Hallo,

das lange Wochenende 30.09. - 3.10. verbrachte ich abermals in Böhmen. Mit dabei die Freundin.
Da ich für Dienstag einen festen Termin in Nymburk hatte, die Wetteraussichten für den Balaton/Ungarn oder das Salzburger Land nicht besser waren, fiel die Wahl auf das Gebiet nordöstlich von Melnik. Der Kokorsin ist eine Art Minielbsandsteingebirge. Allerdings von einer unverbrauchten Art! Die Urlaubssaison ist auch in Tschechien vorbei. Damit waren wir dort immer! allein unterwegs.
Zur Übernachtung gibt es einige Penzionen. Unsere war am nördlichen Ende des Gebietes in Zaksin, an der Straße "9" Melnik - Doksy - Ceska Lipa. Zwei Personen mit Frühstück, DU/WC/TV die Nacht zu 900 Kronen. Also pro Nase ca. 15 Euro! (Was kostet hier eine Jugendherberge?...)
Die Beschilderung/Markierung der Wege absolut. Es gibt Wege oben an den Rändern der Sandsteinfelsen. Oder an diesen unten entlang, wo sie in den sehr steil abfallenden Hang übergehen. Der Weg mäandert auf diese Weise den Felsen entlang. Durch teils dichten Buchen/Ahorn/Kiefern/Birken-Wald hat man ab und an einen Ausblick in die Landschaft. Die Wege sind sehr schmal gehalten und allesamt mit sandigem Boden, durchsetzt mit Erde, Nadeln, Zapfen, Ästen und Zweigen. Forststraßen wurden auf unseren drei Touren nur kurz berührt. Ein genaues Kartenstudium erlaubt zur Zusammenstellung von ausschließlichen Naturwegen. Sícher ist man bei zügiger Gehweise in drei, vier Stunden am Ende eines Weges angekommen. Doch was hindert einem daran, den Weg zurück zum Ausgangspunkt zu laufen? Da es genug geregnet hatte, waren die Wege bestens barfuß begehbar. Und das sogar für den absoluten Anfänger. Viereinhalb Stunden bei 15 Grad sind keinerlei Problem.
Der Mittelpunkt dieses Gebietes ist Kokorsinske-Dul. Eine Ansammlung von einzelnen Häusern, teils in uralter Umgebinde-Bauweise. Einer Mischung aus slawischen und fränkischen Baustil. Manche sind renoviert, manche dem Verfall preis gegeben. Unbedingt sehenwert die Burg in Kokorsinske-Dul. Doch leider mit dem Wochende unseres Besuches in den Winterschlaf verfallen Während der Hauptsaison ist sicher im Gebiet etwas los. Wir hatten eben unsere Zweisamkeit und diese schon fast märchenhaften Wege in der traumhaften Landschaft.
Und für mich war es wohl für das Jahr 2006 die letzte größere Barfußwanderung. Die Temperaturen tendieren langsam gegen Winter.
Eine Frage von wenigen Tagen, wann auf den Höhen des Fichtelgebirges der erste Schnee fällt.

Gruß,
malo