Septemberpresse, die erste (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 29.10.2006, 12:32 (vor 6539 Tagen)

Hallo zusammen,
jetzt kommt (endlich) der Septemberpresse erster Teil:

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Traunreut: Schiefertafel, Griffel, Schwamm
Traunreut. In einer großen Tageszeitung wurde kürzlich eine Liste dessen veröffentlicht, was ein Erstklässler bei seiner Einschulung alles braucht, beziehungsweise was für ihn auf dem Markt angeboten wird. Die Liste umfasste mehr als ein Dutzend Artikel, angefangen von den üblichen Schreibutensilien bis hin zu einem kleinen Schüler-Laptop. Wenn einer sich alles das anschaffen würde, bräuchte er einen großen Rucksack.
Das rief beim dem Schreiber dieses Artikels einen Erinnerungsschub hervor: Was hatte er als "ABC-Schütz'" am ersten Tag in seinem Ranzen? Da war einmal die Schiefertafel, daran hing ein Schwamm und ein Lappen. Weil der Schwamm in den seltensten Fällen nass war, musste meistens Spucke herhalten, um das Gekritzel zu löschen. Eine Lesefibel gehörte auch zur Erstausstattung, darin waren Geschichten vom Fuchs und den sauren Trauben, alles "pädagogisch wertvoll" und immer mit Illustrationen versehen, die der Schulanfänger in kurzen Hosen schon damals als kitschig empfand. Ein Federmapperl gab's damals noch nicht, sondern eine Griffelschachtel aus Holz, darin zwei Griffel - einen mit harter und einen mit weicher Mine - dazu einen Griffelspitzer, so eine Art kleines Reibeisen. Jedes Schülerpult hatte ein Tintenfass, das von Zeit zu Zeit nachgefüllt wurde. [...]
Auf dem Schulhof traf man am ersten Tag die Spezln, mit denen man bisher im Kindergarten gespielt hatte. Die meisten mit neuen Frisuren, das heißt kurz geschoren auf Streichholzlänge, die Ohren rot vom energischen mütterlichen Waschvorgang und barfuss, jedenfalls die meisten. Halbschuhe trug nur jene Minderheit, die aus Beamtenfamilien stammte. Diese wenigem trugen auch eine Zuckertüte mit sich. [...]
Nachtrag: Wenn man damals sicher auch weniger zu lernen hatte, als die heutigen Kinder, die sogenannten wichtigsten Kulturtechniken bekam man gnadenlos eingebimst und den meisten machte die Schule sogar trotzdem Spaß. Die deutschen Schulen, von der Grundschule bis zur Berufsschule genossen einmal Weltruf, galten als vorbildlich und wurden international kopiert. PISA erzählt uns heute leider was anderes. Wer ist schuld daran?
Peter Seeholzer
[Trostberger Tagblatt, 02. 09. 2006]
Schuld daran ist vermutlich derjenige, der das Schuhetragen für alle in der Schule eingeführt hat! :)

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Unterwegs in Sachsen-Anhalt
Am Arendsee
MDR FERNSEHEN
Urlaub, Sonne, weißer Strand. Der Arendsee, die Perle der Altmark, lockt zum Tauchen, Segeln, Surfen und Baden. Victoria Herrmann und Andreas Neugeboren besuchen diesmal Norddeutschlands größten Einbruchsee, der vor allem durch seine Tiefe für beste Wasserqualität sorgt [...]
Der heutige Luftkurort verdankt seine Entstehung einem Benediktinerkloster. Erhalten blieben Teile der Anlage und eine der schönsten Backsteinkirchen an der Straße der Romanik. Bekannt jedoch wurde Arendsee durch den Wanderprediger und Tempelwächter Gustav Nagel. Ein Aussteiger des 20. Jahrhunderts, der zunächst in Erdhöhlen, dann samt Familie in selbst gebauten, spartanischen Unterkünften direkt am See lebte. Verspottet, belächelt und bewundert zog er barfüßig und nur in Städten mit Überwurf bekleidet als Verkünder Gottes durch Europa bis nach Jerusalem.
[mdr, 03. 06. 2006]

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Neue Erkenntnisse im Sportschuhdesign
Weiche Sohlen für Zarte, harte Sohlen für Dicke
Laufschuhe mit besonders stark dämpfenden, weichen Sohlen gehörten eine Zeitlang zur Grundausstattung des engagierten Hobbyläufers. Die Dämpfung sollte die Stoßkräfte auf die Gelenke mildern, speziell während die Ferse am Boden aufsetzt. Für den Biomechaniker Benno Nigg vom Human Performance Laboratory in Calgary sieht heute alles anders aus.
Als Grundregel gilt: "Gut trainierte leichte Leute mit wenig Schwabbelmasse in den Waden und Oberschenkeln können weichere Sohlen nehmen. Schwerere Läufer mit weniger Training sollten hingegen zu härteren Sohlen greifen." [...]
Muskeln machen Musik
Nigg versteht das Bein ähnlich wie ein Instrument. Durch das Aufprallen am Boden kommt es vor allem im Oberschenkel zu einer Resonanz. Und die ist je nach Oberschenkeldicke anders, so wie bei einer Violine je nach Grundton bestimmte Saiten mitschwingen, ohne dass man sie mit einem Bogen anregen muss.
Problematisch wird es, wenn der Oberschenkel stark mitschwingt. Dann müssen die Muskeln aktiv dämpfen - und das kostet Kraft. Wenn der Schuh diese Resonanz verhindert, läuft man komfortabler.
Lauftechnischer Paradigmenwechsel
"Wir haben das Konzept falsch verstanden. Wir haben gedacht, wir müssten die Stoßkräfte beim Landen reduzieren", sagt Nigg heute über die "Dämpfungs-Mode". Eine Zeitlang sei sogar das Hüpfen im Fitness-Training verpönt gewesen, um die Stoßbelastung zu reduzieren. Für Nigg sind das Fehlentwicklungen: "Man weiß heute, dass der Knochen solche Belastungen geradezu braucht. Die Knochenmasse nimmt durch die Stoßbelastungen zu und reduziert sich, wenn die Belastung fehlt. Man hat das bei Zehn- bis Fünfzehnjährigen genauso gezeigt wie bei Frauen vor der Menopause." Bei letzteren wuchs die Knochenmasse innerhalb von zwei Jahren um vier bis sechs Prozent - ein wichtiger Schutz gegen die Osteoporose. [...]
Ähnlich haben sich die Denkweisen auch in Sachen Gelenksstütze verändert. Viele haben beim Sport Probleme mit dem Sprunggelenk. Eine der üblichen Reaktionen: Ihnen wird zu einem Schuh geraten, der das Gelenk stützt. Langfristig führt genau diese Entlastung zu noch mehr Problemen, weil der Körper sich noch weniger um ein stützendes Muskelkorsett rund um das Gelenk bemühen muss.
Muskeln aufbauen, nicht stützen
Jetzt gibt es "instabilisierende Schuhe", die die kleinen Muskeln im Sprunggelenk aufbauen. Zwei Millionen dieser Hi-Tech-Geräte werden weltweit pro Jahr verkauft. Als Traingsgerät seien diese Schuhe für alle geeignet, sagt Benno Nigg. Sie ahmen zumindest zum Teil das Barfußgehen nach - und das ist schließlich die ursprünglichste Form des Gehens. Erst jüngst hat eine Studie gezeigt, dass Barfuß-Läufer weniger Bein-Beschwerden haben als Läufer mit Schuhwerk. [...]
[orf, 03. 09. 2006]

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So also stellt sie sich die Freiheit vor
Verkehrsstau in den Straßen der Kölner Innenstadt. Zwar streben nicht alle, die da am Samstagabend rot-, grün- oder bleichwangig hinter Autoscheiben sitzen, ins Wallraf-Richartz-Museum. Aber einige sind es schon. Immerhin drängen so viele in den Stiftersaal des Hauses, dass sich die Veranstalter veranlasst sehen, eine Außenübertragung ins Foyer zu organisieren, dorthin, wo Büchertisch und Buffet aufgebaut sind, um den Begehrlichkeiten nach Schluss der Festversammlung entsprechen zu können.
Diese nun galt dem derzeit erfolgreichsten deutschen Schriftsteller - sie galt Daniel Kehlmann, dem (wie berichtet) der diesjährige Heimitovon-Doderer-Literaturpreis (20 000 Euro) überreicht wurde, und Kerstin Mlynkec, der Trägerin des Förderpreises. [...] Dort wand zunächst Jörg Drews, ein Allzeit-Juror und Allzeit-Laudator des Doderer-Preises, der Debütantin einen Kranz. Kerstin Mlynkec' vor zwei Jahren erschienene Prosa "Drachentochter", meinte er, sei "ein Buch von hinreißendem Temperament und von anrührender Zärtlichkeit, die sich hinter ruppiger Frechheit durchaus nicht völlig" verstecke. Zwei Sätze der in der DDR aufgewachsenen Autorin, die
Drews zitierte, waren an diesem Abend von besonderer Triftigkeit: "Niemandes Erwartungen mehr entsprechen zu müssen, auf Kosten der Geborgenheit. So stelle ich mir die Freiheit vor und nahm sie beim Wort." Mit ihren nackten Füßen, dem lässigen Schultern des Blumenstraußes und dem kurzen Zungezeigen beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt entsprach die Autorin vielleicht nicht jedermanns Erwartung. Aber die Geborgenheit war ihr in diesem Saale jederzeit gewiss. [...]
[Kölner Stadt-Anzeiger]

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Barfußpfad wird zum Selbstläufer
Am Ende gilt: Alle Läufer antreten zum Abspritzen an der erweiterten Fußwaschstation.
Ötisheimer Attraktion zieht immer mehr Besucher an - zum Beispiel die Teilnehmer am Kinderferienprogramm
Ötisheim - "Eine ungeahnte Entwicklung" bescheinigt Rudolf Haller dem Ötisheimer Barfußpark. Dort habe sich, wie der Hauptamtsleiter der Gemeinde konstatiert, ein regelrechter Rummel eingestellt. Viele organisierte Gruppen ziehe es zum 1,4 Kilometer langen Rundweg, den am Freitag auch die Teilnehmer des Kinderferienprogramms in Angriff genommen haben. [...]
200 bis 500 Besucher täglich, schätzt der Ötisheimer Hauptamtsleiter, besuchen in den Sommerferien täglich den Barfußpfad. Eine genaue Zahl anzugeben, sei deshalb nicht möglich, weil schließlich kein Eintritt erhoben und der Besucher nicht registriert werde. "Von einem kleinen Freizeitangebot hat sich der Barfußpfad zum Anziehungspunkt entwickelt", liest Rudolf Haller den Erfolg unter anderem an der Zahl der geparkten Autos ab. Selbst Busse steuerten den am 1. September 2004 eröffneten Pfad an - Indiz dafür, dass immer mehr organisierte Gruppen nach Ötisheim kämen.
Mit der Beschaulichkeit am Naturfreundehaus sei es vorbei, sieht [...] das attraktive Angebot direkt vor der Haustür mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge: "Finanziell nützt uns der Barfußpfad, weil wir sonntags unser Haus öffnen und dann einen gewissen Umsatz erzielen." Zu den organisierten Besuchergruppen zählen die 52 Jungen und Mädchen, die am Freitag im Rahmen des Ötisheimer Ferienprogramms den Barfuß-Parcours erobert haben. Unter der Obhut eines erfahrenen DLRG-Teams kamen alle wieder heil am Ausgangspunkt an. Trotz strahlender Sonne ziemlich feucht, dafür aber mit einer Fülle neuer Wahrnehmungen im Gepäck.
Die Schlammstrecke war für die meisten das Erlebnis schlechthin. Tanja Ringlstetter aus Mühlacker war mit Sohn, Tochter und deren Freundin gekommen. "Robins siebten Geburtstag haben wir hier im Barfußpark gefeiert. Für alle war es eine Riesengaudi", erzählt die Mutter. "Und ich hab’ bis zum Hals im Schlamm gesteckt", ergänzt der Sohnemann stolz.
Doch nicht nur der Matsch lockt. "Wir versuchen, die Attraktivität zu steigern, indem wir jedes Jahr ein, zwei neue Ideen umsetzen", verweist [...] auf das jüngste "Kind" unter den Geräten, einen Balancierbaum, der auch als Baumtelefon genutzt werden könne und vor Ohren führe, wie sich der Schall im Holz ausbreitet. "Ein interessantes Experiment" [...] "Wir investieren einige 100 Arbeitsstunden im Jahr", überschlägt der Revierleiter den Zeitbedarf für wöchentliche Durchsicht, Instandhaltung, Pflege und die Einrichtung neuer Stationen. [...]
[Mühlacker Tagblatt, 05. 09. 2006]

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Der Sommer kehrt zurück
Nach verregneten Ferienwochen atmen Schüler auf - Zum Wochenende kühler
Unerwartete Geschenke lösen doppelte Freude aus. Das gilt auch fürs Wetter. Nachdem der Sommer bereits abgehakt war, meldet er sich zum meteorologischen Herbst zurück. Vor allem Schüler, die in den Ferien nur Regen gewohnt waren, atmen auf. [...]
Bei Julian und Leon ist der Genuss weniger schwäbisch, sondern eher kalt. Seit vielen Wochen haben sie zum ersten Mal wieder ein Eis in der Hand und lutschen an ihrer Schoko- und Vanillekugel mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Aber das Wetter beschert den Jungs noch andere Freuden. "Das Größte für sie ist, dass sie wieder barfuß laufen können", sagt Mutter [...]
Glaubt man den Meteorologen, dann können die Schuhe auch in den nächsten Tagen noch im Schrank bleiben. Bei Temperaturen, die an der 30-Grad-Marke kratzen, fühlt sich der September gar nicht herbstlich an. Allerdings könnte ein Regenschirm ganz nützlich sein. Denn mit der Wärme steigt in den nächsten Tagen auch das Gewitterrisiko, bevor am Wochenende eine vorübergehende Abkühlung in Sicht ist.
[Stuttgarter Nachrichten, 06. 09. 2006]
Hoffentlich für die Jungs hat die Mutter sie noch lange barfuß laufen lassen - vom Wetter her war es ja bis Ende Oktober zumindest zeitweise am Tag nahezu immer möglich!

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Fundstücke
Welcher Jülicher vermisst seine sieben Sachen? [...]
Gelegentlich lohnt es sich beim Fundamt nachzufragen, ob der verlorene Gegenstand nicht doch zwischenzeitlich abgegeben wurde. [...]
Fundort Brückenkopf-Park:
Mehrere Inlineskater, Sporthandschuhe, viele Jacken, Pullover, Ohrringe, Geldbörsen, Damenarmbanduhren, Tabaktasche, Kappen, Rucksäcke, Mützen und Schals wurden im Brückenkopf-Park vergessen oder verloren. Auch mehrere Stofftiere warten auf "ihre" Kinder. Auch ein paar Schuhe sind abgegeben worden - wer da barfuß nach Hause gegangen ist? [...]
[juelicht.de, 07. 09. 2006]

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"GUINNESS WORLD RECORDS": ACHT WELTREKORDE AM SAMSTAGABEND BEI OLIVER GEISSEN! [...]
"Der längste Herdplattenlauf":
Sein Barfuß-Marathon ließ niemanden kalt. Rolf Iven (39) aus Regensburg lief barfuß über glühende Herdplatten und legte dabei eine Strecke von 19,10 Metern zurück. Und seine Fußsohlen hielten den extremen Temperaturen stand (der alte Rekord lag bei 13,60 Meter). Weltrekord!
[news aktuell, 10. 09. 2006]

