Augustpresse, die erste (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
hier kommt (endlich) der erste Teil der Augustpresse:
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Besucher-Flaute nur bei großer Hitze
Offenbacher Wetterpark wird von den Bürgern gut angenommen / Treffpunkt auch für Picknicks
OFFENBACH Die Hitze macht selbst Europas einzigem Wetterpark zu schaffen. Kein Besucher ist weit und breit in Sicht. "Jetzt hätten wir mehr Schatten gebraucht. Die Bäume sind aber noch zu klein", begründet der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Gerhard Lux, die aktuelle Flaute in dem Offenbacher Themenpark. Sonst bummeln dort täglich Dutzende Besucher, um an den zehn Stationen den Phänomen Sonne, Wind, Regen oder Gewitter auf die Spur kommen. Ein Jahr nach seiner Eröffnung zählen DWD und Stadt den Lehrpfad zu den wichtigsten Anziehungspunkten der selbst ernannten "Wetterstadt" Offenbach - neben dem Fußballstadion Bieberer Berg und dem Deutschen Ledermuseum.
Die Wirkung der Sonne war in den vergangenen Tagen beim Wandern mit nackten Füßen von Station zu Station spürbar. Auf dem schwarzen Beton der "Sonnen"-Station brennt die Hitze unter den Sohlen, die kiesbestreute Fläche rund um den "Niederschlag" dagegen ist erfrischend kühl. Solche Erlebnisse sind Teil des Lehrpfad-Konzepts. "Alles ist wissenschaftlich fundiert, aber selbsterklärend" [...]
[Wiesbadener Kurier, 01. 08. 2006]
Besucher-Flaute nur bei großer Hitze ... Dann muss ja im sich anschließenden August der Besuch toll gewesen sein
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Die Nacht barfuß im Sand durchtanzen [...]
Auf Sylt können Nachtschwärmer laue Sommernächte barfuß am Strand durchtanzen. «Der ungekrönte König der Sylter Strandparty-Szene residiert in List: Klaus und seine Bam-Bus-Bar sind Legende, seine Vollmondpartys ein Muss», wirbt die Tourismusagentur Schleswig-Holstein.
Diese Szene-Treffs unter Sternenhimmel werden am 9. August, 8. September und 7. Oktober gefeiert. Auch an den Stränden von Kampen, Westerland und Rotes Kliff wird an vielen Sommertagen bis in die Nacht hinein Party gemacht.
[Oberhessische Presse, 03. 08. 2006]
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Marsch mit Heil-Wirkung
Aarbergener Tüftler hat einen transportablen Barfußpfad entwickelt [...]
Zwei Meter zu Fuß können ganz schon lang sein. Vor allem, wenn man barfuß über ein "Therareflex-Pad" marschiert. Verschieden geformte Knubbel bohren sich schmerzhaft in die sonst durch Schuhe geschützte empfindliche Sohle. Doch der Schmerz ist gewollt und soll heilen. Die "Therareflex-Pads" des Aarbergener Tüftlers Rüdiger Schwenk ahmen eine manuelle Fußreflexzonen-Massage nach - und die soll bei vielerlei Beschwerden helfen.
Migräne und andere Schmerzen lindern, Stimulation innerer Organe, Anregung von Blut- und Stoffkreislauf, kurzum: Aktivierung des ganzen Körpers - die Wirkungen, die der Fußreflexzonenmassage nachgesagt werden, sind vielfältig. Das naturheilkundliche Verfahren war schon bei den alten Chinesen und Japanern bekannt und wird heute von vielen Heilpraktikern, Krankengymnasten und Physiotherapeuten angewendet.
Zu denen gehört Rüdiger Schwenk zwar nicht, aber der Aarbergener interessiert sich schon seit langem für alternative Heilverfahren. Und so erwachte auch prompt sein Erfindergeist, als er bei einem Besuch in Japan einen Barfußpfad zur Fußreflexzonenmassage sah. Zu Hause vertiefte er sein Wissen über die Methode, las Bücher und entwickelte die "Via Sensus" - einen künstlich angelegten Weg mit unterschiedlichen Untergründen, der verweichlichte Füße von Wohlstandsmenschen massieren sollte. [...]
