Hallo Michael,

den beiden Kindern (ob es Zwillinge sind ?) bekommt das Barfußlaufen
hier auf dem Bild so gut, dass sie offenbar mühelos und beschwerde-frei über dem Parcours "schweben", mit bester Bodenhaftung und Koordination.

Sie sehen im Vergleich zu den beschuhten Läufern regelrecht unbeschwert aus, und ehrgeizig dazu. Glaubst Du, die würden sich
alle paar hundert Meter auswechseln lassen ?

Eher glaube ich, dass die beiden Naturburschen so ziemlich als Sieger im Zieleinlauf ankamen.Tolle sportliche Leistung !

Füßegrüße von Carsten

Kürzlich war hier im Forum "dr schnällscht....." ein Thema. Derartige Wettkämpfe finden in der Regel im Sommer statt und auf Sportplätzen. Also wird das Barfußlaufen nicht beeinträchtigt. Wie sieht es aber bei Volksläufen aus, die zum Teil über weniger barfußfreundliche Wege führen. Oder während der "Unbarfußjahreszeit"?
Anfang November findet in Aarau immer der "Aargauer Volkslauf" statt. Im November 2004 kreuzte meine Veloroute zufällig die Route der Läufer, Barfüßer sah ich nicht, obwohl das Wetter so war, daß ich den gesamten Tag auf dem Fahrrad keine Jacke und keine Schuhe benötigte. Ein Arbeitskollege, der an dem Tag selber lief und mich gesehen hatte, frotzelte sogar, daß ich im kurzärmligen T-Shirt statt im Träger-T-Shirt oder gar ohne unterwegs war.
Ein Jahr später, es war sehr regnerisch, aber auch nicht allzu kalt, unterhielten sich dieser Arbeitskollege und eine neu in der Firma angestellt Frau über den Lauf im November 2005. Die Frau hatte sich gewundert, daß Leute dabei barfuß waren. Darauf sah der Mann in meine Richtung. Ob die Rede von diesen Kindern war?
http://www.alv-athletics.ch/Gallerie/Volkslauf05/pages/Volkslauf%206.11.05%20049.htm
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Kinder die gesamte Route liefen oder nur Teile, die lediglich über Asphalt führte. Auf jeden Fall: Alle Achtung!
Vom Volkslauf 2006, der am letzten Sonntag statt fand, gibt es noch keine Bilder. Ob da auch jemand barfuß am Rennen teil nahm? Warten wir ab, bis die Bilder kommen. Eines ist aber sicher: Zumindest einer von den Leuten, die sich dort in der Nähe aufhielten, war barfuß.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Hi Michael,

Volksläufe und Wettbewerbe sind das Eine, das normale Jogging das Andere. Ich gehe schon seit mehr als 15 Jahren ganzjährig barfuß (das geht bei mir sogar beruflich) und hatte komischerweise immer mit SCHUHEN gejoggt. Irgendwann hatte ich es leid mit der Joggerei und wußte gar nicht warum. Bis mir eines Tages aufging, daß es mir zuwider war, mich in die Joggingschuhe zu quälen. Warum nicht barfuß joggen??
Zuerst schmerzte danach die Fußmechanik, aber nur deshalb, weil man automatisch den "Schuhtritt" läuft, also mehr oder weniger wie ein Holzfäller. Sobald ich mich einließ darauf, daß der FUSS abfedern muß und nicht die zentimeterdicke Hitec-Sohle, sobald ich wieder einen NATÜRLICHEN Laufstil ausübte, verschwanden die Schmerzen. Seitdem habe ich nie wieder Achillessehnen-Probleme gehabt, wie in der "Schuhlaufzeit".

Auch diesen Winter werde ich barfuß durchjoggen. Sogar auf überfrorenem Boden läßt es sich gut laufen, man fühlt viel exakter, wo es wirklich glatt ist.

Kalt? Kein bisschen. Die Füße arbeiten beim Joggen intensiv und sind jederzeit angenehm warm. Nach dem Joggen glühen die Füße - und das bei 0 Grad! Persönlicher "Rekord": - 4 Grad im letzten Winter. Überzeugte, "zivilisierte" Schuhträger schütteln nur den Kopf vor Entrüstung, Unverständnis und manchmal vor Mitleid mit einem "Bekloppten". Ich kann nur ausrufen und schwärmen: Was entgeht euch, die ihr Schuhe tragt! -

Bastian aus Mönchengladbach

P.S. Danke für dieses hervorragende Forum!

Hallo Michael,

vielen Dank, dass Du an "der Sache dran" geblieben bist und das hochinteressante Thema "Barfuß bei Laufwettbewerben" weiter verfolgst. Interessant deshalb, weil sich für mich eine Differenz aufgetan hat im Barfußverhalten von Schweizern und Deutschen. In der Schweiz ist die Tradition, die Schuhe zu bestimmten Gelegenheiten weg zu lassen, anscheinend weiter verbreitet als hier in Dtld., wo die perfekte Verpackung der Füße zu jeder Gelegenheit eine Tradition darstellt. Wir versuchen ja die Barfüßigkeit hierzulande voran zu treiben. Da lohnt es sich auch, mal über den Tellerand zu schauen.

Bei Laufwettbewerben hierzulande ist Barfüßigkeit bis auf äußerst seltene Ausnahmen nicht verbreitet. Es hat zwar in den vergangenen Jahren (in Hessen?) einen Laufwettbewerb mit Barfußteilnahme gegeben, allerdings nicht auf einer geeigneten Route sondern auf den Grünstreifen längs der (tlw. mit Asphalt) befestigten Straßen und Wege. Eine eigene Wertung für Barfuß-Läufer und eine barfußgeeignete Strecke hatte der Veranstalter lt. seiner Auskunft (vor etwa 1-2 Jahren) nicht geplant.

Laufwettbewerbe mit Kindern werden (so weit es mir bekannt ist) in unserer Region grundsätzlich mit Schuhen durchgeführt. Im Grundschul-Sportunterricht meiner Tochter wurde Weitsprung geübt. Dazu war vor der Grube eine Leine über dem Grund gespannt worden um die Kinder dazu zu bewegen, die Füße hoch zu ziehen. Einige Kinder sind daran mit den Sohlen ihrer Sportschuhe hängen geblieben, weil diese keine Sport- sondern eher Freizeitmodelle mit modischer, besonders dicker Sohle waren. Die Bitte der Kinder, ihre Schuhe ausziehen zu dürfen wurde mit der Begründung seitens der Sportlehrerin abgelehnt, die Sicherheit der Kinder sei dann nicht mehr gewährleistet. Dieses Verhalten ist hier in Deutschland besonders ausgeprägt.

Ist die Barfußquote in der Schweiz aufgrund des in der Bevölkerung stärker verankerten Bewußtseins einer landwirtschaftlichen Herkunft und Tradition höher? Diese Tradition ist aus dem Bewußtsein der meisten Menschen hierzulande verschwunden.

Johannes