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Der Barfußpfad im eigenen Garten [...]
Sie möchten sich endlich mal wieder frei fühlen? Einfach mal für einen kurzen Augenblick dem Alltag entfliehen und gegen ein wenig Urlaubsfeeling eintauschen? Dann lassen Sie ihre Schuhe und Socken doch links liegen. Barfuß laufen ist gesund und ein Fest für die Sinne. Versetzen Sie sich wieder in Ihre Kindheit zurück und lassen Sie Ihren Füßen freien Lauf. Wie wäre es denn mit einem Barfußpfad im eigenen Garten?
Die Tannenzapfen pieksen ein bisschen, die großen Kiesel sind glatt und warm, der Schotter lässt die Haut kribbeln - doch der Höhepunkt ist der weiche Sand: Augen schließen und vom Urlaub träumen. Ein Barfußpfad bietet den Füßen Abwechslung und dem Kopf überraschende Eindrücke. Und er lässt sich auch im eigenen Garten mit wenig Aufwand anlegen.
Den nackten Füßen Freiraum lassen, ohne Glasscherben, Hundehaufen und Nägel fürchten zu müssen - das ist die Idee der Barfußparks, die es seit fast 15 Jahren in Deutschland gibt. 1992 machte der Kurort Bad Sobernheim den Anfang. Mittlerweile gibt es über 30 Wanderwege, die eigens zum Laufen ohne Schuhe angelegt wurden. Oft sind sie verbunden mit Naturerlebnis-Stationen. "Viele Besucher sind so begeistert, dass sie in ihrem Garten eine eigene Barfußecke einrichten wollen", erzählt Lorenz Kerscher, der im oberbayerischen Penzberg einen öffentlichen Barfußpfad initiiert hat und die Barfußpark-Fangemeinde auf seiner Internet-Seite barfusspark.info über neue Einrichtungen auf dem Laufenden hält.
Schon Kneipp wollte den Füßen etwas Gutes tun
Schon Gesundheits-Pfarrer Sebastian Kneipp sang das Loblied aufs Laufen ohne Schuhe. In seinem Buch "Die Wasser-Kur" von 1892 schrieb er: "Das natürlichste und einfachste Abhärtungs-Mittel besteht im Barfußgehen". Und er empfahl "abends unmittelbar vor dem Schlafengehen oder in der Frühe beim Aufstehen 10 Minuten, 1/4 Stunde, 1/2 Stunde" eine "Promenade" ohne Schuhe und Strümpfe zu unternehmen. Das härtet nicht nur ab: Orthopäden empfehlen, so oft wie möglich barfuß zu laufen, weil es Bindegewebe, Fußmuskulatur, Sehnen und Bänder stärke, das natürliche Abrollverhalten der Füße fördere und auch der Rückenmuskulatur gut tue.
"Fürs barfuß Laufen ist der Garten eigentlich ohnehin schon das optimale Gelände", sagt Kerscher. Noch mehr Abwechslung für die Füße bietet er, wenn man unterschiedliche Materialien auslegt. "Das können große Steine oder Fichtenzapfen, aber auch einige Waschbetonplatten sein." Zum Balancieren laden ein in den Boden eingegrabener Baumstumpf oder ein Stück Baumstamm ein. Angenehm für die Füße ist auch Rindenmulch. Er sollte allerdings immer im Schatten liegen, weil er sonst austrocknet und sich unangenehm stachelig anfühlt. Lärchennadeln und Herbstlaub ergeben einen weichen Waldboden. Und vor allem Besucher überrascht man mit einem Teppich aus abgestumpften Glaskies oder -splitt, auf dem man gefahrlos gehen kann.
Das Material breitet man am besten auf dunklen Vliesbahnen aus, "weil dann keine Pflanzen durchwachsen", empfiehlt Kerscher. Vlies aus dem Gartenmarkt legt man doppelt, "sonst ist es zu dünn". Perfekt wird der Barfußpfad mit einer Einfassung aus Holz: "Dann verteilen sich Zapfen oder Steine nicht so schnell in alle Richtungen."
Kinder genießen das Laufen "unten ohne"
Vor allem Kinder sind begeistert barfuß unterwegs - auch das beobachtete schon Pfarrer Kneipp: "Ohne alle Menschenrücksichten werfen sie die lästigen, die Füße quälenden Schuhe und Strümpfe von sich und sind ganz glückselig, besonders zur Frühjahreszeit, wenn man sie frei herumpusseln lässt." Ein Barfußpfad ist deshalb auch eine Attraktion im Kindergarten. Soll er nur für ein Sommerfest halten, wird das Material, sagt Kerscher, einfach auf eine Vliesbahn gelegt. Sollen die Kinder länger daran Freude haben, empfiehlt sich wie im Garten die Befestigung mit Holzrahmen. [...]
[ocholter-Borkener Volksblatt , 12. 09. 2006]

