Höhenangst (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Sunday, 05.11.2006, 16:24 (vor 6531 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Es tut mir leid, dass das für Dich dermaßen schlimm war. Du hattest aber doch durchaus die Möglichkeit den Weg abzulehnen, wie Du es ja weiter oben auch gemacht hast. Wir hätten genauso gut einen bequemeren Weg nehmen können, z. B. den, über den wir später auch abgestiegen sind.

Bei meinen Knieproblemen habe ich mittlerweile Entscheidungskriterien, um vorher zu entscheiden, ob Gefahr droht oder nicht (mehr als 500 Höhenmeter bergab, 300-500 Höhenmeter falls zu steil und zu schnell). Explizit als Klettersteig beschrieben Routen meide ich vorsichtshalber. Aber ansonsten merke ich oft vorher gar nicht, wo mich Höhenangst befallen könnte. Von unten sah die Stelle nämlich eigentlich recht harmlos und interessant aus. Manchmal kippt meine Stimmung dann aber unerwartet langsam vom Positiven ("schöne Aussicht") ins Negative ("Ein Ausrutscher oder ein falscher Schritt..."). Je länger ich mich der Situation aussetze, desto mehr steigere ich mich in die Angst hinein. In Fällen von horizontaler Luftigkeit (ebener Weg am Abgrund entlang) versuche ich, nicht nach unten zu sehen, sondern nur geradeaus auf den Weg, Bei Fällen von vertikaler Luftigkeit (z.B. Leiter aus Eisen im Fels) muß man aber schauen, wo man hintritt. Da das subjektive Gefühl langsam immer schlimmer wird, versuche ich, die kritische Stelle möglichst schnell zu passieren. Objektiv ist das natürlich total verkehrt, weil man umso wahrscheinlicher einen evtl. folgenschweren Fehler macht, je unkonzentrierter und hektischer man agiert. Aber Höhenangst ist da anscheinend genau so logisch wie Flugangst.

Hier musste man nun klettern. Über hohe Felsstufen und Stahltritte am Felsen ging es dann am Drahtseil festhaltend mühsam nach oben.


Zur Ergänzung: Auf einem Schild wurde übrigens dringend empfohlen sich anzuseilen, was wir damals aber (mangels entsprechnder Ausrüstung) auch nicht gemacht hatten.


Also: Von "dringender" Empfehlung kann keine Rede sein, auf dem Schild heißt es nur: "Empfehlung: Selbstsicherung Begehen nur im Aufstieg Begehen auf eigene Gefahr" (Ich habe das Schild abfotografiert)

Ich auch (und das Foto mittlerweile gefunden): Vorher steht da aber noch: "Nur für Geübte" Ich bitte um Entschuldigung, dass ich als Ungeübter das "dringend" noch zusätzlich aus meiner höhenangstmäßig geprägten Erinnerung reininterpretiert habe.

Für mich ist das eine Vorsichtsmaßnahme, ähnlich der Aufforderung aus Sicherheitsgründen Schuhe zu tragen.

Das könnte vielleicht auch bei Leuten mit Höhenangst das Aufkommen von Panik verhindern. Ob das für andere Leute übertrieben ist und nur der juristischen Absicherung dient, kann ich nicht beurteilen.

Ich konnte als Kind nie nachvollziehen, wieso meine Mutter z.B. im Riesenrad Höhenangst bekommt - bis zu meiner ersten zu luftigen Stelle im Gebirge, da konnte ich es dann plötzlich nachvollziehen. Ich dachte, bei Dir wäre es nun auch soweit gewesen:

Hier wird die Schwindelfreiheit durchaus auf die Probe gestellt. Johannes hat da aber offensichtlich weniger Probleme als ich.

Ach nee :-) ! Na dann kannst Du Dich jetzt ja vielleicht in meine Lage versetzen, wie ich mich damals schon im unteren Teil gefühlt hatte.

Aber anscheinend täuschte mein Eindruck:

Naja, eigentlich nicht so recht, denn ich habe mir keine Sorgen um meine Sicherheit, sondern eher um die von Johannes gemacht. :-)

Es war aber trotzdem sehr schön im Elbsandsteingebirge gewesen und ich bin 2007 gerne wieder dabei - außerhalb MEINES Urlaubs, innerhalb oder außerhalb der Schulferien welcher Bundesländer ist mir ziemlich egal.


Das ist schön. Aber außerhalb Deines Urlaubs? Die Reise soll etwa vier Tage dauern. Da dürfte schon der eine oder andere Urlaubstag nötig sein. Es dürfte aber noch genug Jahresurlaub übrig bleiben, um noch eine andere, richtig lange Reise durchführen zu können.

War wohl etwas missverständlich ausgedrückt: Ich kann mir dafür durchaus ein paar Tage frei nehmen. Ob wir in den Schulferien ins Elbsandsteingebirge fahren, ist mir egal; aber ich fahre meist so im September in den großen Urlaub mit meiner Mutter, wann genau 2007 weiß ich aber noch nicht.

Gruß

Leo


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