zum ersten mal rausgeflogen (METRO-Markt) (Hobby? Barfuß! 2)

Martin (Giessen), Stammposter, Friday, 24.11.2006, 17:48 (vor 6512 Tagen)

Hallo miteinander!

In diesem ach so barfussfreundlichem Herbst passierte mir nun am eigenen Leib zum ersten Mal seit fast 3 jahren eine echte Zurückweisung im öffentlichen Leben wg. Barfuss.

In einem METRO-Großmarkt, in dem ich wirklich seit 2 Jahren immer wieder barfuss einkaufen war, hat man mich am Montag nicht mehr reingelassen, bevor ich nicht ein Paar Schuhe anziehen würde. aber lest selber:

An die Geschäftsleitung
Metro-Verbrauchermarkt Linden

Sehr geehrte Damen und Herren!

Seit vielen Jahren bin ich bei Ihnen Kunde und genieße immer wieder den entspannten Einkauf der größeren Dimension bei Ihnen im Hause in Linden. Besonders angenehm empfinde ich dabei Ihr ausgesprochen serviceorientiertes und freundliches Personal, was mir als Kunden sehr oft eine große Hilfe ist.

Am vergangenen Montag (20.11.2006) wurde ich allerdings Mittelpunkt einer sehr unerfreulichen Begebenheit in Ihrem Hause. Gegen 19:30 betrat ich Ihren Markt um einige Informationen zu speziellen Produkten einzuholen und einige wenige Kleinigkeiten mitzunehmen. Während dieses Einkaufs stieß ich auf Ihr Angebot an Schwerlastregalen, weshalb ich den Markt durch die Eingangskontrolle noch einmal verlassen musste, um mir einen Einkaufswagen von draußen zu holen. Diese Absicht erläuterte ich auch der Mitarbeiterin am Empfang. Nachdem diese mich nach draußen gelassen hatte, fielen ihr meine unbeschuhten Füße auf und sie erklärte mir, dass sie mich barfuss nicht mehr in den Markt einlassen könne. Trotz meiner Hinweise, dass ich
1. seit mehr als 2 Jahren immer wieder barfuss bei Ihnen ohne jegliche Beanstandung einkaufen war,
2. generell keine Schuhe mehr trage und
3. die Waren meines begonnen Einkaufs noch im Markt seien, und ich gerne diesen Einkauf abschließen wolle, konnte sie dazu bewegen mich einzulassen.
Erst als ich ein Paar Schuhe aus meinem Auto holte, das ich dort für Notfälle bei Verkehrsunfällen mit mir führe, konnte ich wieder den Markt betreten. Meine Bitte, mit der Marktleitung sprechen zu dürfen wurde mir umgehend gewährt und in einem sehr freundlichen Gespräch erklärte mir Herr Joud, dass es tatsächlich eine Anweisung an die Mitarbeiter gebe, Kunden, die barfuss laufen nicht einzulassen. Offenbar befürchten Sie als Betreiber des Marktes haftungsrechtliche Konsequenzen, sollte es während eines Einkaufs zu Verletzungen kommen.
Ich habe Herrn Joud meine Position erläutert und angeboten, eine Haftungsausschlußerklärung abzugeben, um Sie abzusichern. Er sagte mir eine wohlwollende Prüfung durch die Betriebsleitung und die Rechtsabteilung zu, bat mich aber um eine schriftliche Eingabe.

Ich laufe nun seit mehreren Jahren in nahezu allen Situationen des Alltags das ganze Jahr hindurch barfuss. Diese Erfahrung erlaubt es mir sehr gut das Verletzungs- und oder Unfallrisiko des Barfusslaufens für meine Person realistisch einzuschätzen. Aus diesem Grund fällt es mir leicht, Sie ausdrücklich von jedweder Haftung freizustellen für Verletzungen meiner Person, die während eines Besuches in Ihrem Hause entstehen und ursächlich oder modal mit meiner Barfüssigkeit zusammenhängen.

Sollten sie mir unter Berufung auf Ihr Hausrecht trotz dieser Erklärung weiterhin das Betreten des Marktes nur in Schuhen gestatten, müsste ich leider künftig auf entsprechende Einkäufe verzichten, was mir außerordentlich leid täte. Andererseits ist das Barfusslaufen inzwischen für mich zu einer so großen Selbstverständlichkeit geworden, dass ich mich durch eine solche Reglementierung zu sehr in meiner persönlichen Freiheit eingeengt fühlen würde. Dies schmälerte den Einkaufsgenuss bei METRO dann doch erheblich.

Gestatten Sie mir auch den Hinweis, dass ich in dieser Zeit aus eigener Erfahrung berichten kann noch nie eines Einzelhandesl- oder Großhandelsgeschäftes wegen des Nichtgebrauchs von Schuhen verwiesen worden zu sein und aus vielen Berichten von anderen Barfuss-Gängern in der Bundesrepublik (siehe z.B.: www.hobby-barfuss.de) weiss, dass es zwar hin und wieder im Bereich von Verbrauchermärkten gleichgelagerte Diskussionen gibt, aber bisher keine Handelsvertretung nach Kenntnis der Umstände auf die Durchsetzung dieser Hausordnung bestanden hat.

Lich, 23.11.2006

Ich bin auf die Reaktion gespannt. Mir lag auf der Zunge (auf der Tastatur) an den letzten Absatz noch anzufügen, dass ein Präzedenzfall im Metro-Markt sicher im Internet auf öffentliches Interesse stoßen würde, habe mir aber diese Drohgebärde bewusst verkniffen, da die persönlichen Gespräche ja SEHR freundlich abliefen

barfüssige Grüße

Martin

Sehr erschreckend. Kommen hierzulande US-Verhältnisse?

