BF in der Schule - mit seltsamer Nachwirkung (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Thursday, 09.11.2006, 21:36 (vor 6592 Tagen)

Hi!
Die momentan gerade wieder laufende Debatte um BF in der Schule animierte mich, die folgende (glücklicherweise diesmal kürzere) Geschichte zu erzählen. Idh darf versichern, daß sie wahr ist.
Ende Juni 2000 oder 2001 feierte an meinem Wohnsitz meine "Penne" den Jahrestag zum 40jährigen Bestehen mit einem Tag der offenen Tür (zwar öffentlich, ist es heute ein sehr nobles Gymnasium, das bevorzugt von Geldadel-Eltern für ihre Kids ausgesucht wird). Da gab´s natürlich nur eins: Hingehen wie einst.
BF war offiziell verboten, und die Schwelle zu diesem Tempel wurde nur gelegentlich BF überschritten, wenn man wußte, daß der Schulleiter und/oder bestimmte Lehrer nicht präsent waren. Selten im Leben habe ich mein Outfit so sorgfältig ausgesucht. Keine Jeans war mir ausgefranst, kein Achselshirt extrem genug.
Schon kurz nach Überschreiten der berühmten Türgrenze sahen mich der alte und der "aktuelle" Schulleiter. In ca. 5 - 10 m Entfernung von ihnen angekommen, streckte der alte Chef seinen Arm aus und zeigte mit dem Zeigefinger exakt auf meine Füße - ABER: mit einem freundlichen Lächeln, das absolut klarstellen sollte, was jetzt folgen würde. Die Begrüßung mit längerem Händeschütteln und das darauffolgende Gespräch (auch der neue Chef schien mich zu "kennen") verliefen in einer Freundlichkeit, Herzlichkeit und gegenseitigen Wertschätzung, die verbal kaum beschrieben werden kann. Sachen wie "...sind ja noch ganz der Alte geblieben...waren ja wirklich einer der Schlimmsten" brachten mich in arge Verlegenheit. Ein "Na sehen Sie, so hätte man ja auch damals schon miteinander verfahren können" wäre undenkbar gewesen, ein "war´s denn eigentlich wirklich so schlimm...?" und der Verweis darauf, was vergleichsweise meine Mam' mit meinem Outfit, meinem BF etc. durchgemacht hatte, war die Rettung. Die beiderseitige Happyness war dann grenzenlos und nicht gekünstelt, sondern echt. Stolz führte man mich wie einen Ehrengast durch den gerade eingeweihten Erweiterungsbau und ich durfte nach Herzenslust alles mir früher verschlossene, auch das Direktoratszimmer barfuß erkunden.
So behandelte man den einstigen Mistschüler, der nur um Haaresbreite durchs Abitur kam, der damals der Zeugnisverleihungsfeier demonstrativ fernblieb etc. etc.
Was wäre gewesen, wenn ich mir bei diesem Termin etwas "eingetreten" hätte? Laufen etwa "reife" Erwachsene so ungleich risikoärmer BF als Kids, die (natürlich nur, wenn sie wollen) nach dem Krabbelalter immerhin 3 - 4 Jahre BF-Praxis haben?
Nachdenkliche Füßegrüße, Jay.

PS: Das Josef-Hofmiller-Gymnasium in Freising ist heute angeblich eine BF-freundliche Schule.

Barfuß an hessischen Schulen

Alan Turing, Friday, 10.11.2006, 09:44 (vor 6592 Tagen) @ Jay

Das Josef-Hofmiller-Gymnasium in Freising ist heute angeblich eine BF-freundliche Schule.

Das ist schön.

Unlängst war ich in einem hessischen Gymnasium, um meine Tochter dort anzumelden.
Ziemlich barsch wurde ich von der dortigen stellvertretenden Direktorin darauf hingewiesen, daß an hessischen Schulen ein generelles Barfußverbot herrscht.
Auf meine Frage, warum eigentlich, fiel ihr nur ein: "Also, wenn alle ihre Käsefüße auspacken würden..."

Ich habe dann ein entsprechende Anfrage ans Hessische Kultusministerium gemacht und u.a. folgende Antwort erhalten:

"Im Schulrecht gibt es keine Bestimmung, die das Tragen von Schuhen zum Inhalt hat.

Es ist jedoch möglich, dass in der Schulordnung einer Schule auch eine bestimmte Kleiderordnung festgelegt ist. Die Direktorin kann sich außerdem auf das in § 20 Abs. 2 der "Dienstordnung für Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter und sozialpädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" festgelegte Hausrecht berufen."

Interessant ist ja, daß die betreffende Dame mich schlicht angelogen hat, weil sie selbst nicht wußte, warum an ihrer Schule ein solches Verbot herrscht.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Barfuß an hessischen Schulen

Barpfotenbaer, Stammposter, Friday, 10.11.2006, 11:02 (vor 6592 Tagen) @ Alan Turing

>Auf meine Frage, warum eigentlich, fiel ihr nur ein: "Also, wenn alle ihre Käsefüße auspacken würden..."

Immer wieder dieses blödsinnige Argument. Wenn alle Leute Handschuhe trügen, gäbe es vielleicht auch den Begriff der Käsehände?

>Interessant ist ja, daß die betreffende Dame mich schlicht angelogen hat, weil sie selbst nicht wußte, warum an ihrer Schule ein solches Verbot herrscht.

Das war Notwehr. Bei ihr schrillte der Freidenkeralarm. Sonst hättest Du womöglich noch die ganzen Kinder auf vernünftige Gedanken gebracht.

Wie ist es denn weitergegangen? Jetzt warst Du doch schon barfuß da, da konnte sie Dir ja schlecht das Schuheausziehen und das weitere Programm verbieten!?

Aber eines ist doch schon mal beruhigend: An das Barfußverbot laut Hausrecht (welches auch immer) müssen sich nur die Insassen, also auch Deine bedauernswerte Tochter, halten. Du selbst bist ja kein Mitarbeiter des Etablissements und kannst Deine Tochter ohne Erregung öffentlichen Ärgernisses weiterhin nach staatlich zugelassener Kleiderordnung barfuß von der Schule abholen!

:-))

Barfuß an hessischen Schulen

Kai (VS), Friday, 10.11.2006, 11:29 (vor 6592 Tagen) @ Barpfotenbaer

Bei uns in BW scheint allmählich ein Umdenken einzutreten, nachdem die weiterführenden Schulen beginnen, um Kinder zu konkurrieren.
Ich hätte nach diesem Erlebnis mit meiner Tochter gesprochen, ob sie wirklich an diese Schule will oder an eine freundlichere. Vermutlich gibt es doch auch eine Alternative an Eurem Ort, oder?
Gruß, Kai

Barfuß an hessischen Schulen

Barpfotenbaer, Stammposter, Friday, 10.11.2006, 11:54 (vor 6592 Tagen) @ Kai (VS)

>Bei uns in BW scheint allmählich ein Umdenken einzutreten, nachdem die weiterführenden Schulen beginnen, um Kinder zu konkurrieren.
[quote]Ich hätte nach diesem Erlebnis mit meiner Tochter gesprochen, ob sie wirklich an diese Schule will oder an eine freundlichere. Vermutlich gibt es doch auch eine Alternative an Eurem Ort, oder?
Gruß, Kai
[/quote]

Noch sehr viel wichtiger fände ich ein Umdenken im Sportunterricht. Viele Kinder brauchen heute zwei Paar Turnschuhe: Fürs Gelände und in der Halle. Zumindest vom Verzicht auf Hallenschuhe zugunsten des Barfußlaufens, sollten Pädagogen doch zu überzeugen sein?
Und wenn das Barfußlaufen erst einmal dort (wieder) normal geworden ist, wird manch ein Schüler auch außerhalb der Turnhalle ohne Schuhe toleriert werden.

Barfuß an hessischen Schulen

Astrid, Saturday, 11.11.2006, 14:00 (vor 6591 Tagen) @ Barpfotenbaer

>Bei uns in BW scheint allmählich ein Umdenken einzutreten, nachdem die weiterführenden Schulen beginnen, um Kinder zu konkurrieren.

Ich hätte nach diesem Erlebnis mit meiner Tochter gesprochen, ob sie wirklich an diese Schule will oder an eine freundlichere. Vermutlich gibt es doch auch eine Alternative an Eurem Ort, oder?
Gruß, Kai[/i]

Noch sehr viel wichtiger fände ich ein Umdenken im Sportunterricht. Viele Kinder brauchen heute zwei Paar Turnschuhe: Fürs Gelände und in der Halle. Zumindest vom Verzicht auf Hallenschuhe zugunsten des Barfußlaufens, sollten Pädagogen doch zu überzeugen sein?
Und wenn das Barfußlaufen erst einmal dort (wieder) normal geworden ist, wird manch ein Schüler auch außerhalb der Turnhalle ohne Schuhe toleriert werden.

