebracht wäre, weil er nicht sehr BF-spezifisch ist (klar, bequem gekleidete und sich wohlfühlende Entwickler mit 14-Stunden-Tagen leisten mehr) und er wäre auf jeden Fall schwierig und lang*. Besser ist evtl. die eine oder andere schöne Barfußgeschichte. Da jetzt evtl. auch Erwartungen an mich kommen könnten, darf ich sagen, mit meinem letzten Chef und Rausschmeißer (er hatte stets etwas Mühe, das Wort bar-fuß überhaupt auszusprechen und tat es dann immer etwas retardiert und pikiert) ist schon Groteskes passiert (O-Ton Hr. Kern zu einer seiner 3 Sekretärinnen: "Fr. NN, in diesem Bikinihaften wünsche ich Sie morgen nicht mehr zu sehen. JA WIE KOMM' ICH MIR DENN HIER VOR!!??"), aber das würde zum einen dieses Forum restlos überfrachten und zum anderen ist nicht gänzlich auszuschließen, daß ich dann wg. fahrlässiger Tötung durch Lungenriß beim Lachen dran bin.
Serfuß,
Jay
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* Das Off-Topic-Forum, in welchem BFs insbesondere darstellen können, wie sie zu allgemeinen Themen denken (u. ggf. empfinden), führt meines Erachtens ein ungerechtfertigtes Schattendasein. Mein Vorschlag an die Administratoren wäre, es in Form und Gestaltung an das offizielle Hauptforum anzupassen, jedoch farblich die tristeren Töne beizubehalten (schwarze Schrift auf grauem Hintergrund). Ich trage mich mit dem Gedanken, es in der kommenden Zeit, wo´ s bei mir ja kaum BF-Ereignisse geben wird, mit [xAuf welchen Wegen Unis von wem zu Eliteunis ernannt werden] und [USA heute u. vor 25 Jahren (da kommt natürlich auch die reiche Geschichte der US-BF-Kultur vor, Sabrina fragte danach)] zu beleben, aber schaut da überhaupt wer 'rein?

Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern

Markus U., Stammposter, Sunday, 03.12.2006, 15:35 (vor 6568 Tagen) @ Jay

Hi Jay,

das ist noch einmal eine intessante Diskussionserweiterung.

Das meine ich auch, und so will ich mich hier auch mal einklinken.

Ich fasse es mal in freier Interpretation so zusammen: Allseits bekannte Promis könnten z.B. überall problemlos barfuß laufen (es gibt ja auch Beispiele), da man das bei Ihnen weniger als "pennerhaft" sondern als Spleen oder gar Rebellen- oder Trendsettertum ansehen würde. Das ist eher gut für's Image (Profilierung im eigentlichen Sinne des Wortes) und wird anerkannt, während uns Normalbürgern diese Anerkennung oft nicht zuteil wird.

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Ja, diesen Effekt gibt es, wobei ich aber eher glaube, daß das bekannte Barfußgegner-Spießertum in gleicher Art und Intensität 'rummeckert und lästert, wenn es z. B. von Jane Fonda´s Barfußhochzeit hört und sich "provoziert" fühlt ("was erlaubt die sich" - "das gehört sich nicht, bei so jemand schon gleich 2mal nicht") und bekanntermaßen alles an den Haaren herbeizieht, um seine Anti-BF-Ideologie zu begründen. Kann man sich mit "gesellschaftlich Ungehörigem" grade mal nicht durchsetzen, dann stinkt´s oder es wird in Anspielung auf dieses "Massen-Bewußtsein" anderweitig die Hygienedimension bemüht (Verbreitung von Pilzsporen o. dgl.), oder, was außerordentlich schlimm ist, "häßlicher Anblick" (die Anti-Fuß-Neurose in den USA gibt es i. W. auch deswegen, weil der F zum betont häßlichen Körperteil hochstilisiert wurde, mir sind 2 verheerende Artikel im "Reader´s Digest" bekannt).