Jay, Friday, 24.11.2006, 19:05 (vor 6512 Tagen) @ Martin (Giessen)

An die Geschäftsleitung
Metro-Verbrauchermarkt Linden
Sehr geehrte Damen und Herren!
...
Meine Bitte, mit der Marktleitung sprechen zu dürfen wurde mir umgehend gewährt und in einem sehr freundlichen Gespräch erklärte mir Herr Joud, dass es tatsächlich eine Anweisung an die Mitarbeiter gebe, Kunden, die barfuss laufen nicht einzulassen...

--
Hi Martin,
ausgezeichnet geschrieben, ich sehe nicht die geringste Verbesserungsmöglichkeit. Zum einen hat man ja immer noch die gute "Geschäftsbeziehung" hervorgehoben, gleichzeitig auch die Sache mit den "Verletzungsrisiken" disabled.
Aber: Gib nichts 'drauf, wenn Gespräche in "freundlicher Atmosphäre" verlaufen, sich aber in der Sache nichts bewegt. Natürlich wird man in diesem Fall die "Gesprächsatmosphäre" nicht vergiften, aber ich werde dann zwar nicht im geringsten lautstärker, aber zunehmend sachlich-unterkühlt.
Erschreckend ist vor allem: WER hat Anweisung gegeben, BF-Kunden sozusagen als "nicht geschäftsfähig" einzustufen, indem sie im Extremfall - wie eine entmündigte Person - den Einkaufswagen mit der Ware stehen zu lassen haben, sie also gar nicht zahlen "dürfen" und das Geschäft somit nicht zustande kommt? War es die Marktleitung nur dieser Filiale, z. B. Hr. Joud, oder war dies bereits eine ALLGEMEINE Anweisung von oben, z. B. der Leitung dieser Marktkette in Deutschland?
Ich fürchte nur, daß die sich wieder mit dem Verweis auf Haftung bei Verletzungen und entsprechende Risiken 'rauswinden werden (obwohl, wie ich bereits bei Wiener Hofburg/Schatzkammer ausführte, ein verletzter BF völlig chancenlos ist, Behandlungskosten/Verdienstausfall/evtl. Schmerzensgeld einklagen zu wollen, sie also juristisch völligen Mist reden/schreiben) und nicht zugeben werden, daß das BF-Verbot rein ideologisch motiviert ist.
Dann ist die "Geschäftsbeziehung" ohnehin beendet und man kann oder wird ihnen den juristischen Unsinn erläuternd und auf das Ideologische resumierend zurückschreiben.
Es dürfte nicht so ganz einfach sein, der Marktkette ggf. durch die Presse einen Imageschaden beibringen zu wollen. Weitere Details kann ich hier der Länge wegen nicht bringen.
Evtl. (da schreiben aber dann am besten noch die wirklichen RAe unter den Teilnehmern, z. B. Markus U. etwas dazu) hilft folgendes juristische Konstrukt:
Fragwürdig ist, ob eine Diskriminierung eines BFigen Kunden überhaupt zulässig ist. Zum einen, weil ein solcher Markt kein Nobelrestaurant oder Kultstätte wie die Bayreuther Festspiele sind, in denen man aufgrund "gesellschaftlichen Konsenses" von einem bestimmten Outfit der Besucher "ausgeht".
Zum anderen gab es vor vielen Jahren einmal einen Prozeß, weil der Skihersteller Bogner sich einfach weigerte, bestimmte Endhändler (Sportartikelgeschäfte) zu beliefern (ohne daß etwa Anlässe wie Zahlungssäumigkeit u. dgl. gegeben waren). Bogner wurde total dazu verdonnert, alle zu beliefern, "Diskriminierung" war nicht zulässig!
Bitte unbedingt uns alle auf dem Laufenden halten.
Geht jetzt die USA-Scheiße hier los?
Äußerst besorgte Barfußgrüße, Jay

Bei einigen großen Handelskonzernen wohl schon

Lorenz ⌂, Stammposter, Friday, 24.11.2006, 22:17 (vor 6512 Tagen) @ Jay

Ich fürchte nur, daß die sich wieder mit dem Verweis auf Haftung bei Verletzungen und entsprechende Risiken 'rauswinden werden

Mann kann trotzdem klar und deutlich die Antwort geben, dass einen diese Begründungen nicht interessieren und dass man als Kunde an keiner weiteren Geschäftsbeziehung interessiert ist :-))

Ein Geschäftsmann kann das Hausrecht in Anspruch nehmen oder durch seine Angestellten ausüben lassen und beliebig viele Kunden aussperren. Er muss halt mit seinen Umsatzeinbußen klarkommen. Wal-Mart, wo auch öfter Barfüßige hinauskomplimentiert wurden, kommt in Europa allerdings auf keinen grünen Zweig.

Die großen Handelskonzerne sind ja mehr oder weniger amerikanische Firmen, oder sie buhlen verzweifelt um amerikanische Investoren. Doch wenn das auf Kosten der Kundenfreundlichkeit geht, wird deren Geld in den Sand gesetzt und das mögen die Aktionäre irgendwie nicht.

