Hi Sandor!
Vielen Dank für die Infos, Du weißt sicher viel mehr über Rheumatherapie als ich (bist Du im medizinischen Bereich tätig? Ich nicht). Und über den Tenor meiner Aussage, daß Barfußlaufen an sich keine Krankheit verursacht, nur im Zusammetreffen mit (vorher bestehenden) Krankheiten zu Problem führt, sind wir ja wohl einig.
Nur Deine Aussage "Wenn man aber von den Schmerzen absieht, ist die Kälte problemlos" finde ich in bezug auf den von mir geschilderten Fall dann doch etwas zynisch. Ist nicht die Schmerzbekämpfung das Hauptziel der Rheumatherapie? Und was hat jemand, der sich in Kriegszeiten, also wahrscheinlich ohne angemessene ärztliche Versorgung und gewiß in einem bayerischen Dorf ohne kryotherapeutisches Zentrum, unter naß-kalten Winterbedingungen ohne Schuhe bewegen muß, davon, daß gezielte und wohldosierte Kälteanwendung unter ärztlicher Aufsicht möglicherweise zu einer Besserung der eigentlichen Entzündung führen könnte?
Zu dem Diabetes-Problem kann ich nur eine (ebenfalls nicht-ärztliche) kleine Bemerkung beisteuern, daß wir in der Oberstufe ein Mädchen in der Stufe hatten, welches an Diabetes erkrankt war und trotzdem (etwa auf dem Sportplatz oder bei Klassenfahrten) immer diejenige war, die als erste die Schuhe in die Ecke schmiß und barfuß rumlief (was zu dieser Zeit nicht unbedingt "in" war) - erklärtermaßen gegen ärztlichen Rat. Was aus ihr dauerhaft geworden ist, weiß ich nicht ....
Gruß, Guenther
Hallo Guenther
Es freut mich, dass Du meine Zeilen kritisch gelesen hast!
Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte sicher nicht zynisch sein. Im Not barfuss sein zu müssen ist niemals mit unseren spässigen Barfusshobby zu vergleichen!
Ich wucks in Budapest auf. Bis 1945 war ich als Kind einer s.n. gutsituierten Familie nie auf der Strasse Barfuss. Dies hat sich sehr schnell geändert. In unseren plötzlich entsatandenes Armut haben wir einfach kaum Geld für Schuhen gehabt. Mit Freude bin ich dann im Frühling und Sommer Barfuss gelaufen, allerdings meine Eltern wollte das Ansehen beibehalten und so kam es dazu, dass weder mein Bruder noch ich barfuss in die Schule gegangen sind.
Weil Kinderfüsse bekanntlich schnell wachsen und das viel herum Springen die Schuhen schnell kaputt machten, kam es in vielen darauf folgenden Jahren dazu, dass wir zwar scheinbar in Schuhen gewesen sind, aber mit immer grösser werdenden Loch auf der Sohlen.
Also Ansehen gewehrt, aber trotz viele Zeitungspapieren als Einlagen kam es immer wieder zu Frostbeulen an den Zehen. Somit will ich Dir sagen, dass ich wohl unterscheiden kann, wenn man in Kriegsitutation zwangsmässig Barfuss-, oder fast Barfuss im Frein sich bewegt.
Zu Deiner Klassenkameradin: ärztlicher Rat musste so tönen wie ich geschrieben habe "nie Barfuss", anderseits habe ich diesen Rat etwas besänftigt, "wenn Jung, usw." doch etwas Barfuss sein sei erlaubt, weil eben die Gefäss- Einengungen die später zu Amputationen führen können entstehen laufe der Zeit. Ich kann es nicht verantworten das Barfusslaufen für Diabetikern zu empfehlen. Es könnte schief gehen(Gangrän = absterben der Zehen), dann muss ich die Verantwortung für meinem Rat übernehmen.
Zu meine Person. Ich bin in Budapest Rettungsassistent gewesen. In der Berner Uniklinik arbeitete ich als Nuklearmedizinisch-Technischer Assistent. Habe eine abgebrochene Medizinstudium. In der Studienzeit habe ich Nachtwachen und Praktiken geleistet in verschiedenen Spitälern, vor allem in der Form von Nachtwachen an medizinischen, oder chirurgischen Abteilungen.
Ich habe 30 Jahre lang in der Schweiz als Pharmareferent (=Aerzteberater)gearbeitet, dabei habe ich E. Merck und Organon vertreten.
Ich habe dieses Forum kennengelernt. Von mir selber habe ich erst jetzt etwas geschrieben, aber mehrmals habe ich mich zum Wort gemeldet, wenn ich medizinische Probleme gespürt-, oder aus den Zeilen herausgehört habe. Sonst bin ich immer still im Hintergrund geblieben.
Vom Herzen wünsche ich an Allen Barfuss Fans, dass sie sich diese kostenlose Freude leisten können.
Liebe Barfüssige Gruss
Sandor