Schwindelerregende Affensteine (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Sunday, 29.10.2006, 16:34 (vor 6538 Tagen)

als Antwort auf Beitrag: Geschrieben von Ulrich (Berlin) am 14. Oktober 2006 09:47:57:

Hallo Ulrich,

Dann ging es zur Häntzschelstiege, die ich im Sommer schon Leo zeigte. Hier beginnt der luftige Teil der Häntzschelstiege zu den Affensteinen. Leo wird sich daran erinnern :-)

Allerdings! Immerhin habe ich da in aufkommender Panik vor so viel vertikaler Luftigkeit meinen persönlichen Rekord an vertikaler Geschwindigkeit gebrochen, bis ich endlich wieder rettenden festen Boden unter den Füßen erreichte.

Hier musste man nun klettern. Über hohe Felsstufen und Stahltritte am Felsen ging es dann am Drahtseil festhaltend mühsam nach oben.

Zur Ergänzung: Auf einem Schild wurde übrigens dringend empfohlen sich anzuseilen, was wir damals aber (mangels entsprechnder Ausrüstung) auch nicht gemacht hatten.

...

Hier wird die Schwindelfreiheit durchaus auf die Probe gestellt. Johannes hat da aber offensichtlich weniger Probleme als ich.

Ach nee :-) ! Na dann kannst Du Dich jetzt ja vielleicht in meine Lage versetzen, wie ich mich damals schon im unteren Teil gefühlt hatte.

Es war aber trotzdem sehr schön im Elbsandsteingebirge gewesen und ich bin 2007 gerne wieder dabei - außerhalb MEINES Urlaubs, innerhalb oder außerhalb der Schulferien welcher Bundesländer ist mir ziemlich egal.

Gruß

Leo

Geschrieben von Ulrich (Berlin) am 14. Oktober 2006 09:47:57:

Schwindelerregende Affensteine

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 30.10.2006, 21:50 (vor 6537 Tagen) @ Leo

Hallo Leo

Immerhin habe ich da in aufkommender Panik vor so viel vertikaler Luftigkeit meinen persönlichen Rekord an vertikaler Geschwindigkeit gebrochen, bis ich endlich wieder rettenden festen Boden unter den Füßen erreichte.

Es tut mir leid, dass das für Dich dermaßen schlimm war. Du hattest aber doch durchaus die Möglichkeit den Weg abzulehnen, wie Du es ja weiter oben auch gemacht hast. Wir hätten genauso gut einen bequemeren Weg nehmen können, z. B. den, über den wir später auch abgestiegen sind.

Hier musste man nun klettern. Über hohe Felsstufen und Stahltritte am Felsen ging es dann am Drahtseil festhaltend mühsam nach oben.

Zur Ergänzung: Auf einem Schild wurde übrigens dringend empfohlen sich anzuseilen, was wir damals aber (mangels entsprechnder Ausrüstung) auch nicht gemacht hatten.

Also: Von "dringender" Empfehlung kann keine Rede sein, auf dem Schild heißt es nur: "Empfehlung: Selbstsicherung Begehen nur im Aufstieg Begehen auf eigene Gefahr" (Ich habe das Schild abfotografiert)
Für mich ist das eine Vorsichtsmaßnahme, ähnlich der Aufforderung aus Sicherheitsgründen Schuhe zu tragen. Ich habe dort noch nie jemanden gesehen, der sich dort sicherte. Es genügt eigentlich, wenn man sich festhällt und den eigenen Händen vertraut, dass sie nicht plötzlich loslassen. Ok, doch, ein kleines Mädchen wurde mal von ihrem Vater dort gesichert, aber der Vater sicherte sich selbst auch nicht.

Hier wird die Schwindelfreiheit durchaus auf die Probe gestellt. Johannes hat da aber offensichtlich weniger Probleme als ich.

Ach nee :-) ! Na dann kannst Du Dich jetzt ja vielleicht in meine Lage versetzen, wie ich mich damals schon im unteren Teil gefühlt hatte.

Naja, eigentlich nicht so recht, denn ich habe mir keine Sorgen um meine Sicherheit, sondern eher um die von Johannes gemacht. :-)

Es war aber trotzdem sehr schön im Elbsandsteingebirge gewesen und ich bin 2007 gerne wieder dabei - außerhalb MEINES Urlaubs, innerhalb oder außerhalb der Schulferien welcher Bundesländer ist mir ziemlich egal.

Das ist schön. Aber außerhalb Deines Urlaubs? Die Reise soll etwa vier Tage dauern. Da dürfte schon der eine oder andere Urlaubstag nötig sein. Es dürfte aber noch genug Jahresurlaub übrig bleiben, um noch eine andere, richtig lange Reise durchführen zu können.

Viele Grüße

Ulrich

Höhenangst

Leo, Stammposter, Sunday, 05.11.2006, 16:24 (vor 6531 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Es tut mir leid, dass das für Dich dermaßen schlimm war. Du hattest aber doch durchaus die Möglichkeit den Weg abzulehnen, wie Du es ja weiter oben auch gemacht hast. Wir hätten genauso gut einen bequemeren Weg nehmen können, z. B. den, über den wir später auch abgestiegen sind.

Bei meinen Knieproblemen habe ich mittlerweile Entscheidungskriterien, um vorher zu entscheiden, ob Gefahr droht oder nicht (mehr als 500 Höhenmeter bergab, 300-500 Höhenmeter falls zu steil und zu schnell). Explizit als Klettersteig beschrieben Routen meide ich vorsichtshalber. Aber ansonsten merke ich oft vorher gar nicht, wo mich Höhenangst befallen könnte. Von unten sah die Stelle nämlich eigentlich recht harmlos und interessant aus. Manchmal kippt meine Stimmung dann aber unerwartet langsam vom Positiven ("schöne Aussicht") ins Negative ("Ein Ausrutscher oder ein falscher Schritt..."). Je länger ich mich der Situation aussetze, desto mehr steigere ich mich in die Angst hinein. In Fällen von horizontaler Luftigkeit (ebener Weg am Abgrund entlang) versuche ich, nicht nach unten zu sehen, sondern nur geradeaus auf den Weg, Bei Fällen von vertikaler Luftigkeit (z.B. Leiter aus Eisen im Fels) muß man aber schauen, wo man hintritt. Da das subjektive Gefühl langsam immer schlimmer wird, versuche ich, die kritische Stelle möglichst schnell zu passieren. Objektiv ist das natürlich total verkehrt, weil man umso wahrscheinlicher einen evtl. folgenschweren Fehler macht, je unkonzentrierter und hektischer man agiert. Aber Höhenangst ist da anscheinend genau so logisch wie Flugangst.

Hier musste man nun klettern. Über hohe Felsstufen und Stahltritte am Felsen ging es dann am Drahtseil festhaltend mühsam nach oben.


Zur Ergänzung: Auf einem Schild wurde übrigens dringend empfohlen sich anzuseilen, was wir damals aber (mangels entsprechnder Ausrüstung) auch nicht gemacht hatten.


Also: Von "dringender" Empfehlung kann keine Rede sein, auf dem Schild heißt es nur: "Empfehlung: Selbstsicherung Begehen nur im Aufstieg Begehen auf eigene Gefahr" (Ich habe das Schild abfotografiert)

Ich auch (und das Foto mittlerweile gefunden): Vorher steht da aber noch: "Nur für Geübte" Ich bitte um Entschuldigung, dass ich als Ungeübter das "dringend" noch zusätzlich aus meiner höhenangstmäßig geprägten Erinnerung reininterpretiert habe.

Für mich ist das eine Vorsichtsmaßnahme, ähnlich der Aufforderung aus Sicherheitsgründen Schuhe zu tragen.

Das könnte vielleicht auch bei Leuten mit Höhenangst das Aufkommen von Panik verhindern. Ob das für andere Leute übertrieben ist und nur der juristischen Absicherung dient, kann ich nicht beurteilen.