da wär ich mir nicht so sicher. Bei uns war Barfußlaufen im Sport normal und bei einer Lehrerin sogar Pflicht aber auf dem Schulhof in den Pausen offiziell verboten, angeblich wegen Verletuzngsgefahr. Wenn wir auf dem Sportplatz barfuß liefen, hatten die Lehrer komischerweise nix dagegen. Stimme dir aber zu, dass die Schüler zum Barfußlaufen im Sport animiert werden sollten, und warum nicht auch draussen.
Astrid

Barfuß an hessischen Schulen

Alan Turing, Friday, 10.11.2006, 13:01 (vor 6592 Tagen) @ Kai (VS)

Barpfotenbaer schrieb:
Wie ist es denn weitergegangen? Jetzt warst Du doch schon barfuß da, da konnte sie Dir ja schlecht das Schuheausziehen und das weitere Programm verbieten!?
Aber eines ist doch schon mal beruhigend: An das Barfußverbot laut Hausrecht (welches auch immer) müssen sich nur die Insassen, also auch Deine bedauernswerte Tochter, halten. Du selbst bist ja kein Mitarbeiter des Etablissements und kannst Deine Tochter ohne Erregung öffentlichen Ärgernisses weiterhin nach staatlich zugelassener Kleiderordnung barfuß von der Schule abholen!

Nun, besagte Dame hatte mir ein kräftiges "Eigentlich..." entgegengeschleudert. Den anschließenden Rundgang absolvierten wir selbstredent trotz meiner nackten Füße. Sie hätte sonst auch ein Problem gekommen, waren wir doch eigens etliche hundert Kilometer zu dem Termin gefahren.
Im übrigen unterliegst du zwei Irrtümern:
Erstens gilt eine Hausordnung nicht nur für Mitarbeiter, sondern für alle Personen, die sich dort aufhalten.
Und zweitens versteht das StGB unter "Erregung öffentlichen Ärgernisses" ausschließlich sexuelle Handlungen. Und poppen wollte ich die Dame gewiß nicht! *ggg*

Kai schrieb:
Bei uns in BW scheint allmählich ein Umdenken einzutreten, nachdem die weiterführenden Schulen beginnen, um Kinder zu konkurrieren.
Ich hätte nach diesem Erlebnis mit meiner Tochter gesprochen, ob sie wirklich an diese Schule will oder an eine freundlichere. Vermutlich gibt es doch auch eine Alternative an Eurem Ort, oder?

Vorher lebten wir auch in B-W, und am dortigen Gymnasium meiner Tochter war ich durchaus oft in verschiedenen Funktionen - und immer barfuß. Niemals wurde auch nur eine Bemerkung gemacht.
Das "Problem" des besagten hessischen Gymnasiums hat sich dahingehend erledigt, daß wir doch an einen anderen Wohnort gezogen sind; mit natürlich einer anderen Schule.
Das Verhalten dort habe ich noch nicht testen können.
Aber am 29. ist Elternabend......

Mit freundlichen Füßen

Alan

Weitere bayerische Details...

Jay, Friday, 10.11.2006, 14:10 (vor 6592 Tagen) @ Alan Turing

Das Josef-Hofmiller-Gymnasium in Freising ist heute angeblich eine BF-freundliche Schule.
Das ist schön.