Zwischen 17 000 und 20 000 Euro hätten Interessenten für eine "Via Sensus" hinblättern müssen - in diesen Größenordnungen ist die Kundschaft nicht eben zahlreich. Das Ganze müsste kleiner, handlicher und transportabel werden, gaben Therapeuten Schwenk mit auf den Weg. Und so reifte bei dem die Idee, ein faltbares Pad zu konstruieren.
Um den holprigen Untergrund zu kreieren, benutzt er einen Kunststoff aus der Orthopädietechnik. Die Platte wird heiß auf eine von Schwenk entwickelte Form gelegt und von Hand gepresst. Bald soll eine hydraulische Presse diese schwere Arbeit übernehmen. Drei Platten mit verschiedenen Hubbeln werden auf diese Weise hergestellt und anschließend auf einer speziell angefertigten Gymnastikmatte befestigt.
Das Verfahren hat sich Schwenk patentieren lassen [...] Derzeit stellt er sein Produkt bei Physiotherapeuten vor, demnächst soll es auch im Versandhandel zu bekommen sein. Schwenk hofft nun darauf, dass sich auch private Kunden für sein "Therareflex-Pad" interessieren.
[Aar-Bote , 04. 08. 2006]
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Paradies für Briten [...]
Zugegeben, Linksverkehr gibt es nicht auf Madeira. Ansonsten jedoch wirkt die Blumeninsel, die knapp sechshundert Kilometer westlich von Marokko im Atlantik gelegen ist, in vielerlei Hinsicht "very british". [...]
Dass Madeira so grün und so blütenreich ist, hat einen einfach Grund: Die Berge auf der Insel ragen bis zu 1.862 Meter in den Himmel und sorgen dafür, dass sich häufig die Wolken fangen und es somit immer genug Wasser auf der Insel gibt. Der Wasserreichtum der Insel ermöglichte es, das Land trotz der vielen Steillagen für Wein- und Gemüseanbau zu nutzen.
Um die terrassenförmigen Felder mit Wasser zu versorgen, wurden zahlreiche Wasserkanäle angelegt, die so genannten Levadas. Naturinteressierten Besuchern bieten diese Levadas eine ideale Möglichkeit, die Insel per Pedes zu erschließen. Rund 1.400 Kilometer Levada-Wanderwege sind auf Madeira zu finden - doch auch, wenn das Gefälle der Wasserleitungen nicht sonderlich stark ist, sollte man sich vor einer Wanderung genau über den Schwierigkeitsgrad der betreffenden Strecke informieren.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind bei vielen Levada-Wanderungen ein Muss, denn neben den meist nur etwa fünfzig Zentimeter breiten Pfaden, die sich auf der Talseite des Wassergrabens befinden, geht es zuweilen nahezu senkrecht in die Tiefe. "Wenn man sich deswegen unwohl fühlt, empfiehlt es sich, einfach die Schuhe auszuziehen und die Wanderung barfuß in der Levada, also im Wasser, fortzusetzen", rät André Diogo, der in Ponta do Sol eine Quinta betreibt, die vorwiegend von einem jüngeren und aktiveren Publikum aus aller Welt besucht wird. [...]
[taz, 05. 08. 2006]
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Die Stunde der Exoten
Selten macht sich ein hitzeliebendes Krabbeltier so unbeliebt wie derzeit die Dornfingerspinne. In Linz, St. Valentin, Ried/Traunkreis und Mödling hat sie in diesem Sommer angeblich schon zugebissen.
