Barfüßer in Zürich (Hobby? Barfuß! 2)
Samstag, 28.10.2006: Es war ca. 13 Uhr und ich hielt mich im Freibad Tiefenbrunnen (Zürich) auf. Das Wasser des Zürichsees war schon recht kalt, so daß ich mich nur kurze Zeit im Wasser aufhielt. Andere Leute hielten es länger aus, es waren gerade 5 Leute außer mir, die innerhalb der nächsten 2,5 Stunden überhaupt ins Wasser gingen. Ein allzu langer Aufenthalt wäre nicht sinnvoll gewesen, da ich noch zurück nach Zofingen radeln mußte. Und anders als die anderen hatte ich auch weder Jacke, noch Schuhe bei mir (eine Mütze übrigens auch nicht).
In diesem Forum wurde ja mal über die "Unsitte" diskutiert, mit Schuhen direkt bis ans Wasser gehen, diese dann vor der Treppe zu deponieren. Und Leute, die aus dem Wasser kommen, müßten dann sich aus dem Schuhberg vor der Treppe mühsam ihre eigenen Schuhe heraussuchen. Und Leute, die barfuß ans Wasser gingen, müßten ebenfalls diesen Schuhberg überwinden. Hier gab es zwar keine Schuhberge vor der Treppe, aber vielleicht hatte hier eine alte Frau einen "Rekord" aufgestellt. Sie hatte sich 3 Meter vor einer Treppe im Schutze eines Baumes umgezogen (Da sie Strümpfe trug, mußte sie, um diese auszuziehen, erst einmal die Schuhe ausziehen. Sie zog aber ihre Schuhe wieder an, um die 3 Meter zur Treppe zu gehen, dann zog sie sie wieder aus. Für einen so kurzen Weg kann man also auch Schuhe gebrauchen. Ob ich von den Leuten, die sich zur der Zeit in diesem Bad aufhielten, das krasseste Gegenteil zu der Dame war, was Entfernung zu eigenen Schuhen darstellte, sei mal dahingestellt. Vielleicht gab es ja welche, die ohne Schuhe angekommen waren und weiter entfernt wohnten.
Es gab aber auch Leute, die nicht in Badekleidung waren, aber trotzdem sich ihrer Schuhe und (meist) Socken entledigt hatten. Aber fast alle zogen sie wieder an, wenn sie weitergingen. Eine junge Mutter, die ihre Füße im Wasser abgekühlt hatte, ging, mit Schuhen in der Hand in Richtung Parkplatz. Praktisch gleichzeitig, aber unabhängig davon verließ ein junges Paar durch den selben Eingang das Bad. Die Frau war fett beschuht, der Mann trug seine ebenso fetten Treter in der Hand. Etwa 10 Minuten später kamen sie wieder zurück in unveränderter Kleidung, überquerten das Freibadgelände und verließen es durch den anderen Eingang beim mühlenähnlichen Gebäude. Dann überquerte sie die vielbefahrene Straße, gingen durch eine kurze Querstraße, um dann nach rechts abzubiegen. Die ganze Zeit trug der junge Mann seine Treter in der Hand.
Gegen 16.30 Uhr verließ ich das Bad und schob mein Velo entlang des Seeufers in Richtung Quaibrücke. Ab und zu hörte ich eine Bemerkung "barfuß". Einige Kinder starrten mich an, speziell ein Mädchen, das zwar eine Jacke, ansonsten mit Rock, und Sandalen ohne Socken doch deutlich weniger winterlich gekleidet war als die anderen Kinder. Auf dem Teilstück, das mit Feinschotter belegt ist, kam bewegte sich ein Mann, der barfuß war und nichts bei sich trug, aber seine Kleidung wies einen deutlich höheren Bedeckungsgrad auf als meine.
Ich schob mein Velo noch durch das "Niederdorf", wo es einige Bemerkungen von Besoffenen gab. Dann schlängelte ich mich noch durch das "Tramdurrenand" am Central, um dann endlich wieder fahren zu können. Mein Weg führte über Baden und Lenzburg nach Zofingen, wo ich gegen 20.15 Uhr ankam. Ein letzter "Sommertag" ging vorbei. Aber sicher nicht mein letzter Barfußtag in diesem Jahr.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen