Am Freitag war es nach ein paar eher kühlen Tagen wieder sehr warm. Ich sollte meine Schwester um 22 Uhr am Flughafen abholen, und aufgrund der Temperaturen rechnete ich eigentlich nicht damit, barfuß großartig Aufsehen zu erregen. Weit gefehlt! Fast alle, die vor dem Ausgang auf Fluggäste warteten, guckten, drehten sich um, schielten auf meine Füße.
Die einzigen, die sich am Flughafen für meine nackten Füße übrigens absolut gar nicht interessierten (und auch vorher noch nie dafür interessiert haben), waren die Polizisten, die auf dem Flur vor ihren Büros herumstanden.

Am Samstag hatte ich dann ein mal wieder sehr nettes Einkaufserlebnis, diesmal in den Köln-Arcaden:

Im Eddi-Bauer-Laden waren Schuhe reduziert, und ich brauche doch für eine Veranstaltung welche... Also probierte ich einen an, der passte, ich zog ihn aus und wollte grad zur Kasse... Ein junger Verkäufer wies mich drauf hin, doch bitte beide Schuhe zu probieren, nicht nur einen. Achja! "Jetzt wo Sie es sagen - so oft probier ich nämlich keine Schuhe an, ich bin normalerweise barfuß!" Prompt erkundigte er sich besorgt nach den üblich-allgegenwärtigen Scherben (und Dreck). Ich konnte ihn beruhigen, so viele, wie die Schuhträger immer glauben würden, wären das gar nicht, und ich wäre bisher auch noch in keine einzige hineingetreten. "Na dann ist es ja gut, also, find ich ja echt toll!" Beide Schuhe passten, wurden gekauft und im Hinausgehen sprach er mich dann nochmal an - immer noch ganz besorgt: "Aber eine Tetanusimpfung haben Sie doch hoffentlich?" Und nachdem ich ihm das bestätigt habe wiederholte er nochmal, wie toll er das fände, dass ich barfuß sei. Mein Liebster grinste sich einen

In seinem Lieblings-Herrenbekleidungsgeschäft hielten wir uns dann lange auf, bevor die Verkäuferin überhaupt bemerkte, dass ich barfuß bin. Und das auch nur weil sie ihm ein Hemd auspackte, ihr eine Nadel herunterfiel und ich meinte: "Da muss ich wohl aufpassen, hier liegen bestimmt mehrere so Nadeln herum!" Sie guckte, "Oh, Sie sind ja barfuß! Ja, seien Sie vorsichtig, uns fallen öfter Nadeln herunter und die bleiben liegen bis unsere Reinigungkraft abends sauber macht." Gespürt hab ich keine, aber die Nadeln liegen ja auch flach auf dem Boden und stehen nicht senkrecht mit der Spitze nach oben

Ansonsten hab ich mal wieder keine großartigen Reaktionen auf meine nackten Füße bemerkt. Ab und zu guckte mal einer genauer hin, besonders Kinder staunten manchmal nicht schlecht. Die Köln-Arcaden an sich sind sauber und absolut barfußfreundlich.

Von dort fuhren wir zum Sommerfest eines Karneval-Vereins. Ich trug übrigens Samstag das "nein es ist nicht zu kalt" T-Shirt. Die einzige Bemerkung war die eines Bekannten, der den Text auf dem Shirt las und ganz erstaunt fragte: "Und das ist wirklich nicht zu kalt???" Das T-Shirt hat also nicht wirklich was genutzt