Die Dornfingerspinne (Cheiracanthium) stammt aus dem Mittelmeergebiet, ist aber in Mitteleuropa schon seit Menschengedenken heimisch, wenn auch selten. Ein echter "Neubürger" oder "Neozoe", wie die durch menschliche Aktivitäten eingeschleppten Tierarten heißen, ist sie nicht. Denn um als solcher taxiert zu werden, muss die Art nach 1492 bei uns "Asyl" gefunden haben, also nach der Entdeckung Amerikas. [...]
Barfuß ist gefährlich
Problematisch wird es laut Aescht, "wenn sie sich oder ihre Jungen bedroht sieht". Dann beißt sie zu - die Bissmarken haben einen Abstand von 6 bis 8 Millimetern - und injiziert ein hochwirksames Gift. Meist reicht zur Heilung der Wunde eine ambulante ärztliche Behandlung. Der beste Schutz: Nie barfuß durch die Wiese gehen! [...]
[OÖNachrichten, 05. 08. 2006]
Die Warnung vor dem barfüßigen Durchqueren der Wiesen lese ich derzeit nahezu täglich, allerdings werden meist bekanntere Insektenarten als Grund dafür angegeben.
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Barfußpfade sind Massage für die Füße [...]
Bad Orb - Nach einem Gang über einen Barfußpfad haben die Fußsohlen einiges erlebt: Kieselsteine und Matsch, kratzige Rinde und Zapfen. Mehr als 30 dieser Pfade gibt es inzwischen deutschlandweit.
Der längste Barfußpfad schlängelt sich seit wenigen Monaten durch die Talaue des Orbachs im hessischen Kurort Bad Orb. Der 4,5 Kilometer lange Rundweg führt weite Strecken über Wiesen, aber auch immer wieder in den Bach und über dicke Kiesel. So viel Massage sind die wenigsten Füße gewohnt. Dabei betonen Orthopäden immer wieder, dass barfuß laufen ein ideales Training für die Füße ist.
Zu den ersten Barfußpfaden gehörte der 1992 gegründete Weg in Bad Sobernheim in Rheinland-Pfalz. Er geht auf die Lehren des Pastors Emanuel Felke zurück, der dort eine Lehmtherapie entwickelte. Felke empfahl seinen Patienten, barfuß zu laufen. Und so waten die Besucher auf dem Bad Sobernheimer Barfußpfad durch ein Lehmbecken, bevor sie später über eine Hängebrücke und bewegliche Tonnen balancieren.
In Gutach im Schwarzwald gibt es Hör-, Duft-, Farb- und Fühlpavillons, in denen alle Sinne angesprochen werden. Im bayerischen Mittenwald liegt der Barfußpfad mitten auf dem Kranzberg - die Besucher laufen über Zapfen und Bretterstiege und blicken dabei auf die Alpen. Im Norden wird es hingegen schwieriger, einen Barfußpfad zu finden. «In Norddeutschland gibt es viel Sand, vor allem an der Küste», sagt Lorenz Kerscher. «Da kann man sowieso barfuß laufen», erklärt der Betreiber des Internetportals www.barfusspark.info. Der nördlichste Pfad liegt in der Lüneburger Heide in Bad Bodenteich.
Der Barfußpfad in Bad Orb führt an uralten Eichen und Kastanien vorbei durch Sandgruben und Rindenmulch. Ein 20 Zentimeter breiter Balancierbalken gibt einen Vorgeschmack auf die folgenden Stationen. Denn spätestens wenn die Besucher barfuß über senkrecht im Boden steckende, abgesägte Baumstämme balancieren, lernen sie, dass es sich auf den Fußballen wackelfreier laufen lässt.
Mal quer, mal längs im Boden eingelassene Holzbalken belasten den Fuß an unterschiedlichen Punkten. Auch im Bach werden die Sohlen ordentlich massiert. Mit einer Hand am Seil waten die Barfußläufer durch das teils wadentiefe Wasser. Mit so gereizten Fußsohlen sind die Matschstrecken sanfter Genuss. Kühl und geschmeidig quillt die feuchte Erde an den Füßen hoch.