--
Hi Alan, hi zusammen,
Vorsicht! "Angeblich" kommt daher, daß mir vor 2 Jahren jemand, der in meiner Fa. Praktikum machte, berichtete, er sei ab und zu in der erwähnt. Schule zumindest in der Klasse BF gelaufen und habe nie Schwierigkeiten gehabt, von einem BF-Verbot sei ihm nichts bekannt gewesen. Beim erwähnt. Festakt vermied ich es, mich konkret zum Thema BF-Verbot zu erkundigen.
Auch muß generell davor gewarnt werden, aufgrund eines solchen Postings Bayern als BF-freundliches Schulland auch nur vermuten zu wollen (die sind nämlich auf ihren Konsevativismus total stolz). Die scheinbar widersprüchliche Situation (doch mal irgendwie BF gelaufen trotz Verbots) sah an erwähnter Schule konkret wie folgt aus (ich versuche größtmögliche Kürze):
Ob in den Klassen, in den Gängen und in den Pausen BF anzutreffen war, hing voll von den zuschauenden Lehrern ab. Charakteristisch war: Altphilologen (antike tote Sprachen, Geschichte, Religion) duldeten es nie, Mathematiker, Physiker und Biologen quasi immer, Deutsch war meist etwas BF-unfreundlich, die übrigen Fächer je nach Autoritäts-Durchsetzungspotential und Alter des betreffenden Lehrers, jüngere sagten praktisch nie was.
Als ich nach den 4 Grundschuljahren auf was Höheres gebracht wurde, bekam jedes Kid ein Exemplar der bayerischen Schulordnung. Da stand (und steht wohl auch heute) im wesentlichen wörtlich drin: "Die SchülerInnen sind verpflichtet, zum angesetzten Unterrichtsbeginn pünktlich und in ordentlicher Kleidung zu erscheinen." Darauf fuhr auch der Schulleiter ab, der das in der Hausordung explizit vorhandene BF-Verbot beinhart durchsetzte und auch ältere Schülerinnen, die sich in meiner Zeit sommers gerne in Hot Pants & Bikinihaftem (plus durchaus meist elegante Sandälchen) zeigten, voll anschnauzte, daß ab morgen Schluß damit sei. Aber er war keineswegs dumm. Wurde ein BF erwischt, genügte je nach Alter ein kurzer "Brüll" (und dXX Betreffende war von Sekund' an wieder beschuht) oder er sagte mir im Abiturjahr (irgendwie wissend, daß ich irgendwo letzten Endes sehr "kultiviert" war): "Herr NN, ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß ich Sie disziplinarisch zwingen kann, sich Schuhe anzuziehen. Ersparen Sie sich und mir das. Lassen Sie den Unsinn."
Dann gab es noch eine Schülerin, die zwar nicht bis zum Ende kam, aber z. B. als Pioniertat in den Pausen das halboffene Kiffen einführte. Äußerst wortkarg und verschlossen (insgesamt irrwitzig intelligent) machte sie folgendes:
Sie trug seltsamerweise oft auch sommers einen langen, überhängenden Maxirock. Der war so lang, daß auch beim Treppensteigen der "äugende" Schulchef nicht sehen konnte, ob und wie sie sich vor den Unfallgefahren des BFs schützte. Sie schien irgendeine "Technik" zu haben, auf der Straße den Schmutz nicht allzusehr zusammenzukehren und Schulleiter bzw. entsprechende Lehrer waren in der Bredouille, weil man eben einer jungen, fast erwachsenen Dame nicht befiehlt, den Rock anzuheben, um zu checken...
So gab´s an unserer Schule je nach Lehrer Stunden, in denen sie auch mal die Beine übereinanderschlug (was dann zu sehen war ist klar) oder trotzdem ihr Full BF Feeling beibehalten konnte, weil sie eben die Möglichkeit hatte, BF optisch (technisch superelegant) schlagartig zu- und abzuschalten.
Unbekannt ist, ob der Schulleiter einfach nicht wußte, wie aufgeweicht dieses BF-Verbot in der Praxis war oder ob er tatsächlich auf ein Kommando-Rundschreiben an alle Lehrer verzichtete. Ich befürchte aber, daß heute letzteres an den meisten Schulen, auch und gerade in Bayern, Usance ist.
Zusatzinfo: Die erwähnte Schule ist sehr groß, hat heute über 1000 Schüler und zahlreiche Entrances/Exits. Man nutzte auch die Tatsache aus, daß eine flächendeckende permanente Überwachung von "No BF" nur schwierig auszuführen war.
Alles Gute im Kampf für freie Kinderfüße, Jay

Barfuß an hessischen Schulen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 10.11.2006, 23:31 (vor 6591 Tagen) @ Alan Turing

Hallo Alan

Es ist jedoch möglich, dass in der Schulordnung einer Schule auch eine bestimmte Kleiderordnung festgelegt ist. Die Direktorin kann sich außerdem auf das in § 20 Abs. 2 der "Dienstordnung für Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter und sozialpädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" festgelegte Hausrecht berufen."

Was hat denn die Kleidung der Schülerinnen und Schüler mit dieser Dienstordnung zu tun? Die bezieht sich doch ausdrücklich nur auf das Personal und nicht auf die Schüler.

Viele Grüße

Ulrich

Kleiner Denkfehler

Alan Turing, Saturday, 11.11.2006, 09:11 (vor 6591 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Was hat denn die Kleidung der Schülerinnen und Schüler mit dieser Dienstordnung zu tun? Die bezieht sich doch ausdrücklich nur auf das Personal und nicht auf die Schüler.

Das stimmt.
Aber dein Schluß ist falsch:
Diese Dienstordnung hat NICHTS mit der Kleidung irgendwelcher Personen zu tun sondern regelt das Hausrecht der Schulleitung.
Und aufgrund dieses Hausrechts kann die Schulleitung dann Personen aus welchen Gründen auch immer des Hauses verweisen:

§ 20
(2) Die Schulleiterin oder der Schulleiter übt auf dem Grundstück der Schule das Hausrecht aus. Zur Stellung eines Strafantrages nach § 123 StGB (Hausfriedensbruch) ist die Schulleiterin oder der Schulleiter nur berechtigt, wenn sie oder er dazu vom Schulträger schriftlich allgemein oder im Einzelfall ermächtigt wurde.