Prominente und ihre Makken, Allüren, Affären und Geschichten interessieren mich grundsätzlich nicht, da ich jeder Form von Personenkult von jeher abhold bin, und wenn jemand berichtet, daß eine prominente Person irgendwann irgendwo bei irgendeiner Gelegenheit irgendwie barfuß gesichtet worden sei, dann hat das für mich den Informationswert des sprichwörtlichen Sakkes voll Reis, der irgendwo in China umfällt.
Was mich interessiert, sind echte Begebenheiten mit echten Leuten aus dem richtigen Leben.
Ich wüßte auch gern Bescheid darüber, wieso gerade Füße absichtsvoll zum "häßlichen Körperteil" hochstilisiert wurden. Die Vorstellung, daß ein Körperteil, und dazu noch ein so wichtiger wie die Füße, die zu unserer Fortbewegung unbedingt nötig sind, von vornherein "häßlich" sein soll, ist mir vollständig fremd. Natürlich gibt es häßliche Füße, vor allem solche, die jahrzehntelang durch falsches Schuhwerk malträtiert und deformiert sind, die an Hallux valgus leiden oder bei denen die Zehen übereinander geschoben sind oder sonstwas. Aber auch andere Körperteile wie die Hände oder das Gesicht können häßlich oder entstellt sein. Für mich gibt es nur schöne oder häßliche Körper, aber keine "schönen" oder "häßlichen" Körperteile. Als Christ glaube ich, daß Gott den Menschen einschließlich der Füße "nach seinem Bilde" (Gen 1, 26) schuf, und daß es "sehr gut" (Gen 1, 31) war. Wie können Füße da häßlich sein?

Fällt mir grade ein, auch wenn´s jetzt philosophisch wird: Füße muß man geruchsmäßig sogar in allen Ehren halten. Den eigenen Gesamt-Körpergeruch sowie z. B. Mundgeruch nimmt man nicht wahr, Füße (auch die eigenen) warnen wenistens!
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Dann ist es aber i. d. R. zu spät, denn der "Schaden" im Sinne von Geruchsentwicklung ist ja dann schon eingetreten, und dann muß man die Füße waschen. Sonderbar finde ich daher Gebräuche wie in der Türkei, Korea oder Japan, wo es in guter Gesellschaft Sitte ist, die Schuhe auszuziehen, aber die Sokken anzubehalten. Meine Füße fangen, wenn sie denn einmal in Sokken gezwungen werden, schon nach kurzer Zeit zu stinken an, während die Geruchsbildung im sokkenlosen Zustand in geschlossenen Schuhen sehr begrenzt ist und in Sandalen, Flipflops sowie natürlich barfuß ausbleibt.

Auch habe ich wie Du die Erfahrung gemacht, dass gebildete Barfußgegner auch sonst sehr viel auf Show und Fassade wert legen.

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Ja, wobei allerdings BF-Gegner häufig nicht gebildet sind. In Fällen, wo sie es sind, gelingt es mir meist, als Gesprächsresultat eine Art "Na gut, ok, akzeptiert" zu bewirken. Als Barfuß-"Profi" in der Öffentlichkeit muß man beides beherrschen: die psychologische Kriegsführung mit erforderlichenfalls vernichtender Wirkung sowie die vollendete, kultivierte Gesprächsdiplomatie. Wenn man auf einen Erfahrungsschatz von 32 Jahren BF-Gehen (mit Winter- u. sonst wenigen Ausnahmen) zurückgreifen kann, ist das ebenfalls hilfreich.

Darüber ("psychologische Kriegsführung" und so) möchte ich besonders viel wissen, aber das möchte ich bei Gelegenheit lieber persönlich besprechen.

Übrigens war bei dem Vorkommnis am Schluß, wie ich von Alexandra kurz später erfuhr, ihr Vater nicht spezifisch BF-feindlich, er lehnte mich als gesamtoutfitmäßig zu wild ab (selbstverständlich verurteilte er aber BF pauschal genauso wie Krawattenlosigkeit). Natürlich wollte er mich als potentiellen Schwiegersohn weg haben. Klug, wie er war, durchschaute er mein Auto-"Freistellungszeugnis" und mit NEU meine finanzielle Leistungsfähigkeit.
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So unterschedlich sind halt die Geschmäkker. mir war Dein "wildes Gesamtoutfit" sofort sympathisch, während mich "gelackte und geleckte" Yuppies mit Anzug, Krawatte, Schuhen & Sokken abstoßen. Wichtig ist jedoch, daß die Person insgesamt einen sauberen und gepflegten Eindruck macht, wie das bei Dir zweifelsohne der Fall ist; ein verdreckter Punk kann bei mir überhaupt nicht punkten, egal ob er barfuß ist oder nicht.

* Das Off-Topic-Forum, in welchem BFs insbesondere darstellen können, wie sie zu allgemeinen Themen denken (u. ggf. empfinden), führt meines Erachtens ein ungerechtfertigtes Schattendasein. Mein Vorschlag an die Administratoren wäre, es in Form und Gestaltung an das offizielle Hauptforum anzupassen, jedoch farblich die tristeren Töne beizubehalten (schwarze Schrift auf grauem Hintergrund). Ich trage mich mit dem Gedanken, es in der kommenden Zeit, wo´ s bei mir ja kaum BF-Ereignisse geben wird, mit [xAuf welchen Wegen Unis von wem zu Eliteunis ernannt werden] und [USA heute u. vor 25 Jahren (da kommt natürlich auch die reiche Geschichte der US-BF-Kultur vor, Sabrina fragte danach)] zu beleben, aber schaut da überhaupt wer 'rein?

Ich schaue durchschnittlich einmal im Monat rein, aber da es so gut wie tot ist, seit jemand, der früher viel, seit einigen Monaten aber gar nichts mehr schreibt, einen Aufstand machte, weil er als Fußfetischist entlarvt wurde (der entsprechende Beitrag im OT- Forum mitsamt beweisendem Link wurde auf Antrag des Ertappten gelöscht), ist das "blaue Forum" so gut wie tot, und ich habe den Eindruck, daß sich auch der Moderator desselben ("Xanadu", der ebenfalls hier sehr oft und viel geschrieben hat), auch nicht besonders dafür interessiert. Am besten setzte Dich mit ihm mal in Verbindung; könnte sogar sein, daß er es Dir überläßt. Ist jetzt aber nur so eine Vermutung von mir.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern

Jay, Sunday, 03.12.2006, 19:42 (vor 6568 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
einige Mysterien bleiben in der Sache...
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Ich wüßte auch gern Bescheid darüber, wieso gerade Füße absichtsvoll zum "häßlichen Körperteil" hochstilisiert wurden. Die Vorstellung, daß ein Körperteil, und dazu noch ein so wichtiger wie die Füße, die zu unserer Fortbewegung unbedingt nötig sind, von vornherein "häßlich" sein soll, ist mir vollständig fremd. Natürlich gibt es häßliche Füße, vor allem solche, die jahrzehntelang durch falsches Schuhwerk malträtiert und deformiert sind, die an Hallux valgus leiden oder bei denen die Zehen übereinander geschoben sind oder sonstwas. Aber auch andere Körperteile wie die Hände oder das Gesicht können häßlich oder entstellt sein. Für mich gibt es nur schöne oder häßliche Körper, aber keine "schönen" oder "häßlichen" Körperteile. Als Christ glaube ich, daß Gott den Menschen einschließlich der Füße "nach seinem Bilde" (Gen 1, 26) schuf, und daß es "sehr gut" (Gen 1, 31) war. Wie können Füße da häßlich sein?

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Fakt ist jedenfalls, daß in den USA der Fuß (auch der gesunde) als häßliches (schon graduell wie etwa z. B. die Rektalampulle im Enddarm,
in der der Kot angesammelt wird) Körperteil angesehen wird, sprich, im öffentlichen Bewußtsein in den USA "zeigt" man etwas häßliches, wenn man seine (auch gesunden) Füße zeigt, in D ist es gottseidank gegenteilig, ich weiß nicht mehr, in welcher allgemein auch meinungsbeeinflussenden Publikation ich las: Gesunde Füße sind ein sehr schöner, ästhetischer Anblick. Die beiden erwähnten Artikel im Reader´s Digest sagten fast ungeschminkt expressis verbis: Einen Fuß zu sehen ist ein häßlicher Anblick. Das letzte Mal war ich vor 2 Jahren "drüben", warum die Öffentlichkeit derart Anti-BF "drauf zu sein hat", konnte ich in Presse u. TV nicht ergründen. Wer trichtert das auf welche Weise in deren Gehirne ein? Das nächste Mal werde ich das zu ergründen versuchen.
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Fällt mir grade ein, auch wenn´s jetzt philosophisch wird: Füße muß man geruchsmäßig sogar in allen Ehren halten. Den eigenen Gesamt-Körpergeruch sowie z. B. Mundgeruch nimmt man nicht wahr, Füße (auch die eigenen) warnen wenigstens!
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Dann ist es aber i. d. R. zu spät, denn der "Schaden" im Sinne von Geruchsentwicklung ist ja dann schon eingetreten, und dann muß man die Füße waschen. Sonderbar finde ich daher Gebräuche wie in der Türkei, Korea oder Japan, wo es in guter Gesellschaft Sitte ist, die Schuhe auszuziehen, aber die Sokken anzubehalten. Meine Füße fangen, wenn sie denn einmal in Sokken gezwungen werden, schon nach kurzer Zeit zu stinken an, während die Geruchsbildung im sokkenlosen Zustand in geschlossenen Schuhen sehr begrenzt ist und in Sandalen, Flipflops sowie natürlich barfuß ausbleibt.

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Natürlich ist das besser und ein BF läßt es ohnehin nicht so weit kommen. Sollte nur heißen: Besser eine Warnfunktion als keine.
Freundliche Barfußgrüße, Jay

Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern

Jörg (Hanna), Stammposter, Sunday, 03.12.2006, 17:48 (vor 6568 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Ja, diesen Effekt gibt es, wobei ich aber eher glaube, daß das bekannte Barfußgegner-Spießertum in gleicher Art und Intensität 'rummeckert und lästert [...]

Ein Barfußgegner wird durch einen barfüssigen Promi sicher nicht zum Barfußbefürworter, der Promi muß aber nicht andersweitig zeigen, dass er nicht aus Geldmangel barfuß läuft. Es ist ohnehin ein Witz, dass letzter Aspekt scheinbar wieder aktuell wird (eine Diskussion hierzu hatten wir ja kürzlich schon). Allerdings habe ich in den USA wirklich schon Menschen aus Armut barfußlaufen sehen, z.B. weil sie ihr einziges Paar Schuhe für den Winter geschont haben. Die sahen aber auch sonst extremst heruntergekommen aus. Ich hatte eigentlich noch nie das Gefühl, für einen barfüssigen Penner gehalten zu werden, bin aber wohl auch schon auf sichtliches Erstaunen gestossen, wenn ich barfuß in meinen 5er BMW eingestiegen bin. Jetzt fahre ich Peugeot (407SW) da passt barfuß scheinbar besser dazu, frei nach dem Motto: extravagantes Design - extravaganter Fahrer? Btw., ich hatte bisher noch mit keinem Auto - egal welcher Klasse - Probleme beim Barfußfahren. Bin schätzungsweise in den letzten 21 Jahren (so lange habe ich den Führerschein) eine halbe Mio. KM in 30 - 40 versch. Autos (Leihwagen etc. dazugezählt, 4 eigene Autos) unfallfrei gefahren, davon sehr viele barfuß. Große Autos fahren sich natürlich souveräner, barfuß wie beschuht.

Auch habe ich wie Du die Erfahrung gemacht, dass gebildete Barfußgegner auch sonst sehr viel auf Show und Fassade wert legen.

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Ja, wobei allerdings BF-Gegner häufig nicht gebildet sind.

Stimmt. Je geringer die Bildung, desto höher die Barfußablehnung und die Empfänglichkeit für Argumente - statistisch gesehen. Habe allerdings kein Buch geführt, ist nur eine Aus-dem-Bauch-Statistik ;-) Es gibt auch zahlreiche Ausnahmen von dieser Regel und extreme regionale Unterschiede. (Ober-) Bayern ist Barfußparadies, vor allem auf dem Land.

Als vertriebs- und kundennaher Projektmanager pendele ich auch im Beruf zwischen beiden Welten (der Hochglanzfassade von Vertrieb + GF und den Niederungen der Entwicklung und ihrer Probleme), aber das wäre mal ein Thema für ein eigenes Posting.

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Nun, ich glaube, daß ein solcher Beitrag eher im manager magazin (ob man ihn da haben will?) angebracht wäre, weil er nicht sehr BF-spezifisch ist

Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, dass ich hier mal was zu barfuß am Arbeitsplatz als Pendler zwischen diesen Welten beitragen könnte (wenn ich denn mal die Zeit fände, habe ja auch noch richtige Hobbies ;-). Während ich am Anfang ja als Aussendienstler recht unspektakulär unterwegs war (s. Best-Of), bin ich seit Sommer 2001 in jetzt zwei verschiedenen Firmen in verschiedenen Positionen tätig (gewesen) und habe auch interessante Barfuß-am-Arbeitsplatz-Erfahrungen mit der Bestätigung sehr vieler Klischees aber auch überraschender Reaktionen. Der Stoff würde für viele Threads reichen...

* Das Off-Topic-Forum, in welchem BFs insbesondere darstellen können, wie sie zu allgemeinen Themen denken (u. ggf. empfinden), führt meines Erachtens ein ungerechtfertigtes Schattendasein. [...] aber schaut da überhaupt wer 'rein?

