Noch ein kleiner Erfahrungsbericht (Hobby? Barfuß! 2)

Descalzar, Monday, 20.11.2006, 13:15 (vor 6516 Tagen)

Hi,
da grad meine Kaffe durchläuft, schreib ich Euch nochmal nen kleinen Erfahrungsbericht.
Am letzten Donnerstag war ich mal wieder in OL einkaufen, weilo ich eine bestimmte CD suchte, die ich in minem Kaff garantiert nicht bekomme. Also ab nach Oldenburg und zuerst in die Galeria-Kaufhof. Doch da hatte man sich erschlossen, daß CD_Angebot erheblich zu veringern.
Pustekuchen mit der CD. Beim Rausgehen schlenderte ich durch die Klamottenabteilung und sah eine geniale Lederjacke im Vintage-Stil. Kurz anprobiert und festgestellt, daß XL definitiv zu klein war.
Da kam ein älterer Verkäufer des Weges. ich fragte ihn, ob es diese Jacken auch in XXL gebe. Bezüglich meiner Frage war er ziemlich inkompetent "Wenn, dann müßte sie dort hängen"
Ich:"Tut sie aber nicht"
Mit prüfendem Blick und ständigenm Kopfschütteln blättert er die Jacken durch.
"Hier hab ich eine"
Ich augenrollend: "Ne, die sieht doch ganz anders aus"
Er bemerkt seinen Fehler und gleich zeitig auch, daß ich barfuß vor ihm stehe.
Er wird noch inkomptenter und zurückhaltender, als er meine nackten Füße sieht. Denkt sich wahrscheinlich, daß dieser Langhaarige ohne Schuhe sich die Jacke sowieso nicht leisten kann.
Er beantwortet meine Fragen nur noch ausweichend und wir gehen ergebnislos auseinander.

Nächste Station: Ein Buchladen in der Nähe. Dort ist man wohl außergewöhnliche Menschen gewohnt. Jedenfalls schauen nur die Kunden ab und zu erstaunnt zweimal auf meine Füße, aber von ihnen kommt keine Reaktion.
Danach folgen zwei NANU-NANA-Filialen, daich noch eßbnare Stringtangas für Herren suche. Sie will ich als Präsent auf unserer Weihnachtsfeier verschenken. Auf Nachfrage nach diesen Artikeln ernte ich jedesmal ein heiteres Lachen der Angestellten mit der Bermerkung, daß diese werihnachtsfeier wohl sehr lustig werden würde. Aber außer netten Gesprächen verläuft auch die Tanga-Suche ergebnislos.
Bei Nanu-Nana sollte man als Barfüßer in der Vorweihnachtszeit vorsichtig sein, da es bei den Hausfrauen regelrecht auszuhaken scheint und sie in einen Christbaumkugelkaufrausch verfallen und dabei etliche der schönen Kugeln geborsten den Boden zieren. Glitzert zwar schön, ist aber schlecht für nackte Sohlen.
Eine Jung Angestellte hat mich so ohne Vorwarnung durch einen solchen Glitzerhaufen latschen lassen, ohne mich vorzuwarnen. Ihre jugendliche Neugier schlug wohl eine Verantwortungsvolle warnung."Mal sehen, ob der Kerl sich verletzt. Hi,hi,.hi.
Doch Pustekuchen. ich machte aus kleinen Scherben noch kleinere Scherben und ging meines Weges, immer noch mit demAuftrag im Kopf: "CD"
So begab ich mich auf den Weg in Richtung SATURN un dfand auch die ersehnte CD. Ich sackte sie sofort ein und kam beim Rausgehen an einen Friseursalon vorbei. Die dort hantierende Friseuse, die eindeutig der Gothic-Szene angehörte, weckte mein Interesse und so entschloß ich mich, die Spitzen schneiden zu lassen.
Ich unterhielt mich ganz nett mit ihr über Gothic- und Larpveranstaltungen, sowie über Mittelaltermärkte.
Mit keinem Wort sprach sie meine Barfüßigkeit an. Da sie auch einer freakifgen "Randgruppe" angehört, weiß sie sicher, wie irgendwelche Fragen bezüglich des Erscheinuungsbildes nerven können.

Mit gekappten Spitzen, aber um eine Bekanntschaft reicher verließ ich den Salon und fand in einer eitenstraße einen verwunschenen Buchladen, der sich auf esotherische Literatur spezialisiert hat. Das sanftes plätschern eines Zimmerbrunnens, der Duft von Räucherstäbchen und indische Musik sorgten für eine angenehme Atmosphäre. Hinzu kam der wunderbare Holzfußboden, der sich sehr schön unter m,einen Sohlen anfühlte.
Ich stöberte lange in den Büchern und lobte die Eigentümerin bezüglich ihres schönen Ladens.
Ich verabschiedete mich von ihr und begann jetzt jeden Kiosk und jeden zeitschriftenladen nach einer bestimmten Zeitschrift zu durchforsten. Man verwies mich immer nur auf die Bahnhofsbuchhandlung. Also ab zum Bahnhof.
Die verkäuferin unterhielt sich grad mit einem Kunden, als ich den Laden betrat. Sie vesrtummte und schaute, ebenso erstaunt wie ihr Kunde auf meine Füße.
Ich war immer der Meinung, daß Verkäuferinnen im Bahnhof abgehärtet seinen, weil sie doch jeden tag außergewöhnliche Leute sehen. Aber ich schoß wohl den Vogel ab.
Zum Glück bekam ich dort die ersehnte Zeitschrift und dankte lächelnd der Verkäuferin für die "Rettung".
Nun lächelte auch sie und ich war zufrieden, daß ich wieder einem Menschen ein lächeln aufs Gesicht gezaubert habe. Das ist das schönste Geschenk, daß man machen kann.

Gruß und Fuß,

descalzar

versteh ich nicht!

bix, Stammposter, Monday, 20.11.2006, 14:13 (vor 6516 Tagen) @ Descalzar

Eine Jung Angestellte hat mich so ohne Vorwarnung durch einen solchen Glitzerhaufen latschen lassen, ohne mich vorzuwarnen. Ihre jugendliche Neugier schlug wohl eine Verantwortungsvolle warnung."Mal sehen, ob der Kerl sich verletzt. Hi,hi,.hi.

Ich versteh das jetzt grad nicht!...

Wenn jemand warnt "Achtung, da liegen Scherben!" dann ist der gleich total doof und die Warnung total lästig und unnötig, weil: So viele Scherben wie alle denken liegen nicht herum, und wenn doch dann sehe ich das ja schliesslich selber!!!

Warnt einer hingegen nicht vor Scherben - ist der gleich gehässig und wartet heimlich in sich hinein kichernd drauf, dass man sich verletzt.

*kopfschüttel*

versteh ich nicht!

Descalzar, Monday, 20.11.2006, 14:19 (vor 6516 Tagen) @ bix

..wenn jemand ohne Grund auf fiktive Scherben hinweist, die irgendwo rumliegen KÖNNTEN, dann finde ich das unnötig, weil ich auch nicht andere Leute möglichen Meteroiten, die ihnen auf den Kopf fallen könnten,warne.
Nur wenn ich jemanden sehe, der in Begriff ist, barfuß durch einen großen Scherbenhaufen zu latschen, dann warne ich ihn doch vor.

versteh ich nicht!

bix, Stammposter, Monday, 20.11.2006, 15:20 (vor 6516 Tagen) @ Descalzar

Naja, aber auch die Warnung im Supermarkt, dass noch Scherben liegen könnten, eben weil da kurz zuvor Flaschen zu Bruch gegangen sind, waren hier im Forum unerwünscht. Nicht unbedingt von Dir.

Ich hab nur einfach langsam und ganz allgemein das Gefühl, dass hier jeder erwartet, dass sich "Schuhträger" uns gegenüber gefälligst richtig zu verhalten haben (also: HIER warnt uns bitte vor Scherben, DORT bitte nicht!), das geht aber gar nicht. Wie das im Leben nunmal ist: wie man es macht macht man es verkehrt!

Vielleicht hats Deine junge Verkäuferin z.B. auch noch gar nicht gesehen gehabt, dass da Scherben lagen.

Im Forum ist man immer schnell dabei, schuhtragende Mitmenschen zu verurteilen. Die KÖNNEN es gar nicht richtig machen!

versteh ich nicht!

Descalzar, Monday, 20.11.2006, 15:57 (vor 6516 Tagen) @ bix

Naja, aber auch die Warnung im Supermarkt, dass noch Scherben liegen könnten, eben weil da kurz zuvor Flaschen zu Bruch gegangen sind, waren hier im Forum unerwünscht. Nicht unbedingt von Dir.

wenn noch Scherben liegen könnten,. dann finde ich diese Warnung für unangebracht. So könnte der Verkäufer auch sagen "Vorsicht, an diesem Regal hat sich gestern einer den Kopf gestoßen"

Vielleicht hats Deine junge Verkäuferin z.B. auch noch gar nicht gesehen gehabt, dass da Scherben lagen.

Sie stand mit dem Besen daneben und hatte die Scherben schon halb zusammengefegt

versteh ich nicht!

bix, Stammposter, Monday, 20.11.2006, 16:42 (vor 6516 Tagen) @ Descalzar

Wenn vor meiner Nase Scherben mitten im Weg liegen braucht mich da eigentlich keiner drauf hinweisen, die seh ich. Besonders wenn ne Verkäuferin mit einem Besen daneben steht und gar schon zu fegen angefangen hat!!

Da ist ne Warnung, dass gestern Glas kaputt ging und noch Scherben übrig sein könnten für mich sinnvoller, denn das weiss ich nicht und das sind nicht viele auf einem Haufen - einzelne Splitter übersieht man schonmal eher.

Ist ja auch egal, es ist einfach nur ein allgemeines Gefühl von mir, dass es im Moment keiner den "gelben Barfüßern" recht machen kann.

versteh ich nicht!

Descalzar, Monday, 20.11.2006, 17:16 (vor 6516 Tagen) @ bix

Wenn vor meiner Nase Scherben mitten im Weg liegen braucht mich da eigentlich keiner drauf hinweisen, die seh ich. Besonders wenn ne Verkäuferin mit einem Besen daneben steht und gar schon zu fegen angefangen hat!!

..wenn bei den Hausftrauen der Verstand aussetzt, weil Weihnachtsdeko angesagt ist, sind die Geschäfte voller Menschen und man sieht kaum noch den Fußboden.Die Verkäuferin mit dem gezückten Besen bemerkte ich erst, als es schon knirschte :-)

versteh ich nicht!

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 20.11.2006, 17:43 (vor 6516 Tagen) @ bix

Hallo Bix

Im Forum ist man immer schnell dabei, schuhtragende Mitmenschen zu verurteilen. Die KÖNNEN es gar nicht richtig machen!

Stimmt. Denn allein das Tragen von Schuhen ist ja schon ein Fehler. :-)

Viele Grüße

Ulrich

versteh ich nicht!

Roland Schorno, Monday, 20.11.2006, 18:48 (vor 6516 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Bix

Im Forum ist man immer schnell dabei, schuhtragende Mitmenschen zu verurteilen. Die KÖNNEN es gar nicht richtig machen!

Stimmt. Denn allein das Tragen von Schuhen ist ja schon ein Fehler. :-)
Viele Grüße
Ulrich

nicht, wenn man sie in den Händen trägt

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Alan Turing, Monday, 20.11.2006, 14:53 (vor 6516 Tagen) @ Descalzar

Achtest du wirklich beim Barfußlaufen ständig auf die Reaktionen anderer Leute?

Es muß wohl so sein, denn du schilderst ja jeden einzelnen barfuß zurückgelegten Meter akribisch, und du kannst jeden auch nur leicht schrägen Blick in nachhinein präzise beschreiben.
Ja, du beschreibst sogar, wenn Leute NICHT gucken. Das heißt doch aber, daß auch du es bist, der seine Umgebung ständig beobachtet, ja geradezu belauert, ob und wie jemand reagieren könnte.

Ich kann das für meine Person überhaupt nicht nachvollziehen.
Ich habe doch das Bestreben, meine (also wirklich erst mal meine!) Barfüßigkeit als selbstverständlich zu etablieren, und in meinem durchaus weiteren Umfeld ist mir das auch schon gelungen.
Dazu gehört für mich aber auch und zu allererst, daß ICH mich ganz selbstverständlich bewege.

Wie kann ich von anderen erwarten, daß sie mich nicht ständig als durchgeknallten Exoten betrachten, wenn ich selbst mich als Exot empfinde und gebe?

Das merken die nämlich!!!!!!!!

Mit freundlichen Füßen

Alan

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Descalzar, Monday, 20.11.2006, 15:53 (vor 6516 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan,
wenn ich meinen Erfahrungsbericht schreibe, dannnur, um anderen, die sich mit dem "Problem" "was denken andere von mir" am meisten auseinandersetzen, zu helfen.
Denn ich bin der Ansicht, daß das der Hauptgrund ist, warum andere Leute sich wenig zutrauen.
Was denkt mein Nachbar, wenn ich mir nen Sportwagen kaufe ?
was denkt mein Nachbar, wenn ich nicht jede Woche den Rasen mähe ?
was denkt mein Nachbar, wenn nach dem 06. Januar noch meine Weihnachtsbeleuchtung hängt ?
was denkt mein Nachbar, wenn i8ch jede Woche ne andere Frau zu mir nach Hause bringe ?
Was denken bekannte, wenn ich nachts betrunken durch die Straßen wanke ?
Was denken die Leute, wenn ich mir die Haare bunt färbe ?
WEas denken die Leute, wenn ich immer barfuß laufe ?

Daran krankt die Gesellschaft und dieses Anderssein wollen aber nicht können, entlädt sich dann auf andere Weise.

Ich bin ein Mensch, der schon immer sehr genau seine Umgebung beobachtet hat. Ich wurde mit dem Spruch "was sollen andere von Dir denken" erzogen.
Es war fast soweit, daß ich mich nur noch zu Hause einschloß und nicht mehr vor die Tür ging, weil ich sonst immer mit dem Gedanken konfrontiert wurde "was die anderen wohl von mir denken, Was ich auch tue, sie werden schlecht von mir denken"
zum Glück habe ich noch die Kurve bekommen und jetzt rächt sich die Erziehung meiner Eltern. Ich tue das, was mir Spaß macht, obwohl meinen Eltern von anderen Leuten erzählt wird, daß ihr einstiger Vorzeigesohn sich so verändert hat.

Kurzum, dies ist der Grund, warum ich schon immer sehr genau meine Umgebung beobachtet habe.Ich wurde so erzogen, daß hinter jeder Ecke ein Feind lauert.So bin ich übervorsichtig bis zur Handlungsunfähigkeit geworden.

Wie gesagt schreibe ich meine Erfahrungsberichte,um auch die Menschen hier im Forum ein wenig zu unterhalten. Denn, wenn dieses Forum keinen Unterhaltungswert mehr hat, sondern nur noch dazu dient, politische Meinungen zu äußern oder sich über anderen Kram aufzuregen, wird kaum noch jemand darauf zurückgreifen.

Gruß und Fuß,

Descalzar

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 20.11.2006, 17:40 (vor 6516 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar

wenn ich meinen Erfahrungsbericht schreibe, dannnur, um anderen, die sich mit dem "Problem" "was denken andere von mir" am meisten auseinandersetzen, zu helfen.

Auch ich schreibe hier, zwar nicht nur aber auch, weil ich mit meinen Erfahrungen anderen, die sich vielleicht noch nicht so viel trauen, Mut machen will und weil ich zeigen will, was alles geht.

Denn ich bin der Ansicht, daß das der Hauptgrund ist, warum andere Leute sich wenig zutrauen.

Das denke ich auch.

Ich wurde mit dem Spruch "was sollen andere von Dir denken" erzogen.

Genau so ging es mir auch. Es ist schwierig von so einer Erziehung wegzukommen. Ohne dieses Forum hätte ich es kaum in dem Maße geschafft, wie es mir inzwischen gelungen ist. Daher sehe ich es irgendwo sogar als meine moralische Pflicht an, nun anderen meine Erlebnisse mitzuteilen, um ihnen Mut zu machen, genau wie es vorher andere waren, die mir den nötigen Mut zukommen ließen.
Ich beneide irgendwo auch ein wenig die Leute, die sich nie um die Gedanken anderer eigene Gedanken gemacht haben. Ein solches unbefangen freies Leben war mir bisher nicht vergönnt, aber ich arbeite daran, diesem Ziel näher zu kommen.

Es war fast soweit, daß ich mich nur noch zu Hause einschloß und nicht mehr vor die Tür ging, weil ich sonst immer mit dem Gedanken konfrontiert wurde "was die anderen wohl von mir denken, Was ich auch tue, sie werden schlecht von mir denken"

Bei fremden Leuten war mir das eigentlich immer egal. Ich habe nur früher peinlich genau darauf geachtet, dass mit wirkllcih kein Bekannter über den Weg laufen konnte, wenn ich barfuß war. Schon in der Berliner Innenstadt habe ich mich oft nicht getraut, weil man ja trotz 3½ Mio Einwohnern auch einem Bekannten begegnen könnte. Es ging soweit, dass ich in Brandenburg barfuß lief, auf der Heimfahrt aber irgendwo anhielt, um mir im Auto meine Schuhe anzuziehen. Das ging natürlich nicht direkt vor dem Haus, da hätten mich ja Nachbarn dabei beobachten können. Sie hätten vielleicht gedacht: "Was macht der da noch so lange in seinem Auto?" Wenn ich weg fuhr, zog ich mir zu Hause Schuhe an, die ich dann im Auto wieder auszog. "So ein Quatsch", kann ich dazu nur aus heutiger Sicht sagen, aber der Mut zum Barfuß-Outing fehlte mir halt.

zum Glück habe ich noch die Kurve bekommen und jetzt rächt sich die Erziehung meiner Eltern. Ich tue das, was mir Spaß macht, obwohl meinen Eltern von anderen Leuten erzählt wird, daß ihr einstiger Vorzeigesohn sich so verändert hat.

Meiner Mutter ist es auch furchtbar peinlich, dass ich selbst jetzt noch barfuß herumlaufe. Sie sorgt sich darum, dass die leute denken könnten, dass ich mir keine Schuhe leisten könnte. Sie ist halt auch mit dem Leitsatz: "Was sollen die Leute denken?", erzogen worden. Nur hat sie das nie überwunden, sondern sich stets an diesen Satz gehalten.

Wie gesagt schreibe ich meine Erfahrungsberichte,um auch die Menschen hier im Forum ein wenig zu unterhalten. Denn, wenn dieses Forum keinen Unterhaltungswert mehr hat, sondern nur noch dazu dient, politische Meinungen zu äußern oder sich über anderen Kram aufzuregen, wird kaum noch jemand darauf zurückgreifen.

Das sehe ich ganz genauso! :-)

Viele Grüße

Ulrich

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Descalzar, Monday, 20.11.2006, 18:08 (vor 6516 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,
schön, daß Du mir zustimmst. Oft denke ich im stillen Kämmerlein darüber nach, ob meine "Veränderung" positiv für mich ist oder sich irgendwann rächt.
Ich muß sagen, daß obwohl mich bestimmt 90% meiner Mitbürger in dieser Kleinstadt für bekloppt halten,ich ein glücklicher Mensch bin. Ich hätte früher nie gedacht, daß man, auch wenn man als Exot durch die Gegend läuft, so ein glückliches und unbeschwertes Leben führen kann.
Oft habe ich schon überlegt in eine nächstgrößere und tolerantere Stadt zu ziehen, aber dann erwacht in mir der Sportsgeist und ich sehe mich als Reibungspunkt in dieser Dorfidylle. Ich freue mich immer wieder, wenn ich meine Mitbürger zum Nachdenken anregen kann. Das erreicht man leider oft nur noch indem man polarisiert.
Ich habe inzwischen festgestellt, daß ich ein ziemlich exzentrischer Mensch bin und das Chaos liebe. Nur im totalen Chaos fühle ich mich wohl. Denn Chaos bedeutet Anregung und Antrieb. Wenn allles wohlgeordnet und auf Jahre hinaus verplant ist,wäre das Leben für mich ziemlich langweilig. das ist auch der Grund, warum ich mir bis heute noch kein Haus gekauft habe.
Ein festes Ansiedeln würde für mich ein langsames Siechtum bedeuten. Ich weiß, daß viele andere denken, aber in mir steckt ein kleiner Abenteurer, der richtig glücklich ist, wenn unvorhergesehene Dinge geschehen.
Durch das Barfußlaufen provoziert man auch unvorhergesehene Dinge (wobei ich nicht barfuß laufe, um unbedingt zu provozieren).
Aber ohne das Barfußlaufen hätte ich meine 3 letzten Freundinnen nicht kennengelernt und mein Leben wätre in ganz andere Bahnen verlaufen.
Ich wäre jetzt ein angepaßter Ehemann, derv sich vielleicht mit anderen Paaren zum Kegeln trifft und bei dem das einzige Jahreshighlight die Weihnachtsfeier mit den Kollegen ist.
Meine Kollegen, die dieses Leben führen, scheuen, wie sie offen zugeben, die Unannehmlichkeiten, die das Leben, daß ich führe mit sich bringt, sagen aber im gleichen Atemzug, daß ich doch schon mal meine Memoiren schreiben solle, da ich immer so viel erlebe.
Was ich an einem Wochenende erlebe, erleben diese Kollegen im ganzen Jahr nicht. Aber wenn sie so zufrieden sind, dann soll es so sein.

Kurzum: Das Barfußlaufen hat mein Leben um 180° gedreht.

Gruß und Fuß,

Descalzar

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Lorenz, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 00:34 (vor 6516 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar,

Ich habe inzwischen festgestellt, daß ich ein ziemlich exzentrischer Mensch bin und das Chaos liebe. Nur im totalen Chaos fühle ich mich wohl. Denn Chaos bedeutet Anregung und Antrieb. Wenn allles wohlgeordnet und auf Jahre hinaus verplant ist,wäre das Leben für mich ziemlich langweilig. das ist auch der Grund, warum ich mir bis heute noch kein Haus gekauft habe.

Der nächste Entwicklungsschritt ist dann, dass du dem Chaos deine eigene, selbst festgelegte Struktur aufdrückst! Vielleicht kaufst du dann doch ein Haus, lässt im Garten dekorativen Löwenzahn wachsen und wilde Büsche wuchern und legst dich dahinter nackt in die Sonne? Mit 'ner hübschen Frau, die du beim Barfußlaufen kennengelernt hast. Übrigens, wenn du das Chaos liebst, bist du der geborene Vater, denn die Kinder schaffen es, dass du immer genug davon kriegst ;-))

Ich wäre jetzt ein angepaßter Ehemann, der sich vielleicht mit anderen Paaren zum Kegeln trifft und bei dem das einzige Jahreshighlight die Weihnachtsfeier mit den Kollegen ist.

Man kann auch als unangepasster Ehemann überleben. Meiner Frau muss ich ihr weites Herz, das mir solche Möglichkeiten verschafft, hoch anrechnen. Denn die Dummschwätzer, die den Dialog mit mir scheuen, wenden sich dafür an sie. Aber irgendwie sind die Dummschwätzer aus unserem engeren Lebensumfeld mehr und mehr verschwunden, an guten Freunden (mit denen wir nie Kegeln gehen) haben wir dagegen keinen Mangel. Und die finden's gut, dass ich barfuß laufe, auch dann, wenn's eigentlich nicht ihr Ding ist.

Barfußlaufen ist ein hervorragendes Mittel, um intolerante Menschen sofort zu erkennen und keine Sekunde seiner knappen Lebenszeit an sie zu verschwenden!!!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Descalzar, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 06:36 (vor 6516 Tagen) @ Lorenz

Der nächste Entwicklungsschritt ist dann, dass du dem Chaos deine eigene, selbst festgelegte Struktur aufdrückst! Vielleicht kaufst du dann doch ein Haus, lässt im Garten dekorativen Löwenzahn wachsen und wilde Büsche wuchern und legst dich dahinter nackt in die Sonne? Mit 'ner hübschen Frau, die du beim Barfußlaufen kennengelernt hast. Übrigens, wenn du das Chaos liebst, bist du der geborene Vater, denn die Kinder schaffen es, dass du immer genug davon kriegst ;-))

Die ersten Vorschläge sind nicht schlecht. Nur die Idee mit den Kindern ist nicht meine Welt. Da muß ich von mir behaupten, daß ich mci schon als Kleinkindkind festgelegt habe. Ich wollte schon als Kind keine Kinder und bei dieser Einstellung bin ich geblieben.
(Hoffentlich fängt jetzt keiner mit "Kinder sind unsere Zukunft...wer bezahlt deine Rente,usw" an)
das habe ich schon zu genüge gehört.

Ich wäre jetzt ein angepaßter Ehemann, der sich vielleicht mit anderen Paaren zum Kegeln trifft und bei dem das einzige Jahreshighlight die Weihnachtsfeier mit den Kollegen ist.


Man kann auch als unangepasster Ehemann überleben.

Naja, bei mir wars schwieriger.Das Ergebnis dieses Überlebenskampfes war ne starke Asthmaerkrankung, die seit geraumer Zeit , wie durch ein Wunder, fast verschwunden ist.

Meiner Frau muss ich ihr weites Herz, das mir solche Möglichkeiten verschafft, hoch anrechnen. Denn die Dummschwätzer, die den Dialog mit mir scheuen, wenden sich dafür an sie. Aber irgendwie sind die Dummschwätzer aus unserem engeren Lebensumfeld mehr und mehr verschwunden, an guten Freunden (mit denen wir nie Kegeln gehen) haben wir dagegen keinen Mangel. Und die finden's gut, dass ich barfuß laufe, auch dann, wenn's eigentlich nicht ihr Ding ist.

Barfußlaufen ist ein hervorragendes Mittel, um intolerante Menschen sofort zu erkennen und keine Sekunde seiner knappen Lebenszeit an sie zu verschwenden!!!

Ich finde nicht, da0ß man mit Menschen seine Zeit verschwendet.Jede Erfahrung mit anderen Menschen, ob sie nun gut oder schlecht ist, ist eine Bereicherung für's Leben. Oft habe ich mich schon mit Menschen auseinandergesetzt, die "Intolerant" waren und trotzdm hab ich mich nicht drüber geärgert ;-)
Denn wie vieles ist auch Intoleranz eine Auslegungssache

Gruß und Fuß,

Descalzar

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Tiziana, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 08:56 (vor 6516 Tagen) @ Descalzar

Barfußlaufen ist ein hervorragendes Mittel, um intolerante Menschen sofort zu erkennen

Barfußlaufen ist ein unübertreffliches Mittel, um intolerante SCHUHTRÄGER zu erkennen. Toleranz ist aber nicht unbedingt in der "barfüßigen Seele" mitverpackt: Es gibt auch genug intolerante Barfußläufer, wir haben welche auch in diesem Forum kennen gelernt.

Ich finde nicht, daß man mit Menschen seine Zeit verschwendet. Jede Erfahrung mit anderen Menschen, ob sie nun gut oder schlecht ist, ist eine Bereicherung für's Leben.

Das stimmt, aber nur solange man irgendwie miteinander klarkommt, und Respekt da ist.
Denn Überredungs- oder - noch schlimmer! - Veränderungsversuche bringen - "Tätern" wie Opfern! - gar nichts, oder im "besten" Fall nur Ärger und Verstimmung.
Verharren wäre da eine waschechte Zeitverschwendung. Am besten sollte man da seine Zeit konstruktiv verbringen mit Menschen, mit welchen man sich gut versteht, die nicht unbedingt Gleichgesinnte sein müssen bzw. sind.

Ciao
Tiziana

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 13:51 (vor 6515 Tagen) @ Tiziana

. Jede Erfahrung mit anderen Menschen, ob sie nun gut oder schlecht ist, ist eine Bereicherung für's Leben.

Das stimmt, aber nur solange man irgendwie miteinander klarkommt, und Respekt da ist.
Denn Überredungs- oder - noch schlimmer! - Veränderungsversuche bringen - "Tätern" wie Opfern! - gar nichts, oder im "besten" Fall nur Ärger und Verstimmung.

Hi Tiziana,
diese Erfahrung habe ich auch immer wieder machen müssen. Erst waren es die Eltern, die einen den Stempel aufdrücken wollte. Dann die Frau oder die Freundinnen. Ich werde den Teufel tun und versuchen, jemanden zu verändern. Doch leider schein ich der Typ zu sein, der immer an Menschen gerät, die andere verändern wollen.

Gruß und Fuß,

Descalzar

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Michael aus Zofingen, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 15:26 (vor 6515 Tagen) @ Tiziana

Hallo Tiziana,
barfußlaufen und Toleranz sind zwei Paar Schuhe. Du hast recht, daß es nicht nur intolerante Schuhträger, sondern auch intolerante Barfüßer gibt. Und es gibt tolerante Barfüßer und tolerante Schuhträger. Wenn man selber barfuß läuft, kann man intolerante Reaktionen sofort erkennen. Aber keine intolerante Reaktion bedeutet noch lange nicht, daß der Mensch tolerant ist. Es gibt sicher auch Leute, die grundsätzlich Schuhe tragen und nichts gegen barfuß haben, jedoch bei Leuten mit anderer Hautfarbe oder anderer Religion extrem intolerant sind.

Der Restaurantbesitzer im Tessin, der, wie Du schriebst, keine Italiener in seinem Haus haben wollte, hätte vielleicht nichts gegen Barfüßer gehabt, aber das Schild, das in Deutschlands finsterster Zeit massenweise zu lesen war, wenn auch nicht gegen Italiener, sondern gegen Juden, spricht von Intoleranz sondergleichen. War das Schild "Italiener unerwünscht" auf italienisch? Oder auf deutsch? Dann war es vielleicht ein im Tessin hängengebliebener Deutschschweizer oder Deutscher, der das ganze "nur" als Scherz sah.
Was "Zeitverschwendung" ist und was nicht, ist auch rein SUBJEKTIV. Dieses Wort wird häufig dann ge- oder mißbraucht, wenn man die Tätigkeit eines anderen kritisiert. Für den einen Menschen wäre es "Zeitverschwendung", in eine Oper zu gehen, für den anderen der Besuch eines Fußballspiels. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Fußballfan für Opern kein Interesse zeigt und deswegen nicht dorthin geht. Aber deswegen hat er noch lange nicht das Recht, einem Opernfan vorzuwerfen, er würde mit dem Opernbesuch Zeit verschwenden. Und das Umgekehrte gilt natürlich auch. Schließlich entsteht dem Fußballfan kein Schaden, wenn der Opernfan in die Oper geht, und umgekehrt.
Grundsätzlich hat keiner das Recht, über die Zeit eines anderen zu verfügen, soweit keine Gesetze mißachtet werden und abgeschlossenen Verträge eingehalten werden. Wenn also jemand barfuß läuft, und der Barfüßer diskutiert gerne mit anderen darüber, weil es etwa wie etwa für Descalzar "eine Bereicherung für's Leben" ist, dann ist es ok. Wenn man das barfuß Erlebte lieber "für sich behält", dann ist es auch gut. Und wenn man in dem "Gegenüber" einen unverbesserlichen Barfußhasser zu sehen glaubt, der es nicht wert ist, daß man für ihn Zeit aufwendet, dann ist es auch gut. Wenn jemand eine "süßsaures Gesicht" aufsetzt, wenn er als Barfüßer nicht belästigt werden will, dann ist es auch einzig und allein sein Entscheid. Kein Verständnis habe ich dagegen für Leute, die einen anderen, egal ob wegen barfuß oder sonstwas, gegen den Willen am Fortkommen hindern (solange ich nichts verbotenes getan habe), z.B. die Polizei rufen, die mich dann stundenlang schikaniert. Gegenüber solchen Spießern bin auch ich extrem intolerant.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Tiziana, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 16:49 (vor 6515 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Du hast recht, daß es nicht nur intolerante Schuhträger, sondern auch intolerante Barfüßer gibt.

Noch mehr: Es gibt Barfußläufer, die Gleichgesinnten gegenüber intolerant sind. Das habe ich auf eigener Haut erfahren.

War das Schild "Italiener unerwünscht" auf italienisch? Oder auf deutsch?

Auf Italienisch. Im O-Ton lautete das "Vietato l’ingresso agli Italiani".
Und ich habe gehört, dass die Gäste im Dehors im perfektem, akzentfreiem Italienischen betreut wurden............

Was "Zeitverschwendung" ist und was nicht, ist auch rein SUBJEKTIV.

Das ist mir absolut klar.
Aus diesen Grund sollte man eigentlich nicht sagen: "Barfußlaufen macht Spaß", sondern: "Barfußlaufen macht MIR Spaß", denn das ist subjektiv, und überzeugte Schuhträger könnten es bestreiten.
Auch von dem banalen Ausdruck "Das ist schön!" sollte man sich eigentlich abhalten, aber wie oft wird das jeden Tag in jeder Sprache gesagt? Dutzendweise, oder? Das heißt aber lange nicht, dass die, die es sagen (alle!), ihre Meinung unbedingt durchsetzten wollen.................

Für den einen Menschen wäre es "Zeitverschwendung", in eine Oper zu gehen,

Das stimmt. Und das können sie auch ruhig sagen.
Solange sie es nur sagen, ist es voll in Ordnung, wie haben ja Meinungsfreiheit.
Es ist dann m. E. nicht mehr in Ordnung, sobald sie einen Opernfan daran hindern, in die Oper zu gehen................

Ich habe nichts dagegen, wenn ein Fußballfan für Opern kein Interesse zeigt und deswegen nicht dorthin geht.

Ich auch nicht. Im Gegenteil: Ich würde es sogar begrüßen, wenn er mit seinem gelangweilten Stöhnen und Schwatzen während der Aufführung stören würde.

Schließlich entsteht dem Fußballfan kein Schaden, wenn der Opernfan in die Oper geht, und umgekehrt.

Im Gegenteil: Es bringt beiden etwas.

Kein Verständnis habe ich dagegen für Leute, die einen anderen, egal ob wegen barfuß oder sonstwas, gegen den Willen am Fortkommen hindern

Das tue ich auch nicht, wie ich auch kein Barfußtreffen in der Oper vorschlage, obwohl sich die Arena von Verona dafür eignen könnte.

