Rheuma (Hobby? Barfuß! 2)

FrankAck @, Thursday, 28.09.2006, 15:38 (vor 6570 Tagen)

Hallo zusammen,
lese schon länger hier im Forum mit und habe eine Frage die ich auch noch nicht im "Best of" gesehen habe. Wie schaut es mit Rheumaerkrankung durch barfussgehen aus. Hat da schon jemand von euch Informationen drüber.

Gruß Frank

Rheuma

Don Primo, Stammposter, Thursday, 28.09.2006, 16:02 (vor 6570 Tagen) @ FrankAck

Hallo Frank!
Rheuma nennt man generell entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates. Es gibt sehr viele unterschiedliche Formen mit allen möglichen Ursachen. Barfußlaufen gehört aber sicher nicht dazu. Eher im Gegenteil! Viele rheumatische Erkrankungen zählt man zu den Autoimmunkrankheiten. Hier dürfte ein intensiver Kontakt des Körpers mit den Einflüssen der Natur eher förderlich denn schädlich sein.
Es heißt immer man bekäme Rheuma von Arbeit oder Aufenthalt in kalten feuchten Umgebungen. Das mag sein aber es ist sicher keine hinreichende Erklärung. Wenn man sich barfuß bei Wind und Wetter in die Landschaft stellt und sich durchfrieren läßt, und das über einen längeren Zeitraum, dann kann man - eine entsprechende Veranlagung vorausgesetzt - sicher auch Rheuma bekommen. Andererseits fördert regelmäßiges Barfußlaufen die Durchblutung und stärkt das Immunsystem, beugt damit also kalten Füßen und damit auch rheumatischen Erkrankungen vor.

Rheuma

FrankAck @, Thursday, 28.09.2006, 16:15 (vor 6570 Tagen) @ Don Primo

Hallo Don Primo,
danke für eine so schnelle Reaktion. So in der Art habe ich mir das auch schon überlegt und dachte ein Informationsaustauch über das Thema wäre sinnvoll. Vieleicht gibt es ja auch noch andere die noch Informationen dazu haben?

Gruß Frank

Immunsystem

Alan Turing, Thursday, 28.09.2006, 16:25 (vor 6570 Tagen) @ Don Primo

...und stärkt das Immunsystem, beugt damit also kalten Füßen und damit auch rheumatischen Erkrankungen vor.

Also, ich glaube auch auf keinen Fall. daß Barfußlaufen in irgendeiner Weise für rheumatische Erkrankungen ursächlich sein könnte.
Wie übrigens auch für die vielbeschworene "Blasenerkältung" bei Frauen bis hin zur furchterregenden Unterleibsentzündung...

Aber mich würde einfach mal interessieren, wo das ominöse und immer wieder angeführte "Immunsystem" seinen Sitz haben soll, wie es aussieht und wie es funktionieren soll.

Jeder führt es im Munde (besonders natürlich die Pharmaindustrie), niemand hat es je gesehen oder auch nur beschrieben.

Es dürfte einen ähnlichen Stellenwert haben wie die berüchtigten "Schlacken" oder die "Wasseradern" beim Wünschelrutengehen.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Immunsystem

Mercator, Stammposter, Thursday, 28.09.2006, 18:33 (vor 6569 Tagen) @ Alan Turing

Guckstu Schulbuch Biologie 7-10 Klasse , oder wenns etwas mehr sein darf 11-13.

Nix Wünschel: das Immunsystem gipps ganz in echter Wirklichkeit.

M.

Immunsystem

Alan Turing, Sunday, 01.10.2006, 14:56 (vor 6567 Tagen) @ Mercator

Guckstu Schulbuch Biologie 7-10 Klasse , oder wenns etwas mehr sein darf 11-13.
Nix Wünschel: das Immunsystem gipps ganz in echter Wirklichkeit.

M.

Deinen herablassenden Sarkasmus kannst du dir sparen. Oder redest du immer so? Das täte mir leid für dich.

Ich habe durchaus das eine oder andere Biologiebuch gelesen (und verstanden), und auch mit Google und Wikipedia verstehe ich umzugehen.

Ich hatte nur darauf hinweisen wollen, daß das "Immunsystem", wenn es um die Gesundheit geht, mittlerweile für ALLES herhalten muß, wofür gerade im Moment die passende Schublade fehlt.