Wer durch das Wasser waten oder über die Holzstämme balancieren möchte, muss sich an keine Zeiten halten. Im Gegensatz zu einigen anderen Barfußpfaden ist der Weg in Bad Orb frei zugänglich - er kostet weder Eintritt noch müssen Öffnungszeiten beachtet werden. Eine Sitzgruppe aus Holzbänken an der Rückseite des Kurparkes markiert den Anfang, kleine weiße Schilder weisen den weiteren Weg.
www.barfusspark.info
[Kölner Stadt-Anzeiger , 05. 08. 2006]
Lorenz’ Webauftritt findet in der Presse derzeit viel Interesse. Gut so - und eine schöne Anerkennung für die viele Mühe, die er hinein gesteckt hat!
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Mit schmachtendem Blick [...]
SAARBRÜCKEN. Als "Jedermann" hat Tenor René Kollo das Saarbrücker Publikum in der Inszenierung des mystischen Spiels von Hugo von Hofmannsthal begeistert. Bei der Premiere vor der Kulisse der barocken Ludwigskirche erntete der 68-Jährige Bravo-Rufe von den 2000 Zuschauern. Das Stück um einen Geschäftemacher und Lebemann, der "mitten im besten Leben" sterben muss und in letzter Minute zur Seelenrettung gläubig wird, bringt die Schauspielerin und Regisseurin Brigitte Grothum jedes Jahr neu auf die Bühne.
Neben dem stimmgewaltigen Kollo ist in diesem Jahr Barbara Becker, Ex-Gattin des Tennis-Stars Boris Becker, als "Buhlschaft" prominentes Zugpferd der Inszenierung. Die ausgebildete Schauspielerin bewältigte anfängliche Mikrofonprobleme mit Charme, konnte der Rolle der Geliebten des "Jedermann" aber kaum eine eigene Note verleihen. Im eng geschnürten Kleid tanzte Becker barfüßig auf einem Tisch oder schmiegte sich mit schmachtendem Blick an Kollos Brust. [...]
[Pforzheimer Zeitung, 05. 08. 2006]
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Bollywood zum Selbertanzen
Ein Bollywood-Film braucht nicht nur Herz, Schmerz & Happy End, sondern auch jede Menge Indopop und Tanz. Sieht toll aus, will aber gelernt sein - das stellten Hamburger Fans in einem Bollywood-Tanzkursus fest. Wir waren dabei [...]
Unsicher schaut Florian (25) auf seine Nachbarinnen. Welche Schritte machen die jetzt, und wie soll man gleichzeitig mit der Hüfte wippen und die Finger zeichenartig verbiegen? Trainingsstunde Bollywood-Tanz. Neun Frauen und der Neuling Florian haben sich in dem geräumigen Tanzstudio an der Feldstraße verteilt, jeder mit viel Platz um sich herum. Ihre Arme schlängeln sie wie Tempeltänzerinnen, öffnen die Hände wie Lotusblumen, stampfen mit nackten Füßen den Takt aufs Parkett. "Step, side, step, side", gibt Tanztrainerin Tatjana Wegner vor und beobachtet ihre Schüler im großen Spiegel.
Während die sich drehen, dröhnen aus der Musikanlage Indopop und Bhangra-Rhythmen (ein Mix aus Hip-Hop und R'n'B und indischen Erntetänzen). Indienflair auch bei Helga, Anja, Daniela, Karin und Mandy. Sie tragen heute ihren Punjabi-Look: weite Hosen und passende Tunika. Die anderen haben sich sari- ähnliche bunte Tücher umgeschlungen. Und bei jedem glitzert ein Punkt zwischen den Augenbrauen: ein Bindi, selbstklebend. Der Stirnpunkt, der traditionell als Segenszeichen oder Statussymbol getragen wird, ist in Indien heute auch Modeaccessoire. "Zum Bollywood-Tanz gehört der einfach dazu" [...]