Ciao
Tiziana

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Markus U., Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 17:18 (vor 6515 Tagen) @ Tiziana

Hi Tiziana!

Du hast recht, daß es nicht nur intolerante Schuhträger, sondern auch intolerante Barfüßer gibt.


Noch mehr: Es gibt Barfußläufer, die Gleichgesinnten gegenüber intolerant sind. Das habe ich auf eigener Haut erfahren.

Dann hat sich also eine barfüßige Person Dir gegenüber rücksichtslos benommen? Dann kann sivch die Intoleranz aber doch wohl nicht auf die nackten Füße bezogen haben?

War das Schild "Italiener unerwünscht" auf italienisch? Oder auf deutsch?


Auf Italienisch. Im O-Ton lautete das "Vietato l’ingresso agli Italiani".
Und ich habe gehört, dass die Gäste im Dehors im perfektem, akzentfreiem Italienischen betreut wurden............

Was die deutsche Sprache betrifft, so können die Schweizer einen Deutschen sofort als Ausländer erkennen (und auch Michael hat ja schon leidvolle Erfahrung mit Mitbürgern gemacht, die ihn trotz seines Passes nicht als "richtigen Eidgenossen" anerkennen. Aber wie ist es mit der italienischen Sprache im Tessin? Kann man einen Tessiner denn anhand der Sprache von einem Italiener unterscheiden?

Auch von dem banalen Ausdruck "Das ist schön!" sollte man sich eigentlich abhalten, aber wie oft wird das jeden Tag in jeder Sprache gesagt? Dutzendweise, oder? Das heißt aber lange nicht, dass die, die es sagen (alle!), ihre Meinung unbedingt durchsetzten wollen.................

Aber laufen wir nicht alle barfuß, weil wir es "schön" finden? Und halten wir es nicht für die Wahrheit, daß Barfußlaufen eben etwas "Schönes" ist? Wenn ich Barfüßigkeit gräßlich fände (obwohl ich nicht nachvollziehen kann, daß - und wodurch - einige Zeitgenossen tatsächlich zu dieser Meinung gelangen), dann ginge ich keinen Schritt barfuß - und wäre vielleicht sogar über einen barfuß laufenden Menschen entsetzt. Wir verstehen ja auch oft die Schuhträger nicht, obwohl die meisten von uns selbst zeitweise Schuhe tragen, und das manchmal sogar ganz freiwillig.

Ich habe nichts dagegen, wenn ein Fußballfan für Opern kein Interesse zeigt und deswegen nicht dorthin geht.


Ich auch nicht. Im Gegenteil: Ich würde es sogar begrüßen, wenn er mit seinem gelangweilten Stöhnen und Schwatzen während der Aufführung stören würde.

Das glaube ich Dir jetzt aber nicht ;-)))

Barfüßige Herbstgrüße, und ungestörten Operngenuß wünscht
Markus U.

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Tiziana, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 18:29 (vor 6515 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus!

Dann hat sich also eine barfüßige Person Dir gegenüber rücksichtslos benommen?

Mehr als eine.

Dann kann sich die Intoleranz aber doch wohl nicht auf die nackten Füße bezogen haben?

Natürlich nicht. Es waren Personen, die andere Meinungen als die eigenen nicht akzeptieren können.

Aber wie ist es mit der italienischen Sprache im Tessin? Kann man einen Tessiner denn anhand der Sprache von einem Italiener unterscheiden?

Ja. Man erkennt eindeutig, dass Italienisch ihre Muttersprache ist, sie haben einen Akzent, der dem Nordlombardischen ähnelt, aber sie Gebrauchen zum Teil andere Wörter.

Aber laufen wir nicht alle barfuß, weil wir es "schön" finden? Und halten wir es nicht für die Wahrheit, daß Barfußlaufen eben etwas "Schönes" ist?

Natürlich, aber das tun wir und wir meinen es auch subjektiv. Natürlich tragen überzeugte Schuhträger Schuhe, weil es ihnen so besser ist. Ich laufe barfuß und greife auf Schuhe erst dann zurück, wenn ich darum gebeten werde, aber ich kann trotzdem meine Schwester verstehen. Sie ist ein absoluter Schuhfan und es macht ihr Spaß, zu jedem Kleid die passenden Schuhe auszusuchen. Mir ist eine glückliche schuhtragende Schwester lieber als eine unglückliche zwangsbarfußlaufende. In puncto Schuhe sind wir nicht einverstanden, aber ich kann Ihre Schuhfimmel respektieren, so wie sie meine Barfüßigkeit respektiert.

Das glaube ich Dir jetzt aber nicht ;-)))

Wieso nicht?

Ciao
Tiziana

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Markus U., Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 19:51 (vor 6515 Tagen) @ Tiziana

Hi Tiziana!

Aber laufen wir nicht alle barfuß, weil wir es "schön" finden? Und halten wir es nicht für die Wahrheit, daß Barfußlaufen eben etwas "Schönes" ist?


Natürlich, aber das tun wir und wir meinen es auch subjektiv. Natürlich tragen überzeugte Schuhträger Schuhe, weil es ihnen so besser ist. Ich laufe barfuß und greife auf Schuhe erst dann zurück, wenn ich darum gebeten werde, aber ich kann trotzdem meine Schwester verstehen. Sie ist ein absoluter Schuhfan und es macht ihr Spaß, zu jedem Kleid die passenden Schuhe auszusuchen. Mir ist eine glückliche schuhtragende Schwester lieber als eine unglückliche zwangsbarfußlaufende. In puncto Schuhe sind wir nicht einverstanden, aber ich kann Ihre Schuhfimmel respektieren, so wie sie meine Barfüßigkeit respektiert.

So soll es sein. Ich wünsche mir, daß möglichst viele Personen möfglichst lange möglichst überall barfuß gehen, aber das muß unbedingt freiwillig geschehen (obwohl ich manchmal eine gewisse "Schadenfreude" empfinde, wenn eine Person wegen verlorener oder kaputter Schuhe barfuß laufen muß, aber nicht wegen des Schadens, sondern weil die Person dann die Möglichkeit hat, die Freuden der Barfüßigkeit zu erfahren.

Das glaube ich Dir jetzt aber nicht ;-)))

Wieso nicht?

Das war ein kleiner Scherz meinerseits. Ich hatte Deinen Satz schon richtig verstanden, aber Du hattest das Wort "nicht" vergessen und deshalb versehentlich das Gegenteil dessen, was Du meintest, geschrieben.
Ich wollte Dich aber keineswegs ärgern, denn ich muß leider zu meiner Schande gestehen, daß, obwohl Deutsch meine Muttersprache ist, einige meiner Beiträge einen haarsträubenden Satzbau haben - das liegt daran, daß ich meine Beiträge vor dem Abschikken selten nochmal ganz durchlese. Auf diese Weise kann ich auch nur wenige Tippfehler korrigieren, nämlich diejenigen, die mir "im letzten Augenblick" rasch noch auffallen. Du bist diesbezüglich wahrscheinlich viel sorgfältiger, denn Deine Beiträge sind meist sowohl formal als auch inhaltlich vorzüglich - und mit Herz - geschrieben.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

Skepsis

Tiziana, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 21:06 (vor 6515 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus!

Ich wünsche mir, daß möglichst viele Personen möfglichst lange möglichst überall barfuß gehen,

Mir ist es dagegen egal, ob andere Leute barfuß laufen oder nicht. Es stört mich nicht, dass ich oft die einzige Barfüßerin unter Beschuhten bin. Das heißt wiederum nicht, dass ich die Exklusive haben will, aber, wie gesagt, ich meine, jede(r) soll so rumlaufen, wie es ihm/ihr gefällt.

obwohl ich manchmal eine gewisse "Schadenfreude" empfinde, wenn eine Person wegen verlorener oder kaputter Schuhe barfuß laufen muß, aber nicht wegen des Schadens, sondern weil die Person dann die Möglichkeit hat, die Freuden der Barfüßigkeit zu erfahren.

Da bin ich sehr skeptisch.
Die meisten "Barfüßerkarrieren" beginnen i.d.R. mit mulmigen Gefühlen und Verlegenheit. Es dauert immer eine gewisse Zeit, bis man über seinen Schatten springt, den Durchbruch schafft und das Schamgefühl vor Eltern, Verwandten, Bekannten und Freunden überwindet. Der Anfang ist schon für Interessierte schwer, geschweige denn für Nichtinteressierte, die wegen eines Vorfalls zum Barfußlaufen gezwungen sind. In solchen Notfällen ist man m. E. vielmehr stinksauer, dass die Schuhe kaputt sind und zum Schuster oder sogar in den Mülleimer sollen. Da ist mann/frau dermaßen sauer und verlegen, dass mann/frau den Kontakt mit dem Untergrund im besten Fall nicht wahrnimmt und im schlimmsten Fall sogar als lästig empfindet.
Dazu kommt, dass unabgehärtete Füße sich leicht Wund scheuern, was bei Nichtinteressierten eine große Abneigung gegen das Barfußlaufen entwickeln könnte.

Das war ein kleiner Scherz meinerseits. Ich hatte Deinen Satz schon richtig verstanden, aber Du hattest das Wort "nicht" vergessen und deshalb versehentlich das Gegenteil dessen, was Du meintest, geschrieben.

Das stimmt, ich habe den Satz sehr schlampig formuliert, Entschuldigung.

Ich wollte Dich aber keineswegs ärgern,

Alles im Lack, mach dir keine Sorge

Schönen Abend noch.
Ciao
Tiziana

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Sabrina, Tuesday, 21.11.2006, 10:20 (vor 6515 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar!

Nur die Idee mit den Kindern ist nicht meine Welt. Da muß ich von mir behaupten, daß ich mci schon als Kleinkindkind festgelegt habe. Ich wollte schon als Kind keine Kinder und bei dieser Einstellung bin ich geblieben.
(Hoffentlich fängt jetzt keiner mit "Kinder sind unsere Zukunft...wer bezahlt deine Rente,usw" an)
das habe ich schon zu genüge gehört.

Ich bin gewiß nicht diejenige, die Dir solche Sprüche reindrückt, dnn meine Welt sind Kinder ebenfalls nicht. Allerdings wußte ich im Gergensatz zu Dir erst mit vierzehn, daß ich keine haben will, und habe meine Meinung auch in den dreizehn Jahren danach nicht geändert.
Bin ohnehin der Meinung, daß es mehr Menschen gibt, als die Erde verträgt.

Man kann auch als unangepasster Ehemann überleben.


Naja, bei mir wars schwieriger.Das Ergebnis dieses Überlebenskampfes war ne starke Asthmaerkrankung, die seit geraumer Zeit , wie durch ein Wunder, fast verschwunden ist.
Meiner Frau muss ich ihr weites Herz, das mir solche Möglichkeiten verschafft, hoch anrechnen. Denn die Dummschwätzer, die den Dialog mit mir scheuen, wenden sich dafür an sie. Aber irgendwie sind die Dummschwätzer aus unserem engeren Lebensumfeld mehr und mehr verschwunden, an guten Freunden (mit denen wir nie Kegeln gehen) haben wir dagegen keinen Mangel. Und die finden's gut, dass ich barfuß laufe, auch dann, wenn's eigentlich nicht ihr Ding ist.

Das versteh ich jetzt nicht, denn ich meine, daß Dein Asthma dadurch hervorgerufen wurde, daß deine Frau Dich damals so gegängelt hat. Oer hast Du Deine Freundin inzwischen geheiratet?