Sobald etwas gesund ist oder als gesund angepriesen wird, ist es "gut fürs Immunsystem" - das klingt ja so schön einleuchtend. Und kaum jemand weiß, was er da eigentlich vor sich hinlabert.

Und die eigentliche Funktion des Immunsystems hat so gut wie niemand verstanden oder es auch nur versucht.

Und so wird, was immer einem einfällt zum Thema Gesundheit oder Krankheit, völlig unreflektiert verwurstet und hineingestopft in das Faß "Immunsystem".

Das ist Stammmtischniveau.

So wie deine - ich muß es leider so nennen - rotzfreche Antwort.

Mit freundlichen Füßen

Alan

Friede!

Mercator, Stammposter, Monday, 02.10.2006, 17:29 (vor 6566 Tagen) @ Alan Turing

Sry, wenn meine Äußerung beleidigend gewirkt hat, aber ich bezog mich auf Dein vorangegangenes Posting, in dem Du schriebst:

"Aber mich würde einfach mal interessieren, wo das ominöse und immer wieder angeführte "Immunsystem" seinen Sitz haben soll, wie es aussieht und wie es funktionieren soll."

Als Bio-Lehrer habe ich die Erfahrung gemacht, dass Bio-Schulbücher auch ziemlich gute Nachschlagewerke sind und wollte wirklich nur hilfreich sein.

Was ich an Deinem Posting inhalltlich nicht o.k. fand, war, dass Du naturwissenschaftliche (dh beweis- bzw. widerlegbare) Aussagen und nicht-naturwissenschaftlichen Praktiken (Wünschelruten) auf eine Stufe stellst. Da gibt es in der Tat unüberbrückbare prinzipielle Unterschiede.

Mein Text ist knapp und vielleicht etwas salopp formuliert. Rotzfrech, sarkastisch oder herablassend ist er nicht.

BG

M.

Okay

Alan Turing, Monday, 02.10.2006, 20:02 (vor 6565 Tagen) @ Mercator

Einfach nur:

Okay

Alan

Immunsystem

Sandor, Stammposter, Thursday, 28.09.2006, 19:50 (vor 6569 Tagen) @ Alan Turing

...und stärkt das Immunsystem, beugt damit also kalten Füßen und damit auch rheumatischen Erkrankungen vor.

Also, ich glaube auch auf keinen Fall. daß Barfußlaufen in irgendeiner Weise für rheumatische Erkrankungen ursächlich sein könnte.
Wie übrigens auch für die vielbeschworene "Blasenerkältung" bei Frauen bis hin zur furchterregenden Unterleibsentzündung...
Aber mich würde einfach mal interessieren, wo das ominöse und immer wieder angeführte "Immunsystem" seinen Sitz haben soll, wie es aussieht und wie es funktionieren soll.
Jeder führt es im Munde (besonders natürlich die Pharmaindustrie), niemand hat es je gesehen oder auch nur beschrieben.
Es dürfte einen ähnlichen Stellenwert haben wie die berüchtigten "Schlacken" oder die "Wasseradern" beim Wünschelrutengehen.

Mit freundlichen Füßen
Alan

Hallo Alan

Es ist interessant, dass Du das Immunsystem mit den Wasseradern vergleichst!
Das Immunsystem ist kein Humbug! Es egsistiert bei allen Lebewesen!
Teile des Systems sind sichtbar (mikroskop), andere Komponente mit Analysen erfass- und nachweisbar.
Das Blut besteht nicht nur aus Flüssigkeit, sondern hat viele Bestandsteilen, wie das rote Blutkörperchen und viele Zellen, auch chemische Substanzen, wie Hormone, usw.
So eine Zelle ist die s.n. "T"-Zelle. Die T-Zellen erkennen die Krankheitserreger, vergleichen mit im ihren "Gedechtnis" gespeicherten Wissens und nötigenfalls schicken die s.n."B"-Zellen auf die Eindringliche los um diese zu vernichten. Sie sterben dabei selber ab und so entsteht zBsp. der Eiter = abgestorbene Zellen mit den getöteten Bakterien zusammen. Da sind auch sehr viele sonstige Stoffe mitdabei, wie Enzyme, usw.
Schon aus dieser kleinen Ausführungen kannst sehen, wie kompliziert das Immunsystem funkzioniert. Das es sie gibt, daran besteht kein Zweifel!!
Wenn es um Glauben geht, dann ist es bei den Religionen und bei den Horoskopen, aber sicher nicht in der Medizin. Auch die Wassweradern gehören in meinen Augen zu den Glabenssachen.
Bei den Rheumatischen Erkrankungen werden körpereigene Stoffe als Fremdkörper gewertet und wie sonst Fremdkörper bekämpft. Desshalb heist die Krankheit Rheuma, Autoimmunkrankheit! In dem moment durch ein Irrtum wird das Immunsystem anstatt schützend, schädigend wirken. So entstehen zBsp. schmerzhafte Gelenkentzündungen = Gelenkrheuma.
Es ist viel häufiger, dass jemanden - vorallem im Alter - einzelne schmerzhafte Gelenke hat, s.n. Arthrose. Diese Gelenkerkrankung beruht auf die Abnützung und hat mit dem Immunsystem nicht zu tun.
Barfusslaufen ist gesund und löst kein Rheuma aus!!
Das einzige was möglich ist, dass man (vorallem gilt für untrenierte Personen) sich erkältet. Banale Erkeltungen sind nicht mit dem schweren Infektionen, wie Influensa (oft als Grippe genannt) zu verweckseln! Natürlich kann man sich leichter infizieren lassen, wenn man eine starke Abkühlung sich erlaubt. Die starke Abkühlung vordert das Immunsystem heraus. Das System hat auch seine Gränzen! Es kann nicht alles gleichzeitig bekämpfen, so kommt es bei starke Abkühlung schneller zu eine Infektion als sonst.
Die gerne und auch bei schlechtem Wetter Barfuss sind, entwickeln eine gute Temperaturregulierung und kommen kaum, oder nur selten in eine starke Abkühlung hinein. Die Füsse werden besonders durchgeblutet Dank dem Training. Oder hast Du schon eine Wildente mit gefrorenen Füsse gesehen? Ich nicht.
Uebrigens ist es sehr wichtig, dass man sich sonst warm kleidet! Das wissen die trainierte Barfussläufer schon!

Wünsch Dir und allen Anderen Basrfüssler gute Gesundheit und viel Spass

Sandor

Frag' mal Wikipedia!

Lorenz ⌂, Stammposter, Thursday, 28.09.2006, 20:36 (vor 6569 Tagen) @ Alan Turing

Hallo Alan,

Aber mich würde einfach mal interessieren, wo das ominöse und immer wieder angeführte "Immunsystem" seinen Sitz haben soll, wie es aussieht und wie es funktionieren soll.

Das Immunsystem setzt sich aus verschiedenen Typen von weißen Blutkörperchen zusammen und verteilt sich über den ganzen Körper mit Schwerpunkten in den Lymphknoten und der Milz. Es hat den Zweck, unschädlich zu machen, was körperfremd ist, also Bakterien, Viren, Parasiten, Gifte....

Aktivitäten, die so wie Barfußlaufen (oder überhaupt Bewegung im Freien) die Durchblutung und die Erzeugung von Körperwärme fördern, helfen auch den weißen Blutkörperchen, schnell an die richtige Stelle zu gelangen, wenn sie einen Infekt abwehren müssen.

Ein ausführlicher und, soweit ich (als Biochemiker) beurteilen kann, fachlich guter Artikel über das Immunsystem findet sich in

[image] Wikipedia

Rheuma und Kälte

RainerL @, Stammposter, Friday, 29.09.2006, 12:48 (vor 6569 Tagen) @ Alan Turing

...und stärkt das Immunsystem, beugt damit also kalten Füßen und damit auch rheumatischen Erkrankungen vor.

Also, ich glaube auch auf keinen Fall. daß Barfußlaufen in irgendeiner Weise für rheumatische Erkrankungen ursächlich sein könnte.

