Sonntagmorgen (Hobby? Barfuß! 2)

Walter (CH) @, Stammposter, Sunday, 05.11.2006, 16:12 (vor 6531 Tagen)

Während ich im Frühsommer so um fünf Uhr auf eine Alp renne, um nachher meine Schwimmkilometer abzuspulen, lässt mich die morgendliche Dunkelheit im Herbst das Programm ändern. Entweder renne ich eine Stunde auf der Finnenbahn, die sich neben dem Hallenbad befindet oder ich laufe von zu Hause weg zum Hallenbad und verbringe den Rest der Zeit bis zur Oeffnung des Bades auf der Finnenbahn. Als Bekleidung begnüge ich mich, unabhängig von der Temperatur, mit Laufshorts (ich hasse verschwitzte Kleidung). Wenn da einer an einem kalten Morgen barfuss und oben ohne durch die Stadt rennt, schaut schon der eine oder die andere hin. Aber rennen ist eine sportliche Tätigkeit und die ist sakrosankt. Also besteht kaum Gefahr, dass mich die Polizei im Waldhaus (psychiatrische Klinik) einliefert.
Heute morgen nun war es eindeutig unter 0 Grad warm, aber um halb sieben juckte es mich doch, meinen Morgenlauf zu starten. Da ich mir für heute Schwimmabstinenz verschrieben hatte, um die Nasenschleimhäute ein wenig zu schonen, plante ich eine Rundstrecke, die mich über einen geteerten Fussweg hinunter in die Stadt führte, dann der Plessur entlang zum Depot Sand der Arosabahn ging und nachher 150 Höhenmeter einen Bergweg wieder hinauf, zurück in mein Dorf. Die Kälte spürt man am meisten an den Fingern, an den Füssen viel weniger (ein Schwimmkollege hat mir grinsend geraten, Handschuhe anzuziehen. Müsste doch ulkig aussehen: Barfuss, Shorts und Handschuhe!). Der Oberkörper wird durch die Bewegung so oder so genügend erwärmt. In der Stadt war für die frühe Morgenstunde schon (oder noch?) erstaunlich viel los. Eine Gruppe Besoffener erspähte mich und gröhlte vielstimmig hinter mir drein, was mich nicht gross störte. In diesem Zustand würden die mich nicht einholen!
Wieder zu Hause: Heisse Dusche und Sonntagmorgenfrühstück! Wunderbar!

Bewunderung

Lothar, Stammposter, Monday, 06.11.2006, 17:56 (vor 6530 Tagen) @ Walter (CH)

Meine absolute Bewunderung für deine körperliche Fitness und Abhärtung.

Lothar

Vielleicht ist es ja auch nur...

Walter (CH) @, Stammposter, Monday, 06.11.2006, 22:01 (vor 6530 Tagen) @ Lothar

ein wenig Spinnerei! Eigentlich muss man sich bloss für einen Moment überwinden, dann geht es von selbst. Ob es sinnvoll ist, bleibe dahingestellt. Einen Kick verschafft es einem auf jeden Fall! Und, was mir bei den Barfüssern gefällt: Sie tun, was ihnen gefällt, ohne sich um die öffentliche Meinung zu kümmern, und was ebenso wichtig ist, ohne jemandem einen Schaden zuzufügen!

Und dann noch....

Walter (CH) @, Stammposter, Monday, 06.11.2006, 22:19 (vor 6530 Tagen) @ Walter (CH)

Wenn ich über die stundenlangen Wanderungen Michaels aus Zofingen lese, der mit minimaler Bekleidung weit in der Gegend herumläuft, scheint mir meine "Leistung" nicht so gewaltig. Während ich noch mit der Bettwärme im Körper eine Stunde lang "herumseckle" und mich dann im Hallenbad aufwärme, macht Michael seine ausgedehnten "Spaziergänge" irgendwann während des Tages. Da käme vermutlich ich im Laufe der Stunden ins Schlottern. Jedem das seine!! ;-)

Und dann noch....

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Tuesday, 07.11.2006, 18:29 (vor 6529 Tagen) @ Walter (CH)

Hallo Walter

Wenn ich über die stundenlangen Wanderungen Michaels aus Zofingen lese, der mit minimaler Bekleidung weit in der Gegend herumläuft, scheint mir meine "Leistung" nicht so gewaltig. ...