Ich finde nicht, da0ß man mit Menschen seine Zeit verschwendet.Jede Erfahrung mit anderen Menschen, ob sie nun gut oder schlecht ist, ist eine Bereicherung für's Leben. Oft habe ich mich schon mit Menschen auseinandergesetzt, die "Intolerant" waren und trotzdm hab ich mich nicht drüber geärgert ;-)

Du bist halt in "rauher Bär", durch dessen Fell die Bienenstacheln nicht durchdringen, wenn er Honig nascht. (Übersetzung: Dir macht es nichts aus, wenn jemand doofe Kommentare zu Deinen nackten Füßen abgibt.

Denn wie vieles ist auch Intoleranz eine Auslegungssache.

Intolerant ist derjenige, den meine Barfüßigkeit stört.

Liebe Grüße,
Sabrina (die gerade erkältet vor sich hinschnieft und an ihrer alljärlichen Novembermelancholie leidet)

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 13:48 (vor 6515 Tagen) @ Sabrina

Hi Sabrina

Bin ohnehin der Meinung, daß es mehr Menschen gibt, als die Erde verträgt.

ganz deiner Meinung.

Man kann auch als unangepasster Ehemann überleben.

Naja, bei mir wars schwieriger.Das Ergebnis dieses Überlebenskampfes war ne starke Asthmaerkrankung, die seit geraumer Zeit , wie durch ein Wunder, fast verschwunden ist.
Meiner Frau muss ich ihr weites Herz, das mir solche Möglichkeiten verschafft, hoch anrechnen. Denn die Dummschwätzer, die den Dialog mit mir scheuen, wenden sich dafür an sie. Aber irgendwie sind die Dummschwätzer aus unserem engeren Lebensumfeld mehr und mehr verschwunden, an guten Freunden (mit denen wir nie Kegeln gehen) haben wir dagegen keinen Mangel. Und die finden's gut, dass ich barfuß laufe, auch dann, wenn's eigentlich nicht ihr Ding ist.

Das versteh ich jetzt nicht, denn ich meine, daß Dein Asthma dadurch hervorgerufen wurde, daß deine Frau Dich damals so gegängelt hat. Oer hast Du Deine Freundin inzwischen geheiratet?

Sabrina, der letzte Teil gehörte nicht zu meiner Aussage, sondern nur meine inzwischen verschwundene Asthmaerkrankung

Ich finde nicht, da0ß man mit Menschen seine Zeit verschwendet.Jede Erfahrung mit anderen Menschen, ob sie nun gut oder schlecht ist, ist eine Bereicherung für's Leben. Oft habe ich mich schon mit Menschen auseinandergesetzt, die "Intolerant" waren und trotzdm hab ich mich nicht drüber geärgert ;-)

Du bist halt in "rauher Bär", durch dessen Fell die Bienenstacheln nicht durchdringen, wenn er Honig nascht. (Übersetzung: Dir macht es nichts aus, wenn jemand doofe Kommentare zu Deinen nackten Füßen abgibt.

Denn wie vieles ist auch Intoleranz eine Auslegungssache.

Intolerant ist derjenige, den meine Barfüßigkeit stört.
Liebe Grüße,
Sabrina (die gerade erkältet vor sich hinschnieft und an ihrer alljärlichen Novembermelancholie leidet)

Wünsche Dir in jeder Hinsicht gute Besserung. Jeder hat mir am Samstag eine fette Erkältung prophezeit. Aber, wir Barfüßer sind durch und durch abgehärtet ;-)

Liebe Grüße,

descalzar

Wo bleibt die Selbstverständlichkeit?

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 19:08 (vor 6515 Tagen) @ Sabrina

Hallo

Naja, bei mir wars schwieriger.Das Ergebnis dieses Überlebenskampfes war ne starke Asthmaerkrankung, die seit geraumer Zeit , wie durch ein Wunder, fast verschwunden ist.
Meiner Frau muss ich ihr weites Herz, das mir solche Möglichkeiten verschafft, hoch anrechnen. Denn die Dummschwätzer, die den Dialog mit mir scheuen, wenden sich dafür an sie. Aber irgendwie sind die Dummschwätzer aus unserem engeren Lebensumfeld mehr und mehr verschwunden, an guten Freunden (mit denen wir nie Kegeln gehen) haben wir dagegen keinen Mangel. Und die finden's gut, dass ich barfuß laufe, auch dann, wenn's eigentlich nicht ihr Ding ist.

Das versteh ich jetzt nicht, ...

Wie Descalzar schon geschrieben hat war der zweite Teil nicht von ihm, aber auch ich bin zunächst darüber gestolpert. Daher meine Bitte an Descalzar (und an alle anderen): Wenn ihr einen zitierten Absatz unterbrecht, dann bitte dieses Zeichen: ">" in richtiger Anzahl davor setzen, damit man nachvollziehen kann, wer was geschrieben hat. Das macht dann vieles klarer. Danke.

Sabrina (die gerade erkältet vor sich hinschnieft und an ihrer alljärlichen Novembermelancholie leidet)

Gute Besserung. :-)

Viele Grüße

Ulrich

Frag mal Lorenz

Alan Turing, Tuesday, 21.11.2006, 09:37 (vor 6515 Tagen) @ Descalzar

wenn ich meinen Erfahrungsbericht schreibe, dannnur, um anderen, die sich mit dem "Problem" "was denken andere von mir" am meisten auseinandersetzen, zu helfen.

Das ist fein

Ich bin ein Mensch, der schon immer sehr genau seine Umgebung beobachtet hat.

Das bin ich auch. Ich fahre gern U-Bahn. Da kann man unendlich viele Leute mit ihren Eigenheiten und Schrullen beobachten.
Ich wandere gern durch die Natur. Und ich lerne dabei täglich neue Dinge kennen - ja, ich trainiere das in letzter Zeit geradezu, weil ich es allzu lange vernachlässigt habe.

Ich wurde mit dem Spruch "was sollen andere von Dir denken" erzogen.

Ich auch. Es war (und ist noch) eine Denkweise, die in meinem Elternhaus ganz, ganz weit oben angesiedelt ist. "Was mögen nur die Nachbarn denken?" - "Kind, überleg dir das gut, ob dir das nicht mal schadet..." usw., bis zum Erbrechen.
Und aus genau diesem Grund begebe ich mich nicht mehr in solche Anhängigkeiten (jedenfalls nicht da, wo ich ihnen entkommen kann).

Wenn ich, um bei deinem Beispiel zu bleiben, in den SATURN gehe, um eine CD zu kaufen (was ich durchaus öfter tue, dann gehe ich dahhin, UM die CD zu kaufen. Das bestimmt mein Handeln und meine Gedanken - und nicht, wer wohl wie auf meine Füße guckt.
Mensch, Descalzar, hunderte von Leuten sind in dem Laden, alle haben Schuhe an. Und kein einziger von denen verfängt sich in dem Gedanken, was die anderen wohl über seine Schuhe denken könnten.
Und genau so bewege ich mich dort. Nur eben ohne Schuhe.
Auch unter den beschuhten gibt es Menschen wie dich und mich, die ihre Umwelt genau beobachten. Aber sie werden den Teufel tun und dies auf ihre Füße konzentrieren. Warum also sollte ausgerechnet ich das tun?

Wenn ich, wie gesagt, in die U-Bahn steige, dann schaue ich mir natürlich die anderen Leute an. Und da gibt es viel zu sehen und auch zu schmunzeln. Aber ich werde eben auch hier den Teufel tun und meine Gedanken nur darum kreisen lassen, was die denn wohl zu meinen nackten Füßen meinen - so sie sie denn bemerken.

Du meinst offenbar, deine Beobachtung der "Gucker" und deren Interpretation sei eine Bereicherung deiner Erfahrung und somit wert, es zu notieren und anderen mitzugeben.
Für mich (!) wäre es einer Verarmung, weil eben diese Konzentration auf die Füße mich an anderem hindert.
Ich nehme am gesellschaftlichen Leben teil wie jeder andere auch - nur eben ohne Schuhe. Punkt.

Wie gesagt schreibe ich meine Erfahrungsberichte,um auch die Menschen hier im Forum ein wenig zu unterhalten. Denn, wenn dieses Forum keinen Unterhaltungswert mehr hat, sondern nur noch dazu dient, politische Meinungen zu äußern oder sich über anderen Kram aufzuregen, wird kaum noch jemand darauf zurückgreifen.

Das ist schön. Und es ist ja keineswegs so, daß es nichts zu erleben und zu berichten gibt, was einem als Barfüßer widerfährt.
Ich werde ja auch immer wieder mal angesprochen, und dann entziehe ich mich dem auch nicht. Da gibt es immer wieder berichtenswerte Erlebnisse - wie z.B. die Martinsumzüge mit den Kindern, für die ich durchaus ein kleines "Sensatiönchen" war - und ein Thema, mit dem sich dann die Eltern auseinandersetzen mußten. Damit wurde ich aber direkt konfrontiert und habe es hier berichtet.

Vor einem Vierteljahr hatte ich eine Operation am rechten Fuß, und letzte Woche noch mal. Auch dort was ich "die Sensation", und bei allen Ärzten und Schwestern gab es nur noch dieses Thema. Noch auf dem OP-Tisch fragte mich die Anästhesistin, ob sie sich mal meine Fußsohlen genauer betrachten dürfe, weil sie es sich so gar nicht vorstellen konnte.
Ja sicher, das sind dann durchaus bemerkenswerte (und merkenswerte) Situationen.
Aber mein Einkauf beim Aldi, mein sonntäglicher Gottesdienstbesuch, meine Bahn- oder Busfahrt, mein Schaufensterbummel - mit Schuhen nie und nimmer erwähnenswert. Warum also barfuß?

Das, was ich für meine Person nicht nachvollziehen kann, ist eben, daß einen die "Besonderheit" des Barfußlaufens buchstäblich auf Schritt und Tritt begleitet und zum eigenen Thema wird.
Ich laufe doch nicht (wie ich bei manchen hier den Eindruck habe) für die anderen Leute barfuß, um für sie den Narren zu spielen und mich an ihrem "blöden Glotzen" (Zitat) zu ergötzen.
Ich laufe barfuß für mich, weil es mir eine neue Sinnlichkeit eröffnet. Ich nehme die Welt anders wahr, wenn ich sie ständig spüre, was mir nur möglich ist, wenn ich kein Leder und keinen Gummi zwischen ihr und mir habe.
Und auch davon, Descalzar, kann man anderen berichten. Da gibt es unendlich viel, was dir und mir und anderen eröffnet wird, wovon Schuhträger nicht einen Hauch von Ahnung haben.

Frag mal Lorenz...

Mit freundlichen Füßen

Alan

Frag mal Lorenz

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 13:43 (vor 6515 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan,

Ich auch. Es war (und ist noch) eine Denkweise, die in meinem Elternhaus ganz, ganz weit oben angesiedelt ist. "Was mögen nur die Nachbarn denken?" - "Kind, überleg dir das gut, ob dir das nicht mal schadet..." usw., bis zum Erbrechen.
Und aus genau diesem Grund begebe ich mich nicht mehr in solche Anhängigkeiten (jedenfalls nicht da, wo ich ihnen entkommen kann).

Siehst Du ? Und daran arbeite ich auch. Doch was einaml in einem drinsteckt kann man nicht mit Gewalt wieder herausbekommen.
Meine Freundin, erzählte mir einmal, daß spanische Pferdezüchter gern ihren Junghengsten mit Schlägen ihren angeborenen Willen brechen, um sie schneller reitbar zu machen und sie dadurch besser und schneller verkaufen zu können.
Ähnlich sah ich meine Kindheit. Zwar nicht durch physische, sondern eher durch psychische Gewalt. Dadurch wurde ich praktisch zu einem Roboter, der seelenlos funktionierte. Durch das Barfußlaufen habe ich begonnen, mein eigenes ICH zu entdecken und bin jeden Tag aufs neue überrascht, was in mir schlummert. Manchmal macht es mir sogar Angst, in welcher Geschwindigkeit ich zu einem gänzlich anderen Menschen werde.
unter mir ist jetzt ein junges Paar eingezogen. Mit dem Onkel des Mannes war ich vor 20 Jahren in einer Clique. Wenn ich diesen Menschen jetzt wiedertreffe, würde er mich nicht wiedererkennen.

Wenn ich, um bei deinem Beispiel zu bleiben, in den SATURN gehe, um eine CD zu kaufen (was ich durchaus öfter tue, dann gehe ich dahhin, UM die CD zu kaufen. Das bestimmt mein Handeln und meine Gedanken - und nicht, wer wohl wie auf meine Füße guckt.

Ist bei mir auch so. In meiner Kleinstadt kennt man mich eben nur noch barfuß und das ist für die Leute inzwischen ziemlich "normal" geworden.

Mensch, Descalzar, hunderte von Leuten sind in dem Laden, alle haben Schuhe an. Und kein einziger von denen verfängt sich in dem Gedanken, was die anderen wohl über seine Schuhe denken könnten.

Das glaube ich nicht.Es gibt sicherlich unter den hunderten von Leuten Dutzende, die, wenn sie n bißchen schief angeschaut werden, denken "Hab ich irgendwo nen Fleck ? sitzt meine Frisur richtig ? usw,usw"

Wenn ich, wie gesagt, in die U-Bahn steige, dann schaue ich mir natürlich die anderen Leute an. Und da gibt es viel zu sehen und auch zu schmunzeln. Aber ich werde eben auch hier den Teufel tun und meine Gedanken nur darum kreisen lassen, was die denn wohl zu meinen nackten Füßen meinen - so sie sie denn bemerken.

So schätze dich glücklich.Denn ich und bestimmt auch viele hier in dem Forum denken anders. Und wie gesat, kann man nicht einfach einen Schalter umlegen und ie Gedanken sind weg. Dann könnten alle Psychiater gleich zum Oberkellner umschulen. (Was sowieso die meisten besser machen würden)

Du meinst offenbar, deine Beobachtung der "Gucker" und deren Interpretation sei eine Bereicherung deiner Erfahrung und somit wert, es zu notieren und anderen mitzugeben.

Ne, ne, ich betreibe doch kein Forschungsprojekt in dem ich die Hauptrolle spiele.

Für mich (!) wäre es einer Verarmung, weil eben diese Konzentration auf die Füße mich an anderem hindert.
Ich nehme am gesellschaftlichen Leben teil wie jeder andere auch - nur eben ohne Schuhe. Punkt.

Wenn alle in deinr glücklichen Lage wären, könnte man das Forum hier schließen.

Wie gesagt schreibe ich meine Erfahrungsberichte,um auch die Menschen hier im Forum ein wenig zu unterhalten. Denn, wenn dieses Forum keinen Unterhaltungswert mehr hat, sondern nur noch dazu dient, politische Meinungen zu äußern oder sich über anderen Kram aufzuregen, wird kaum noch jemand darauf zurückgreifen.
Das ist schön. Und es ist ja keineswegs so, daß es nichts zu erleben und zu berichten gibt, was einem als Barfüßer widerfährt.
Ich werde ja auch immer wieder mal angesprochen, und dann entziehe ich mich dem auch nicht. Da gibt es immer wieder berichtenswerte Erlebnisse - wie z.B. die Martinsumzüge mit den Kindern, für die ich durchaus ein kleines "Sensatiönchen" war - und ein Thema, mit dem sich dann die Eltern auseinandersetzen mußten. Damit wurde ich aber direkt konfrontiert und habe es hier berichtet.
Vor einem Vierteljahr hatte ich eine Operation am rechten Fuß, und letzte Woche noch mal. Auch dort was ich "die Sensation", und bei allen Ärzten und Schwestern gab es nur noch dieses Thema. Noch auf dem OP-Tisch fragte mich die Anästhesistin, ob sie sich mal meine Fußsohlen genauer betrachten dürfe, weil sie es sich so gar nicht vorstellen konnte.
Ja sicher, das sind dann durchaus bemerkenswerte (und merkenswerte) Situationen.

So empfindet jeder seine Sensationen als einzigartig.Auslegungssache.

Aber mein Einkauf beim Aldi, mein sonntäglicher Gottesdienstbesuch, meine Bahn- oder Busfahrt, mein Schaufensterbummel - mit Schuhen nie und nimmer erwähnenswert. Warum also barfuß?

Na dann ist das Erlebnis auf dem OP-Tischoder der Martinsumzug auch nicht erwähnenswert. Wieder ne Auslegungssache. Villeicht haben etliche hier im Forum eben dieses erlebt und fanden es nicht erwähnenswert. So ist jeder sein eigener Held.

Ich laufe barfuß für mich, weil es mir eine neue Sinnlichkeit eröffnet. Ich nehme die Welt anders wahr, wenn ich sie ständig spüre, was mir nur möglich ist, wenn ich kein Leder und keinen Gummi zwischen ihr und mir habe.
Und auch davon, Descalzar, kann man anderen berichten. Da gibt es unendlich viel, was dir und mir und anderen eröffnet wird, wovon Schuhträger nicht einen Hauch von Ahnung haben.
Frag mal Lorenz...

Siehst Du. Und für mich ist es normal durch Gras, Brennesseln,über Stock und Stein, durchs Watt, am Strand, auf Asphalt und Parkett zu laufen. Deshalb rede ich hier in diesem Forum nicht davon.
Und ohne Lorenz zu nahe treten zu wollen, muß ich sagen, daß ich mich schon als Kleinkind an die verschiedensten Untergründe gewöhnt habe und inzwischen barfuß über Stock und Stein laufe, ohne in einem Barfußpark oder im Kindergarten darauf hingewiesen worden zu sein.
Dadurch möchte ich jetzt nicht Lorenz kritisieren, sondern die Eltern, die ihre Kinder diesbezüglich verarmen lassen.
Es ist schade, daß manche Menschen immer Anleitungen für ihr tun brauchen.

Schöne Grüße,

descalzar

Frag mal Lorenz

Lorenz ⌂, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 18:26 (vor 6515 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar,

Ähnlich sah ich meine Kindheit. Zwar nicht durch physische, sondern eher durch psychische Gewalt. Dadurch wurde ich praktisch zu einem Roboter, der seelenlos funktionierte. Durch das Barfußlaufen habe ich begonnen, mein eigenes ICH zu entdecken und bin jeden Tag aufs neue überrascht, was in mir schlummert. Manchmal macht es mir sogar Angst, in welcher Geschwindigkeit ich zu einem gänzlich anderen Menschen werde.

Barfußgehen als Mittel des persönlichen und sozialen Lernens, warum nicht? Es gibt im Leben Phasen, in denen man seine Wirkung auf andere als Spiegel des eigenen Ichs benutzt. Da muss man eben durch. Es ist aber schon mal ein großer Schritt, wenn man die Angst vor diesem Spiegelbild verloren hat und sich auch mal die nackten Füße spiegeln lässt. Und später braucht man gar nicht mehr in den Spiegel zu schauen, weil man ganz sicher weiß, dass man o.k. ist. Dann genießt man das Leben einfach so, wie es einem gefällt.

Ich hatte mal so einen Tick, dass ich möglichst viele Gleichgesinnte sehen wollte und radelte dann abends so lange durch das Städtchen, bis ich einige der (gottlob im Sommer bei uns nicht seltenen) anderen Barfüßigen gesehen hatte. Aber inzwischen ist mir das auch zu blöde -- na ja, für meine Kondition war's gar nicht schlecht ;-))

Dadurch möchte ich jetzt nicht Lorenz kritisieren, sondern die Eltern, die ihre Kinder diesbezüglich verarmen lassen.
Es ist schade, daß manche Menschen immer Anleitungen für ihr tun brauchen.

Weil ich es betrüblich finde, dass die Menschen unserer Gesellschaft mehr und mehr die Bodenhaftung verlieren, tut es mir gut, dass ich etwas dagegen unternehmen kann. Die meisten Leute haben sich eben längst auf ein Leben als fremdgesteuerte Konsumenten eingestellt.....

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

[image] Erhaltet Euch die Lebensfreude!

Frag mal Lorenz

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 18:33 (vor 6515 Tagen) @ Lorenz

Hi Lorenz,

Barfußgehen als Mittel des persönlichen und sozialen Lernens, warum nicht? Es gibt im Leben Phasen, in denen man seine Wirkung auf andere als Spiegel des eigenen Ichs benutzt. Da muss man eben durch. Es ist aber schon mal ein großer Schritt, wenn man die Angst vor diesem Spiegelbild verloren hat und sich auch mal die nackten Füße spiegeln lässt. Und später braucht man gar nicht mehr in den Spiegel zu schauen, weil man ganz sicher weiß, dass man o.k. ist. Dann genießt man das Leben einfach so, wie es einem gefällt.

...und ob ich dieses Leben genieße.

Ich hatte mal so einen Tick, dass ich möglichst viele Gleichgesinnte sehen wollte und radelte dann abends so lange durch das Städtchen, bis ich einige der (gottlob im Sommer bei uns nicht seltenen) anderen Barfüßigen gesehen hatte.

...das kann och nachvollziehen. Ich war anfangs auch immer froh, auf Gleichgesinnte zu treffen. Ich hab aber auch gemerkt, daß es viele Gleichgesinnte gibt, die sich einfach nicht trauen, barfuß zu laufen. Diesen Umstand finde ich unheimlich schade und versuche mit gutem Beispiel voranzugehen, indem ich einfach überall ganz natürlich barfuß auftrete.
ich kann mich an meine Kindheit erinnern, als ich gut beschuht, meine Cousine ganz natürlich barfuß laufen sah. Zuerst kam ich als sehr kleines Kind auch nicht damit klar, weil ich anders erzogen war. Aber dieses Vorbild hatte meine Neugier geweckt und mich bis heute nicht losgelassen. Nun möchte ich ein Beispiel, wie seinerzeit meine Cousine, sein

Gruß und Fuß,

Descalzar

Frag mal Lorenz

Lorenz ⌂, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 20:28 (vor 6515 Tagen) @ Descalzar

Hi Descalzar,

.....Ich hab aber auch gemerkt, daß es viele Gleichgesinnte gibt, die sich einfach nicht trauen, barfuß zu laufen. Diesen Umstand finde ich unheimlich schade und versuche mit gutem Beispiel voranzugehen, indem ich einfach überall ganz natürlich barfuß auftrete.

Genau von dieser Idee war ich auch in den letzten Jahren beseelt. Nur habe ich mich dann dabei ertappt, dass manchmal nur wegen der Beispielfunktion barfuß durch die Stadt gelaufen bin, obwohl ich eigentlich viel lieber beim Baden gewesen wäre. Das war denn doch zu viel missionarischer Eifer, davon bin ich Gott sei Dank abgekommen. Inzwischen gehe ich dorthin, wo ich wirklich sein will (da kann natürlich auch mal in der Stadt sein). Ich bin dabei fast immer barfuß, weil ich mich dabei gut fühle, aber nicht mehr, um die Menschheit zu bekehren.

Dass ich bei Barfußaktionen, an denen ich mich beteilige, spontan meine echte Begeisterung rüberbringen kann, nutze ich natürlich weiterhin gerne. Da ist nichts Unechtes dabei. Ich lebe nun mal leidenschaftlich gerne zusammen mit anderen "auf freiem Fuß" und habe schon so manchen angesteckt. Meist nicht für das ganze Leben, sondern nur für ein paar schöne Stunden, aber das ist doch auch etwas!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

[image] www.barfusspark.info

Frag mal Lorenz

Markus U., Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 17:59 (vor 6515 Tagen) @ Alan Turing

Hi Alan und Descalzar!

wenn ich meinen Erfahrungsbericht schreibe, dannnur, um anderen, die sich mit dem "Problem" "was denken andere von mir" am meisten auseinandersetzen, zu helfen.

Und so solles auch bleiben! Ich finde Descalzar's Berichte über seinen barfüßigen Alltag sehr informativ und interessant und pflichte Sabrina in ihrer Einschätzung über die Qualität dieser Beiträge bei!

Ich bin ein Mensch, der schon immer sehr genau seine Umgebung beobachtet hat.
Das bin ich auch. Ich fahre gern U-Bahn. Da kann man unendlich viele Leute mit ihren Eigenheiten und Schrullen beobachten.

Das mache ich auch so. Es ist ein interessanter und manchmal auch amüsanter Zeitvertreib, die Mitmenschen zu beobachten oder auch zu belauschen, jedenfalls in der U- Bahn, im Bus oder im Restaurant. Das halte ich auch nicht für verwerflich, denn ich bin ja zu sehen und verberge lediglich meine Aufmerksamkeit.

Ich wurde mit dem Spruch "was sollen andere von Dir denken" erzogen.

Ich auch. Es war (und ist noch) eine Denkweise, die in meinem Elternhaus ganz, ganz weit oben angesiedelt ist. "Was mögen nur die Nachbarn denken?" - "Kind, überleg dir das gut, ob dir das nicht mal schadet..." usw., bis zum Erbrechen.

Auch ich kenne diesen Spruch zur Genüge, besonders in der Variante "Was sollen die Leute von UNS denken?" sowie die Abwandlung: "Dein Verhalten hat auch Auswirkungen auf uns."

Und aus genau diesem Grund begebe ich mich nicht mehr in solche Anhängigkeiten (jedenfalls nicht da, wo ich ihnen entkommen kann).

Das ist auch mein Bestreben, aber es ist schwer, aus diesem tief eingeprägten Muster auszubrechen. Mit zunehmender Routine gelingt es immer besser, aber manchmal erliege ich eben doch noch diesen Einflüssen, und daher tut mir die Ermutigung in diesem Forum (nicht nur hinsichtlich des barfußlaufens!) auch heute noch gut.

Wenn ich, um bei deinem Beispiel zu bleiben, in den SATURN gehe, um eine CD zu kaufen (was ich durchaus öfter tue, dann gehe ich dahhin, UM die CD zu kaufen. Das bestimmt mein Handeln und meine Gedanken - und nicht, wer wohl wie auf meine Füße guckt.
Mensch, Descalzar, hunderte von Leuten sind in dem Laden, alle haben Schuhe an. Und kein einziger von denen verfängt sich in dem Gedanken, was die anderen wohl über seine Schuhe denken könnten.
Und genau so bewege ich mich dort. Nur eben ohne Schuhe.
Auch unter den beschuhten gibt es Menschen wie dich und mich, die ihre Umwelt genau beobachten. Aber sie werden den Teufel tun und dies auf ihre Füße konzentrieren. Warum also sollte ausgerechnet ich das tun?
Wenn ich, wie gesagt, in die U-Bahn steige, dann schaue ich mir natürlich die anderen Leute an. Und da gibt es viel zu sehen und auch zu schmunzeln. Aber ich werde eben auch hier den Teufel tun und meine Gedanken nur darum kreisen lassen, was die denn wohl zu meinen nackten Füßen meinen - so sie sie denn bemerken.
Du meinst offenbar, deine Beobachtung der "Gucker" und deren Interpretation sei eine Bereicherung deiner Erfahrung und somit wert, es zu notieren und anderen mitzugeben.
Für mich (!) wäre es einer Verarmung, weil eben diese Konzentration auf die Füße mich an anderem hindert.
Ich nehme am gesellschaftlichen Leben teil wie jeder andere auch - nur eben ohne Schuhe. Punkt.

Wie gesagt schreibe ich meine Erfahrungsberichte,um auch die Menschen hier im Forum ein wenig zu unterhalten. Denn, wenn dieses Forum keinen Unterhaltungswert mehr hat, sondern nur noch dazu dient, politische Meinungen zu äußern oder sich über anderen Kram aufzuregen, wird kaum noch jemand darauf zurückgreifen.

Hier muß ich Euch beiden ein Stückweit beipflichte. Wie bei Alan ist auch meine Aufmerksamkeit nicht auf meine Barfüßigkeit und mögliche Reaktionen auf diese fokussiert, weshalb ich manches auch überhaupt nicht mitkriege, weil es eben nicht meine Aufmerksamkeit erregt. In einem warmen, hellerleuchteten Kaufhause an einem trüben Novembertag fallen so viele Sinneseindrükke über einen her, daß man sie gar nicht alle bewußt wahrnehmen kann ---> selektive Wahrnehmung. Was dabei im einzelnen wahrgenommen wird und was nicht, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Und da ich mir meiner Barfüßigkeit oft gar nicht bewußt bin, ist meine Aufmerksamkeit auch nicht auf irgendwelche Bemerkungen oder Blikke gerichtet. Nur wenn ich unmittelbar deswegen angesprochen werde, muß ich reagieren.
Andererseits schätze ich Descalzar's Berichte auch wegen ihres hohen Unterhaltungswertes und lese sie deshalb nicht selten zuletzt (in der Regel fange ich mit "löschungsverdächtigen" Beiträgen an, fahre mit den langweiligen fort und hebe mir das "Beste" im Sinne einer Qualitätssteigerung bis zuletzt auf.

Für mich haben alle Alltagsberichte ihre Berechtigung, sei es vom martinsumzug, vom barfuß besuchten Gottesdienst, von Erlebnissen auf der Straße, im Restaurant oder in Supermarkt - alles hat hier seinen Platz und vielleicht sollten gerade wir als "Routiniers" auch an die Anfänger deneken, für die der barfüßige Einkauf im Supermarkt eine echte Mutprobe ist. Ihnen müssen wir Mut machen!

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

Frag mal Lorenz

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 18:27 (vor 6515 Tagen) @ Markus U.

Hall o Markus,
vielen Dank für dein Statement. Dem ist nichts hinzuzufügen :-)

Gruß und Fuß,

Descalzar

Noch ein kleiner Erfahrungsbericht

Jay, Tuesday, 21.11.2006, 09:30 (vor 6515 Tagen) @ Descalzar

Nun lächelte auch sie und ich war zufrieden, daß ich wieder einem Menschen ein lächeln aufs Gesicht gezaubert habe. Das ist das schönste Geschenk, daß man machen kann.

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(siehe auch Re v. 20.11.06, 14:53:13)
Hi Descalzar,
wenn sich jemand um das (global-)öffentliche Ansehen der Sache "Barfuß" als eine Sache der Menschenfreundlichkeit und um die Sache selbst Verdienste erworben hat, dann...
Alles Gute für dich. Ein respektvoller und freundlicher Gruß von jemand, dem ebenfalls die Karriere als Vorzeigesohn angedacht war. Ich kann mir zwar nur schemenhaft, aber lebhaft ausmalen, wie deine Eltern ebenfalls dem Hobby frön(t)en: an stillen Abenden zum Fotoalbum zu greifen und sich mit feuchten Augen die Kinderbilder von einst (Konfirmation, Kommunion u. dgl.) anzusehen.
Jay

Noch ein kleiner Erfahrungsbericht

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 13:19 (vor 6515 Tagen) @ Jay

Hi Jay,

Ich kann mir zwar nur schemenhaft, aber lebhaft ausmalen, wie deine Eltern ebenfalls dem Hobby frön(t)en: an stillen Abenden zum Fotoalbum zu greifen und sich mit feuchten Augen die Kinderbilder von einst (Konfirmation, Kommunion u. dgl.) anzusehen.

Es war tatsächlich so, daß als ich mich sehr auch im äußerlichen veränderte (lange Haare, Barfuß, Fußschmuck,usw),mir meine Eltern zum Geburtstag ein großes gerahmtes Foto schenkten, auf dem ich als kleiner Junge im Anzug und mit kurzen Haaren abgebildet war :-)

Gruß und Fuß,

Descalzar

Noch ein kleiner Erfahrungsbericht

Sabrina, Tuesday, 21.11.2006, 10:52 (vor 6515 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar!

Hi,
da grad meine Kaffe durchläuft, schreib ich Euch nochmal nen kleinen Erfahrungsbericht.
Am letzten Donnerstag war ich mal wieder in OL einkaufen, weilo ich eine bestimmte CD suchte, die ich in minem Kaff garantiert nicht bekomme. Also ab nach Oldenburg und zuerst in die Galeria-Kaufhof. Doch da hatte man sich erschlossen, daß CD_Angebot erheblich zu veringern.
Pustekuchen mit der CD. Beim Rausgehen schlenderte ich durch die Klamottenabteilung und sah eine geniale Lederjacke im Vintage-Stil. Kurz anprobiert und festgestellt, daß XL definitiv zu klein war.
Da kam ein älterer Verkäufer des Weges. ich fragte ihn, ob es diese Jacken auch in XXL gebe. Bezüglich meiner Frage war er ziemlich inkompetent "Wenn, dann müßte sie dort hängen"
Ich:"Tut sie aber nicht"
Mit prüfendem Blick und ständigenm Kopfschütteln blättert er die Jacken durch.
"Hier hab ich eine"
Ich augenrollend: "Ne, die sieht doch ganz anders aus"
Er bemerkt seinen Fehler und gleich zeitig auch, daß ich barfuß vor ihm stehe.
Er wird noch inkomptenter und zurückhaltender, als er meine nackten Füße sieht. Denkt sich wahrscheinlich, daß dieser Langhaarige ohne Schuhe sich die Jacke sowieso nicht leisten kann.
Er beantwortet meine Fragen nur noch ausweichend und wir gehen ergebnislos auseinander.

Ein toller Bericht! Das Gesicht des Herrn muß ja eigenartig gewesen sein, als er Deine nackten Füße bemerkte. Mein Tip: Fahr doch mal nach Düsseldorf. Da sind die Leute, was das Barfußlaufen betrifft, ziemlich entspannt drauf. Michael aus Zofingen hat mal erichtet, daß man ihn dort für einen exzentrischen Millionär gehalten habe und sogar in einem Nobelcafé an der Kö ganz normal bedient habe, obwohl er dort im Dezember halbnackt rumgelaufen sein muß (schade, daß ich es nicht gesehe habe).

Bei Nanu-Nana sollte man als Barfüßer in der Vorweihnachtszeit vorsichtig sein, da es bei den Hausfrauen regelrecht auszuhaken scheint und sie in einen Christbaumkugelkaufrausch verfallen und dabei etliche der schönen Kugeln geborsten den Boden zieren. Glitzert zwar schön, ist aber schlecht für nackte Sohlen.
Eine Jung Angestellte hat mich so ohne Vorwarnung durch einen solchen Glitzerhaufen latschen lassen, ohne mich vorzuwarnen. Ihre jugendliche Neugier schlug wohl eine Verantwortungsvolle warnung."Mal sehen, ob der Kerl sich verletzt. Hi,hi,.hi.