Ich glaube schon dass es einen Zusammenhang zwischen Rheuma und Kälte gibt. sieh mal hier:

"... Was ist Rheuma? Rheuma ist die Erkrankung unserer Bewegungsorgane, die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkung einhergeht, weil etwas herumwandert oder umherfließt. Und gerade das sagt das griechische Wort aus, welches unserem Begriff Rheuma zugrundeliegt. Neben der beim Rheuma eine ursächliche Rolle spielenden Kälteeinwirkung, welche die Durchblutung und Ernährung drosselt, sind es aus übermäßigem Fleischgenuß stammende Schlacken, die eben herumwandern. Und gleichzeitig wird uns auch klar, warum Rheuma so verbreitet und seine Behandlung so unergiebig ist: Weil die offizielle Medizin den Einfluß der Ernährung und des Klimafaktors nicht sieht bzw. anerkennt und sich neben der physikalischen Therapie ausschließlich auf Medikamente beschränkt, die niemals heilen, sondern nur solange wirken, solange man einnimmt. "

Quelle: http://www.vegetarierbund.de/nv/dv/dv_1989_2__Vorsorge_vor_Rheuma,_Bluthochdruck,_Arterienverkalkung_und_Herzinfarkt_durch_vegetarische_Ernaehrung.htm

Oder da:

"R ("Raynaud"-Symptomatik): Weißwerden der ganzen Hand oder einzelner Finger oder nur von Teilen der Finger (Fingerkuppen), gefolgt von einer tiefblauen Verfärbung und anschließenden Rötung. Oft sind nicht alle Elemente vorhanden, z.B. bemerkt der Betroffene nur das Weißwerden oder Blauwerden der Finger. Diese Symptome treten besonders bei Kälte auf, wobei die Kälte gar nicht ausgeprägt zu sein braucht. Typischerweise sind die Raynaud-Attacken im Winter häufiger; es reicht aber oft allein das Hineinfassen in eine Tiefkühltruhe, um einen Raynaud-Anfall auszulösen. "
http://www.rheuma-online.at/index.php?id=105&backPID=72&tx_faq_faq=10

Und hier mal ganz Allgemein was zu Rheuma unter dessen Oberbegriff ca. 400 unterschiedliche Krankheiten fallen:

http://www.rheuma-online.de/krankheitsbilder/was-ist-rheuma.html

Mit barfüßigen noch rheumafreien Grüßen
Rainer

Rheuma

Jens aus dem Elsass, Stammposter, Thursday, 28.09.2006, 18:59 (vor 6569 Tagen) @ FrankAck

Hallo zusammen,

mit dem Begriff "Rheuma" werden im Volksmund gerne alle möglichen Schmerzen in Muskeln, Knochen und Gelenken zusammengefasst. Darunter fällt u.a. das auch das rheumatische Fieber und die rheumatoide Arthritis, das die Schulmedizin gut kennt.

Nun gibt es aber darüber hinaus viele andere schmerzhafte Erkrankungen in o.g. Regionen. Da werden dann viele sog. Rheumafaktoren bestimmt. Bei mir kam da nichts dabei heraus. Nichts desto trotz taten mir meine Knöchel im Winter ziemlich weh. Manch einer würde meine Beschwerden als Rheuma bezeichnen. Mir half Wärme. Deshalb ziehe ich unter meine Hosen Stulpen an, wie sie in den 70er Jahren in waren. So verhindere ich, dass die Kälte "aufsteigt". Dieser "Trick" ermöglicht mir auch im Winter überwiegend barfuss unterwegs zu sein.

Viele Grüsse aus dem schönen Elsass

Rheuma

Marco N., Stammposter, Thursday, 28.09.2006, 20:31 (vor 6569 Tagen) @ FrankAck

Hallo zusammen,
lese schon länger hier im Forum mit und habe eine Frage die ich auch noch nicht im "Best of" gesehen habe. Wie schaut es mit Rheumaerkrankung durch barfussgehen aus.

Es schaut so aus, dass das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun hat.

Rheuma in der Art eines entzündlichen Gelenkrheumatismus (chronische Polyarthritis) bekommt man dadurch, dass der Gelenkknorpel fälschlicherweise vom eigenen Immunsystem angegriffen wird und dann viel schneller "kaputt geht" als bei einem gesunden Menschen.
Freilich bekommen auch ansonsten gesunde Menschen irgendwann Probleme mit den Gelenken, denn im Laufe eines langen Lebens verschleißt der Gelenkknorpel so oder so. Es dauert aber eben viel länger (Jahrzehnte) und läuft langsamer ab.
Warum das Immunsystem falsch reagiert und der körpereigene Knorpel zerstört wird, ist bis heute nicht genau bekannt.

Rheuma

RainerL @, Stammposter, Friday, 29.09.2006, 12:52 (vor 6569 Tagen) @ FrankAck

Hallo zusammen,
lese schon länger hier im Forum mit und habe eine Frage die ich auch noch nicht im "Best of" gesehen habe. Wie schaut es mit Rheumaerkrankung durch barfussgehen aus. Hat da schon jemand von euch Informationen drüber.
Gruß Frank

Hallo Frank,

Die Antwort auf deine Frage findest Du als Antwort auf das Posting von Allen:

index.php?id=994260810

Wünsche Dir noch eine schöne rheumafreie barfüßige Zeit
Rainer

Rheuma

Guenther, Friday, 29.09.2006, 12:59 (vor 6569 Tagen) @ RainerL

Hi Rainer!

Das, was Du über Rheuma sagts, deckt sich mit der einzigen Erfahrung, die ich zum Thema habe. Eine ältere Tante von mir war zu Krioegszeiten in einem bayerischen Dorf evakuiert, wo die Kinder aufgrund des Versorgungsmangels zwangsweise barfuß liefen. Sie berichtete immer von einem rheuma-kranken Mädchen, welches bei feucht-kalten Temperaturen Probleme hatte. Das heißt, wer Rheuma hat, sollte sich vor feucht-kalten Bedingungen in Acht nehmen und dort nicht barfußlaufen, genauso wie der, der Diabetes hat, die Mikroverletzungen fürchten muß, die anderen nichts ausmachen, und wie der Insektenallergiker seine Füße - wie andere Körperteile - vor Insektenstichen schützen muß. Von einer ursächlichen Verbincung Rheuma-Barfuß kann keine Rede sein. Wohl aber kann ein Rheumatiker seine Beschwerden steigern, in dem er die Füße (oder andere Körperteile) feuchter Kälte aussetzt.

Gruß, Guenther

Rheuma

Sandor, Stammposter, Friday, 29.09.2006, 17:19 (vor 6569 Tagen) @ Guenther

Hi Rainer!
Das, was Du über Rheuma sagts, deckt sich mit der einzigen Erfahrung, die ich zum Thema habe. Eine ältere Tante von mir war zu Krioegszeiten in einem bayerischen Dorf evakuiert, wo die Kinder aufgrund des Versorgungsmangels zwangsweise barfuß liefen. Sie berichtete immer von einem rheuma-kranken Mädchen, welches bei feucht-kalten Temperaturen Probleme hatte. Das heißt, wer Rheuma hat, sollte sich vor feucht-kalten Bedingungen in Acht nehmen und dort nicht barfußlaufen, genauso wie der, der Diabetes hat, die Mikroverletzungen fürchten muß, die anderen nichts ausmachen, und wie der Insektenallergiker seine Füße - wie andere Körperteile - vor Insektenstichen schützen muß. Von einer ursächlichen Verbincung Rheuma-Barfuß kann keine Rede sein. Wohl aber kann ein Rheumatiker seine Beschwerden steigern, in dem er die Füße (oder andere Körperteile) feuchter Kälte aussetzt.
Gruß, Guenther

Lieber Günther

Was Du über Rheuma und Feuchte und Kälte sagst ist nicht ganz richtig. Das es betroffenen Schmerzen verursachen kann, ist nicht zu bestreiten. Wenn man aber von den Schmerzen absieht, ist die Kälte problemlos! Es gibt Kältetherapie für Rheumakranke! Sie marschieren fast nackt in einem Kälteraum unter ärztlichen Aufsicht. Die Temperatur beträgt minus 20 Grad Celsius!!
Bei Entzundungen (Rheuma ist am schluss eine Entzundungskrankheit) - die Ursachen haben wir gestern zu genüge ausdiskutiert - hilft die Kälte. Es ist aber so, dass die Rheumakranken solche Therapien nur in accuten Entzündungsschüben machen dürften. Diese Therapie trägt dann anschliessend auch zu Schmerzlinderung (mindestens vorübergehend) bei.
Jede Entzündung hat generell drei Symptomen: Dolor = Schmerz, Color = Rötung, Tumor = Schwellung. Die Rötung entsteht durch sehr starke Durchblutung (Schutzmechanismus) um die Schädliche Stoffe abzutransportiern.
Wenn man eine Entzündungsstelle kühlen kann, erreicht man eine Abschwellung, eine Schmerzlinderung.
Es tut mir Leid, dass ich nicht alle Aspekte aufführen kann, aber die wichtigsten habe ich versucht hier aufzuzeigen!

