Barfuß beim Walkathon (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 15.09.2006, 10:27 (vor 6583 Tagen)

Hallo

Es wird wieder mal höchste Zeit von unserer Aktivität am letzten Sonntag zu berichten. Johannes, sein Sohn Berno (7) und ich hatten beschlossen am Walkathon teilzunehmen, einer von einer Schuhhandelskette gesponserte Veranstaltung, bei der es darum geht gemütlich durch die Stadt zu spazieren. Für jeden gelaufenen Kilometer wurde dann ein Euro einem guten Zweck gespendet.
Bereits am Freitag besorgte Johannes die Teilnahmeberechtigungskarten, wozu er barfüßig wie immer die Spandau-Arkaden betrat und sich dort zu diesem Schuhladen durchfragen musste, wo es die Karten gab. Dieser Kauf wäre sicher einen Bericht wert gewesen, aber leider war ich nicht dabei.
Wir trafen uns dann am Großen Stern im Tiergarten, Berno trug nach Sandalen, aber als wir an einem Spielplatz vorbeikamen, und dieser erst ausgiebig getestet werden musste, war es für Berno selbstverständlich sich zunächst die Füße zu befreien, woran er auch nichts mehr änderte.
In der Nähe des Hauses der Kulturen der Welt (für ältere West-Berliner die Kongresshalle) mussten wir uns dann anmelden und bekamen ein Starterpaket. Ohne zusätzliches Gepäck wäre der Lauf vielleicht zu einfach gewesen. Es gab sogar einen Stand, an dem man sich neue Laufschuhe kaufen konnte, aber so was brauchen wir ja nicht. Eine Bühne war dort aufgebaut, auf der einer viel redete (ich weiß nicht mehr was), und Johannes ging da hin. Es dauerte nur Sekunden und ich hörte seine Stimme durch die Lautsprecher, wie er für uns warb und erzählte, dass auch die Barfuß-Initiative Berlin mitmacht.
Nach dem Start spazierten wir dann bald durchs Brandenburger Tor. Ein Pressefotograf machte ein Bild von uns. Eine Frau meckerte, weil barfußlaufen angeblich nur am Strand, aber nicht in der Stadt gesund sei. Immer wieder staunten Leute, dass wir barfuß mitmachten. Am Lustgarten machten wir eine kleine Pause, da ich ein kurzes telefonisches Lifeinterview mit dem RBB hatte. Kurz darauf sahen wir eine Gruppe Musikanten, von denen zwei auch barfuß waren.

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Musikanten in der Burgstraße

Es folgte dann eine Runde durch das Scheunenviertel. Dort gab es stellenweise ein paar Pfützen, dank denen wir ein paar hübsche Fußspuren hinterlassen konnten.
Am Schiffbauerdamm, gegenüber des Reichstags, führen auf breiter Front ein paar Stufen zur Spree hinunter. Wir setzten uns ans Wasser, kühlten unsere Füße und nach kürzester Zeit fanden sich Leute, die es uns nachmachten.
Unter den vielen Helfern, die überall mit Fähnchen standen und uns den Weg wiesen, gab es dann eine junge Frau, die am Spreeufer gemütlich mit baren Füße in der Sonne saß und döste.
Am Hauptbahnhof kamen wir an einem Kinderfest vorbei. Die Sesamstraße feierte dort irgendwas. Aus diesem Anlass gab es dort einen aufgeblasenen "Kletterfelsen" an dem Kinder ihre Kletterkünste ausprobieren konnten, vorausgesetzt sie waren barfuß.

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Barfüßiges Klettern für Kinder vor dem Hauptbahnhof

Weiter ging es dann auf feinen Kieswegen, bzw. auf dem gepflegten Rollrasen daneben, weiter am Spreeufer entlang. Ein Junge, der uns sah, zog spontan seine Schuhe aus und lief barfuß weiter.
In der John-Foster-Dulles-Allee, kurz vor dem Ziel, als wir ein Stück auf dem Grünstreifen zwischen Gehweg und Fahrbahn liefen, meinte jemand spaßig: "Auf Rasen gilt es aber nicht."
Als wir durchs Ziel waren gönnten wir uns noch ein kleines Mittagessen, dass wir uns am Imbiss holten und beobachteten dabei, wie zahlreiche Leute auf der wiese sich ihrer Schuhe entledigten. Viele machten auch barfuß ein paar Schritte. Einer jungen Frau, die barfuß das Gelände zu verlassen schien, überreichte Johannes noch eines unserer Prospekte, andere hatten kein Interesse. Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof kamen wir noch an einem überdimensionalem Schuh vorbei, der von einem kleinen Jungen nicht mehr verlassen wurde.

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Das beste, was man mit einem so riesigen Schuh machen kann ist barfuß daran herum zu klettern

Am Hauptbahnhof stiegen wir dann in die Regionalbahn nach Falkensee, wo wir noch dem Vater eines kleinen Mädchens Probleme verursachten, weil er ihr nicht schlüssig erklären konnte, warum sie unmöglich auch barfuß laufen könne. Am Bahnhof Zoo verabschiedete ich mich dann von Johannes und Berno und fuhr nach Hause.
Es war ein wunderbarer erlebnisreicher Tag, bei herrlichem Sonnenwetter, der unvergessen bleiben wird.

Viele Grüße

Ulrich


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