Mit Johannes im Harz (Teufelsmauer und Barfußpfad) (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 15.09.2006, 13:21 (vor 6583 Tagen)

Hallo

Am Mittwoch fuhren Johannes und ich gemeinsam in den Harz, um barfußgeeignete Wanderwege zu erkunden und um manch anderes kennen zu lernen.
Zunächst fuhren wir nach Weddersleben, wo ich Johannes den erstaunlichsten Teil der Teufelsmauer zeigen konnte. Auf Fotos kann man davon leider immer nur einen winzigen Teil sehen.

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Die Teufelsmauer bei Weddersleben

Anschließend fuhren wir nach Timmenrode, wo wir einen geeigneten Weg suchten, um auf einer künftigen Barfußwanderung entlang der Teufelsmauer die Lücke zwischen dem Blankenburger und dem Wedderslebener Teil schließen zu können. Eine zunächst angedachte Überquerung eines Ackers wäre nur denkbar gewesen, wenn das Feld vorher umgepflügt oder wenigstens gelockert worden wäre, aber auch dann wäre das kein schöner Abschnitt. Wir hatten sogar extra den zuständigen Bauern aufgesucht, um ihm unseren Wunsch vorzutragen, er war auch sehr freundlich und hätte nichts gegen diese Wanderung gehabt, nur gepflügt wird das Feld nicht.
Wir fanden aber einen anderen Weg. Südlich von Timmenrode gibt es herrliche naturbelassene Wege, die durchaus gut barfuß begehbar sind. Es ist zwar nicht der von uns gewohnt märkische Sandboden, aber ein glatter Boden aus festem Lehm (oder ähnlichem), gelegentlich ein paar stets sehr kurze steinige Stellen, aber herrliche Aussichten, die das ganze wieder ausgleichen, lassen den Weg zum Vergnügen werden.
Als wir diesen Weg erkundet hatten, und wieder zum Auto zurückkehren mussten, überlegten wir, ob weiter unten vielleicht ein weiterer angenehmer Weg wäre, aber das wurde ein Reinfall. Wir wanderten schließlich über ein steiniges Feld, das von oben schön frisch und grün aussah, aus der Nähe dagegen war es eher trocken und hart.
Als nächstes fuhren wir weiter nach Thale, wo wir noch die Fortsetzung auskundschafteten, um nicht über einen Kilometer einer Landstraße folgen zu müssen. Auch dort wurden wir fündig, so dass der geplanten Teufelsmauerwanderung nichts mehr im Wege steht. Vermutlich wird es in den Herbstferien so weit sein. Ich hoffe, dass wir dann auch Teilnehmer aus anderen, westlicher gelegenen Teilen Deutschlands zu dieser Wanderung begrüßen können, und mit Eurer Teilnehme ein schönes Barfußtreffen organisieren können.
Nun machten wir uns auf den Weg über den Harz. Kurz vor Treseburg hielten wir kurz, um durch einen winzigen Fußgängertunnel, der in den Felsen hineingehauen ist zum Aussichtspunkt "Wilhelmsblick" zu gelangen. Wunderschöne Blicke über das Bodetal boten einen Ausgleich für die doch weniger barfußgeeigneten Wege in dieser Region.
In Treseburg entdeckten wir dann eine Furt durch die Bode. Eine Benutzung der etwas weiter flussaufwärts gelegenen Brücke kam für uns natürlich nicht in Frage. Das Wasser war etwa 25 cm tief, recht kalt und sehr nass, aber bot ein wunderbares Erlebnis. Als wir drüben waren, kamen uns eine Gruppe schienbar behinderter Menschen mit ihren Btreuern entgegen, die uns dann fragten, ob da Platten in der Furt liegen würden. Als wir das bestätigten, beschlossen die sich ihre Schuhe auszuziehen und da ebenfalls mal durchzulaufen. Nur zwei Leute, die fotografierten und ein blindes Mädchen blieben zurück.
Nun begann die Zeit ein wenig zu drängen. Wir fuhren über Stiege und Harzgerode weiter nach Wippra, wobei allerdings im Selketal noch ein kurzer Halt zum Fotografieren eines Triebwagens der Harzer Schmalspurbahn unvermeidlich war.
In Wippra suchten wir dann den 800 m langen Barfußpfad am Schlossberg, wo es allerdings schon seit Urzeiten kein Schloss mehr gibt. Vom Parkplatz aus geht es zunächst auf einem Plattenweg und über eine Brücke mit Holzbelag in den Wald. Dann gilt es eine geschotterte Forststraße zu überqueren und gegenüber den Berg hinauf zu steigen. Mit dem Barfußpfad hat man es sich aber sehr leicht gemacht: Man nehme einen schon immer vorhandenen einigermaßen naturbelassenen Weg und kennzeichne ihn als Barfußpfad. Vorhandener feiner Schotter, Äste, Kienäpfel, etc. werden ignoriert. Dann gab es auf einem kurzen Stück auch Fühlstrecken mit Kies, sehr unangenehmen Kienäpfeln, Tannenzweigen (die sämtliche Nadeln inzwischen verloren hatten), Hölzern, Tannenzapfen, Gras, Sand, Beton u. a. Irgendwo ging es über einen Wendeplatz, der fein geschottert war. Die Landschaft bietet fast gar nichts, man läuft nur durch Wald, bis auf eine einzige Stelle, wo man einen sehr hübschen Blick über das Wippertal hat. Auch einen Rastplatz mit Tisch und Bänken hat man hier angelegt, wobei man natürlich um den Rastplatz herum den Boden mit grobem Schotter gut befestigt hat. An einem Barfußpfad ist so was natürlich besonders genial. :-(
Erst auf der Rückfahrt sahen wir dann auch andere Leute barfuß, so eine junge Frau in Friesdorf und eine andere junge Frau in Strenznaundorf. Beide liefen allerdings nicht durch die Gegend, sondern standen irgendwo herum und unterhielten sich mit anderen Leuten.
Ein wunderbarer sonniger warmer Tag ging zu Ende.

Viele Grüße

Ulrich

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