Wenn mich so ein Händler wegen Barfußlaufens vor die Türe setzt, ist das unweigerlich das Ende der Geschäftsbeziehung. Punkt.
Man hat in einer freien Wirtschaft ja seine Alternativen -- und als Kunde Anspruch auf eine anständige Behandlung!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

[image] www.barfusspark.info

Bei einigen großen Handelskonzernen wohl schon

Markus U., Stammposter, Saturday, 25.11.2006, 00:39 (vor 6512 Tagen) @ Lorenz

Hi Lorenz!

Ein Geschäftsmann kann das Hausrecht in Anspruch nehmen oder durch seine Angestellten ausüben lassen und beliebig viele Kunden aussperren. Er muss halt mit seinen Umsatzeinbußen klarkommen. Wal-Mart, wo auch öfter Barfüßige hinauskomplimentiert wurden, kommt in Europa allerdings auf keinen grünen Zweig.

Ich bin noch nie bei Wal- Mart wegen meiner nackten Füße des Hauses verwiesen worden, obwohl ich in Ratingen sehr oft barfuß bei Wal- Mart einkaufe.

Wenn mich so ein Händler wegen Barfußlaufens vor die Türe setzt, ist das unweigerlich das Ende der Geschäftsbeziehung.

So mache ich das auch.

Man hat in einer freien Wirtschaft ja seine Alternativen -- und als Kunde Anspruch auf eine anständige Behandlung!

Jawoll!

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

Barfußverbot 0 Ende der Geschäftsbeziehung

Leo, Stammposter, Saturday, 25.11.2006, 19:02 (vor 6511 Tagen) @ Markus U.

Hallo,

Wenn mich so ein Händler wegen Barfußlaufens vor die Türe setzt, ist das unweigerlich das Ende der Geschäftsbeziehung.


So mache ich das auch.

Ich auch - aber immer mit entsprechend drastischer Bemerkung:

"Wenn es bei Ihnen zu gefährlich ist, muß ich in Zukunft eben woanders einkaufen gehen!"

Ist mir das letzte Mal im März auf Gran Canaria passiert - und zwar in einen vollkommen leeren Supermarkt. Ich habe den (leider nur mit wenigen Sachen gefüllten) Einkaufskorb vor den Füßen ds verdutzten Geschäftsführer stehen gelassen, nur "!Hay otras tiendas!" (Es gibt andere Läden!) gesagt und den Laden verlassen.

Gruß

Leo

Barfußverbot = Ende der Geschäftsbeziehung

Jay, Saturday, 25.11.2006, 19:42 (vor 6511 Tagen) @ Leo

"Wenn es bei Ihnen zu gefährlich ist, muß ich in Zukunft eben woanders einkaufen gehen!"
Gruß
Leo

--
Hi Leo,
das ist nicht schlecht, wird aber meines Erachtens als Pointe nur verstanden, wenn vorher wieder mal die abgedroschene "Haftung bei Unfällen-Rauswinde"-Sprechblase bemüht wurde. Auch sonst gibt es schon genug reine Stil- & Etiketteayatollahs, die da gar nicht durchblicken würden.
Freundliche Barfußgrüße, Jay

Barfußverbot = Ende der Geschäftsbeziehung

Georg, Stammposter, Saturday, 25.11.2006, 20:36 (vor 6511 Tagen) @ Jay

Hallo zusammen,
ich würde noch sinngemäß folgenden Hinweis platzieren: das Ende der Geschäftsbeziehung bedeutet, dass meine Kaufkraft demnächst die Arbeitsplätze des Personals anderer Geschäfte sichert.
Georg

Barfußverbot = Ende der Geschäftsbeziehung

Jay, Saturday, 25.11.2006, 20:58 (vor 6511 Tagen) @ Georg

Hallo zusammen,
ich würde noch sinngemäß folgenden Hinweis platzieren: das Ende der Geschäftsbeziehung bedeutet, dass meine Kaufkraft demnächst die Arbeitsplätze des Personals anderer Geschäfte sichert.
Georg

--
Hi Georg,
stimme ich gerne zu und hoffe in meiner Angst, wenn hier wirklich amerikanische Zustände kommen, daß dann wenigstens einer übrigbleibt, den man dann besonders stark machen kann, auch bezüglich der Stabilität der dort gegebenen Arbeitsplätze.
Freundliche BF-Grüße, Jay

