Antwort auf ähnliche Frage vom Universitätsspital Zürich (Zitat) (Hobby? Barfuß! 2)
Starkes Schwitzen (Hyperhidrose)
Ich schwitze sehr stark unter den Achselhöhlen, im Gesicht und am Rücken.
Das Schwitzen wird von kleinsten Emotionen ausgelöst und lässt sich danach nur sehr schwer stoppen.
Auf diversen Internet-Seiten (z.B. www.schwitzen.ch) im In- und Ausland habe ich von verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gelesen. Hierzu habe ich ein paar Fragen:
Aluminium-Chlorid-Präparate: können diese ohne Nebenwirkungen über mehrere Jahre(-zehnte) angewendet werden?
Elektrische (Gleichstrom-) Geräte, welche die Schweissabsonderung verhindern sollen: was sind die Langzeitfolgen einer solchen Behandlung?
Kennen Sie schonende Behandlungen (neben der Psychotherapie), die auf lange Zeit angewendet werden können?
Wird das Durchtrennen der auslösenden Nervenstränge in der CH gemacht? Falls ja, kennen Sie eine SpezialistIn?
m, 20 - 30 Jahre
Übermässiges Schwitzen (Hyperhidrose) beim Gesunden ist ein recht häufiges Problem, welches vielfältige nachteilige Auswirkungen haben kann auf emotionaler, psychologischer, sozialer und beruflicher Ebene.
Je nach Ausprägungsgrad stehen verschiedene Behandlungen zur Verfügung, die Sie bereits zum Teil angesprochen haben.
Aluminiumhydrochlorid als Lösung oder in Form von Cremes oder Deodorantien: Diese Behandlung kann unbedenklich auch über längere Zeit angewendet werden und führt allmählich zu einem Rückgang der Schweissproduktion. Sie hilft aber nur in leichteren Fällen.
Gleichstrombehandlung mit Salzbädern (Iontophorese): Diese Behandlung eignet sich für Hände und Füsse, die jeweils in ein Salzbad gelegt/gestellt werden. Nach Anlegen eines schwachen Stroms verbleiben sie etwa 20 Minuten im Bad, anfänglich fünfmal/Woche, später in grösseren Abständen. Auch hier kann für viele Betroffene eine deutliche Verbesserung erzielt werden, Langzeitfolgen entstehen nicht.
Injektion von Botulinustoxin: Die Injektion dieses Wirkstoffs in die Haut lähmt die Schweissproduktion sehr effektiv, muss aber in 6-9 monatigen Abständen wiederholt werden. Diese Therapie eignet sich auch für ausgeprägte Hyperhidrosen, in erster Linie in den Achselhöhlen, aber auch an Handflächen und Fusssohlen: dort werden sie aufgrund der Schmerzhaftigkeit der Injektion in örtlicher Betäubung durchgeführt. Mögliche Nebenwirkungen sind Lähmungen kleiner Nerven, die zu Muskelschäche führen. Sie verschwinden spätestens nach einigen Wochen wieder und treten im Rahmen unserer Erfahrungen selten auf.
In schweren Fällen, wenn keine befriedigende Besserung mit den genannten Methoden erreicht werden kann, wird manchmal eine sogenannte ETS (endoskopische transthorakale Sympathektomie) durchgeführt. Bei dieser Operation werden vegetative Nervenfasern, die für das Schwitzen verantwortlich sind, durchtrennt. Der Eingriff erfolgt, wie der Name sagt, normalerweise endoskopisch (Knopfloch-Chirurgie) und benötigt einen stationären Aufenthalt (ca. 3 Tage). Als Komplikationen können ganz selten einmal Nerven- oder oder Lungenverletzungen auftreten. Das Unispital führt an der Abteilung für Thoraxchirurgie diesen Eingriff durch und hat damit grosse Erfahrungen. Unter folgender Adresse finden Sie ausführliche Informationen zu dieser Operation: http://www.parsec.it/summit/sympat1d.htm
Eine weitere Möglichkeit ist die Entfernung der Schweissdrüsen in den Achselhöhlen mittels Operation oder Absaugen. Diese Methode wird bei uns nicht praktiziert.
Am UniversitätsSpital Zürich gibt es eine spezielle Sprechstunde für das Problem Hyperhidrose, wo Sie individuell beraten werden:
Anmeldung via Dermatologische Poliklinik, Telefon 044 255 31 55
Unter folgenden Internetadressen finden Sie weitere nützliche Informationen zum Thema: