Barfuß im Verkehrsmuseum und am Wissenschaftstag an der Elite-Uni (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Sunday, 29.10.2006, 15:32 (vor 6604 Tagen)

Hallo,

am letzten Samstag (21.10.) war ich im "neu" eröffneten Verkehrsmuseum, genauer gesagt der entsprechenden Abteilung des Deutschen Museums, auf der Münchener Theresienhöhe. Schon vor einigen Jahren wurde dort die erste Halle eröffnet (die ich aber nie besucht hatte), aber jetzt sind es insgesamt 3 Hallen, Eröffnung war wie gesagt am 21.10..

Bei relativ warmem, aber anfangs etwas bedecktem Wetter fuhr ich also nach München statt in die Berge. Die 3 alten Messehallen, die vom alten Messegelände übrig geblieben sind, fand ich schnell, aber wo war der Eingang? Das THW war gerade dabei, die provisorische Einrichtung zur offiziellen Eröffnungsfeier mit diversen Großkopferten vom Vortag abzuräumen, und so ging ich einfach durch den deshalb offenstehenden Notausgang hinein; bei freiem Eintritt an diesem Tag sollte das ja wohl niemand stören.

Ich stand genau vor einer alten Straßenbahn der Rheinbahn - exakt das Modell, mit dem ich in meiner Schulzeit am liebsten fuhr, als sie noch als Einsatzwagen verkehrte! Vielleicht bin ich vor ca. 40 Jahren exakt mit dieser Bahn gefahren. (Tja, man wird alt...) Noch bevor ich ein Foto machen konnte, sprang ein Wärter heran: "So können Sie hier nicht rein!" Nicht schon wieder!

In freundlichem Gespräch stellte sich dann aber heraus, dass er überhaupt nicht meine schuhlosen Füße meinte, sondern meinen Rucksack. Ich musste also ganz außen herum gehen, was mich zu der Bemerkung veranlasste: "Das wäre ja auch zu einfach, wenn der Eingang an der U-Bahn wäre!" Er meinte, da hätte ich vollkommen recht, und ursprünglich wollte man den alten Haupteingang des Messegeländes auch erhalten, aber das wäre zu teuer geworden, daher jetzt der behelfsmäßige Eingang an der Seite, die am weitesten von der U-Bahn-Station entfernt ist.

Nach dem Einschließen des Rucksacks in ein Schließfach am offiziellen Eingang war es dann überhaupt kein Problem, barfuß das Museum zu besuchen. Es gab auch keinerlei Blicke oder Kommentare.

Mit einem weiteren Wärter unterhielt ich mich noch angeregt und fragte ihn zum Schluß, ob denn hier auch die rauen Raus-Scheuch-Sitten des Stamm-Hauses übernommen werden. Er sagte nur freundlich, er fände es auch nicht gut, wenn er die Besucher mit Gewalt rausschmeißen müsse und man solle seiner Meinung lieber erst um Punkt 17h damit anfangen, dann sei der letzte eben erst um 17.15h draußen. Dann hätte er aber natürlich gerne die Arbeitszeit bis 17.15 h bezahlt, wozu das Museum aber kein Geld habe, weil es alle Einnahmen abliefern muß - im Gegensatz zu Mitgliedsbeiträgen, weshalb man ja auch dringend Mitglieder suche. Gut pariert, ich hatte es nun aber doch eilig, weiterzukommen...

Es gab übrigens exakt die gleiche "erste" elektrische Lok zu sehen wie im Berliner Verkehrsmuseum (vielleicht 2 Exemplare gleichzeitig gebaut?); weitere Off-Topic Details spare ich mir hier.

Nach über 4 Stunden ging es schnell weiter in die LMU (Ludwig-Maximilians-Universität), an der gerade die Wissenschaftstage stattfanden, in Zusammenarbeit auch mit der TUM (Technische Universität München), beide seit neuestem Elite-Unis. Leider hatte ich hier nur eine Stunde Zeit und außer einem schnellen Rundgang konnte ich mich nur an wenigen Stellen genauer informieren.

Missbilligende demonstrative Blicke von Angestellten waren hier jedoch nicht zu übersehen - schon Vorboten des zukünftigen Elite-Gehabes? Böse explizite Kommentare gab es aber nicht. Einer meinte allerdings humorvoll: "Oh Gott! Ich wollte ja meinen PC über Nacht schon wegschließen, aber wenn ich sehe, dass man Ihnen am helllichten Tag sogar die Schuhe geklaut hat, krieg ich noch mehr Angst um ihn!" Nach der interessanten Vorführung konnte ich mir dann aber auch nicht verkneifen, ihn zum Abschied zu warnen: "Und passen Sie ja auf Ihren PC auf!"

Am Sonntag 22.10. war das Wetter dann aber so schön, dass ich eine gemütliche ca. 40 km lange Barfuß-Radtour rund um Holzkirchen machte und nicht mehr zu den Wissenschaftstagen fuhr.

Gruß

Leo


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