Feldbahnmuseum und Affensteine (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo
Nach dem Frühstück machten wir uns zunächst auf den Weg nach Pirna, um dort einen Lottoschein auszufüllen. Das wir nicht gewonnen haben ist allein Johannes´ Schuld, er hat leider die falschen Zahlen angekreuzt. Auf dem Weg entdeckten wir aber einen Wegweiser zu einem Feldbahnmuseum, der mich neugierig machte. Wir folgten ihm in ein entlegenes Tal. Hier war es schattig, feucht und kühl, so dass Johannes in seinem T-Shirt vor sich hin fror.
Es erscheint wirklich überraschend in diesem versteckten Winkel Gleisanlagen zu finden. Eine Diesel-Kleinlok fuhr ein kurzes Stück hin und her, ein Lastwagen war an das Gleisnetz angeschlossen, aus ihm wurde eine Gastlok entladen, zahlreiche winzige Feldbahnlokomotiven standen herum und eine Feldbahn-Dampflok stand unter Dampf.
Ein Teil der Sammlung von Feldbahnloks im Feldbahnmuseum Herrenleithe
Wie ich einem Prospekt entnahm feierte man an diesem Sonntag ein besonderes Fest, weshalb auch besonders viel geboten wurde. Da hatte ich Glück. Johannes hatte weniger Glück, denn sein Interesse daran war geringer als sein Kälteempfinden, so dass er sich in sein Auto zurückzog und auf mich warten musste. Fragen, ob es barfuß nicht zu kalt wäre, waren stets schnell beantwortet.
Als sich dann die Dampflok in Bewegung setzte und einen Zug mit ein paar Loren, in denen zahlreiche Kinder Platz fanden, durch das Gelände zog, musste ich davon noch ein paar Fotos machen, bevor auch ich wieder zum Auto ging und wir uns auf den Weg ins Kirnitzschtal machten.
Die Dampflok fuhr in Schrittgeschwindigkeit unermüdlich eine kurze Strecke mit ihrem Zug und stets vielen fröhlichen Kindern hin und her
Ich wollte vom Beuthenfall aus über die Häntzschelstiege auf die Affensteine, was aber dadurch erschwert wurde, dass wir am Beuthenfall keinen Parkplatz mehr fanden. An einem Sonntag mit strahlendem Sonnenschein und dann noch in den Herbstferien darf man dort nicht erst um 11:00 ankommen. Mit viel Glück fanden wir eine letzte Parklücke am Lichtenhainer Wasserfall. Von dort wanderten wir nach einer kurzen Einkehr etwa 500 m zum Beuthenfall und konnten so den geplanten Weg in Angriff nehmen.
Der Weg vom Beuthenfall ist verändert worden. Während er zuletzt aus recht grobem Schotter bestand, ist er nun mit Feinsplitt bedeckt worden, was eine sehr angenehme Überraschung darstellte. Bisher hatte ich den Schotter immer nur deshalb akzeptiert, weil man nach etwa 50 m nach rechts auf einen schmalen naturbelassenen Bergpfad abbiegt.
An der senkrechten Felswand des Bloßstocks sahen wir die ersten Kletterer, von denen aber niemand barfuß war. Dann ging es zur Häntzschelstiege, die ich im Sommer schon Leo zeigte.
Hier beginnt der luftige Teil der Häntzschelstiege zu den Affensteinen. Leo wird sich daran erinnern
Hier musste man nun klettern. Über hohe Felsstufen und Stahltritte am Felsen ging es dann am Drahtseil festhaltend mühsam nach oben. Am Ende dieses beschwerlichen ersten Teils wird man dann aber auch mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Dann geht es weiter. Der Weg nach oben führt durch einen schmalen Felsspalt in einen Kamin, in dem eine Leiter senkrecht nach oben führt.
Der Zugang zum oberen Teil der Häntzschelstiege könnte für einige Menschen ein Problem sein. Johannes passte durch.
Hier wird die Schwindelfreiheit durchaus auf die Probe gestellt. Johannes hat da aber offensichtlich weniger Probleme als ich. Wir kamen auch mit anderen Leuten ins Gespräch, unterhielten uns mit denen über die Vorzüge des Barfußlaufens, machten fotos und gingen weiter.
Am Ende des schwierigen Aufstiegs belohnt einen dieser herrliche Aussichtspunkt
Wir erreichten auch den Aussichtspunkt auf der Südseite der Affensteine, wo wir auch schon zu Ostern die ersten fremden Barfüßer gesehen hatten, diesmal gab es solche aber nicht. Anschließend suchten wir im Wald unterhalb des Satanskopfes nach der Höhle der Roten Bergsteiger, von der ich mir nicht sicher bin, ob wir sie fanden. Interessante Felsformationen gibt es dort jedenfalls überall reichlich. Weiter ging es auf der oberen Affensteinpromenade durch ein Felsentor zum Frienstein.
Auf der Oberen Affensteinpromenade muss man auch ein wenig gelenkig sein, wenn man durch das Felsentor am Satanskopf möchte. Der Wanderweg führt da durch!
Am Frienstein gehört es sich einfach auch einen Abstecher zur Idagrotte zu unternehmen, wo wir zwar auch Ostern schon waren, aber sie ist doch immer wieder eindrucksvoll. Dort kamen wir auch mit ein paar jungen Frauen ins Gespräch, die nicht glauben wollten, dass wir warme Füße hätten, bis eine von ihnen mit ihren kalten Händen an meinen Füßen fühlen durfte. Wir versuchten es sie auch dazu zu überreden, sie fühlte sogar mit der Hand, wie warm wohl der Felsen wäre, aber da dort fast überall Schatten war, schien er ihr wohl zu kühl, oder sie wollte sich nicht vor ihren Begleiterinnen die Blöße geben. Schade, sie hat etwas versäumt. Na ja, vielleicht versucht sie es mal irgendwo heimlich, wenn sie an uns denkt.
Mit seinem T-Shirt, dessen Aufdruck für die Barfuß-Initiative-Berlin wirbt, fiel Johannes jedenfalls wirklich überall auf. Zahlreiche schöne Gespräche kamen dadurch zu Stande.
Als wir dann wieder oben waren und über den Zurückesteig weitergingen hatten wir mehr Erfolg. Wir kamen mit einem Mann ins Gespräch, der uns wegen unserer Barfüssigkeit scheinbar ein wenig bewunderte, und der meinte, er hätte angesichts des Bodens auch schon überlegt, ob man da nicht auch barfuß gehen könnte. Auf unsere Aufforderung es doch einfach mal zu probieren, zog er sich nach kurzem Zögern tatsächlich die Schuhe aus. Seine Frau tat dann etwas später, als wir sie eingeholt hatten das gleiche, eine weitere Begleiterin der beiden konnten wir aber nicht überzeugen.
Ein seltener Erfolg war es dieses Paar davon überzeugen zu können, dass Barfußlaufen etwas wunderschönes ist.
Wir hatten bereits E-Mail-Kontakt mit den beiden und wissen daher, das der Mann sogar den Rest der Wanderung, bis zu seinem Auto barfuß blieb und nun in seiner Heimat auch schon um einen See barfuß herum gewandert ist. Selbst sein Sohn, den wir nicht kennen gelernt haben, macht dabei mit.
Am Ende des Zurückesteigs verabschiedeten wir uns von denen und bogen auf die Obere Affensteinpromenade ab, um über die Zwillingsstiege abzusteigen. Auch wenn man sie eigentlich nur im Aufstieg benutzen soll, geht es dort ganz gut, im Gegensatz zur Häntzschelstiege, die man wirklich nur auffwärts begehen sollte.
Der Abstieg über die Zwillingsstiege war nicht wesentlich einfacher, als der Aufstieg. Die "Leiterstufen" befinden sich am senkrechten Fels
Der Abstieg über angenehme Waldwege zum Beuthenfall und der anschließende Teil entlang der Kirnitzschtalstraße zum Lichtenhainer Wasserfall, waren erholsam, fast so wie die anschließende Einkehr am Lichtenhainer Wasserfall.
Fortsetzung folgt...