Begleitpersonen von Barfüßern (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Friday, 13.10.2006, 13:08 (vor 6555 Tagen) @ Michael_F

Hallo Michael,

da ich weder Dich, noch Deine Frau kenne, kann ich nicht sagen, ob es fehlende Liebe ist oder nur "Standesdünkel", daß es Deiner Frau peinlich ist, wenn sie mit Dir mit Dir gesehen wird, während Du barfuß bist. Romeo und Julia (egal ob die von Shakespeare oder "die auf dem Dorf" von Keller) liebten sich ja auch, aber auch da durfte nur heimlich geschehen, da deren Eltern verfeindet waren.

Ich will hier die Frage verallgemeinern, nämlich: Welcher Schaden kann der Begleitperson (egal ob Ehepartner, sonstiger Verwandter, Nachbar oder sonst wer) eines Barfüßers zustoßen, wenn sie zusammen sind? Existiert der Schaden wirklich nur im Kopf der Begleitperson oder ist er von realer Natur? Leider kann der Begleitperson eines Barfüßers ein Schaden entstehen, andererseits bewahrt sie durch ihre bloße Anwesenheit den Barfüßer auch vor Unannehmlichkeiten.

Skinheads beispielsweise verhalten sich manchmal aggressiv gegenüber Barfüßern. Wenn der Barfüßer begleitet wird, wird die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs geringer. Aber wenn es trotzdem zu einem Angriff kommt, kann auch die beschuhte Begleitperson dabei verletzt werden. Wäre sie alleine unterwegs gewesen, hätte sie niemand angegriffen. Genauso könnte es aber den Begleitern anderer von Skinheads avisierten Opfern (z.B "Neger", Türken, Invaliden usw. gehen). Und sicher gibt es auch Leute, denen es peinlich wäre, mit einem Invaliden zusammen gesehen zu werden.

Die Begleitperson könnte einen Vorgesetzten haben, der ein Spießer ist und von dem man weiß, daß er sich schon aufregt, wenn jemand im Hochsommer bei der Arbeit den Anzug über den Bürostuhl hängt. Wenn etwa der Begleiter in der Hierarchie aufsteigen will, aber auch andere Kollegen auf die Position scharf sind, dann kann es durchaus sein, das die Tatsache, daß man mit einem Barfüßer gesichtet wurde, der Karriere abträglich ist.

Das gleiche gilt wo auch, wenn man auf Stellensuche ist. Wenn man zwar zum Vorstellungsgespräch ordentlich gekleidet ist, am Tag zuvor oder danach (und womöglich noch im Winter) entweder selber barfuß oder in Gegenwart eines Barfüßers in der Stadt vom Personalchef gesichtet wurde, kann das Ausschlag für die Nichteinstellung geben.

Die Karriere eines Politikers kann auch abrupt enden, wenn der Ehepartner etwas macht, was "man nicht tut" (z.B. besoffen Auto fährt, warum nicht auch barfuß läuft).

Ein einzelner Barfüßer (vor allem, wenn er ansonsten auch nicht übermäßig winterlich gekleidet ist) wird öfter von der Polizei kontrolliert als einer, der begleitet wird. Aber wenn es selbst dann zur Kontrolle kommt, dann wird der Begleiter gleich mit kontrolliert. Normalerweise ist das nicht schlimm. Aber wenn etwa ein angetrunkener Motorradfahrer einen Barfüßer (aber ansonsten "normaler" Motorradkleidung) auf dem Sozius mitnimmt, wird es vielleicht zu einem Alkoholtest kommen. Hätte der Beifahrer Schuhe getragen, hätte die Polizei vielleicht das Motorrad nicht angehalten. Also hier kann der Motorradfahrer den Führerschein verlieren, ihm entsteht also ein Schaden durch den Barfüßer. Aber Mitleid hätte ich nicht mit ihm, betrunken Auto, Motorrad oder Fahrrad fahren ist unverantwortlich.

Eine reiche Erbtante könnte ihr Testament ändern, egal ob man selber barfuß läuft oder der Begleiter. Eine verloren gegangene Erbschaft, nur weil der Partner barfuß läuft?

Als ich mal von der Polizei kontrolliert wurde und sagte, ich würde mit meinem Barfußlaufen niemandem einen Schaden zufügen, hat der Polizist das verneint. Leute würden die Polizei rufen, die würde ausrücken, das kostet Benzin. Und während der Zeit könnte irgend etwas passieren, und die Polizei ist mit mir beschäftigt. Im Prinzip stimmt das. Aber dann könnte man ja auch sagen, daß ein Schwarzer, selbst dann wenn er völlig harmlos ist, der Allgemeinheit Schaden zufügt. Viele Leute fühlen sich durch die Anwesenheit eines Schwarzen derart verunsichert, daß sie die Polizei rufen. Dann könnte man genauso einem Menschen, der äußerlich mit einem Terroristen Ähnlichkeit hat, verbieten, auf die Straße zu gehen.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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