Zur Bedeutung von Vorbildern und Ermutigung (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Thursday, 16.11.2006, 12:24 (vor 6520 Tagen) @ Jay

Hi Markus,
ich bin ebenfalls nicht optimistisch, man kann froh sein, daß du kürzlich ein paar wohl <20jährigen begegnet bist, die das immerhin "cool" fanden, es waren also noch im Gehirn ein paar positive Feature-Restbestände gespeichert...

Ja, ich schätze mal, daß die so um die 18 waren. Sie selbst trugen fette Turnschuhe und Winterjakken, einer von ihnen auch eine Mütze. Die waren wohl ziemlich überrascht, mitten im November noch jemanden barfuß gehen zu sehen. Daß sie positiv reagierten, hat ehrlich gesagt mich wiederum überrascht.

Ich glaube aber nicht, daß BFs eine unbedingte Vorbildfunktion ausüben müßten oder sollten. BF-"Nahelegungen" (die schon fast nach Gebot riechen) sind für mich mit etwas ähnlich Negativem behaftet wie BF-Verbote, und BF auf Befehl ist beschissen, vor allem, wenn dann wieder die gegenteile Anordnung kommt (dieses Problem löse und löste ich stets dadurch, daß ich zu ärztlichen Untersuchungen stets BF oder "Quasi-BF" komme, meine Musterung an einem warmen Septembertag wäre hier ein spezielles Kapitel).

Die Vorbildfunktion bezieht sich auf die reine Demonstration der Möglichkeit. Als Kind litt ich unter der irrigen Vorstellung, daß es im Winter nicht möglich sei, barfuß zu laufen, weil ich im Winter niemanden barfuß laufen sah. Die ersten Barfüßer sah ich - wenn überhaupt - im März und die letzten Anfang Oktober.

Im Gegensatz hierzu ist natürlich wünschenswert, daß die Kids so oft wie möglich sehen, daß das andererseits praktiziert wird und man darf und soll sie ruhig verunsichern, wenn sie bereits "Nicht-BF" oder "BF-gleichgültig" 'drauf sind...
Wenn jedoch ein Kid, ein Teen oder ein Twen auch nur im geringsten irgendwas BF-positives oder a 'la "würde ja eigentlich doch einmal gerne ausprobieren" oder mehr intus hat, muß man natürlich sein Bestes tun, um Hemmungen etc. abzubauen.

Genau das meinte ich mit Ermutigung. Nachdem ich es geschafft hatte, ganzjährig sokkenlos zu bleiben, war es für mich nicht ganz einfach, zur Barfüßigkeit überzugehen, obwohl die Sehnsucht darnach bei mir stets vorhanden war. Einen großen Teil dessen, was heute möglich ist, verdanke ich daher dem Forum.

Evtl. tauscht man sich im folgenden darüber aus, wie man in obiger Situation optimal, auch antwortmäßig, reagiert (bin auch nach längerem Nachdenken noch nicht entschieden).

Bei mir ist es so, daß ich kommentarmäßig nicht mehr viel mitkriege, weil es für mich nichts Besonderes mehr ist, barfuß durch die Stadt zu gehen. Ansonsten ignoriere ich negative Kommentare, und auf positive Kommentare gehe ich mit einem Lächeln oder Grinsen ein, während ich Fragen, die aus ehrlichem Interesse gestellt werden, gewöhnlich beantworte. Als kürzlich jemand die umwerfende Feststellung traf: "Sie sind ja barfuß", sagte ich nur trokken: "Ja, ich bin barfuß."

Übrigens: München gestern nachmittag war top (zum 1. Mal im Leben in einer 2. Novemberhälfte voll BF, Boden alllerdings sehr kalt, sonst keine besonderen Vorkommnisse). Zu einem persönlichen Treffen wäre es optimal gewesen (war allerdings sehr beschäftigt).

Noch bin ich in der Heimat und werde wohl erst nächste Woche nach München kommen. Wenn Du nochmal zu "Nagerl" gehst oder ansonsten weißt, wo Du bis einschließlich Sonntag speisen wirst, können wir ja den Telefon- Versuch wiederholen.

So wie es draußen gegenwärtig ist: Ganz reale barfüßige Herbstgrüße, Jay.

Ja, das Wetter ist wundervoll (um die 20° C). Von mir aus solls ruhig den ganzen Winter über so bleiben, wie es derzeit ist.

Dir auch weiterhin ganz reale barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.


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