Sowas ist wirklich total gemein. Manche Leute können es scheinbar icht ertragen, daß es Leute gibt, die mehr von ihrer Freiheit leben, als sie sich selbergenehmigen. Also "muß" dem Barfüßer was passieren, damit sie das zufriedenstellende Gefühl haben, daß sowas eben davon kommt wenn man im November barfuß geht.

Nun lächelte auch sie und ich war zufrieden, daß ich wieder einem Menschen ein lächeln aufs Gesicht gezaubert habe. Das ist das schönste Geschenk, daß man machen kann.

Gruß und Fuß,
descalzar

Ein wunderschöner Abschluß - Deine berichte sind einfach die allerbesten!

Ganz liebe Grüße,
Sabrina

Noch ein kleiner Erfahrungsbericht

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 13:16 (vor 6515 Tagen) @ Sabrina

Hallo Sabrina,

Ein toller Bericht! Das Gesicht des Herrn muß ja eigenartig gewesen sein, als er Deine nackten Füße bemerkte. Mein Tip: Fahr doch mal nach Düsseldorf. Da sind die Leute, was das Barfußlaufen betrifft, ziemlich entspannt drauf. Michael aus Zofingen hat mal erichtet, daß man ihn dort für einen exzentrischen Millionär gehalten habe und sogar in einem Nobelcafé an der Kö ganz normal bedient habe, obwohl er dort im Dezember halbnackt rumgelaufen sein muß (schade, daß ich es nicht gesehe habe).

In der heutigen Zeit sieht man den Leuten es nicht mehr an, ob sie Geld oder Einfluß haben, oder nicht, weil es immer mehr Leute gibt, die ihren Reichtum nicht unbedingt zur Schau stellen.Sie leben einfach ihr Leben aus. Ein befreundeter Mercedes-Händler sagte mir einmal, daß er schon lange davon abgerückt ist, die Kunden nach ihrem Äu´ßeren zu beurteieln. Er behandelt jeden Kunden gleich.


Sowas ist wirklich total gemein. Manche Leute können es scheinbar icht ertragen, daß es Leute gibt, die mehr von ihrer Freiheit leben, als sie sich selbergenehmigen. Also "muß" dem Barfüßer was passieren, damit sie das zufriedenstellende Gefühl haben, daß sowas eben davon kommt wenn man im November barfuß geht.

Ähnliches hab ich mir auch gedacht.Sie warten drauf, in ihrer Haltung oder Meinung bestätigt zu werden.
Am letzten Samstag trat ich mir einen winzigen Glassplitter in die Sohle. Doch anstatt rumzuhumpeln, riß ich mich zusammen, bis ich mich in Ruhe irgendwo hinsetzen und den Splitter entfernen konnte. Zu dieser Zeit war viel Betrieb in Oldenburgs Amüsierstraße und so mancher hätte garantiert ne dumme Bemerkung gemacht, frei nach dem Motto: "Siehst Du, das kommt davon".

Nun lächelte auch sie und ich war zufrieden, daß ich wieder einem Menschen ein lächeln aufs Gesicht gezaubert habe. Das ist das schönste Geschenk, daß man machen kann.

Gruß und Fuß,
descalzar

Ein wunderschöner Abschluß - Deine berichte sind einfach die allerbesten!

Vielen Dank für dieses Lob und ich hoffe, daß ich noch viele derartige Berichte beisteuern kann.

Liebe Grüße,

Descalzar

Noch ein kleiner Erfahrungsbericht

Michael aus Zofingen, Stammposter, Friday, 24.11.2006, 16:52 (vor 6512 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar,
Sabrina schrieb:
"Michael aus Zofingen hat mal berichtet, daß man ihn dort für einen exzentrischen Millionär gehalten habe und sogar in einem Nobelcafé an der Kö ganz normal bedient habe, obwohl er dort im Dezember halbnackt rumgelaufen sein muß (schade, daß ich es nicht gesehe habe)."

Dazu wäre folgendes zu sagen: Ich war nicht alleine, sondern zusammen mit Markus U. und Lothar. Nicht nur ich, sondern WIR wurden für exzentrische Millionäre gehalten. Wenn das etwa in Italien VOR der Einführung des Euros passiert wäre, hätte das sogar gestimmt. Aber in Euro? Das trifft zumindest für mich nicht zu. Ich bin doch schließlich kein "reicher Fatzke", allerdings auch kein so "armer Siech" wie man aufgrund meiner nicht allzu winterlichen Kleidung vermuten könnte (die Bezeichnung "halbnackt" trifft auch nicht ganz zu). Für ein Nobelcafé habe ich es auch nicht gehalten.

Früher konnte man einen "Herrn" von einem "Mann" unterscheiden, daß der Herr einen Hut und der Mann eine Mütze trug, im Sommer wie im Winter: H zu H und M zu M! Heute laufen beide im Sommer meist barhäuptig herum, im Winter unterscheiden sich die Kopfbedeckungen auch nicht. Und Jugendliche bevorzugen Basegballmützen unabhängig von der Jahreszeit. Und da zumindest in Mitteleuropa barfuß nicht mehr mit Armut gleichzusetzen ist, kann man auch dieses nicht als Entscheidungskriterium nehmen. Dem Geschäftsmann sollte daher egal sein, wie sein Gegenüber aussieht, Hauptsache, er zahlt. Das gilt für den Autohändler genauso wie für den Friseur. Diejenigen, die dumm tun, sind meistens Leute aus unteren Schichten. Im Gegensatz zum Geschäftsmann entsteht etwa einem Museumswächter kein Einkommen verloren, wenn er einen Barfüßer rausekelt. Daß er vielleicht seinen Job loswerden kann weil das Museum wegen Mindereinnahmen Stellen abbauen muß, so weit denkt er nicht.

Offensichtlich habe ich etwas versäumt: In Oldenburg barfuß laufen. Gut zwölf Jahre (Oktober 1976-Januar 1989) war ich dort erst als Student, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni tätig. Ich kann mich allerdings nicht an barfüßige Oldenburger erinnern. Aber als Radfahrerstadt habe ich sie gut in Erinnerung. Und als Straßenbahnstadt? Nein! Oldenburg besaß nur eine Pferdebahn, die erst vom Trolleybus, dann vom Dieselbus abgelöst wurde. Aber ich habe gehört, daß man irgendwann einmal von Bremen mit der "Regionalstadtbahn" vom Bremer Stadtzentrum nach Oldenburg fahren kann. Dann wird die Uni auch eine Haltestelle vor der Tür haben, ebenso wird man wieder über Nordenham-Zentrum hinaus nach Blexen fahren können.
Irgendwie könnte es mich reizen, mit dem Tram vom Bremer Markt zur Oldenburger Uni zu reisen, selbstverständlich barfuß.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Noch ein kleiner Erfahrungsbericht (und eigene Einsichten)

Vesa Local @, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 11:29 (vor 6515 Tagen) @ Descalzar

Hi, Descalzar!
Hi, @all!

Ich habe Deine Schilderungen mit großem Interesse verfolgt. Ein wirklich schöner Text! :-)

Durch die nachfolgendenAntworten habe ich mich ebenfalls "durchgewühlt" und möchte dazu meinen Senf aus meiner Sicht zugeben.

Jede Person erlebt das Barfußlaufen anders: Die einen setzen einen Tunnelblick auf, die anderen beobachten (aus den Augenwinkeln?) die Umgebung und Reaktionen.

Jede Person möchte individuelle Reaktionen (und sei es die Reaktions-Rubrik "nüscht").

Jede Person hat einen eigenen Inhalts-Mix: Interessieren mehr die Wandervorschläge oder der Weihnachtsmarkt oder die erste Einkaufstour. Und dabei ist es völlig gleichgültig, ob vom "Ich war barfuß im Geschäft" zum zweiten oder siebenhundertdreiundachtzigsten mal geschrieben wird. Höchstens der erste Bericht vom barfüßigen Kakteentanz-Marathon (Liebe Kinder, bitte nicht ausprobieren!) stellt m.E. noch generell ein Novum dar.

Alles andere sind persönliche Entdeckungen. Warum sollte nicht darüber geschrieben werden? Ich kann mich noch gut erinnern wie ich stolz ich vor zwei Jahren war nachdem ich mich überwunden und den ersten barfüßigen Einkausbummel hinter mir hatte.
Würde sich jede(r) Gedanken machen, ob das Erlebte vielleicht schon einmal Thema war (und die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering) würde das Forum nicht weiterleben. Es gab schon Oper, Thater, Kino, Restaurant, alle Arten von Läden, Radfahren, Strand, Badeanstalt, ...
Wovon also schreiben?
Oder sollen die Themen von vor drei Jahren noch Aktualität vortäuschen?

Als ich Anfänger war, haben mir diese erreichbaren Ziele (Einkauf in der Nähe) sehr geholfen. Hätte ich nur Verabredungen zu Treffen auf den Weihnachtsmärkten gefunden, wäre ich wahrscheinlich nicht hier hängengeblieben - das wäre für mich noch unerreichbar gewesen.

Ob nun Reaktionsberichte oder Wander- und Besichtigungsvorschläge oder Kurioses:
Das Forum - und jeder Neuling - wird über die Vielfalt erfreut sein.

Viele Grüße
Vesa Local

Noch ein kleiner Erfahrungsbericht (und eigene Einsichten)

Descalzar, Tuesday, 21.11.2006, 13:08 (vor 6515 Tagen) @ Vesa Local

Hi Vesa Local,
bin auch deiner Ansicht. Jeder hat andere Ineterssen bnezüglich des Barfußlaufens und wird die damit verbundene Erlebnisse auch unterschiedlich bewerten. Deshalb ist es gut, daß möglichst viele ihre Erfahrungsberichte hier ins Forum setzen. Auch, wenn sie grad mit dem Barfußlaufen anfangen und froh sind, daß sie es geschafft haben, barfuß zum Briefkasten zu gehen.

Gruß und Fuß,

Descalzar

Tunnelblick

Alan Turing, Tuesday, 21.11.2006, 14:58 (vor 6515 Tagen) @ Vesa Local

Jede Person erlebt das Barfußlaufen anders: Die einen setzen einen Tunnelblick auf...

Genau, das hast du mit dem Wort "Tunnelblick" gut umrissen:

Ich finde meine Umwelt und das Leben einfach zu schön und zu spannend, um meine Wahrnehmung als Barfußläüfer darauf zu konzentrieren und damit zu reduzieren, wie wohl andere auf mich reagieren.

Lieber spanne ich meinen Blick weit und erlebe zusätzlich meine Füße als weitere Sinnesorgane.

Das Leben ist zu bunt, um meine Wahrnehmung auf kichernde Jugendliche und tuschelnde Passanten zu fokussieren.

Nein, Tunnelblick ist, wie du richtig erkannt hast, wirklich nicht mein Ding.

Danke

Alan

Tunnelblick

Vesa Local @, Stammposter, Tuesday, 21.11.2006, 16:43 (vor 6515 Tagen) @ Alan Turing

Hi, Alan!

"Tunnelblick" war von mir schlecht gewählt weil weder diejenigen, die auf die Reaktionen rundherum um sich achten, noch diejenigen, die auf die Natur rundherum um sich achten einen Tunnelblick haben.

Nein, Du hast recht: "Tunnelblick" war sehr gut von mir gewählt, weil jede Person, die irgendeinen Aspekt der Umgebung bewußt mißachtet, mit einem Tunnelblick durch die Straßen, über Plätze, durch die Natur, an Menschen vorbei läuft.

Viele Grüße
Vesa Local

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