Ich nicht, da ich auch noch regelmäßig in Radsport- und Digitalkameraforen unterwegs bin, einen Beruf habe, in dem ich mehr als 12 Stunden täglich außer Haus bin, bei schönem Wetter lieber Rennrad fahre oder barfuß laufe statt darüber zu schreiben und auch noch eine Frau und einen Haushalt habe, die beide unterhalten werden wollen, bleibt dafür einfach keine Zeit. Langeweile hatte ich das letzte Mal, als ich noch ein kleiner Bub war und vor Weihnachten auf das Christkind gewartet habe... ;-)

Serfuß,
Jörg

Autos & Kapitalismus-Psychotherapie von Barfuß-Gegnern

Jay, Sunday, 03.12.2006, 19:05 (vor 6568 Tagen) @ Jörg (Hanna)

High Jörg,
vielen Dank nochmals...
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...Ich meinte, dass ich hier mal was zu barfuß am Arbeitsplatz als Pendler zwischen diesen Welten beitragen könnte (wenn ich denn mal die Zeit fände, habe ja auch noch richtige Hobbies ;-). Während ich am Anfang ja als Aussendienstler recht unspektakulär unterwegs war (s. Best-Of), bin ich seit Sommer 2001 in jetzt zwei verschiedenen Firmen in verschiedenen Positionen tätig (gewesen) und habe auch interessante Barfuß-am-Arbeitsplatz-Erfahrungen mit der Bestätigung sehr vieler Klischees aber auch überraschender Reaktionen. Der Stoff würde für viele Threads reichen...

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Das würde mich außerordentlich interessieren, weil das eine ganz andere Perspektive ist als aus der Sicht eines bereichsleitenden Entwicklungsingenieurs, der zwar auch in der gesamten Fa. viel herumkommt (z. B. Betreuung und "Einarbeitung" des Prüffeldes bei neuen Produkten), aber i. d. R. ohne Kontakt mit der Außenwelt. Selbstverständlich erlebte ich ebenfalls sehr viel mehr als nur meine Zusammenstöße mit Herrn Kern, die natürlich lustige Anekdoten abgäben...
Eine gute neue Woche, Jay

Barfuß und Arbeitsleben

Jörg (Hanna), Stammposter, Sunday, 03.12.2006, 22:17 (vor 6568 Tagen) @ Jay

Das würde mich außerordentlich interessieren, weil das eine ganz andere Perspektive ist als aus der Sicht eines bereichsleitenden Entwicklungsingenieurs, der zwar auch in der gesamten Fa. viel herumkommt (z. B. Betreuung und "Einarbeitung" des Prüffeldes bei neuen Produkten), aber i. d. R. ohne Kontakt mit der Außenwelt.

Na, erwarte da mal nicht zu viel; mit der "Außenwelt", d.h. mit Kunden, habe ich nur geschniegelt und gestriegelt wie Mamas Liebling mit Anzug und Krawatte (naja, manchmal auch ohne Schlips ;-) Kontakt. Ich bin da wohl auch weniger Revoluzzer als Du, jedenfalls nicht wenn's ums Outfit geht. Wenn die Fa. "Uniform" verlangt, ziehe ich die auch an. Und die langen Haare in meiner Sturm- und Drangzeit haben mir Dank dichter Naturlocken eher ein Outfit irgendwo zwischen Robert Plant und Thomas Gottschalk beschert. Es gibt aber ja auch genügend Zeiten ohne Kunden- oder Lieferantenkontakt aber mit >25° im Büro im Hochsommer, und davon würden meine Geschichten erzählen. In diesem Sommer (neue Firma) haben schon meine nackten Füsse in ESD-Sandalen beim CEO für Aufregung gesorgt! Schaun mer mal, ob ich irgendwann mal Zeit habe, was niederzuschreiben.

Dir auch 'n guten Start in die nächste Woche,
Jörg

BF in ESD-S. muß sein, wenn schon nicht ganz BF

Jay, Monday, 04.12.2006, 08:42 (vor 6568 Tagen) @ Jörg (Hanna)

In diesem Sommer (neue Firma) haben schon meine nackten Füsse in ESD-Sandalen beim CEO für Aufregung gesorgt!

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Hi Jörg,
das war auch ein Punkt, der meinem GröFuELaZ (Größten Forschungs- & Entwicklungsleiter aller Zeiten) nicht beizubringen war. Nur bilden dann halt wieder NICHT verschwitzte Socken ein Dielektrikum mit hohem Isolationswiderstand, und PENG!
Na ja, vielleicht habt ihr wenigstens einen CEO mit Technikkenntnissen (hab' übrigens werder hier noch in den USA jemals irgendwen mit wirklicher Technikkompetenz gesehen, der BF nicht tolerant oder wohlwollend gegenüber stand).
Sehr gefallen hat mir die Beschreibung mit Robert Plant (Allgemeininfo: Sänger und Mundharmonikanist von LED ZEPPELIN). Ebenfalls darf ich mich im Rahmen der Kultur (in der BF ja wesentlich war) beschreiben, die Grundlage meiner noch heute sehr langen Mähne (aber glatt herunterhängend, im Stirnbereich ebenfalls so wie bei der Kinder-Cartoon-TV-Figur WICKIE): Nimm ein Keith Emerson-Foto (EMERSON, LAKE & PALMER) von 1970/71 und modifiziere es um BF und Paartagesbart. Das Resultat ist von mir kaum unterscheidbar.
Hat mich sehr gefreut, von dir mehr zu wissen. Die Liste der Personen aus diesem Forum, die ich gerne einmal persönlich getroffen hätte, ist jetzt endgültig um 1 inkrementiert.
Gleich muß ich aus dem Haus und bin dann nicht mehr BF. Trotzdem freundliche barfüßige Grüße an diesem naßkalten Dezembermorgen, Jay.

BF in ESD-S. muß sein, wenn schon nicht ganz BF

Jörg (Hanna), Stammposter, Monday, 04.12.2006, 19:44 (vor 6567 Tagen) @ Jay

Sehr gefallen hat mir die Beschreibung mit Robert Plant

Ja, frisurmäßig mal mein Vorbild, aber das war einmal... Bei der BW musste dann die Lockenpracht ab und auch als Student habe ich nie wieder die Mähne von früher erreicht. Was viele Profs da von sich gegeben haben, war ja auch zum Haare raufen... ;-) Jetzt habe ich kurze solche (hat auch so seine Vorteile) und bin seit kurzem auch noch ganz spiessig mit einer Bankkauffrau verheiratet.

Nimm ein Keith Emerson-Foto (EMERSON, LAKE & PALMER) von 1970/71 und modifiziere es um BF und Paartagesbart. Das Resultat ist von mir kaum unterscheidbar.

Na, mit dieser Beschreibung erkenne ich Dich dann ja problemlos!

Hat mich sehr gefreut, von dir mehr zu wissen. Die Liste der Personen aus diesem Forum, die ich gerne einmal persönlich getroffen hätte, ist jetzt endgültig um 1 inkrementiert.

Ganz meinerseits. Immerhin komme ich ja 2x täglich durch den Lkr. FS. Wenn Du mich allerdings barfüssig kennen lernen willst, musst Du Dich noch etwas gedulden, denn das ist barfußmäßig derzeit nicht meine Jahreszeit, auch wenn's noch zu warm für Winter ist.

Übrigens: Markus, den Du ja kürzlich getroffen hast, kennt mich auch persönlich vom legendären 2001er Würzburger Barfußtreffen.

Serfuß,
Jörg

Probleme mit der geistigen Bewältigung höherer Kapitalismusformen

Descalzar, Thursday, 30.11.2006, 18:45 (vor 6571 Tagen) @ Jay

Abschließend gesagt, sehe ich es zwar nicht so gerne, wenn solche Leute auf den Trichter kommen und Sachen in Richtung der (meiner Meinung nach) geeignetsten Vierräder für Barfußfreaks (Mercedes S-Klasse, BMW 7er, Cadillac Fleetwood Brougham...) fahren

Hi Jay,
leider hat mein heißgelibter Cadillac das zeitliche gesegnet.Aber er ist in gute Hände gekommen. Ein Bekannter, seines Zeichens Hufschmied jund Verächter von allem Alltäglichen hat ihn mir abgekauft und restauriert ihngrad wieder liebevoll.
Zwar habe ich wieder einen fahrbaren Untersatz, aber dieser hat nicht den Ihr-könnt-mich-alle-mal-und-wenn-Euch-die-Karre-zu-dreckig-ist-könnt-ihr-sie-ja-waschen-Stil meines heißgeliebten verflossenen Cadillacs

Gruß und Fuß,

Descalzar

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