Man kennt ihn schließlich auch aus den Bollywood-Filmen. Die sind der Grund dafür, dass immer mehr Europäer den Tanz lernen wollen. [...] Sie weiß auch, bei welchem Streifen man ein größeres Kontingent an Taschentüchern benötigt und kann flüssig die Namen ihrer Lieblingsschauspieler aufsagen. Natürlich gehört dazu Bollywood-Superstar Shah Rukh Khan. Der gibt häufig mit der ebenso umschwärmten Kollegin Kajol das Filmliebespaar, das sich seine Zuneigung weniger mit Worten und schon gar nicht mit Kuss- oder Liebesszenen zeigt, dafür aber mit leidenschaftlicher Mimik und ausdrucksstarkem Tanz. [...]
Eigentlich ist der Tanz ein Mix aus verschiedenen Stilen. Aus dem orientalischen Tanz kommen die kreisenden Hüften. Was ihn "indisch" wirken lässt, sind die zahlreichen Handgesten. "Das sind die Mudras aus dem klassischen indischen Tanz, daher stammen auch die Bewegungen von Augen und Kopf und der Grundschritt" [...]
Bei den Klängen, die jetzt im Tanzstudio aus dem Lautsprecher schallen, herrschen flotte Discorhythmen vor: "Maahi ve" (aus dem Film "Kal Ho Naa Ho", "Lebe und denke nicht an morgen", 2003) lädt sofort zum Mitwippen ein. Jeder wirbelt dazu ein buntes Tuch durch die Luft, lässt es um die Schulter kreisen, schwingt es "wie ein Lasso" über den Kopf, schlägt es "wie eine Peitsche" auf den Boden - Tatjana Wegner gibt klare Anweisungen. [...]
"Die unterschiedlichen Bewegungen von Händen und Füßen sind erst mal schwierig, aber eine gute Übung fürs Gehirn und die Koordination", sagt sie. Für ihren Kursus BollyDance hat die 34-Jährige die Choreografien selber entwickelt und schützen lassen. Die ausgebildete Ballett- und Profitänzerin ist quasi mit Bollywood-Filmen aufgewachsen. "In meiner Heimat, der Ukraine, habe ich die Filme schon in meiner Jugend gesehen und war fasziniert von der indischen Kultur." Als das ehemalige Ensemble-Mitglied der Staatsoper Kiew für Ballett und Musical-Engagements nach Deutschland kam, bildete sie sich auch im klassischen indischen Tanz weiter. Für Fitnessstudios konzipierte sie ein Workout mit Bollywood-Tanz-Elementen und gründete wegen der großen Nachfrage Anfang des Jahres den BollyDance-Kursus für alle.
Was sie gelernt hat, zeigt die Gruppe jetzt auch schon mal auf Festen oder Bollywood-Partys. [...]
Zum Schluss wird's noch einmal traditionell: Die Gruppe stellt sich im Kreis auf, macht ein paar Handgesten.
"Wir erden uns und verbinden uns mit dem Universum, wir holen uns den Segen Shivas, des Gottes des Tanzes, und bedanken uns", sagt Tatjana Wegner. Schließlich drückt jeder seine Handflächen auf Brusthöhe gegeneinander und spricht den indischen Gruß "Namaste".
[Hamburger Abendblatt, 05. 08. 2006]
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Barfuß gehen ist ein ideales Training für die Füße [...]
Kaltes Wasser betäubt. Erst ist es nur eisig, dann beginnt ein leichtes Ziehen, und plötzlich fühlt sich der Untergrund seltsam an - dumpf und weit weg. Ganz anders, wenn die Füße das Wasser verlassen und auf warmes Gras stoßen: Die Zehen fangen an zu prickeln, Grashalme kitzeln.
