Zusammenfassung über den Sommer hinweg (Hobby? Barfuß! 2)

paul_k @, Wednesday, 04.10.2006, 21:51 (vor 6628 Tagen)

Ich bin lediglich ein Schönwetter-Barfuss-Fan, d.h. bei Temperaturen unter 20°C ist mir das Barfuss-Laufen schlicht zu kühle. Doch möchte ich meine positiven Erlebnisse kurz schildern (negative gab's keine!):

1. Schloss Nymphenburg
ich hatte mit meinem koreanischen Geschäftspartner einen Kundentermin beendet, und am Spätnachmittag machten wir noch einen kurzen Spaziergang im Münchner Nymphenburger Garten. Da ich dies bereits als Freizeit betrachtete, ließ ich meine Schuhe einfach im Auto. Ich war dann ziemlich erstaunt, als sich kurz darauf mein Koreaner (immerhin CEO einer Software-Company) ebenfalls Socken und Schuhe entledigte und mit durch den Park schritt.

2. Düsseldorf
Nach einigen Kundenbesuchen im Raum Düsseldorf entschloss ich mich, an diesem heißen Juli-Abend barfuss durch die Altstadt zu streifen. Weder der Taxi-Fahrer, noch der Kellner in dem spanischen Restaurant, wo ich zu Abend aß, noch irgendjemand in den Geschäften, die noch aufsuchte, nahm an meinen blanken Füssen Anstoß. Als ich spät abends an einem Night-Club vorbeiging, wurde ich freundlich aufgefordert hineinzugehen. Ich zeigte auf meine blossen Füsse und meinte, das ginge wohl schlecht so ohne Schuhe. Da war jedoch der Geschäftsführer/Türsteher/was-auch-immer erstaunt und fragte zurück, warum denn nicht ? Ich könne problemlos hinein, was ich jedoch ebenso freundlich ablehnte.

3. Augsburg
Bei einem wochenendlichen Ausflug erschreckte ich die Familie (wieder einmal), ohne Schuhe den Einkaufsbummel in Augsburg durchzuziehen. Während meine beiden Kinder dies einfach kommentarlos ließen, fand meine Frau, dass es doch etwas "unpassend" wäre, barfuss durch die Stadt zu streifen. "Es sei ja doch etwas schmutzig," befand sie. "Außerdem macht das ja sonst niemand." Dies stimmte - leider. Ich ließ mich nicht abschrecken und so zogen wir los, ohne dass sich jemand anders noch negativ äußerte. In allen Geschäften wurde ich freundlichst bedient.

4. Lac de Genève
Weder auf der französischen noch auf der schweizer Seite des Genfer Sees gab es Kommentare ob meiner "pieds nus". Lediglich im Hotel wurde ich gefragt, ob es nicht zu "kalt" wäre. Und beim Metzger fragte mich eine Kundin, ob ich nicht meine Schuhe vergessen hätte, was ich fröhlich verneinte, da ich sie ja absichtlich im Hotel gelassen hatte.

5. Rimini
Alle Wege führte ich hier barfuss durch. Nur für den Speisesaal des Hotels wurde ich gebeten, Schuhe anzuziehen. Als friedlicher Mensch tat ich, warum ich gebeten, stellte meine Schuhe einfach unter den Tisch, sobald ich saß. Auch bei den barfüssigen Abendspaziergängen durch Rimini gab es keine Kommentare oder ähnliches.
Auch als ich am Bahnhof noch etwas für die Heimreise regeln musste, war ich der einzige Barfüsser in der langen Schlange, was keinen weiter störte. Bus- und Taxifahrer reagierten ebenso wenig auf meine Barfüssigkeit. Auch bekam ich in den TIM- und Vodafone-Shops ebenso eine ausführliche Beratung, wie meine beschuhten Zeitgenossen vor und neben mir.

6. Herrsching
vor zwei Wochen gab es ja noch fast sommerliche Temperaturen, als wir auf einen Sonntags-Markt nach Herrsching am Ammersee fuhren. Zwar war auch hier ich der einzige Barfuss-Exot, doch wurde ich weder daraufhin angesprochen noch hatte ich irgendwelche Probleme an den Ständen und Geschäften.

Fazit: Das einzige Land, wo ich letzlich nicht den Mut aufbrachte, barfuss durch die Stadt zu gehen, war in Tschechien, in Prag. Vielleicht weil ich dort nur geschäftlich unterwegs war...Aber ansonsten hatte ich nirgendwo ein auffallendes Negativ-Erlebnis.
Als Sommer-Barfuss-Läufer werde ich wohl nun bis 2007 warten müssen, um die Fortsetzungen zu erleben.

Also denkt nicht so viel darüber nach, was andere denken könnten. Die denken nämlich gar nichts darüber. So einfach ist das !

ciao

Paul


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