Sonntagmorgen (Hobby? Barfuß! 2)
Während ich im Frühsommer so um fünf Uhr auf eine Alp renne, um nachher meine Schwimmkilometer abzuspulen, lässt mich die morgendliche Dunkelheit im Herbst das Programm ändern. Entweder renne ich eine Stunde auf der Finnenbahn, die sich neben dem Hallenbad befindet oder ich laufe von zu Hause weg zum Hallenbad und verbringe den Rest der Zeit bis zur Oeffnung des Bades auf der Finnenbahn. Als Bekleidung begnüge ich mich, unabhängig von der Temperatur, mit Laufshorts (ich hasse verschwitzte Kleidung). Wenn da einer an einem kalten Morgen barfuss und oben ohne durch die Stadt rennt, schaut schon der eine oder die andere hin. Aber rennen ist eine sportliche Tätigkeit und die ist sakrosankt. Also besteht kaum Gefahr, dass mich die Polizei im Waldhaus (psychiatrische Klinik) einliefert.
Heute morgen nun war es eindeutig unter 0 Grad warm, aber um halb sieben juckte es mich doch, meinen Morgenlauf zu starten. Da ich mir für heute Schwimmabstinenz verschrieben hatte, um die Nasenschleimhäute ein wenig zu schonen, plante ich eine Rundstrecke, die mich über einen geteerten Fussweg hinunter in die Stadt führte, dann der Plessur entlang zum Depot Sand der Arosabahn ging und nachher 150 Höhenmeter einen Bergweg wieder hinauf, zurück in mein Dorf. Die Kälte spürt man am meisten an den Fingern, an den Füssen viel weniger (ein Schwimmkollege hat mir grinsend geraten, Handschuhe anzuziehen. Müsste doch ulkig aussehen: Barfuss, Shorts und Handschuhe!). Der Oberkörper wird durch die Bewegung so oder so genügend erwärmt. In der Stadt war für die frühe Morgenstunde schon (oder noch?) erstaunlich viel los. Eine Gruppe Besoffener erspähte mich und gröhlte vielstimmig hinter mir drein, was mich nicht gross störte. In diesem Zustand würden die mich nicht einholen!
Wieder zu Hause: Heisse Dusche und Sonntagmorgenfrühstück! Wunderbar!