War schon einer von euch Barfuss in Indien? (Hobby? Barfuß! 2)
Ich bin mir aber nicht so sicher, ob die vielen Menschen dort *freiwillig* barfuß gehen. Es ist schon ein großer Unterschied, ob jemand auf Schuhe verzichtet, weil er sich bewusst dafür entscheidet - oder ob jemand aus nackter Not heraus barfuß laufen muss und gar keine andere Wahl hat.
Da muss ich dir Recht geben. Nachfolgend nochmal der Textauszug
zur barfüssigen Kinderarbeit in Indien.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand freiwillig barfuss in einem
Steinbruch mit umherfliegenden Steinen und mit schweren und gefährlichen Geräten arbeiten würde,
auch kein Erwachsener. Da ist barfuss wirklich nur die blanke Not.
Ohrenbetäubender Lärm hallt von den Felswänden, der Staub macht das Atmen zur Qual, verklebt die Augen, verstopft die Lungen. Die sengende Hitze im Steinbruch von Krishnagiri ist kaum auszuhalten. Wer hier arbeitet, leistet Schwerstarbeit und hat eine Lebenserwartung von vielleicht 35 Jahren. Benjamin Pütter, der den Steinbruch getarnt als Grosshändler besucht, ist fassungslos: Ein Drittel der «Bergleute» sind Kinder. In Lumpen gekleidet, barfuss und ohne Mundschutz klopfen sie Steine. Es braucht die Kraft von mehreren Kindern, um den 45 Kilo schweren Presslufthammer halten und tiefe Löcher ins Gestein bohren zu können. Dann sprengen sie riesige Granitblöcke aus dem Fels.