Hallo Jay,
ich habe mich über deine Mühe, eine Antwort zu verfassen sehr gefreut.
Die BFI Berlin (danke für diese neue Abkürzung, wir schrieben uns selber bisher BIB) entfaltet mit großem Arbeits- und Zeitaufwand Aktivitäten in der Öffentlichkeitsarbeit zugunsten der Verbreitung des Barfußlaufens. Ihre Zielsetzung, wie aus http://www.gobib.de hervorgeht, besteht u.a. darin,
- Akzeptanz und Beachtung von Barfußläufern innerhalb der deutschen Politik, Verwaltung und Bevölkerung erhöhen
- Bewegungsmöglichkeiten und Lebensbedingungen von Barfußläufern verbessern.
So begrüßen wir in jedem Fall Artikel und Berichte der Medien, die zum Inhalt haben, das Barfußlaufen der Bevölkerung im Barfußschwellenland Deutschland zu erklären. Wir sind ebenfalls sehr daran interessiert, in den Köpfen von Vorgesetzten etwas zu Ungunsten der allg. Schuhpflicht zu bewegen, um damit die "Lebensbedingungen von Barfußläufern verbessern" zu können. Besonders, wenn diese sich zu einem Großteil ihrer Lebenszeit in relativer Abhängigkeit von den Vorgesetzten befinden.
So erreichten wir aufgrund unserer "Lobbyarbeit" innerhalb unseres ersten Jahres (seit Bestehen der BIB im Okt. 2005), daß Berichte über das Barfußlaufen und die BIB in mehreren regionalen und überregionalen Zeitungen und Radiosendern verbreitet wurden, z.B. Märkische Allgemeine Zeitung, Neues Deutschland, Berliner Stadtradio 88.8, Radio Berlin 91.4, RBB-Radio 1, RBB-Kulturradio, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, RBB-Regionalfernsehen usw. um hier nur die zu nennen, die mir gerade einfielen.
Öffentlichkeitsarbeit bedeutet in jedem Falle Überzeugungsarbeit als Politik der kleinen Schritte. In besonderem Falle betrifft das eine Initiative, die über keine Finanzmittel verfügt. Meinungsbildung und -veränderung kann nicht als "großer Wurf" ad hoc erreicht werden, Veränderungen in den Köpfen kann nur mit einem beharrliches Fortsetzen der Überzeugungsarbeit gelingen.
Jeder Zeitungsartikel, der Barfußlaufen zum Inhalt hat und positiv darstellt (was zur Zeit verstärkt - siehe Handelsblatt - zu beobachten ist), ist ein wichtiger Schritt in diese von uns allen verfolgte Richtung und wird von der BFI Berlin und Allen am barfüßigen Leben Interessierten positiv aufgenommen.
Das besagt doch nichts. Es wurde nicht einmal um den heißen Brei (BF im Job) herumgeredet. Bloß weil jetzt irgendein 'Leitender' in freier Natur erste BF-Erfahrungen gemacht hat, läßt das keineswegs den Schluß zu, daß er - diese positiven Erfahrungen auf die Gesamtrealität übertragend - in seinem Ressort in Sachen Fußbekleidungskultur irgendwas ändern wird. Solche Berichte über (gelegentlich auch skurrile) Privatabenteuer des einen oder anderen hohen Herrn aus der Wirtschaft (Kap Hoorn mit klammem Herz in der Hose bei schwerem Seegang umsegelt, würde ich mich niemals trauen) gab´s schon einige im "manager magazin" (lese ich regelmäßig). Da sind sie dann in "wilder Montur" zu sehen und (ich erinnere mich nicht mehr genau) könnten das "irgendwie genossen" haben - und haben sie, wieder zurück in der Fa., in Sachen Etikette irgendwas geändert? Nicht im geringsten.
Hätten wir (die BIB) Deine negative Sichtweise wäre es zu einer Gründung nie gekommen, hätten wir nie unsere Überzeugungsarbeit begonnen und nie Erfolge in den Medien s.o. erreicht. Mit Deiner Sichtweise wird sich tatsächlich in diesem Lande zugunstern der Barfüßigkeit nichts ändern.
Grüße von Johannes
Barfuß-Initiative-Berlin