Barfuß am Flughafen Zürich-Kloten (Hobby? Barfuß! 2)
Samstag, 28.10.2006: Von Regensdorf radelte ich barfuß in Richtung Flughafen Zürich-Kloten. Wenn jemand nun glaubt, ich wollte von dort gleich barfuß mit dem Flugzeug weiter, den muß ich enttäuschen. Mich interessierte nur, wie weit die Bauarbeiten an der Glattalbahn fortgeschritten waren.
Interessant fand ich, wie der Radweg im Flughafenbereich geleitet wird, kaum von Autoverkehr behindert und direkt am Eingang vorbei, wo auch ein Veloständer ist. Auch wenn es eher unüblich ist, mit dem Velo zum Flughafen zu fahren und dann weiterfliegen, so finde ich es doch toll, daß diese Option auch existiert. Weniger toll fand ich dagegen, daß 3 Männer in Businesskleidung mit Rollkoffern NEBENEINANDER gingen und dadurch verhinderten daß ich mit dem Rad vorbeifahren konnte. Vermutlich hatten sie ihren Leihwagen am vorgesehenen Ort abgestellt und wollten nun zum Abfluggebäude. Wegen Bauarbeiten war der Weg eingeengt. Sie gingen nur langsam, wobei ich nicht weiß, ob es an den Koffern lag oder an deren "Fastfoodbäuchen", die mit den Schuhen in Sachen Fettgehalt wetteiferten. Vielleicht waren es jene kapitalstarken Manager, die fast schon für den Weg zur Toilette ein Auto benötigen und denen nun der Weg unendlich weit vor kam.
Ich klingelte: Keine Reaktion! Ich klingelte wieder: Keine Reaktion. Ich mußte absteigen wobei ich fragte: "Können Sie bitte nebeneinander gehen, damit ich vorbei kann!" Keine Reaktion! Ich glaubte, daß sie kein deutsch konnten und fragte daher entsprechend auf englisch. Keine Reaktion! Ich gab es auf, da ich sonst keine andere Sprache konnte. Mir blieb nichts weiter übrig, als mein Velo bis zum Ende der Engstelle hinter diesen "Supermanagern" herzuschieben, bis nach ca. 50 Metern die Engstelle vorbei war. Dann rannte ich an ihnen vorbei und stieg auf. Ich hörte nur, wie einer dann sagte: "Barefoot! That's forbidden!"
Bei den wenigen Worten konnte ich nicht erkennen, um welche Art Englisch es sich handelt. Ich nehme aber an, daß die Männer keine Engländer oder Australier waren, sondern Amerikaner. Viele Amerikaner (nicht nur der Präsident) bilden sich ein, etwas besonderes zu sein. Und im "Land der begrenzten Unmöglichkeiten" hat weder das Radfahren, noch das Barfußlaufen einen hohen Stellenwert. Und dann noch in unmittelbarer Nähe des Flughafens! Und da es halt so ist, hat es anderswo auch so zu sein. Daß es in der Schweiz nicht verboten ist, das will denen nicht den Kopf. Ob man beim John F. Kennedy Airport in New York auch so einfach barfuß mit dem Fahrrad an das Flughafengebäude herankommt? Ich glaube nicht. Sicher wird man vorher von irgendwelchen Uniformierten abgefangen, egal ob barfuß oder nicht.
Ich radelte weiter bis zu dem Ort, wo die (vorläufige?) Endhaltestelle der Glattalbahn zu stehen kommt, eine Tramhaltestelle weiter als der die am Haupteingang, wo nicht nur der Übergang von der Glattalbahn zum Flieger, sondern auch zur Fernbahn, zur S-Bahn günstig sein wird. Und zum Fahrrad!
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen