Wasserfall, Labyrinth und Herkulessäulen (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo
Am Sonnabend fuhren Johannes und ich ins Elbsandsteingebirge. Eigentlich wollten wir zwar schon am Freitag starten, aber das Wetter ließ ein Verschieben um einen Tag ratsam erscheinen. Bei trübem, teils nieseligem Wetter fuhren wir zunächst bis Radeberg. Da diese Stadt direkt am Weg liegt, meinte Johannes, dass man da auch unbedingt der Brauerei einen Besuch widmen müsse. Na gut.
Unterwegs, als ich irgendwo ein Stück in den Wald ging, übersah ich eine zerbrochene Flasche im Laub und trat in eine große Scherbe. Glücklicherweise konnte ich so restlos herausziehen. Ich humpelte noch ein wenig, bevor der anfängliche Schmerz nachließ, doch dann war alles wieder in Ordnung. Es war ein ähnlicher Effekt, wie bei einem Dorn, den man sich einfach wieder herauszieht.
Nach einem ordentlichen Mittagessen in Radeberg ging es dann weiter nach Lohmen, wo ich von Radeberg aus telefonisch Zimmer gebucht hatte. Ich bekam das gleiche Zimmer wie auf unserer Osterreise, während Johannes in dem Zimmer schlief, das damals Michael aus Zofingen bewohnte. Die Wirtin erinnerte sich nach an uns. Ob das wohl an unseren nackten Füßen lag?
Da es noch relativ früh war, machten wir uns noch auf den Weg zum Felsenlabyrinth bei Langenhennersdorf. Auf dem Weg entdeckten wir aber noch einen hübschen kleinen Wasserfall zwischen Pirna und Langenhennersdorf.
Johannes vor dem Wasserfall
Weiter ging es dann zu dem sogenannten Labyrinth. Im Wald befinden sich dort zahlreiche riesige Sandsteinblöcke, die einem Labyrinth ähnlich viele kleine Wege und Pfade sowohl zwischen ihnen, als auch nach oben bieten.
Auf einem schmalen Pfad über dem Abgrund halte ich mich an einer Felsverbindung (Sanduhr) fest
Nach einem kurzen Fotohalt über dem Bielatal erreichten wir dann den Ort Schweizermühle im Bielatal. Von hier aus wanderten wir bei einsetzendem Nieselregen zunächst zum Bertablick, von wo wir einen schönen Blick über das Bielatal hatten. Weiter ging es am Gedächtnishain vorbei. Hier hatte einst ein reicher Unternehmer einen Gedenkhain für seine Mutter geschaffen. 1930 machte die Firma Maggi daraus einen Ehrenhain für ihre im Krieg gefallenen Mitarbeiter.
Nachdem wir durch Wald wanderten, erreichten wir nun einen Feldrand, auf dem wir durch nasses Gras weiter zur Straße nach Rosenthal gingen, diese überquerten und wieder durch Wald bald die Kaiser-Wilhelm-Feste erreichten.
Die Kaiser-Wilhelm-Feste über Brausenstein im Bielatal
Angesichts des schlechten Wetters war es kein Wunder, dass wir keinen anderen Wanderern begegneten. Es drohte auch bald dunkel zu werden, aber dennoch erreichten wir gerade noch rechtzeitig die Herkulessäulen, ein echtes Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz.
Mit leider notwendiger Regenjacke stehe ich vor den gewaltigen Herkulessäulen
Eine Felsengasse führt zu den erstaunlichsten Felsgebilden, die das Bielatal zu bieten hat. In der Dämmerung fanden wir auch bald den richtigen Abstieg, so dass wir uns bei einsetzender Dunkelheit auf der Asphaltstraße durch Schweizermühle zu unserem Auto zurück begaben. Einst war das ein beliebter Kurort, wo selbst der sächsische König einkehrte, heute stehen fast alle Häuser leer, die ehemals prächtigen Hotels verfallen, nur ein Gasthof hatte noch geöffnet. Fast schien es als hätte der Wirt nur noch auf uns gewartet. Wir waren die einzigen Gäste. Wir unterhielten uns mit ihm auch kurz über das Barfußwandern, es störte ihn nicht.
Als wir das Lokal verließen war es bereits mächtig kalt. Der Weg zum Auto war unangenehm geschottert ich begann vor Kälte zu zittern. Johannes´ Auto wurde aber bald warm, und ich war froh, dass ich mich schnell wieder aufwärmen konnte.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei Johannes bedanken, dass er sein Auto für die Fahrt zur Verfügung stellte und ich mich daher auf die Rolle des Beifahrers beschränken konnte. Wenn man sein Geld mit Autofahren verdienen muss, ist man froh, wenn mal ein anderer fährt.
Fortsetzung folgt ...