Michaels körpereigener Wärmehaushalt scheint wirklich phänomenal zu sein. Während ich mir noch zwei Pullover übereinander ziehe, läuft er schon in seinem Trägershirt herum. Da ist er einfach unschlagbar. Wenn ich aber Deine Berichte und Bilder sehe, glaube ich, Deine Leistungen sind gleich als nächstes einzuordnen. :-)
Allerdings scheinst Du im Bergsteigen besser zu sein, denn er bleibt ja wohl meist eher in den niederen Lagen. Naja, jeder wie er mag. Meine Bewunderung gehört jedenfalls euch beiden. :-)

Viele Grüße

Ulrich

Ich habe halt die Berge vor der Nase...

Walter (CH) @, Stammposter, Tuesday, 07.11.2006, 21:35 (vor 6529 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

...während Michael die Aargauer/Solothurner/Berner/Luzerner Hügel in seiner Umgebung antrifft. Kein Wunder, dass er hügelauf und -ab rennt, während ich die Kühe auf der Alp besuche. Ein paar Aargauer Hügel ergeben bezüglich addierte Höhendifferenz durchaus einen ansehnlichen Berg! :-)))

Und dann noch....

Jörg (Hanna), Stammposter, Tuesday, 07.11.2006, 22:23 (vor 6529 Tagen) @ Walter (CH)

Hallo Walter,

meine Bewunderung gilt vor allem dem freiwilligen Aufstehen Sonntags (!) um fünf Uhr (!!!!) ;-)

Aber für den Sport bringt man ja gerne Opfer; ich bin bis letztes Jahr auch immer früher aufgestanden, um mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren zu können. Jetzt habe ich aber 50 km pro Richtung zurückzulegen, das geht dann nur noch im Hochsommer vereinzelt mit dem Rennrad (und entsprechenden Schuhen) und nicht mehr wie früher fast das ganze Jahr mit dem Treckingrad, oft barfuß. Freue mich schon auf die Rente in knapp 30 Jahren! :-)

Serfuß,
Jörg

Bewunderung

Michael aus Zofingen, Stammposter, Tuesday, 07.11.2006, 15:15 (vor 6529 Tagen) @ Lothar

Hallo Lothar,

Walter hat recht: Es macht einen Unterschied, ob man nur relativ kurze Zeit der Kälte ausgesetzt ist oder über einen längeren Zeitraum. Das gilt für das Barfußlaufen genauso wie für den Bedeckungsgrad der Kleidung. Und selbstverständlich spielt auch die Bewegung eine Rolle.

Bei Temperaturen knapp über 0°C kann ich stundenlang Zeit barfuß gehen, aber nicht Fahrrad fahren. Die Füße werden beim Radfahren nicht so durchblutet wie beim Gehen. Aber mal eben zum barfuß zum Bahnhof radeln und dann mit dem Zug weiter geht ohne Probleme.

Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Temperaturen um 0°C und nur mit Sporthose bekleidet. Wohl aber ist es schon vorgekommen, daß ich bei vergleichsweise relativ tiefen Temperaturen ohne Jacke mit dem Fahrrad unterwegs war. Wenn ich morgens losfuhr, fror ich nicht. Wenn aber nach zwei Stunden die Temperatur nicht oder nur geringfügig angestiegen war, fror ich. Auch friere ich mehr, wenn ich morgens bei knapp 10°C aus dem Schlafsack steige als wenn ich im Bett übernachtet habe und dann nach draußen gehe.

Beim Barfußlaufen bei tiefer Temperatur gibt es ja die berühmt-berüchtigte "lausige Zeit", die einen überfällt. Wenn man die überwunden hat, hat man fast schon ausgesorgt. Wenn man aus dem Haus kommt und die erste Zeit auf Asphalt geht, ist die "lausige Zeit" weniger unangenehm wie wenn man im Schlafsack übernachtet hat und vor sich einen eher steinigen Weg. So etwas hatte ich in Dresden kurz vor Ostern, als ich in einem "Schuppen" oberhalb der Mordgrundbrücke übernachtete. Der Weg hinunter zur Tramhaltestelle war hundslausig. Da war ich froh, wenn die Straßenbahn kam.

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Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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