Noch'n Garten (Hobby? Barfuß! 2)
Das letzte Wochenende stand im Zeichen des Denkmals, am Sonntag wollte ich die Gärten beim Schloß Hallwyl ansehen:
Nach einer etwas ungewöhnlichen Anreise mit dem Velo wollte ich an der kostenlosen Führung um 11 Uhr teilnehmen. Meine Kleidung war der sonnigen und über 20°C warmen Witterung angepaßt: Kurze Hosen und selbstverständlich barfuß.
Es warteten schon andere Leute am Treffpunkt im Schloßhof, aber niemand nahm an meiner Aufmachung Anstoß. Auch eine Hochzeitsgesellschaft, die zufällig auch im Schloß war, störte sich nicht. Offensichtlich haben kein Spießer geheiratet. Eine junge Deutsche führte uns durch die verschiedenen Gärten, erst im Schloßhof, dann vor dem Schloß, dann bei der Schloßmühle und schließlich den "Englischen Garten" vor dem Schloßgraben. Auch diese Frau sagte nichts zu meiner Barfüßigkeit. Die Wege waren teilweise gekiest, also nicht unbedingt ideal zum Barfußlaufen. Da war ich froh, wenn wir die Straße überqueren mußten, der Asphalt war wirklich angenehm. Am angenehmsten waren aber die Wege im englischen Garten, die in grauer Vorzeit vorhanden waren und extra für den Tag des Denkmals in den Rasen gemäht wurden. man ging quasi auf Moos.
Interessant fand ich daß die Leute, die für die Fischteiche des Schlosses zuständig waren, "Friesen" genannt wurden. Auf meine Frage, ob der Grund der Bezeichnung daher stammte, weil dafür ursprünglich Ost-, West- oder Nordfriesen angestellt wurden, konnte die studierte Historikerin nicht beantworten, aber auch sie vermutete. Da erzählte ich, daß es im Kölner Dom sogenannte "Domschweizer" gäbe. Diese hießen mit großer Wahrscheinlichkeit so, weil früher öfters Schweizer diesen Dienst taten. Den Ausdruck hatte sie noch nicht gehört und fragte, welche Aufgabe sie hätten. Da antwortete ich: "Die gehen den ganzen Tag durch den Dom und passen auf, daß niemand im Dom raucht, laut redet und vor allem den Dom nicht in Kleidung wie meiner jetzigen betritt."
Im ganzen hat mir auch diese Führung gefallen, genauso wie am Vortag im Zofinger Rathaus. Hinterher radelte ich noch an den nahen Aabach, um zu baden. Um 16.05 Uhr "mußte" ich aber in Beinwil sein, etwas besonderes stand bevor.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen