Hi Bix!

Dein Literaturzitat kehrt, wie mir scheint, in besonders frauenfreundlicher Weise (die Autorin ist gewiß eine Frau??) einen Aspekt, nämlich die weise barfüßige Frau, hervor, der in anderen Bereichen des Volksglaubens auch ganz andere Ausprägungen erhält: Wenn ich Deinem "symbolischen Lexikon der Psyche" mal das "Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens" entgegenhalten darf, so beginnt dort der Artikel "Barfüßigkeit" mit langen Ausführungen über die Barfüßigkeit von Hexen, die ihre magischen Fähigkeiten durch den ständigen barfüßigen Kontakt mit den dunklen Erdmächten erhalten (das wird wissenschaftlich mitunter als "Antaios-Motiv" bezeichnet, nach einer mythologischen Figur, die ihre Kraft immer aus dem unmittelbaren Kontakt zur Erde bezog). Dieser Glaube hat sogar derart weit gegriffen, daß man in mittelalterlichen Anleitungen zur fachkundigen Hexenverbrennung empfohlen, deren unmittelbaren Kontakt zur Erde durch Schuhe zu verhindern, um ihre Zauberkraft zu brechen ...

Gruß, Guenther

P.S. In dem Gesagten liegt jetzt nicht die Konsequenz, barfüßige Frauen seien verkappte Hexen ...