Nach einem Gang über einen Barfußpfad haben die Fußsohlen einiges erlebt: Kieselsteine und Matsch, kratzige Rinde und Zapfen. Spätestens hier entlockt er all jenen, die gewöhnlich auf dicken Schuhsohlen durch das Leben gehen, ein leises "Autsch!". Denn so viel Massage sind die wenigsten Füße gewohnt.
Dabei betonen Orthopäden immer wieder, dass barfuß laufen ein ideales Training für die Füße ist und gleichzeitig Gelenke und Bandscheiben schont. Barfuß auf Gras, Kies oder Sand zu laufen, rege die Muskulatur an, pumpe das angestaute Blut aus den Venen und helfe, die natürliche Fußwölbung zu erhalten, heißt es bei der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk (DAF).
Doch immer mehr Wege werden betoniert, und so haben viele Menschen außerhalb ihrer Wohnung kaum Möglichkeiten, auf nackten Füßen zu laufen. Dem wollen sogenannte Barfußpfade entgegenwirken. In Deutschland gibt es schon mehr als 30 solcher Wege. Wer nicht extra zu einem Pfad fahren will, um seinen Füßen etwas Gutes zu tun, der sollte jede Gelegenheit nutzen barfuß zu gehen - sei es im Garten, im Park oder im Urlaub.
[Tirol Online, 07. 08. 2006]
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Der Regen trübt die Stimmung nicht
LEUTKIRCH - Trotz des schlechten Wetters haben am Freitagabend rund 5000 Besucher bei der K4-Nacht die Leutkircher Altstadt bevölkert. Das bunte Programm aus Kunst, Kultur, Kommerz und Kneipen tröstete die meisten über das triste Wetter hinweg [...]
"Feuerfrauen" heizen ein [...]
Gestaunt haben die Besucher auch beim Feuertanz der "Feuerfrauen" am Gänseliesel-Brunnen. Die Damen aus der Schweiz, Arnach, Bad Waldsee und dem Allgäu erwärmten mit ihren rotierenden Fackeln die Herzen der Zuschauer - vor allem derjenigen, die in der ersten Reihe standen. "Wir haben alle getrennt voneinander Urlaub in Thailand gemacht und dabei dieses Hobby entdeckt", sagte Gabriela Cudgen von den "Feuerfrauen", die alle barfuß ihr Spiel mit dem Feuer vorführen. [...]
[Schwäbische Zeitung, 07. 08. 2006]
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Im Kleid der Kelten vor die Kamera [...]
Wiesenthau - Herabgestiegen waren von der einst heidnischen Kultstätte am Walberla ein Stamm der Kelten - um für Dreharbeiten des Bayerischen Fernsehen mit Reinhard Strohn und seinem Team für den Film "Rund um das Walberla" einen "keltischen Feuertanz" aufzuführen. [...]
Bei für unsere Ohren monotonen keltischen Klängen tanzten rund um das von der Schlaifhausener Feuerwehr entzündete und bewachte Feuer der "Kultstätte" vor allem Frauen barfuß bei Fruchtbarkeitsritualen, um die Fruchtbarkeit in der Natur, Familie und bei Tieren heraufzubeschwören.
Damit der Film über die Historie des Walberla mit den Kelten Gestalt annahm, kleideten sich die "Neumarkter" [...] in aufreizende Gewänder aus Sackrupfen und wollene Tüchern. Der Film "Rund um das Walberla" wird aller Voraussicht nach - zusammen mit verschiedenen Unterthemen - im Spätherbst ausgestrahlt.
[Fränkischer Tag, 07. 08. 2006]
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Diener mit der nötigen Erdung
Anna-Feier der Frauengemeinschaft mit dem Thema "Füße" [...]
