Zwischen Belzig und Wiesenburg (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 28.10.2006, 19:15 (vor 6539 Tagen)

Hallo

Bei strahlendem Sonnenschein und 24 Grad wäre es am 26. Oktober geradezu unverzeihlich gewesen, nicht hinaus in die bunte Natur zu fahren. Da Johannes und ich ohnehin eine geeignete Wanderroute von Belzig nach Wiesenburg austüfteln wollten, fuhren wir also in den Fläming.
Zunächst ging es dazu über Belzig zum Mittelpunkt der DDR! Der geographische Mittelpunkt dieses einst existierenden Landes wurde 1974 berechnet und mit einer Tafel versehen. 1994 (!) wurde diese Stelle umfangreich erweitert. Näheres dazu findet man hier: http://belzig.de/Neue_Dateien/StadtBelzig/Mittelpunkt.html
Weiter ging es dann zum höchsten Berg Brandenburgs, dem Hagelberg, beim gleichnamigen Dorf. Nachdem wir den Gipfel dieses höchsten Gebirgsmassivs weit und breit erreicht hatten, machten wir zunächst eine kleine Rast am Gipfelkreuz und trugen uns in das Gipfelbuch ein.

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Das Gipfelkreuz auf dem 201 m hohen Hagelberg im Fläming

Eine Pause hatten wir hier auch dringend nötig, immerhin hatten wir vom Parkplatz aus etwa 10 m Höhenunterschied zurückzulegen. :-)
Wir besuchten dann noch das Alte Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht vom Hagelberg, bei der 1813 die französischen Truppen von Preußen und Russen geschlagen wurden.

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Altes Denkmal von 1849 am Hagelberg

Auch das Neue Denkmal besuchten wir und suchten dort nach einem Weg für unsere geplante Wanderung.

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Neues Denkmal von 1955

Den Wanderweg von Hagelberg nach Belzig hatte ich schon einmal barfuß abwandern können, was ich nicht unbedingt wiederholen wollte. Daher suchten wir nach einer möglichen Alternative zwischen Belzig und Hagelberg, stellten dabei aber fest, dass der natürlich Boden im Fläming doch relativ steinreich ist. Zumindest war ein in Erwägung gezogener Weg von Grützdorf nach Hagelberg für uns unpassierbar. So überprüften wir dann doch den Weg von Hagelberg nach Belzig, und stellten fest, dass der erste Abschnitt durchaus akzeptabel ist. Hier erfuhren wir auch von der Kunstspur im Fläming, der wir auf unserer geplanten Wanderung ein Stück folgen werden. Mehr über die Kunstspur hier: http://www.reiseland-brandenburg.de/seohtm/events_66930.html
Anschließend fuhren wir nach Belzig, um von dort aus einen Wanderweg zu erkunden. Unterhalb der Burg Eisenhardt fanden wir zunächst einen feinsäuberlich angelegten Kiesweg, der uns nicht recht überzeugen konnte. Auf wenigen Metern wird es aber gehen, denn dann fanden wir einen Trampelpfad, der allmählich zum Burgberg hinaufführte. Verwundert stellten wir fest, dass dieser Weg sogar kürzlich geharkt wurde. Tatsächlich handelte es sich bei dem durchquerten Waldgelände nämlich um den Burggarten, dessen Wege gerade gaharkt wurden.

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Burg Eisenhardt in Belzig

Von der Burg aus bietet sich eine wunderschöne Aussicht über die hübsche Stadt Belzig.

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Blick vom Turm der Burg Eisenhardt auf Belzig

Wir waren zwar nicht auf dem Turm, aber vom Burghof aus ist der Blick auch sehr schön.
Als nächstes folgten wir dem Wanderweg, der südlich der B246 in Richtung Wiesenburg verläuft ein Stück mit dem Auto, was nicht verboten war, bis wir an eine Stelle kamen, die ich meinem Wagen nicht zumuten wollte. Zu Fuß dürfte dieser Weg der absolute Genuss werden.
Nun mussten wir noch eine Verbindung vom Hagelberg nach Wiesenburg erforschen. Ein sandiger Feldweg, der auf keiner Karte eingezeichnet ist, führt von Hagelberg nach Westen und endet an angenehmsten Rasenwegen. Ein Stück werden wir dann an einem Feldrand entlang wandern müssen, bevor es auf Sandwegen im Wald weitergeht. Es folgt dann ein Weg zwischen Feldern, bevor man Wiesenburg erreicht. Das Schloss soll dann der Endpunkt einer 13,6 km langen Wanderung werden.

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Schloss Wiesenburg

Da man vom Schloss aber auch wieder zum Bahnhof gelangen muss, und der Bahnhof vom Ort gut drei Kilometer entfernt, hinter dem Schlosspark liegt, wird sich eine Fortsetzung der Wanderung, um etwa 2,5 km nicht vermeiden lassen. Also erkundeten wir auch hier noch den Weg, wobei es schwierig sein dürfte den schöneren Weg auszuwählen. Geht man lieber durch den Rhododendronhain oder über den sogenannten Wiesenweg? Überall lagen stellenweise Bucheckern, die nichtgerade besonders angenehm waren, im Frühling, wenn die Rhododendren blühen, muss es dort wunderschön sein.
Nachdem nun unsere Wanderroute feststand, zeigte ich Johannes noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten des Flämings, so die Brautrummel bei Belzig-Bergholz, ein idyllisches kleines Trockental aus der Eiszeit, dass aber bei starken Regenfallen auch mal zum Sturzbach werden soll, sowie zum benachbarten Riesenstein, der zwar nur etwa 1 m aus dem Boden herausragt, aber der eine glatte Oberseite von mehreren Metern Länge und Breite bietet. Gewaltige Findlinge gibt es zwar einige im Fläming, aber dieser ist wohl vermutlich der größte.
Gegen Abend sahen wir uns noch die Stadt Belzig an und genossen schließlich ein warmes Buffet in einem griechischen Restaurant.

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Auch die Stadt Belzig, hier mit Rathaus und Markt, ist durchaus einen Besuch wert

Mit unserer Barfüßigkeit haben wir nirgends Probleme bekommen und niemand stellte dumme Fragen deshalb.

Am 13. Mai wollen wir die nun erkundete Barfußwanderung im Rahmen eines großen Wandertages im Fläming anbieten. Vielleicht findet der eine oder andere von Euch ja auch Zeit mal die landschaftlichen Höhepunkte Brandenburgs kennen zu lernen?

Viele Grüße

Ulrich

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