Natürlich kann man sich gegen unsinnige Anweisungen zur Wehr setzen - aber erst hinterher.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Kleiner Denkfehler

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 11.11.2006, 11:14 (vor 6591 Tagen) @ Alan Turing

Hallo Alan

Diese Dienstordnung hat NICHTS mit der Kleidung irgendwelcher Personen zu tun sondern regelt das Hausrecht der Schulleitung.

Da habe ich dann wohl etwas missverstanden.
Die Schule legt also selbst in ihrer Hausordnung fest, ob man barfuß laufen darf oder nicht. Dann sollte die Schulleiterin, auch die stellvertretende, aber auch einen vernünftigen Grund nennen können, warum man es verboten hat, und nicht nur auf Käsefüße und ein von ihr erfundenes allgemeines Verbot an hessischen Schulen verweisen.

Viele Grüße

Ulrich

BF in der Schule - mit seltsamer Nachwirkung

Sabrina, Friday, 10.11.2006, 13:36 (vor 6592 Tagen) @ Jay

Hallo Jay!

Daß Du früher in der Schule das enfant terrible warst, kann ich mir sehr gut vorstellen. Bist ja auch heute noch ein ziemlicher "Frechdachs" (mein ich nicht böse), der zum Glück so weit weg ist, daß ich ihn nicht täglich ertragen muß.

Gruß,
Sabrina

unerträglicher frecher Typ

Jay, Friday, 10.11.2006, 14:40 (vor 6591 Tagen) @ Sabrina

Hallo Jay!
Daß Du früher in der Schule das enfant terrible warst, kann ich mir sehr gut vorstellen. Bist ja auch heute noch ein ziemlicher "Frechdachs" (mein ich nicht böse), der zum Glück so weit weg ist, daß ich ihn nicht täglich ertragen muß.
Gruß,
Sabrina

--
Hi Sabrina,
ich fürchte fast, würden wir uns persönlich kennen, für dich aus ganz anderen Gründen unerträglich zu sein: meine "Schreibe" täuscht darüber hinweg, daß ich in Wirklichkeit wer ganz anders bin: ruhig, schüchtern und sehr introvertiert, fast schon ein barfüßiger Autist. Die Schreibe kommt daher, weil ich mit meiner Gedankenflut nicht fertig werde.
Wenn ich für dich unerträglich wäre, dann deshalb, weil ich für dich als konkrete Person furchtbar langweilig wäre. Vielleicht gründen aber doch scheinbar stille Wasser (auch wenn sie schriftlich Sturmfluten schlagen) auch bei mir tief. Gut, ich bin in einem Spannungsfeld zwischen einer konservativen Mutter, die unbedingt einen angepaßten Sohn haben wollte, und einem äußerst gebildeten Vater (Doktor der Philosophie) aufgewachsen, der mehr auf antiautoritäre Erziehung setzte...
Darf ich trotzdem sagen: Liebe Grüße,
Jay

unerträglicher frecher Typ

Markus U., Stammposter, Friday, 10.11.2006, 22:24 (vor 6591 Tagen) @ Jay

Hallo Jay!
Daß Du früher in der Schule das enfant terrible warst, kann ich mir sehr gut vorstellen. Bist ja auch heute noch ein ziemlicher "Frechdachs" (mein ich nicht böse), der zum Glück so weit weg ist, daß ich ihn nicht täglich ertragen muß.
Gruß,
Sabrina

--
Hi Sabrina,
ich fürchte fast, würden wir uns persönlich kennen, für dich aus ganz anderen Gründen unerträglich zu sein: meine "Schreibe" täuscht darüber hinweg, daß ich in Wirklichkeit wer ganz anders bin: ruhig, schüchtern und sehr introvertiert, fast schon ein barfüßiger Autist. Die Schreibe kommt daher, weil ich mit meiner Gedankenflut nicht fertig werde.
Wenn ich für dich unerträglich wäre, dann deshalb, weil ich für dich als konkrete Person furchtbar langweilig wäre. Vielleicht gründen aber doch scheinbar stille Wasser (auch wenn sie schriftlich Sturmfluten schlagen) auch bei mir tief. Gut, ich bin in einem Spannungsfeld zwischen einer konservativen Mutter, die unbedingt einen angepaßten Sohn haben wollte, und einem äußerst gebildeten Vater (Doktor der Philosophie) aufgewachsen, der mehr auf antiautoritäre Erziehung setzte...
Darf ich trotzdem sagen: Liebe Grüße,
Jay

