18.11. - barfuß am Tag der Demokraten und im Tropical Islands (Hobby? Barfuß! 2)

Barfuß-Initiative-Berlin JohnK @, Stammposter, Sunday, 26.11.2006, 05:29 (vor 6511 Tagen)

Ich war ja vor einer Woche, am Samstag 18.11.06, in Halbe http://de.wikipedia.org/wiki/Halbe beim "Tag der Demokraten", über den ich am 14 Nov. 2006 per Rundmail informiert hatte und besichtigte anschließend in Brand die Tropical Islands. Dazu der Bericht:

Von den Veranstaltern des Tag der Demokraten http://www.tag-der-demokraten.de/index.php/cat/1/aid/3/title/Auf_nach_Halbe!_Kommen_Sie_mit! wurden kostenlose Busfahrten aus ganz Brandenburg nach Halbe organisiert. Aus Falkensee machten sich kurz nach 10 Uhr zwei nagelneue Busse der Havelländischen Verkehrsbetriebe auf den Weg, erreichten wegen eines Staus auf dem südlichen Berliner Ring gegen 12:30 Uhr den Ort Halbe und entließen die ca. 50 Falkenseer Bürger in der Nähe des Soldatenfriedhofs http://www.brandenburg.de/cms/detail.php?id=47036&_siteid=47 Die Glatzen nehmen seit Jahren die dort bestatteten Soldaten und Zivilisten zum Anlaß, den Krieg zu verherrlichen und durch den Ort zum Friedhof zu marschieren. Dieses wurde ihnen in diesem Jahr zuletzt noch durch das Bundesverfassungsgericht untersagt. Ihnen wurde dagegen der Bahnhofsvorplatz für ihre "Demonstration" zugewiesen. Sie haben sich statt dessen in Seelow zusammengerottet. Mehrere gesellschaftliche Gruppen wandten sich gegen den Naziaufmarsch und organisierten Gegendemonstrationen in Halbe und Seelow.

Ich hab mich zunächst zusammen mit den ca. 500 in Halbe anwesenden Demokraten längs der Lindenstraße an den Informationsständen zahlreicher politischer und sozialer Organisationen und Initiativen über deren Arbeit informiert. Dies war sehr gut barfuß möglich, weil die erst vor kurzer Zeit instand gesetzte Straße außer der glatten Fahrbahn noch breite Grünstreifen und wohlgepflasterte Gehwege spendiert bekommen hat. Kurz vor der Kreuzung zum Bahnhof war eine Musikbühne aufgebaut, die gegen 13 Uhr jedoch nicht mehr bespielt wurde. Ich ging um sie herum zum Bahnhof, um wenigstens eine der Glatzen zu sehen, wegen der wir ja angereist waren - doch keine weit und breit. Insofern hat sich das Engagement der gesellschaftlichen Gruppen und vor allem der Staatsorgane gegen den Naziaufmarsch in Halbe gelohnt. Ich ging dann barfüßig (die Schuhe hatte ich zu Hause gelassen) zum Friedhof, vor dem eine Frau langsam und überdeutlich wohlgesetzte und superlangweilige religiöse Worte verkündete.
Der Friedhof war gut besucht - viele der Angereisten nutzten die Gelegenheit, diese Kriegsgräberstätte zu besichtigen.

Ich habe also meiner Pflicht als aufrechter Demokrat Genüge getan. Das Ausweichprogramm konnte beginnen.
Eine Führung durch die Tropical Islands ...
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http://www.my-tropical-islands.com/,

... in der ehemaligen Cargolifter-Halle ...
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(Ein Luftbild von 2005 von Süden, auf dem sehr gut die an der Längsseite der Halle angebrachte, zu 80% lichtdurchlässige Folie zu sehen ist. Dafür mußte die Originalabdeckung weichen. Der Grund war die zu geringe Lichtmenge in der Halle, verbunden mit mangelnder Aufheizung. Es war den meisten Gästen in der Vergangenheit einfach zu kalt.)

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(interessant die Größenverhältnisse)

... auf einem 500 ha großen Gelände bei Brand im Bundesland Brandenburg http://de.wikipedia.org/wiki/Cargolifter_AG. Das Vorhaben, Lastenballonen oder Lastenluftschiffe zu konstruieren und zu vertreiben ist übrigens nicht ad acta gelegt (siehe http://www.cargolifter.info/).

Ich ging zum Bahnhof zurück, um mit den Zug um 13:45 nach Brand zu fahren, wo ich 10 min. später ankam. Dort stand bereits abfahrbereit der Shuttle-VW-Bus des Tropical Islands, der aber noch den nächsten Zug um 14:13 abwartete. Aus diesem entstieg jedoch kein Fahrgast, der ebenfalls dorthin wollte und so genoß ich als Einziger diesen kostenlosen ca. fünfminütigen Zubringerservice. Der Bus überquerte die Bahnlinie Richtung Osten, und fuhr an einigen militärischen Hinterlassenschaften zu dem weitläufigen Firmengelände, das seit dem frühen 20. Jahrhundert bis zum Abzug der russischen Truppen als Militärflughafen genutzt wurde.

Am mit Stahltoren und Drehkreuzen stabil gesicherten Eingang begrüßten mich sehr freundlich gleich drei Bedienstete und eine von ihnen nahm mir das Entgelt von fünf Euro für die Besichtigungstour ab. Nach weiteren freundlichen Hinweisen über den Start der Tour ging ich längs der Zufahrtsstraße ca. 150 Meter in einem sehr weichen Entwässerungsgraben, der an dem Tag jedoch kein Wasser führte, es war ja sonnig und sehr mild. Ich gelangte zum Besucherzentrum, das in einem ehemaligen Jagdflugzeughangar eingerichtet ist. Dort erwarten die Besucher mehrere Sitzgelegenheiten in Form von Sitzgruppen direkt hinter dem Eingang, von Stühlen weiter hinten im Café, oder Liegestühlen in der rückwärtigen Hälfte der Halle, wo Werbefilme auf eine Leinwand geworfen werden. Interessant am Besucherzentrum ist, dass die Stühle des Cafés und die Liegestühle im Filmraum auf genau dem Sand stehen, der auch in der ehemaligen Cargolifterhalle ausgebracht ist. Und dieser Sand hat es in sich: Es handelt sich um deutschen Sand, der gesiebt und gewaschen ca. 30 cm hoch liegt. Er ist absolut trocken und von fast weißer Farbe. Das Gehen auf diesem besonderen Luxussand gestaltet sich zu einem ganz außerordentlichen Vergnügen: Man sinkt bei jedem Schritt sehr tief, tlw. bis zu 15 (!) cm ein, so daß die Füße fast vollständig im Sand verschwinden. Das Gefühl der Füße, weich einzusinken und vom Sand rundum berührt zu werden, ist unbeschreiblich schön.

Um 14:30 Uhr startete wie jede halbe Stunde eine 1,5 - 2 stündige Besichtigungstour...

...weiter lest Ihr in der Yahoo-Gruppe der Barfuß-Initiative-Berlin http://de.groups.yahoo.com/group/Barfuss-Initiative-Berlin/message/42

Viele Grüße,
Johannes


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