Hypothesen über Managementstrukturen

Jay, Saturday, 25.11.2006, 19:16 (vor 6511 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus, hi Lorenz,
natürlich stimmen wir völlig darin überein, daß es richtig ist, in diesem Fall die "Verhandlungen" sofort abzubrechen. Ich schrieb Martin (Giessen) die Sache für den Fall, daß die überhaupt zurückschreiben (wahrscheinlich werden die die Sache auf sich beruhen lassen), er sich über deren "juristische" Ansichten mockieren und deren BF-Verbot als ideologisch entlarven sollte. Man soll die ruhig merken lassen (auch wenn´s nichts bringt und nur Zeit, Tinte u. Porto kostet), daß man sich nicht verarschen läßt (unabhängig davon, ob man BF-Freak ist oder nicht). Soviel Selbstachtung darf und sollte sein.
Im konkreten Fall hätte ich mich situativ wie folgt verhalten (auch wenn natürlich an der Wahrscheinlichkeit = 0, diesen Laden zu betreten, nichts geändert worden wäre. Aber man darf ruhig etwas sticheln und bluffen.):
Als Zeit ca. Öffnungsbeginn oder -schluß wählen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit am größten, daß man sich mit einem geeigneten Auto vom Eingangsbereich aus gut sichtbar positionieren kann. Subtilere Outfitaccessoires wie GEEIGNETE Armbanduhr (Schmuck trage ich nie, Feuerzeug situativ überflüssig) werden ebenfalls angewendet.
Ganz normal und eher in zurückhaltend-höflicher Motorik in das Etablissement gehen. Es ist nicht üblich, in METRO etc. von einem Portier empfangen zu werden.
"Hallo...Sie!...Barfuß dürfen Sie hier nicht rein!"
"Echt?"
"Ja."
"Wie lang ist denn das schon?"
"Schon immer." [oder generell ausweichende Antwort].
"Nun, ich wollte heute mit der Renovierung meines Hauses beginnen und bei Ihnen groß einkaufen. Da haben Sie jetzt aber viel Umsatz verschenkt."
"Das ist uns egal."
"Eine erstaunliche Firmenphilosophie. Dann kann ich ja meinem Bekanntenkreis einen anderen Baumateriallieferanten empfehlen."
"Hauen Sie ab!"
"Kein Problem. Sie werden mich hier nie wieder sehen."
Mehr läßt sich nicht tun. Immerhin könnte der protokollarische Empfangschef etwas verunsichert sein, ob es richtig war, was er tat...
Desweiteren lassen sich aufgrund einiger Indizien gewisse Hypothesen aufstellen, wie die Sache wohl managementmäßig aussehen dürfte. In vielen WalMart-Filialen sind, wie hier berichtet, nie Probleme verzeichnet worden und auch bei anderen Marken sind entsprechende Erfahrungsberichte in bezug auf die jeweilige Marktkette uneinheitlich. Das deutet darauf hin, daß offenbar die jeweilige Filialleitung einen hohen Grad an Autonomie hat, ob sie BFs aussperrt oder nicht. Wäre eine entsprechende Anordnung von weiter oben ergangen, hätte sich das dadurch geäußert, daß relativ simultan alle Filialen die Schotten für BFs dichtgemacht hätten. Aufgrund meiner langjährigen Industriepraxis vermute ich aber, daß wahrscheinlich von oben irgendwelche Memos oder Positionspapiere mit Direktiven-"Charakter" darniederflatterten mit unscharf verklausulierten Formulierungen wie "Personen, die den Anschein von Obdachlosigkeit oder Asozialität erwecken, sind von den Räumlichkeiten fernzuhalten" und dann hängt es allein vom Draufsein des Filialchefs in bezug auf BF ab, wie er das interpretiert und umsetzt.
Andere Theorie: In Freisings WalMart (Gutenbergstr. 2) hatte ich deswegen niemals BF-Trouble, weil sich niemand um mich kümmerte. Da waren die Kassendamen, Regalauffüller und die VerkäuferInnen in der Fleischabteilung voll mir ihrem Job beschäftigt und irgendwie gleichzeitig psychologisch gar nicht in dem state, mir Befehle, etwa zum Verschwinden, zu erteilen, kurz, es fehlte das hierauf spezialisierte Personal, für das in amerikanischen Malls offenbar auch mächtig Geld verspritzt wird.
Jedoch gehe ich mit einem nicht konform, welches offenbar die meisten oder alle übrigen Teilnehmer haben: diesem blinden Barfuß-Optimismus. Da wird einfach geschrieben: Was juckts, wenn ich bei XX-Läden nicht mehr einkaufen kann, gehe ich halt zur Konkurrenz. Man darf Ereignisse wie das von Martin (Giessen) beschriebene nicht auf die leichte Schulter nehmen. In D wurde bisher in Sachen Management und BWL alles, was aus den USA kam, auch jeder Fehler, 5 Jahre später mit deutscher Gründlichkeit wiederholt. Zuerst war´s "Lean" (sowenig Personal wie irgend möglich), dann "Outsourcing" (alles, was zu seiner Entstehung reale Arbeit benötigt, wird aus China zugekauft), dann "Corporate Identity" (Festlegung, wie Gebäude u. Firmenschriftgut auszusehen haben bis ins kleinste Detail), jetzt "Image, Styling & Profiling" (wie die Menschen, auch die Kundschaft auszusehen haben, man glaubt oder hat zu glauben, daß "es nicht für die Fa. spricht", wenn sie barfüßige Kunden hat plus die "Benimm"-Welle, die einwandfrei drüben initiiert wurde).
Auch wenn, wie aus den obigen Organisationsstrukturen gefolgert werden kann, gegenwärtig eine BF-Aussperrung überwiegend von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich ausfällt, wäre es ein schwerer Fehler, die Gefahr zu ignorieren, daß man hier in einigen Jahren wesentliche alltägliche Zweckhandlungen nicht mehr BF vornehmen kann, wenn diese US-Modeströmung voll hier rüberschwappt (zumindest die dortigen größeren Einkaufstempel sind jetzt offenbar so gut wie alle BF-mäßig zu).
Ferner wäre es utopisch vermessen zu glauben, mit einem BF-Boykott bestimmter Ketten diese in geschäftliche Bedrängnis bringen zu können. Dazu gibt es nämlich viel zu wenig BFs.
Sorgenvolle BF-Grüße, Jay.

Hypothesen über Managementstrukturen

Leo, Stammposter, Saturday, 25.11.2006, 20:13 (vor 6511 Tagen) @ Jay

Hallo,

Das deutet darauf hin, daß offenbar die jeweilige Filialleitung einen hohen Grad an Autonomie hat, ob sie BFs aussperrt oder nicht.

Andere Theorie: ... deswegen niemals BF-Trouble, weil sich niemand um mich kümmerte. Da waren die Kassendamen, Regalauffüller und die VerkäuferInnen in der Fleischabteilung voll mir ihrem Job beschäftigt

ich stimme beiden Theorien voll zu:

Im Juni 2005 wurde ich so ca. beim 10. Besuch des Manor-SB-Restaurants in der Zürcher Bahnhofstr. vom Geschätführer rausgeschmisssen. Mein Fehler: Ihm war im total leeren Laden 10 Minuten vor Mittags-Buffet-Eröffnung anscheinend noch zu langweilig - im Gegensatz zu den vorherigen Besuchen bei viel Betrieb. Bei Manor(auch toital leer) in Olten, Locarno oder anderen Städten gabs auch nie Probleme. Genausowenig wie bei Marché im Zürcher HB, wo der Geschäftsführer zwar meine Füße erblickte, aber nur um Verständnis dafür bat, daß ich wegen des automatischen Kassensystems leider noch 2 Minuten warten müßte, bis ich das wöchentliche Pauschalangebot bezahlen könnte.

Gruß

Leo

Hypothesen über Managementstrukturen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 26.11.2006, 13:22 (vor 6510 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Jedoch gehe ich mit einem nicht konform, welches offenbar die meisten oder alle übrigen Teilnehmer haben: diesem blinden Barfuß-Optimismus. Da wird einfach geschrieben: Was juckts, wenn ich bei XX-Läden nicht mehr einkaufen kann, gehe ich halt zur Konkurrenz.

Das sehe ich eben anders, wie ich auch gerade an Lorenz geschrieben habe.

Auch wenn, wie aus den obigen Organisationsstrukturen gefolgert werden kann, gegenwärtig eine BF-Aussperrung überwiegend von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich ausfällt, wäre es ein schwerer Fehler, die Gefahr zu ignorieren, daß man hier in einigen Jahren wesentliche alltägliche Zweckhandlungen nicht mehr BF vornehmen kann, wenn diese US-Modeströmung voll hier rüberschwappt (zumindest die dortigen größeren Einkaufstempel sind jetzt offenbar so gut wie alle BF-mäßig zu).

Tja, und dann kann man auch nicht einfach zur Konkurrenz gehen.

Ferner wäre es utopisch vermessen zu glauben, mit einem BF-Boykott bestimmter Ketten diese in geschäftliche Bedrängnis bringen zu können. Dazu gibt es nämlich viel zu wenig BFs.

Ganz meine Meinung.
Ist ist daher wichtig, sich über jedes Ereignis, wo Barfüßer abgewiesen werden zu beschweren, damit so eine Situation wie in den USA gar nicht erst aufkommen kann.

Viele Grüße

Ulrich

Rausschmiß und freie Entscheidung

Martin (Giessen), Stammposter, Sunday, 26.11.2006, 10:58 (vor 6510 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz!

Wenn mich so ein Händler wegen Barfußlaufens vor die Türe setzt, ist das unweigerlich das Ende der Geschäftsbeziehung. Punkt.
Man hat in einer freien Wirtschaft ja seine Alternativen -- und als Kunde Anspruch auf eine anständige Behandlung!
Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

Ich gebe Dir gerne recht, in diesem Falle, meiner ersten entsprechenden Erfahrung reizt mich allerdings die Frage ob am Ende die Kundenfreundlichkeit oder die wie auch immer motivierte Prinzipienreiterei der Geschäftsleitung siegen wird. Daher mein "Angebot". Ich bin weißgott nicht darauf angewiesen bei METRO einzukaufen!!!

viele Grüße

Martin

Alternativen nicht immer vorhanden

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 26.11.2006, 13:10 (vor 6510 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz

Wenn mich so ein Händler wegen Barfußlaufens vor die Türe setzt, ist das unweigerlich das Ende der Geschäftsbeziehung. Punkt.

Im Prinzip würde ich das auch gern so sehen. Nur was tun, wenn das Geschäft ausgerechnet der Supermarkt um die Ecke wäre und man dann deutlich weitere Wege hätte? Oder man vielleicht die Ware, für die man sich entschieden hat, dann in einem deutlich teureren Geschäft kaufen müsste? Was, wenn es immer mehr Geschäfte werden, die einen barfuß nicht einlassen wollen? Oder was, wen ausgerechnet der örtliche Verkehrsbetrieb, auf den man angewiesen ist, plötzlich Probleme bereitet?
Leider ist man nicht immer in der Lage Geschäftsbeziehungen konsequent abzubrechen, so gern man es täte. Dann hilft nur Überzeugungsarbeit zu leisten. Vielleicht hilft es auch nicht, aber man sollte es versuchen, auch im Interesse anderer möglicher Barfüßer.
Bisher hatte ich außer in bestimmten Museen, auf der F60 und einer Lidlfiliale in einem U-Bahnhof nie Probleme wegen Barfüßigkeit bekommen. Die Lidlfiliale meide ich nun, aber Lidl an sich kann ich nicht meiden, weil es nur dort das Weißbrot gibt, das meiner Mutter am besten schmeckt. Verkehrsmittel könnte man gar nicht meiden, wenn man auf sie angewiesen ist und Museen meiden zu müssen ist bedauerlich, wenn ein das Thema interessiert. Die Förderbrücke F60 bei Lichterfeld würde mich sehr reizen, aber barfuß verbietet das Landesamt für Bergbau. Die örtlichen Personale hatte ich davon überzeugen können, das ich barfuß keine Schwierigkeiten hätte index.php?id=994256188, aber die müssen sich halt auch an ihre Vorschriften halten.