Ich konnte als Kind nie nachvollziehen, wieso meine Mutter z.B. im Riesenrad Höhenangst bekommt - bis zu meiner ersten zu luftigen Stelle im Gebirge, da konnte ich es dann plötzlich nachvollziehen. Ich dachte, bei Dir wäre es nun auch soweit gewesen:

Hier wird die Schwindelfreiheit durchaus auf die Probe gestellt. Johannes hat da aber offensichtlich weniger Probleme als ich.

Ach nee :-) ! Na dann kannst Du Dich jetzt ja vielleicht in meine Lage versetzen, wie ich mich damals schon im unteren Teil gefühlt hatte.

Aber anscheinend täuschte mein Eindruck:

Naja, eigentlich nicht so recht, denn ich habe mir keine Sorgen um meine Sicherheit, sondern eher um die von Johannes gemacht. :-)

Es war aber trotzdem sehr schön im Elbsandsteingebirge gewesen und ich bin 2007 gerne wieder dabei - außerhalb MEINES Urlaubs, innerhalb oder außerhalb der Schulferien welcher Bundesländer ist mir ziemlich egal.


Das ist schön. Aber außerhalb Deines Urlaubs? Die Reise soll etwa vier Tage dauern. Da dürfte schon der eine oder andere Urlaubstag nötig sein. Es dürfte aber noch genug Jahresurlaub übrig bleiben, um noch eine andere, richtig lange Reise durchführen zu können.

War wohl etwas missverständlich ausgedrückt: Ich kann mir dafür durchaus ein paar Tage frei nehmen. Ob wir in den Schulferien ins Elbsandsteingebirge fahren, ist mir egal; aber ich fahre meist so im September in den großen Urlaub mit meiner Mutter, wann genau 2007 weiß ich aber noch nicht.

Gruß

Leo

Höhenangst

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 06.11.2006, 20:58 (vor 6530 Tagen) @ Leo

Hallo Leo

Bei meinen Knieproblemen habe ich mittlerweile Entscheidungskriterien, um vorher zu entscheiden, ob Gefahr droht oder nicht (mehr als 500 Höhenmeter bergab, 300-500 Höhenmeter falls zu steil und zu schnell).

Naja, die Kniee waren ja in diesem Fall wohl nicht das Problem, denn so hoch ist das Elbsandsteingebirge nicht. Höhenangst kann dagegen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Der eine hat schon Angst auf einer Leiter zu stehen, der andere bekommt erst Probleme, wenn es 100 m runter geht. Leider kannte ich Dich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut genug, um das bei Dir abschätzen zu können.

Explizit als Klettersteig beschrieben Routen meide ich vorsichtshalber. Aber ansonsten merke ich oft vorher gar nicht, wo mich Höhenangst befallen könnte. Von unten sah die Stelle nämlich eigentlich recht harmlos und interessant aus.

Es war aber doch bereits von unten zu erkennen, dass man klettern musste. Auch der Verlauf des Klettersteigs war von unten fast komplett erkennbar. Zumindest konnte man sehen, wo die Eisentritte waagerecht am Felsen entlang gingen und dann in der Felsspalte weiter nach oben führten.

Manchmal kippt meine Stimmung dann aber unerwartet langsam vom Positiven ("schöne Aussicht") ins Negative ("Ein Ausrutscher oder ein falscher Schritt..."). Je länger ich mich der Situation aussetze, desto mehr steigere ich mich in die Angst hinein. In Fällen von horizontaler Luftigkeit (ebener Weg am Abgrund entlang) versuche ich, nicht nach unten zu sehen, sondern nur geradeaus auf den Weg, Bei Fällen von vertikaler Luftigkeit (z.B. Leiter aus Eisen im Fels) muß man aber schauen, wo man hintritt. Da das subjektive Gefühl langsam immer schlimmer wird, versuche ich, die kritische Stelle möglichst schnell zu passieren. Objektiv ist das natürlich total verkehrt, weil man umso wahrscheinlicher einen evtl. folgenschweren Fehler macht, je unkonzentrierter und hektischer man agiert. Aber Höhenangst ist da anscheinend genau so logisch wie Flugangst.