Hi Jay,

ich fand Deine Charakterisierung als "Frechdachs" eher niedlich, denn so kommst Du aufgrund Deines Schreibstils rüber, auch wenn Du in einem früheren Beitrage bereits erwähntest, daß Du "im richtigen Leben" ganz anders seist. Andererseits paßt dazu wiederum nicht Deine eigene Schilderung als "Mistschüler" (Dein eigener Ausdruck), der barfuß in zerrissenen Jeans (die Du doch gar nicht tragen durftest, weil Deine Mutter es nicht haben wollte?) in der Schule erschien, sofern der Schulleiter sowie gewisse Lehrer dessen nicht gewahr wurden, denn ein schüchterner braver Junge macht sowas eben nicht.
Anders als Sabrina halte ich Dich weder für "schrecklich" noch für langweilig, da ich mir mein Urteil am liebsten aufgrund eines eigenen Eindrucks bilde (und "Vor- Urteile" sind für mich nur vorläufige, also durchaus veränderliche Urteile). Aber inzwischen bin ich schon neugierig geworden. Da ich mich demnächst wieder in München aufhalten werde, können wir uns ja vielleicht auch mal treffen und ein bißchen "Kältetraining" betreiben.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

Versuch einer kurzen Präzisierung...

Jay, Saturday, 11.11.2006, 08:46 (vor 6591 Tagen) @ Markus U.

ich fand Deine Charakterisierung als "Frechdachs" eher niedlich, denn so kommst Du aufgrund Deines Schreibstils rüber, auch wenn Du in einem früheren Beitrage bereits erwähntest, daß Du "im richtigen Leben" ganz anders seist. Andererseits paßt dazu wiederum nicht Deine eigene Schilderung als "Mistschüler" (Dein eigener Ausdruck), der barfuß in zerrissenen Jeans (die Du doch gar nicht tragen durftest, weil Deine Mutter es nicht haben wollte?) in der Schule erschien, sofern der Schulleiter sowie gewisse Lehrer dessen nicht gewahr wurden, denn ein schüchterner braver Junge macht sowas eben nicht.
Anders als Sabrina halte ich Dich weder für "schrecklich" noch für langweilig, da ich mir mein Urteil am liebsten aufgrund eines eigenen Eindrucks bilde (und "Vor- Urteile" sind für mich nur vorläufige, also durchaus veränderliche Urteile). Aber inzwischen bin ich schon neugierig geworden. Da ich mich demnächst wieder in München aufhalten werde, können wir uns ja vielleicht auch mal treffen und ein bißchen "Kältetraining" betreiben.
Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

--
Hi Markus,
im Spätteenageralter war ich schon etwas "lauter" und bin dann durch Tütenkonsum in den Pausen und im Freundeskreis, ab 20 aber auch durch Reife und Bildung introvertierter und ruhiger geworden. Mistschüler war ich vor allem wg. meiner extremen Faulheit (seit der mittl. Reife fast nie mehr Hausaufgaben gemacht, führte auch zu Disziplinarmaßnahmen, ferner 1 Ehrenrunde) und erst mit eigenem Auto versehen, ging ich dann sommers voll BF zur Schule. Das war in der Kollegstufe einfach, weil es da keine festen morgendlichen "Einrückzeiten" gab (und, zugegeben: hatte ja noch für den Fall des Falles Schuhe im Auto).
Gleichzeitig war ich nie da (2. Platz in der Absenzenliste). Mit 16/17 war ich dann wg. Joggen in der Freizeit (statt Hausaufgaben) für einen Schüler sehr vermögend, kaufte mir eigene Klamotten (wirklich heftig verschlissene Jeans hatte ich übrigens nie an) und der für sowas zugedrehte Geldhahn meiner Mam' war wirkungslos.
Treffen in München? Oh ja! Wenn ich dir mit einem Kältetraining einen Gefallen tue, laß ich natürlich mit mir reden, wäre aber gerne (bin Gourmet) gut essen gegangen. Falls etwas mehr Zeit ist, könnte ich dich auch nach FS mitnehmen und dir eine Barfuß-Sehenswürdigkeit zeigen: Freisings berühmtes Schwimmbadrestaurant.
Vielleicht könnte man folgende (auch allgemein für Forumsteilnehmer ohne email, die private Kontakte initiieren wollen, brauchbare) Kommunikationslösung anwenden:
Morgen, Sonntag, 12.11.06, bin ich zwischen 12.30 - 13.00 zum Lunch in einem meiner Barfußstammlokale, Hotel/Gasthof NAGERL, Tel. (08161) 937-0. Ruf einfach in diesem Zeitraum dort an, frag' nach dem langhaarigen Musiker, der sommers immer BF geht, laß dich mit mir verbinden und wir tauschen die Telefonnummern aus.
Gleichfalls Barfüßige Herbstgrüße, Jay

Fehlerkorrektur

Jay, Saturday, 11.11.2006, 08:57 (vor 6591 Tagen) @ Jay

Gleichzeitig war ich nie da (2. Platz in der Absenzenliste). Mit 16/17 war ich dann wg. Joggen in der Freizeit (statt Hausaufgaben) für einen Schüler sehr vermögend...

Nicht wegen Joggen in der Freizeit (das erzeugt kein Geld) sondern wegen JOBBEN in der Freizeit (statt Hausaufgagen) war ich damals finanziell relativ sorgenfrei.

Versuch einer kurzen Präzisierung...

Markus U., Stammposter, Saturday, 11.11.2006, 13:39 (vor 6591 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

im Spätteenageralter war ich schon etwas "lauter" und bin dann durch Tütenkonsum in den Pausen und im Freundeskreis, ab 20 aber auch durch Reife und Bildung introvertierter und ruhiger geworden. Mistschüler war ich vor allem wg. meiner extremen Faulheit (seit der mittl. Reife fast nie mehr Hausaufgaben gemacht, führte auch zu Disziplinarmaßnahmen, ferner 1 Ehrenrunde) und erst mit eigenem Auto versehen, ging ich dann sommers voll BF zur Schule. Das war in der Kollegstufe einfach, weil es da keine festen morgendlichen "Einrückzeiten" gab (und, zugegeben: hatte ja noch für den Fall des Falles Schuhe im Auto).
Gleichzeitig war ich nie da (2. Platz in der Absenzenliste). Mit 16/17 war ich dann wg. Joggen in der Freizeit (statt Hausaufgaben) für einen Schüler sehr vermögend, kaufte mir eigene Klamotten (wirklich heftig verschlissene Jeans hatte ich übrigens nie an) und der für sowas zugedrehte Geldhahn meiner Mam' war wirkungslos.

Danke für Deine Schilderung. Anders als Du bin ich sehr behütet aufgewachsen, und meine Schulzeit verlief ohne Eskapaden, Absenzen, Drogen oder so. Was die Hausaufgaben betraf, war ich zwar auch nicht allzu gewissenhaft, aber manchmal machte ich sie eben doch, vor allem in Mathematik, wo ich den Anschluß nicht verlieren wollte.
Mit barfuß wars in der Schule leider nix, weil es bei uns (Abi- Jahrgang 1986) zwar nicht verboten, aber verpönt war, und Sokkenlosigkeit wurde auch nur von einer kleinen Minderheit der Jungs, zu der auch ich gehörte, im Sommer prakziziert; ich machte es damals bis Anfang Oktober. Erst während meines Studiums in Gießen wurde ich im Laufe der Zeit etwas "wilder", ließ mir die Haare lang sowie einen Vollbart wachsen (der letztere wurde nach einigen Jahren wieder abgeschafft), kaufte mir bunte Klamotten (die sind noch vorhanden, werden heute aber äußerst selten getragen) und dehnte die sokkenlose Periode, die ursprünglich von April bis Oktober ging, sukzessive auf das ganze Jahr aus. Von da war es bis zum Barfußlaufen nur noch ein kleiner Schritt, aber hier bekam ich erst durch das Forum die nötige Ermutigung sowie eine positive Antwort auf eine Frage, die mich schon seit meiner frühen Kindheit insgeheim beschäftigt hatte, nämlich ob man hierzulande auch im Winter barfuß gehen könne. Ursprünglich hatte ich die Frage für mich verneint, weil ich so etwas noch nie gesehen hatte (und "durch Zufall" ist mir dieser Anblick bis heute nicht zuteil geworden; mit anderen Barfüßern habe ich mich bis heute im Winter stets absichtlich getroffen); heute gehe ich selbst im Winter barfuß.

Treffen in München? Oh ja! Wenn ich dir mit einem Kältetraining einen Gefallen tue, laß ich natürlich mit mir reden, wäre aber gerne (bin Gourmet) gut essen gegangen. Falls etwas mehr Zeit ist, könnte ich dich auch nach FS mitnehmen und dir eine Barfuß-Sehenswürdigkeit zeigen: Freisings berühmtes Schwimmbadrestaurant.