Man hat in einer freien Wirtschaft ja seine Alternativen -- und als Kunde Anspruch auf eine anständige Behandlung!

Letzteres stimmt, aber die Alternativen sind eben doch nicht immer vorhanden.

Viele Grüße

Ulrich

Bei einigen großen Handelskonzernen wohl schon

Mark, Monday, 27.11.2006, 10:18 (vor 6509 Tagen) @ Lorenz

Grundsätzlich hst Du recht, Lorenz.

Allerdings ist das beenden der Geschäftsbeziehung nicht in jedem Fall möglich.

Ich wohnte zum Beispiel früher in einem kleineren Dorf. Dort mussten wir schon froh sein, einen Einkaufsladen zu haben. Da ich ein Zeitgenosse bin, welcher auch etwas auf die Umwelt achtet und daher versuche, möglichst Umweltfreundlich zu leben, ist es mir wichtig, dass ich Einkäufe zu Fuss machen kann. Hätte mir dieser Ladenbesitzer dazumal gesag, ich könne nicht mehr Barfuss in den Laden kommen, hätte ich zuerst das Gespräch gesucht oder dann halt Schuhe angezogen. Nur aus einem solchen Grund ein Geschäft zu meiden um dann mit dem Auto 15 Minuten in einen anderen Laden zu fahren, wäre es mir nicht Wert gewesen. Schliesslich hat dieser Ladenbesitzer das Recht eine eigene Meinung zu haben und diese auch zu vertreten.

Nun wohne ich in einem grösseren Ort, in welchem ich mehrere Läden zur Auswahl habe. Bisher hatte ich barfuss (was selten war) nie ein Problem. Sollte es dennoch Mal ein Problem geben, würde ich auch in diesem Fall das Gespräch suchen oder dann wohl oder übel Schuhe anziehen. Auch hier respektiere ich die Weisungen des Inhabers. Und um ehrlich zu sein - ich bin kein Schuh-Hasser. Wie in vielen Dingen finde ich einen ausgewogenen Kompromiss das Richtige. Mit Scheuhklappen durch das Leben zu gehen, ist für mich persönlich der falsche Weg. Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiss. So bin ich bisher am Besten gefahren. Und mit einem klärenden Gespräch findet man meistens eine gemeinsame Lösung.

Mark

Bei einigen großen Handelskonzernen wohl schon

Kees (NL) @, Stammposter, Tuesday, 28.11.2006, 00:28 (vor 6509 Tagen) @ Mark

Nur aus einem solchen Grund ein Geschäft zu meiden um dann mit dem Auto 15 Minuten in einen anderen Laden zu fahren, wäre es mir nicht Wert gewesen. Schliesslich hat dieser Ladenbesitzer das Recht eine eigene Meinung zu haben und diese auch zu vertreten.

Nun wohne ich in einem grösseren Ort, in welchem ich mehrere Läden zur Auswahl habe. Bisher hatte ich barfuss (was selten war) nie ein Problem. Sollte es dennoch Mal ein Problem geben, würde ich auch in diesem Fall das Gespräch suchen oder dann wohl oder übel Schuhe anziehen. Auch hier respektiere ich die Weisungen des Inhabers.

Klar hat der Inhaber das Hausrecht, nur gibt es kein einziger vernünftiger Grund um barfuss zu verbieten.
Deshalb sollten wir uns währen, wenn sowas passiert.
Vielleicht wird der Inhaber demnächst das Tragen einer Mütze verpflichten oder Piercings verbieten.
Wenn mann einfach zugibt und Schuhe anzieht wird es dann langsam schlimmer werden, sehe USA.

Und um ehrlich zu sein - ich bin kein Schuh-Hasser. Wie in vielen Dingen finde ich einen ausgewogenen Kompromiss das Richtige. Mit Scheuhklappen durch das Leben zu gehen, ist für mich persönlich der falsche Weg. Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiss. So bin ich bisher am Besten gefahren. Und mit einem klärenden Gespräch findet man meistens eine gemeinsame Lösung.

Mark

Und wie wird eine solche Lösung dann aussehen?
Man darf doch barfuss rein oder nicht, ein Zwischenweg gibt es da doch nicht.

Übrigens ist mir noch nie ein Hausverbot ausgesprochen.

Grüssen,

Kees

Barfußfreundliches Gießen

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Friday, 24.11.2006, 19:15 (vor 6512 Tagen) @ Martin (Giessen)

Hallo Martin,

für meine Begriffe hat sowohl die Verkaufsangestellte als auch später dann die Filialleitung der Zweigstelle Linden gleichermaßen kompetent, kundenfreundlich und souverän gehandelt -- IM RAHMEN IHRER KOMPETENZEN. Wenn die Angestellten die Anweisung haben, schuhlose Leute nicht reinzulassen, ist das nun einmal so, auch wenn es dein Einkaufserlebnis beeinträchtigt. Jeder Laden, ob groß, ob klein, kann hier sein Hausrecht walten lassen und jeder muss für sich entscheiden, ob er damit leben kann. Falls nicht, wechsle den Supermarkt, doch warte erst einmal ab, was für eine Antwort von höherer Instanz ins Haus flattert. Deinen Brief finde ich auf jeden Fall sehr gelungen.
Meine barfüßige Studienzeit in Wiesbaden habe ich sehr genossen und kann dir folgende barfußfreundliche Geschäfte ans Herz legen:

1. TOOM Markt (Schiffenberger Tal)
2. Edeka Markt, Inh. Krenschker (Frankfurter Str.)
3. Karstadt, Innenstadt

Zu meiner Gießener Zeit gab's noch Wertkauf, aber ob nun auch Walmart so barfußfreundlich ist, kann ich nicht sagen, meine Zeit im Lahn-Dill-Kreis gehört (gottlob) der Vergangenheit an.

Im Allgemeinen habe ich im Rückblick einen ausgesprochen barfußfreundlichen Charakter von Gießen in Erinnerung, da die Stadt zwar klein, aber studentisch geprägt ist. Ich ging barfuß ins Seminar, einkaufen, spazieren, zur Bank... und hatte sogar einen barfußvernarrten Arzt, der sich jedesmal mit Hingabe um mich gekümmert hat, wenn ich Brandblasen oder verletzte, blutige Zehen hatte. Wo gibt's so was in Frankfurt, Wiesbaden.... ?

Liebe Grüße nach Gießen
BERND

Hallo miteinander!
In diesem ach so barfussfreundlichem Herbst passierte mir nun am eigenen Leib zum ersten Mal seit fast 3 jahren eine echte Zurückweisung im öffentlichen Leben wg. Barfuss.
In einem METRO-Großmarkt, in dem ich wirklich seit 2 Jahren immer wieder barfuss einkaufen war, hat man mich am Montag nicht mehr reingelassen, bevor ich nicht ein Paar Schuhe anziehen würde. aber lest selber:
An die Geschäftsleitung
Metro-Verbrauchermarkt Linden
Sehr geehrte Damen und Herren!
Seit vielen Jahren bin ich bei Ihnen Kunde und genieße immer wieder den entspannten Einkauf der größeren Dimension bei Ihnen im Hause in Linden. Besonders angenehm empfinde ich dabei Ihr ausgesprochen serviceorientiertes und freundliches Personal, was mir als Kunden sehr oft eine große Hilfe ist.
Am vergangenen Montag (20.11.2006) wurde ich allerdings Mittelpunkt einer sehr unerfreulichen Begebenheit in Ihrem Hause. Gegen 19:30 betrat ich Ihren Markt um einige Informationen zu speziellen Produkten einzuholen und einige wenige Kleinigkeiten mitzunehmen. Während dieses Einkaufs stieß ich auf Ihr Angebot an Schwerlastregalen, weshalb ich den Markt durch die Eingangskontrolle noch einmal verlassen musste, um mir einen Einkaufswagen von draußen zu holen. Diese Absicht erläuterte ich auch der Mitarbeiterin am Empfang. Nachdem diese mich nach draußen gelassen hatte, fielen ihr meine unbeschuhten Füße auf und sie erklärte mir, dass sie mich barfuss nicht mehr in den Markt einlassen könne. Trotz meiner Hinweise, dass ich
1. seit mehr als 2 Jahren immer wieder barfuss bei Ihnen ohne jegliche Beanstandung einkaufen war,
2. generell keine Schuhe mehr trage und
3. die Waren meines begonnen Einkaufs noch im Markt seien, und ich gerne diesen Einkauf abschließen wolle, konnte sie dazu bewegen mich einzulassen.
Erst als ich ein Paar Schuhe aus meinem Auto holte, das ich dort für Notfälle bei Verkehrsunfällen mit mir führe, konnte ich wieder den Markt betreten. Meine Bitte, mit der Marktleitung sprechen zu dürfen wurde mir umgehend gewährt und in einem sehr freundlichen Gespräch erklärte mir Herr Joud, dass es tatsächlich eine Anweisung an die Mitarbeiter gebe, Kunden, die barfuss laufen nicht einzulassen. Offenbar befürchten Sie als Betreiber des Marktes haftungsrechtliche Konsequenzen, sollte es während eines Einkaufs zu Verletzungen kommen.
Ich habe Herrn Joud meine Position erläutert und angeboten, eine Haftungsausschlußerklärung abzugeben, um Sie abzusichern. Er sagte mir eine wohlwollende Prüfung durch die Betriebsleitung und die Rechtsabteilung zu, bat mich aber um eine schriftliche Eingabe.
Ich laufe nun seit mehreren Jahren in nahezu allen Situationen des Alltags das ganze Jahr hindurch barfuss. Diese Erfahrung erlaubt es mir sehr gut das Verletzungs- und oder Unfallrisiko des Barfusslaufens für meine Person realistisch einzuschätzen. Aus diesem Grund fällt es mir leicht, Sie ausdrücklich von jedweder Haftung freizustellen für Verletzungen meiner Person, die während eines Besuches in Ihrem Hause entstehen und ursächlich oder modal mit meiner Barfüssigkeit zusammenhängen.
Sollten sie mir unter Berufung auf Ihr Hausrecht trotz dieser Erklärung weiterhin das Betreten des Marktes nur in Schuhen gestatten, müsste ich leider künftig auf entsprechende Einkäufe verzichten, was mir außerordentlich leid täte. Andererseits ist das Barfusslaufen inzwischen für mich zu einer so großen Selbstverständlichkeit geworden, dass ich mich durch eine solche Reglementierung zu sehr in meiner persönlichen Freiheit eingeengt fühlen würde. Dies schmälerte den Einkaufsgenuss bei METRO dann doch erheblich.
Gestatten Sie mir auch den Hinweis, dass ich in dieser Zeit aus eigener Erfahrung berichten kann noch nie eines Einzelhandesl- oder Großhandelsgeschäftes wegen des Nichtgebrauchs von Schuhen verwiesen worden zu sein und aus vielen Berichten von anderen Barfuss-Gängern in der Bundesrepublik (siehe z.B.: www.hobby-barfuss.de) weiss, dass es zwar hin und wieder im Bereich von Verbrauchermärkten gleichgelagerte Diskussionen gibt, aber bisher keine Handelsvertretung nach Kenntnis der Umstände auf die Durchsetzung dieser Hausordnung bestanden hat.

Lich, 23.11.2006

Ich bin auf die Reaktion gespannt. Mir lag auf der Zunge (auf der Tastatur) an den letzten Absatz noch anzufügen, dass ein Präzedenzfall im Metro-Markt sicher im Internet auf öffentliches Interesse stoßen würde, habe mir aber diese Drohgebärde bewusst verkniffen, da die persönlichen Gespräche ja SEHR freundlich abliefen
barfüssige Grüße
Martin

Barfußfreundliches Gießen

Martin (Giessen), Stammposter, Sunday, 26.11.2006, 10:45 (vor 6510 Tagen) @ Bernd (Wiesbaden)

Hallo Bernd!
Naja, nach mehreren Jahren eigener Erfahrung in Gießen und im Umland könnte ich Deine Liste nahezu beliebig erweitern! Ich gehöre zwar nicht zu den Hauptträgern der heimischen Konsumlandschaft ;-) aber ich gehe gerne Bummeln und wenn ich etas anschaffen möchte besuche ich generell mehrere Geschäfte um mich zu informieren und zu vergleichen. Und so weiß ich, dass Barfuss in und um Gießen (Buseck, Reiskirchen, Linden, Lich) nie wirklich ein Problem für die Geschäftsleute ist - umso überraschter war ich von der Anwiesung an das Personal von METRO (Die Reaktion der Angestellten war wirklich professionell - ich hoffe, dass die "Schreibtischtäter" der Betriebsleitung ebenso professionell auf meinen Brief reagieren ;-)
Viele Grüße

Martin

Hallo Martin,
für meine Begriffe hat sowohl die Verkaufsangestellte als auch später dann die Filialleitung der Zweigstelle Linden gleichermaßen kompetent, kundenfreundlich und souverän gehandelt -- IM RAHMEN IHRER KOMPETENZEN. Wenn die Angestellten die Anweisung haben, schuhlose Leute nicht reinzulassen, ist das nun einmal so, auch wenn es dein Einkaufserlebnis beeinträchtigt. Jeder Laden, ob groß, ob klein, kann hier sein Hausrecht walten lassen und jeder muss für sich entscheiden, ob er damit leben kann. Falls nicht, wechsle den Supermarkt, doch warte erst einmal ab, was für eine Antwort von höherer Instanz ins Haus flattert. Deinen Brief finde ich auf jeden Fall sehr gelungen.
Meine barfüßige Studienzeit in Wiesbaden habe ich sehr genossen und kann dir folgende barfußfreundliche Geschäfte ans Herz legen:
1. TOOM Markt (Schiffenberger Tal)
2. Edeka Markt, Inh. Krenschker (Frankfurter Str.)
3. Karstadt, Innenstadt
Zu meiner Gießener Zeit gab's noch Wertkauf, aber ob nun auch Walmart so barfußfreundlich ist, kann ich nicht sagen, meine Zeit im Lahn-Dill-Kreis gehört (gottlob) der Vergangenheit an.
Im Allgemeinen habe ich im Rückblick einen ausgesprochen barfußfreundlichen Charakter von Gießen in Erinnerung, da die Stadt zwar klein, aber studentisch geprägt ist. Ich ging barfuß ins Seminar, einkaufen, spazieren, zur Bank... und hatte sogar einen barfußvernarrten Arzt, der sich jedesmal mit Hingabe um mich gekümmert hat, wenn ich Brandblasen oder verletzte, blutige Zehen hatte. Wo gibt's so was in Frankfurt, Wiesbaden.... ?
Liebe Grüße nach Gießen
BERND

Barfußfreundliches Gießen

Pfützenhüpfer, Stammposter, Sunday, 26.11.2006, 11:40 (vor 6510 Tagen) @ Martin (Giessen)

Hallo ihr Beiden,
ich war in diesem Sommer auch Barfuss in Giessen unterwegs.
Bin durch den Seltersweg gebummelt und keiner hat einen Kommentar abgegeben.
War echt Klasse und ich werde es wohl 2007 wieder machen.
Habe dort auch eine Barfussläuferin getroffen.
Jetzt ist's mir aber schon etwas zu Kühl dazu.
Euch noch einen schönen Sonntag.

Hallo Nachbar

Pfützenhüpfer, Stammposter, Saturday, 25.11.2006, 00:11 (vor 6512 Tagen) @ Martin (Giessen)

Hallo Martin,
ich komme aus dem LDK.
In der Lindener Metro war ich auch schon oft (aber mit Schuhen ).
Wo kommst Du denn her ?

Hallo Nachbar

Martin (Giessen), Stammposter, Sunday, 26.11.2006, 10:47 (vor 6510 Tagen) @ Pfützenhüpfer

Hallo Martin,
ich komme aus dem LDK.
In der Lindener Metro war ich auch schon oft (aber mit Schuhen ).
Wo kommst Du denn her ?

Hallo!

Nun, wie der registrierte Username ausweist aus Giessen!!!
Ich lebe inzwischen in Buseck und arbeite in Lich...
Martin

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