An Ulrich/ Charite-Studie (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Ulrich, gemäß der Charite-Studie eines Herrn Blaurock für
seine Doktorarbeit (ich hatte hier schon mal darauf hingewiesen) sind die Abhärtungsleistungen von Walter und Michael eher eine Sache der Gewohnheit und Regelmäßigkeit.
In der Studie hat er freiwillige Probanden völlig unzureichend
bekleidet im schottischen Hochland ausgesetzt und in Schlafsäcken
im Freien übernachten lassen. Gemäß seiner Beobachtungen ließ dann das anfängliche Kältezittern sukzessive nach.
Vielleicht kannst du ja mal versuchen bez. deiner Barfussinitative mit dem Herrn Kontakt aufzunehmen da sich ja die Charite in Berlin befindet. Soweit ich mich erinnern kann hast du ja seine Theorie
auch schon mit deinem Barfusslauf über den zugefrorenen See
bewiesen.
In Japan werden übrigens die Kleinen teilweise auch so abgehärtet.
Vor vielen Jahren fand ich einmal ein Bild in der Süddeutschen
Zeitung, das leider bei einem Umzug verloren ging, und einen
Kindergarten zeigte. Vor dem Kindergartengebäude spielten die
Kleinen im Schnee - in kurzen Sporthosen und mit nacktem Oberkörper.
Die stehenden Kinder hatten allerdings alle irgendeine Form von
Schuhen oder Stiefeln und Socken an.
Ein kleiner Junge allerdings saß auf seinem Bein auf einem
aufgeschütteten Schneehaufen und der war barfuss.
Ich nehme mal an, dass er sich da hinkauerte, weil die Füsse
im Schnee zu kalt geworden sind.
Ich habe keine Ahnung, wie lange die Kinder in dieser Bekleidung
im Freien ausharren muessen - nur wenige Minuten oder den ganzen
Kindergartentag? Es gab auch keinen Artikel zu dem
Foto sondern nur eine ziemlich blöde Bildunterschrift die
etwa lautete: "Seltsame Kleiderordnung".
Ich habe auch versucht, dem nachzugehen bin aber leider nicht
fündig geworden.
Ich fand im Web noch einmal einen Hinweis, dass ein Kindergartenleiter die Kinder halbnackt in die Kälte schicken würde
und den Satz, dass schon die sechsjährigen Schüler bei vier
Grad Außentemperatur in kurzen Hosen und mit nacktem Oberkörper
vor Schulbeginn im Freien stehen und ihre Morgenübungen machen und dabei englische Vokabeln pauken müssen.
Weitere Bilder eines solchen Kindergartens habe ich nicht gefunden.
Als aus Rumänien die Bilder der Kinder aus den Waisenhäusern
des Ceaucescu-Regimes veröffentlicht wurden, habe ich auch
gestaunt, dass es Kinder gab, die die Zustände viele Jahre
überlebt haben. Es sind natürlich sehr viele gestorben.
Die Kinder waren splitternackt, die Waisenhäuser heruntergekommene
nicht beheizbare zügige Gebäude, sowas wie Zudecken und Toiletten
gab es nicht. Kot und Urin landeten auf dem Boden oder in den
abwaschbaren Betten und um die Kinder, Betten und Räume wieder
sauber zu machen, wurden die Kinder einmal am Tag mit eiskaltem
Wasser abgespritzt. Es ist für mich wirklich ein absolutes Wunder,
das man sowas viele Jahre überleben kann - aber das es geht haben
doch eine Reihe von Kindern, die man lebend fand, bewiesen, wie
auch immer.