Mit dem Thema des Abends "Füße" schlugen die Vorstandsfrauen in vielfältigster Form immer wieder eine Verbindung zur Mutter Anna, die auf ihren eigenen Füßen in ihrer Zeit sicher viel unterwegs war. Sie war Wegbegleiterin für Maria und Jesus und wurde mit ihrer Standfestigkeit zur "Wurzel, aus der der Sproß hervorkam". "Danke, liebe Füße" und "Wir gehen den Weg" - diese Texte zeigten den Stellenwert der Füße, die zwar "im Keller des Körpers" seien und einfach zu dienen hätten, den Menschen aber tragen und fortbewegen und für das Stehen in dieser Welt so eminent wichtig sind. Durch ihre "Erdung" erhalten auch die Gedanken und Gefühle die nötige Bodenständigkeit und helfen, alle Wege - ob steil, mühsam, beschwerlich oder aber eben, breit und bequem - entschlossen zu gehen.
Ein Erlebnis besonderer Art war es für die bei der Annafeier anwesenden Frauen, barfuß einen Weg über verschiedenen Untergrund zu gehen. Sand, Watte, Zeitungsschnipsel, Moos, Steine, Heu, Rindenmulch, Schmiergelpapier und nasse Schwämme sorgten für ein eigenes "Gehgefühl".
An Gott gewandt war der Text "Hilf mir gehen!" - der zum Einen darum bat, einen Weg gezeigt zu bekommen, der weiterführt, der aber auch die Bitte beinhaltete: "Lass mich los, wenn ich es allein schaffe!"
Die Füße - eigentlich sind sie arm dran: Sie schmerzen oft, schwitzen, leiden unter Geruch, gehen oft Wege, die sie nicht mögen und müssen meistens im Dunkel der Schuhe leben - aber, wie Anja Schultes es im Text ausdrückte "sie träumen auch vom Himmel; möchten ihn sehen; möchten, dass es ihnen gut geht".
Wie das von Menschen zu bewerkstelligen ist, zeigt die Tatsache, dass der ganze Körper in den Füßen "verborgen und vereint" ist - Reflexzonenmassagen, pflegliches Umgehen mit den Füßen und ein stetes Beachten ihrer Wichtigkeit können auch den Füßen "den Himmel auf Erden" bringen.
Mit Redewendungen aus dem Wörterbuch und sowohl religiösen als auch weltlichen Liedern zum Thema "Füße" rundete das Vorstandsteam einen Abend ab, der sich würdig in die Reihe der Annafeiern einstellen ließ.
[Fränkische Nachrichten, 07. 08. 2006]
Schöne Ideen für Barfuß - Meditationen!
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KULTURNACHRICHTEN [...]
Fußschweiß verunreinigt Kunstwerk von Carl Andre
Dass zu viel nackte Haut der Kunst nicht immer bekommt, zeigt ein Fall in der Tate Modern in London. Dort müssen mehrere Kupferplatten einer begehbaren Installation ständig gereinigt werden, weil die Besucher im Sommer mit ihren nackten Füßen das Metall berühren, so dass es bräunlich anläuft. Das Werk "Venusschmiede" des amerikanischen Bildhauers Carl Andre war deshalb bisher nur selten vollständig zu sehen. Ein wohl nicht ganz ernst zu nehmender Vorschlag zur Lösung des Problems kam neulich von einer genervten Restauratorin: Vielleicht, so die Idee, sollte man die Installation unter Strom setzen. [...]
[Deutschlandradio, 08. 08. 2006]
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Für Frankfurter Bub geht Kindheitstraum in Erfüllung [...]
Nach der ersten Einheit im roten Leibchen des neuen Arbeitgebers zog Michael Thurk Stollenschuhe und Stutzen aus und trat der geballten medialen Kraft am Rande des Trainingsplatzes mit dem lustigen Namen "kleine Kampfbahn" barfuß entgegen. Kann man ja schon mal machen, wenn die Füße dampfen, und den in Mannschaftsstärke samt Auswechselspieler angerückten Reportern war es schnurzegal. Sie waren überhaupt froh, dem neuen Hoffnungsträger der Frankfurter Eintracht auf den Zahn fühlen zu dürfen [...]