Sowohl gegen Höhenangst, als auch gegen Flugangst kann man aber auch vorgehen. Häufigere Konfrontation mit der Angst, kann helfen sie allmählich zu überwinden. Immerhin hast Du den Weg schneller als ich bewältigen können, was zeigt, dass Du körperlich durchaus dazu in der Lage warst. Nur die Angst ist für Dich das Problem.

Ich auch (und das Foto mittlerweile gefunden): Vorher steht da aber noch: "Nur für Geübte" Ich bitte um Entschuldigung, dass ich als Ungeübter das "dringend" noch zusätzlich aus meiner höhenangstmäßig geprägten Erinnerung reininterpretiert habe.

Das ist Ok. In der Erinnerung kommt schon mal was durcheinander. Für den Hinweis "Nur für geübte" gilt aus meiner Sicht der geliche Grundsatz wie für die Selbstsicherung. Ich halte das für eine reine Vorsichtsmaßnahme. Außerdem spricht auch dann nichts dagegen, sich so eine Stelle zumindest mal anzusehen. Hatte ich Dich nicht gefragt, ob diese Stelle für Dich bezwingbar ist? Ok, wie ich es formuliert habe, weiß ich nicht mehr, ich bin mir aber sicher, dass ich sowas gefragt habe, insbesondere da ich diese Stelle beim ersten Versuch auch nicht bewältigt habe, mich dann aber darüber geärgert habe, es ein zweites mal versucht und dann auch geschafft habe.

Das könnte vielleicht auch bei Leuten mit Höhenangst das Aufkommen von Panik verhindern. Ob das für andere Leute übertrieben ist und nur der juristischen Absicherung dient, kann ich nicht beurteilen.

Na, jedenfalls für mir erschien es übertrieben.

Ich konnte als Kind nie nachvollziehen, wieso meine Mutter z.B. im Riesenrad Höhenangst bekommt - bis zu meiner ersten zu luftigen Stelle im Gebirge, da konnte ich es dann plötzlich nachvollziehen. Ich dachte, bei Dir wäre es nun auch soweit gewesen:

Hier wird die Schwindelfreiheit durchaus auf die Probe gestellt. Johannes hat da aber offensichtlich weniger Probleme als ich.

Ach nee :-) ! Na dann kannst Du Dich jetzt ja vielleicht in meine Lage versetzen, wie ich mich damals schon im unteren Teil gefühlt hatte.

Aber anscheinend täuschte mein Eindruck:

Naja, eigentlich nicht so recht, denn ich habe mir keine Sorgen um meine Sicherheit, sondern eher um die von Johannes gemacht. :-)

Das lag aber auch nur daran, dass er sich viel weiter an die Abgründe heran gewagt hat als ich. Ich blieb einfach etwas weiter vom Abgrund entfernt, jedenfalls dort, wo man sich nicht festhalten kann, so dass ich keine Angst um mich haben musste. Wäre ich so dicht an die Abgründe herangetreten wie er, hätte ich Angst gehabt. In sofern kann ich Dich vielleicht beruhigen, dass auch ich Höhenangst kenne, aber wohl nicht so ausgeprägt wie Du. Wo ich mich gut festhalten kann, geht es noch, auch wenn ich mich da sicher nicht länger aufhalten werde, um die Aussicht zu genießen. Auch auf einem schmalen Grat, wo es auf beiden Seiten abwärts geht, könnte ich bestenfalls auf allen Vieren gehen, da es keine Möglichkeit zum Festhalten gäbe.

Es war aber trotzdem sehr schön im Elbsandsteingebirge gewesen und ich bin 2007 gerne wieder dabei ... Ich kann mir dafür durchaus ein paar Tage frei nehmen.

Das freut mich. Wir werden dann auch sicher nicht wieder so schwierige Wege benutzen. Möglicherweise werden dann ja auch Kinder dabeisein und da wäre das gar nicht möglich.

Ich hatte Dir übrigens vor gut einer Woche eine Email geschrieben. Hast Du die gelesen?

Viele Grüße

Ulrich

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