Was Du an Diabetikern und Insektenallergiekern empfohlen hast, ist 100% richtig. Eine kleine Ergänzung: nach ärztlichen Rat dürfte der Diabetiker nichteinmal zuhause barfuss sein. Auch aus diesem Grunde wäre für mich, aber für alle Barfussläufer Diabetes eine harte Strafe. Ich sehe es etwas lockerer: wenn der Diabetiker jung ist, nicht raucht und sich sonst gesund bewegt, würde ich es unter umständen noch erlauben hie- und da noch barfuss zu sein.

Liebe Barfussgrüsse

Sandor

Rheuma

Guenther, Saturday, 30.09.2006, 09:01 (vor 6568 Tagen) @ Sandor

Hi Sandor!

Vielen Dank für die Infos, Du weißt sicher viel mehr über Rheumatherapie als ich (bist Du im medizinischen Bereich tätig? Ich nicht). Und über den Tenor meiner Aussage, daß Barfußlaufen an sich keine Krankheit verursacht, nur im Zusammetreffen mit (vorher bestehenden) Krankheiten zu Problem führt, sind wir ja wohl einig.

Nur Deine Aussage "Wenn man aber von den Schmerzen absieht, ist die Kälte problemlos" finde ich in bezug auf den von mir geschilderten Fall dann doch etwas zynisch. Ist nicht die Schmerzbekämpfung das Hauptziel der Rheumatherapie? Und was hat jemand, der sich in Kriegszeiten, also wahrscheinlich ohne angemessene ärztliche Versorgung und gewiß in einem bayerischen Dorf ohne kryotherapeutisches Zentrum, unter naß-kalten Winterbedingungen ohne Schuhe bewegen muß, davon, daß gezielte und wohldosierte Kälteanwendung unter ärztlicher Aufsicht möglicherweise zu einer Besserung der eigentlichen Entzündung führen könnte?

Zu dem Diabetes-Problem kann ich nur eine (ebenfalls nicht-ärztliche) kleine Bemerkung beisteuern, daß wir in der Oberstufe ein Mädchen in der Stufe hatten, welches an Diabetes erkrankt war und trotzdem (etwa auf dem Sportplatz oder bei Klassenfahrten) immer diejenige war, die als erste die Schuhe in die Ecke schmiß und barfuß rumlief (was zu dieser Zeit nicht unbedingt "in" war) - erklärtermaßen gegen ärztlichen Rat. Was aus ihr dauerhaft geworden ist, weiß ich nicht ....

Gruß, Guenther

Rheuma

Sandor, Stammposter, Saturday, 30.09.2006, 13:23 (vor 6568 Tagen) @ Guenther

Hi Sandor!

Vielen Dank für die Infos, Du weißt sicher viel mehr über Rheumatherapie als ich (bist Du im medizinischen Bereich tätig? Ich nicht). Und über den Tenor meiner Aussage, daß Barfußlaufen an sich keine Krankheit verursacht, nur im Zusammetreffen mit (vorher bestehenden) Krankheiten zu Problem führt, sind wir ja wohl einig.
Nur Deine Aussage "Wenn man aber von den Schmerzen absieht, ist die Kälte problemlos" finde ich in bezug auf den von mir geschilderten Fall dann doch etwas zynisch. Ist nicht die Schmerzbekämpfung das Hauptziel der Rheumatherapie? Und was hat jemand, der sich in Kriegszeiten, also wahrscheinlich ohne angemessene ärztliche Versorgung und gewiß in einem bayerischen Dorf ohne kryotherapeutisches Zentrum, unter naß-kalten Winterbedingungen ohne Schuhe bewegen muß, davon, daß gezielte und wohldosierte Kälteanwendung unter ärztlicher Aufsicht möglicherweise zu einer Besserung der eigentlichen Entzündung führen könnte?
Zu dem Diabetes-Problem kann ich nur eine (ebenfalls nicht-ärztliche) kleine Bemerkung beisteuern, daß wir in der Oberstufe ein Mädchen in der Stufe hatten, welches an Diabetes erkrankt war und trotzdem (etwa auf dem Sportplatz oder bei Klassenfahrten) immer diejenige war, die als erste die Schuhe in die Ecke schmiß und barfuß rumlief (was zu dieser Zeit nicht unbedingt "in" war) - erklärtermaßen gegen ärztlichen Rat. Was aus ihr dauerhaft geworden ist, weiß ich nicht ....
Gruß, Guenther

Hallo Guenther

Es freut mich, dass Du meine Zeilen kritisch gelesen hast!
Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte sicher nicht zynisch sein. Im Not barfuss sein zu müssen ist niemals mit unseren spässigen Barfusshobby zu vergleichen!
Ich wucks in Budapest auf. Bis 1945 war ich als Kind einer s.n. gutsituierten Familie nie auf der Strasse Barfuss. Dies hat sich sehr schnell geändert. In unseren plötzlich entsatandenes Armut haben wir einfach kaum Geld für Schuhen gehabt. Mit Freude bin ich dann im Frühling und Sommer Barfuss gelaufen, allerdings meine Eltern wollte das Ansehen beibehalten und so kam es dazu, dass weder mein Bruder noch ich barfuss in die Schule gegangen sind.
Weil Kinderfüsse bekanntlich schnell wachsen und das viel herum Springen die Schuhen schnell kaputt machten, kam es in vielen darauf folgenden Jahren dazu, dass wir zwar scheinbar in Schuhen gewesen sind, aber mit immer grösser werdenden Loch auf der Sohlen.
Also Ansehen gewehrt, aber trotz viele Zeitungspapieren als Einlagen kam es immer wieder zu Frostbeulen an den Zehen. Somit will ich Dir sagen, dass ich wohl unterscheiden kann, wenn man in Kriegsitutation zwangsmässig Barfuss-, oder fast Barfuss im Frein sich bewegt.

Zu Deiner Klassenkameradin: ärztlicher Rat musste so tönen wie ich geschrieben habe "nie Barfuss", anderseits habe ich diesen Rat etwas besänftigt, "wenn Jung, usw." doch etwas Barfuss sein sei erlaubt, weil eben die Gefäss- Einengungen die später zu Amputationen führen können entstehen laufe der Zeit. Ich kann es nicht verantworten das Barfusslaufen für Diabetikern zu empfehlen. Es könnte schief gehen(Gangrän = absterben der Zehen), dann muss ich die Verantwortung für meinem Rat übernehmen.

Zu meine Person. Ich bin in Budapest Rettungsassistent gewesen. In der Berner Uniklinik arbeitete ich als Nuklearmedizinisch-Technischer Assistent. Habe eine abgebrochene Medizinstudium. In der Studienzeit habe ich Nachtwachen und Praktiken geleistet in verschiedenen Spitälern, vor allem in der Form von Nachtwachen an medizinischen, oder chirurgischen Abteilungen.
Ich habe 30 Jahre lang in der Schweiz als Pharmareferent (=Aerzteberater)gearbeitet, dabei habe ich E. Merck und Organon vertreten.

Ich habe dieses Forum kennengelernt. Von mir selber habe ich erst jetzt etwas geschrieben, aber mehrmals habe ich mich zum Wort gemeldet, wenn ich medizinische Probleme gespürt-, oder aus den Zeilen herausgehört habe. Sonst bin ich immer still im Hintergrund geblieben.

Vom Herzen wünsche ich an Allen Barfuss Fans, dass sie sich diese kostenlose Freude leisten können.

Liebe Barfüssige Gruss

Sandor

Rheuma

Guenther, Saturday, 30.09.2006, 13:37 (vor 6568 Tagen) @ Sandor

Hi Sandor!

Das wußte ich natürlich nicht, daß Du selbst unschöne Erfahrungen mit notbedingtem Barfußlaufen hast. Obwohl, wenn man Deinen Bericht genau liest, hört es sich fast zu an, als ob die kaputten Schuhe schlimmer gewesen wären als das Barfußlaufen. Die ältere Generation verbindet ja oft Barfüßigkeit mit Schande (viele von den Leuten, die hier schreiben, berichten öfters von Auseinandersetzungen mit ihren Eltern). Sicher kann mit schlecht passenden Schuhen bei Kinderfüßen viel mehr verderben als mit Barfüßigkeit, solange nur die Temperaturen nicht in den Keller sinken.
Die medizinische Kompetenz Deines Rats wollte ich nie in Zweifel ziehen. Mit "zynisch" meinte ich nur, daß er schlecht zu der von mir beschriebenen Situation paßte, nicht Deinen Charakter, über den man ja ohnehin aufgrund von ein ein paar Zeilen nicht urteilen kann.
Also Dir alles Gutes und gib weiterhin Laut, wenn wir aus medizinischer Sicht Unsinn verzapfen.
Gruß, Guenther

Rheuma

RainerL @, Stammposter, Sunday, 01.10.2006, 15:02 (vor 6567 Tagen) @ Guenther

Hallo Guenther,

Die Zusammenhänge zwischen Rheuma und Kälte habe ich im Internet recherchiert. Ursache war ein unangenehmes Gefühl bei auskühlenden Gelenken bei sehr kalten Temperaturen was nicht unbedingt was mit barfuß zu tun hat. Fahre ja das ganze Jahr über Fahrrad und habe schon in meiner Vorbarfußzeit bemerkt das die Kälte mit fortschreitender Jahreszeit (etwa so ab Ende Oktober/ Anfang November) in die Gelenke zieht. Ziehe ich mich wärmer an besteht das Problem nicht. Auch habe ich auf dem Fahrrad mal beim Barfußfahren bei Temperaturen um die 8 Grad, Wind und Regen solche Schmerzen in den Füßen bekommen dass es noch tagelang nachgewirkt hat. Kann mir nicht vorstellen dass dies noch gesund ist. Es kann aber bei jedem die Wohlfühlgrenze woanders sein. Meiner Meinung nach sollte man aber Kälte nicht über einen zu langen Zeitraum auf die Gelenke einwirken lassen. Gegen einen kleinen Schneespaziergang habe ich jedenfalls nichts einzuwenden ;-) Momentan sind auch noch nicht die Temperaturbedingungen vorhanden die ich meine also geniessen wir noch die nächste barfüßige Zeit bis es wieder zu kalt dafür wird.

Barfüßige Grüße
Rainer

Rheuma

Hippie, Stammposter, Tuesday, 03.10.2006, 08:49 (vor 6565 Tagen) @ FrankAck

Hallo, Frank!

Man bekommt Rheuma nicht durch Barfußlaufen. Rheuma ist eine bei entsprechend veranlagten Menschen auftretende Störung des Immunsystems.
Von einem Freund, der stark naturheilkundlich angehaucht ist, weiß ich, dass Weihrauch dagegen hilft. Man kann sich die kleinen Klumpen in der Apotheke oder im Kräuterladen besorgen und drei oder vier davon in den Tee tun. Wenn man täglich mehrere Kannen Tee trinkt mit dem Zeug lindern sich auch andere entzündliche Sachen und das Immunsystem wird gestärkt.
Weihrauch hat aber zwei nachteile:
1. Es schmeckt widerlich, beim ersten Schluck. Mein Bekannter meinte, dass man sich daran gewöhnen könne.
2. Drogentests auf Cannabis (Haschisch) fallen positiv aus, weil sich durch die Aufnahme des Weihrauchs im Körper Abbauprodukte bilden, die dem THC so ähnlich sind, dass Drogentests das nicht unterscheiden können.
Weihrauch wird übrigens auch seit einigen Jahren von der Deutschen Rheumaliga und der Deutschen Morbus-Crohn-Liga erforscht.

Am besten du fragst vorher deinen Hausarzt, wenn der naturheilkundlichen Ansätzen gegenüber aufgeschlossen ist.

Rheuma

Ralf RSK, Stammposter, Tuesday, 03.10.2006, 11:10 (vor 6565 Tagen) @ Hippie

1. Es schmeckt widerlich

Hallo,

es gibt Weihrauch als Arzneimittel in Kapseln. Dann hast du das Geschmacksproblem nicht und die Sicherheit, dass das Präparat hinsichtlich Wirkstoff und Rückstände überwacht wird.

Hier z. B.: http://www.schloss-apotheke-koblenz.de/angebot/weihrauch.html

Viele Grüße, Ralf

Rheuma

Hippie, Stammposter, Monday, 09.10.2006, 19:08 (vor 6558 Tagen) @ Ralf RSK

Ja, aber die Dosierung ist minimal. Man sollte schon wirklich reinen Naturweihrauch nehmen, nichts Verarbeitetes. So nimmt man schon Wirkstoffe auf, wenn der Tee sich noch im Mund befindet. Verdauung beginnt ja bekanntlich schon im Mund.

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