[Eintracht Frankfurt, 09. 08. 2006]
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Wenn Matsch schmatzt
Eine Runde auf dem Barfuß-Pfad lässt die schuhgequälten Füße wieder aufleben [...]
Barfuß im Wald! Das geht überall, speziell einen Pfad für Nackefüße gibt es jetzt am Meißner, wo Naturpark und Volkshochschule-Kreativwerkstatt die jüngste Attraktion geschaffen haben: den 1000 Meter langen Barfuß-Pfad.
Zum Ausziehen der Schuhe müssen Anna, Elisa oder Luca nicht überredet werden. Die auf Steine gemalten weißen Fußabdrücke sind Aufforderung genug. Luca und Tom sind derweil schon vorgerannt und auf dem Holzweg. Der ist die erste von 15 Etappen.
Bei Station zwei werden die Sohlen umschmeichelt: Der Werrastrand bietet das Geliebte und vielen ja bekannte Lustwandeln am Strand - nur mitten im Wald. Herrlich.
Luca aber wirft sich bereits mit Schmackes in das dritte von Holzbalken eingefasste und überdachte Fußerkundungsbett. Der Name Bett passt in diesem Fall besonders: Locker-leichtes Meißnerheu schmeichelt den im Alltag stets in Schuhe gepferchten Füßen. Welch Wohltat! Hier bleib ich, sagt Silvia, deren Füße ein paar Jahrzehnte mehr auf der Hornhaut haben als Lucas.
Die ganz jungen Barfüßler, Elisa und Alessio, tapsen derweil ungelenk über den Werrakies, Steine aus dem Flusstal. So ein Barfußspaziergang im Wald ist ein Abenteuer für sie, obwohl sie im Alltag noch viel öfter ohne Schuhe unterwegs sind als die Eltern. Die aber staksen nicht wirklich eleganter über die Steine.
Durch den Fichtenwald mit seinem angenehmen Nadelboden geht es auf den Steg. Warum der 100 Meter weit und einen Meter hoch über den Waldboden führt, verrät ein Kribbeln an der Wade. Ameisen! Hunderttausende leben hier Haufen an Haufen. "Pst!" Naturpark-Chef Marco Lenarduzzi legt den Zeigefinger an die Lippen. Warum? Die Antwort gibt ein zartes Säuseln, ja Rauschen - verursacht von unendlich vielen Füßchen im Ameisenmeer.
Die Kinder machen Tempo: Krabbelnde Ameisen - ein paar klettererfahrene Tierchen schaffen den Klimmzug auf den Steg - treiben sie vorwärts. "Weg hier!", rufen Tom und Anna. Durch schmeichelnde Sägespäne, hüpfend von Holzklotz zu Holzklotz, von Stein zu Stein und über den Laubweg eilen die Kids dem feuchten Höhepunkt entgegen.
"Ja! Matsch!" Der Schlamm verschlingt Toms Fuß mit einem satten Schmatzen. Herrlich feucht, kühl ist das für die Füße. Wann habe ich zuletzt barfuß im Matsch gestanden? Es ist zu lange her.
Die Kinder eilen die Treppe hinunter. Sie endet direkt am Bach. Hier werden Staudämme gebaut und die Matschfüße gewaschen. Die dem Staudammbau-Alter entwachsenen Großen jonglieren zügig durch die Holzrinne. Sie wird ebenfalls gespeist vom eiskalten Wasser des Kupferbachs.
Dann wartet das letzte Erlebnis auf die Füße: barfuß durch eine Baumkrone, aber in der Horizontalen!
Zurück am Start ist die Lust, auf das Anziehen der Schuhe merklich gesunken. Die Lust der Kinder hingegen ist riesengroß sich noch einmal auf die 1000-Meter-Abenteuerrunde für die Füße zu machen. Luca ist schon wieder auf Tour...
Die Füße aber fühlen weitaus mehr, als eine halbe Stunde zuvor [...]
[HNA.de, 09. 08. 2006]
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Belesene Füße
Georg