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Sarahs Märchenstunde im ZAKK
Warum Frauen immer so zwischen den Brüsten schwitzen und andere Fragen.
Im Rahmen ihrer Lesereise zum aktuellen Buch "Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens" gastierte Sarah Kuttner am 12. September im Düsseldorfer ZAKK.
Vor dem Laden hatte sich bereits 1 Stunde vor Beginn eine große Gruppe schicker "alternative people" eingefunden, die irgendwie alle gleich aussahen, bei der weiblichen Population dominierte der berühmte schräge Pony samt Haarreifen, Klamotten aus der neusten Kollektion von H&M und bei den Herren ein pseudointelektueller Look mit dezenter Lässigkeit. Sarah Kuttner zog scheinbar neben vielen sehr jungen Fans vornehmlich die 20-30-jährigen an. [...]
Frau Kuttner wurde denn auch durch einen augenzwinkernd romantischen Trailer angekündigt, den einige bereits aus ihrer Sendung kennen dürften: Sarah Kuttner beim Schafe füttern, Kinder anschaukeln, Geld für wohltätige Zwecke spenden, an der Pommesbude ein Schwätzchen halten und ähnlichem. Kurz: eine Moderatorin mit Herz und zum Anfassen. Eine von euch, für euch.
Dann trat sie auf die Bühne, in Jeans und T-Shirt, mit einem von Fans gestrickten Schal und war ganz aus dem Häuschen, dass sie gleich zu Beginn standing-ovations bekam. [...]
Die dargebotenen Kolumnen, die einen bissigen Blick auf alltägliche Merkwürdigkeiten warfen, wussten zu gefallen und das Publikum geizte nicht mit Szenenapplaus, Lachern und Gejohle.
So erfuhren wir, dass Kanzlerin Merkel 7 Zehen am rechten Fuß hat (hat sie natürlich nicht wirklich), warum es sich lohnt, Pauschalurlaub zu machen und wie man 12-jährige Groupies im Aufzug verliert. [...]
Da es im ZAKK relativ warm war, wurde von ihr gleich moniert, "dass Frauen immer so zwischen den Brüsten schwitzen und Hosen am Allerwertesten festkleben". Sie verschwand für einige Minuten von der Bühne, zog sich kurzerhand einen Rock an und absolvierte den Rest des Programms barfuß.
Der Abschiedstrailer, ein Nachruf für Sarah Kuttner, gewann noch ungeplante und ungeahnte Traurigkeit. War er damals aus Spaß gedreht worden, ist er mittlerweile auf gewisse Weise wahr geworden, da ihre Show bei MTV nicht weitergeführt wurde.
Das Publikum bedankte sich dennoch mit lautstarkem Applaus und bekam anschließend noch geduldig Autogramme geschrieben, wobei jeder nach seinem Vornamen gefragt wurde. So wurden wir schließlich in die laue Nacht entlassen, durchaus erheitert und gut unterhalten.
[Rheinische Post , 13. 09. 2006]

