Jetzt ist es wissenschaftlich untersucht (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar, Stammposter, Monday, 02.10.2006, 00:29 (vor 6631 Tagen)

Joachim Blaurock: Durchblutungsänderungen von Haut und Nasenschleimhaut durch Konditionierung mittels verschiedener gewohnheitsmäßiger hydrotherapeutischer Maßnahmen

Aus der Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Medizinischen Fakultät der Charité - Universitätsmedizin Berlin

DISSERTATION

Durchblutungsänderungen von Haut und Nasenschleimhaut durch Konditionierung mittels verschiedener gewohnheitsmäßiger hydrotherapeutischer Maßnahmen

Zur Erlangung des akademischen Grades
Doctor medicinae
( Dr. med. )

vorgelegt der Medizinischen Fakultät der Charité - Universitätsmedizin Berlin

Datum der Promotion: 3.2.2006

Zusammenfassung

Bei der Vorbeugung grippaler Infekte ist die Abhärtung eine hervorragende Methode jenseits pharmakologischer Therapieansätze im klinischen Alltag. Dabei stellt die Durchblutungsregulation von Haut und Schleimhaut einen wesentlichen Mechanismus der unspezifischen Abwehr dar.

Die vorliegende Arbeit zeigt den Unterschied zwischen spezifischer Adaptation und der wissenschaftlich viel seltener untersuchten Abhärtung. Das Beispiel der Reaktionsmuster verschiedener Personengruppen auf thermische Reize belegt dabei den Einfluss der Durchblutungsregulation.

"Weil das Barfußgehen ein so vorzügliches Mittel ist, die Füße abzuhärten, sind Diejenigen glücklich, welche vermöge ihres Berufes im Sommer häufig barfuß gehen, wie die Landleute, weil sie dadurch ihrer Gesundheit sehr nützen." [Zitiert aus: So sollt ihr leben! Winke und Rathschläge für Gesunde und Kranke zu einer einfachen, vernünftigen Lebensweise und einer naturgemäßen Heilmethode von Sebastian Kneipp, Pfarrer in Wörishofen (Bayern). Kempten 1889 (1) zitiert nach Pracht-Ausgabe 1891.] Internetquelle: Samuel Schick

Der Begriff der Abhärtung beinhaltet nach BRENKE und SIEMS (1996) die wiederholte, bewußte oder unbewußte Exposition des Menschen gegenüber natürlichen Reizen mit der Folge einer allgemeinen Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Diese Definition geht von der Vorstellung einer insgesamt höheren gesundheitlichen Stabilität aus. Betrachtet man das System der Thermoregulation, ist noch relativ unklar, auf welchen Mechanismen diese Abhärtung insgesamt beruht. Sicher kommt der akralen Durchblutungsregulation große Bedeutung zu. Zum Nachweis stressorunspezifischer Modifikationen durch wiederholte Reizeinwirkungen bieten sich viele Verfahren der Balneologie und Klimatologie an. Durch Studien an gewohnheitsmäßigen Winterschwimmern - im Kapitel 5. auch Eisbader genannt -(wöchentlich von September bis Mai) sowie Saunagängern (wöchentlich und ganzjährig) wurden in den letzten Jahren zwei Extremformen der Abhärtung wissenschaftlich untersucht.

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Objektive Auswirkungen sind dabei insbesondere eine sinkende Infektanfälligkeit, vegetative Stabilisierung, immunologische Veränderungen und auch biochemische Anpassungen nach einem Kaltreiz durch verbesserte Durchblutungsadaptation. Jeder HNO- oder auch Kinderarzt weiß, daß die Durchblutung der Akren in engem reflektorischen Zusammenhang zur Durchblutung der Schleimhaut im Nasen-Rachen-Raum steht und somit eine große Bedeutung bei der Infektabwehr hat. Es stellt sich die Frage nach den Wirkungswegen dieser Anpassungen. Nach neueren Untersuchungen scheint hier die akrale Mikrozirkulation und dabei speziell die spontane Vasomotion eine zentrale Rolle zu spielen.

Hoooochinteressant!

Mercator, Stammposter, Tuesday, 03.10.2006, 11:59 (vor 6630 Tagen) @ Lothar

Danke für den Tipp!

M.

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