Gegen gutes Essen habe ich grundsätzlich nie was einzuwenden und lasse mir auch gerne gute Lokale zeigen.

Vielleicht könnte man folgende (auch allgemein für Forumsteilnehmer ohne email, die private Kontakte initiieren wollen, brauchbare) Kommunikationslösung anwenden:
Morgen, Sonntag, 12.11.06, bin ich zwischen 12.30 - 13.00 zum Lunch in einem meiner Barfußstammlokale, Hotel/Gasthof NAGERL, Tel. (08161) 937-0. Ruf einfach in diesem Zeitraum dort an, frag' nach dem langhaarigen Musiker, der sommers immer BF geht, laß dich mit mir verbinden und wir tauschen die Telefonnummern aus.
Gleichfalls Barfüßige Herbstgrüße, Jay

Wann ich nach München fahren werde, weiß ich noch nicht genau; morgen werde ich noch in Ratingen weilen bzw. nach Köln zur Göttlichen Liturgie fahren. Ich denke freilich, daß ich es schaffen werde, Dich zu der angegebenen Zeit anzurufen (falls mir jemand sein Mobiltelefon leiht, wenn nicht, müssen wir einen neuen Telefon- Termin vereinbaren; ich melde mich dann nochmal); wenn ich dann Deine Telefonnumer habe, werden wir das weitere telefonisch regeln.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

@ Jay: habs leider nicht geschafft

Markus U., Stammposter, Sunday, 12.11.2006, 16:01 (vor 6589 Tagen) @ Markus U.

Hi Jay!

Vielleicht könnte man folgende (auch allgemein für Forumsteilnehmer ohne email, die private Kontakte initiieren wollen, brauchbare) Kommunikationslösung anwenden:
Morgen, Sonntag, 12.11.06, bin ich zwischen 12.30 - 13.00 zum Lunch in einem meiner Barfußstammlokale, Hotel/Gasthof NAGERL, Tel. (08161) 937-0. Ruf einfach in diesem Zeitraum dort an, frag' nach dem langhaarigen Musiker, der sommers immer BF geht, laß dich mit mir verbinden und wir tauschen die Telefonnummern aus.

Was ich befürchtet hatte, ist eingetreten: ich hatte zur angegebenen Zeit keine Möglichkeit, Dich anzurufen. Könntest Du mir bitte einen neuen Termin zwecks Kontaktaufnahme nennen?

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

@ Markus U. - BF-Stammlokale

Jay, Sunday, 12.11.2006, 19:40 (vor 6589 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
das ist jetzt natürlich schade, weil die kommende Woche bei mir terminlich bizarr ist und ich noch nicht vorhersagen kann, wann ich wo lunchen oder dinieren werde.
Um dieses Forum nicht als Privatkommunikationsplatform zu degradieren, könnte man es auch umgekehrt machen:
Normalerweise müßtest du ja ebenfalls mindestens 1 Barfußstammlokal haben (welches üblicherweise auch andere BF-Gäste bedient). Da die Dichte von Barfußfreaks landauf, landab eher gering ist, müßtest du da drin der einzige regelmäßige BF-Gast sein (ferner habe ich eine ungefähre Personenbeschreibung) und wenn du mit dem Personal gut stehst (wie sollte es anders sein) müßte man da doch seine Tel.nr. oder besser ein Fax hinterlassen können (ich lasse mir bezüglich des darauf stehenden Textes schon was einfallen, damit das nicht eigenartig, sondern völlig normal wirkt).
Vielleicht rufst du die einmal kurz an, teilst denen den Sachverhalt mit (indirektes Fax via Lokal an [Personenbeschreibung]) und nennst in deiner Replik einfach Lokalnamen, Adresse, Tel./Fax und ob das klar geht. Dann haben auch andere Leser was davon, wenn sie an diesem Ort essen gehen wollen (was auch in D insbesondere in feineren Etablissements keine Problemlosigkeits-Selbstverständlichkeit ist).
Ich hab´s (bin auch beruflich irgendwo ein 007-Typ): Du sagst denen, ein Kunde hätte sich mit dir noch kurz abends vor dem Lokal getroffen, deine Visitenkarte sei versehentlich liegengeblieben, sein Namensgedächtnis sei schlecht aber an das Lokal würde er sich möglicherweise noch erinnern und du hieltest eine Kontaktaufnahme auf diese Art u. Weise für möglich.
Barfüßige Herbstgrüße, Jay

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