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Jubiläum - Schwäbischer Albverein Ohmenhausen feiert 100 Jahre Ortsgruppen-Geschichte
REUTLINGEN-OHMENHAUSEN. Honorige Leute waren es, die 1906 die Ortsgruppe Ohmenhausen des Schwäbischen Albvereins aus der Taufe hoben: Schultheiß Gottlob Eyb, Gemeindepfleger Christian Maier, Zimmermann Georg Handel, Schuhmacher Wilhelm Krumm und Bäcker Ludwig Maier verschrieben sich dem Wandern. »Das war nur 18 Jahre nach Gründung des Schwäbischen Albvereins als solchem, also schon sehr früh« [...]
Bildungsdrang und Geselligkeit
»Man muss sich mal klar machen, dass es damals genug Menschen gab, die ihr ganzes Leben nicht aus dem Ort heraus kamen, noch nicht ein Mal nach Reutlingen«, erinnert No. Auch als Fitness-Training war das Wandern nicht gedacht: Körperliche Arbeit hatten die Ohmenhausener in ihrem Alltag zuhauf. Bildungsdrang und Freude an Geselligkeit habe damals die Albvereinler zu ihren Erkundungen von Tier-, Pflanzenwelt und Geologie ihrer weiteren Heimat getrieben [...]
Ebenfalls seit 2004 bietet die von Anke Eckl-Walz gegründete Gruppe »Junge Familie« besondere Touren für Eltern und kleine Kinder an, vom Barfuß-Wandern bis zu Inline-Nachmittagen. [...]
[Reutlinger General-Anzeiger, 14. 09. 2006]

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Bunte Spuren hinterlassen [...]
Der zweite Schritt der Leute aus dem "Mühlendorf" hat das Zeug zu einem echten Happening: Mit rund 150 Quadratmetern PVC-Folie wird am Freitag, 22. September, der Jahnplatz ausgelegt. Danach kann jeder, barfüßig oder in alten Schuhen, durch bereit stehende Farben latschen und von 10 bis 14 Uhr seine Spuren auf der Riesenleinwand hinterlassen. Die beteiligten Künstler geben Tipps und betreuen das Ganze. Quadratmeterweise wird das Spuren-Gemälde verkauft.
[Dinportal, 14. 09. 2006]

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Barfuß über Moos und halbe Bälle
Grundschule Astheim: Ausgeklügelter Barfußpfad erfreut sich großer Beliebtheit [...]
Anfang des Jahres hatte sich bereits eine Schulhof-AG aus Lehrern und Eltern gegründet. Sie fragte die Kinder, was sie sich für den Schulhof wünschen würden, und brachte eigene Wünsche aufs Papier. Dann besuchte sie andere Schulen im Kreis und schaute sich deren Schulhöfe an, um einen Überblick zu erhalten. "Wir sind ja eine sehr bewegungsfreundliche Schule und wollen den Schülern attraktivere und mehr Möglichkeiten bieten. Die alten Geräte sind teilweise nicht mehr nutzbar und die öffentlichen Kassen sind leer. Deshalb muss Eigeninitiative her" [...]
Während sich die Eltern über die Schulhof-AG informierten, klapperten die Kinder die verschiedenen Stationen auf dem Schulgelände ab. Wer Torwandschießen, Dosenwerfen und Wasserpistolenschießen probierte, bekam einen Stempel auf seinem Laufzettel. Richtig viel Spaß machten den Kindern Hüpfburg und Rollerparcours. Der meiste Andrang herrschte allerdings am Barfußpfad. Lehrerin Nina Assel hatte über 20 verschiedene Materialien zusammengetragen, die die Kinder nur mit den Füßen tastend erraten sollten. Es ging dabei nicht nur über Stock und Stein, sondern auch Moos, halbe Tennisbälle, nasse Schwämme und Putzlappen sollten mit verbundenen Augen erfühlt werden. Nachdem ein Kind den Barfußpfad durchwandert hatte, führte es noch ein anderes darüber. "Es hat zwei Tage gedauert, bis das alles so vorbereitet war. Aber die Mühe hat sich gelohnt, die Kinder sind begeistert" [...]
[Echo-online, 18. 09. 2006]

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Teil zwei dann demnächst.
Belesene Füße
Georg


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