Hallo Lorenz,

Und genauso machen wir es doch! Wir laufen nicht einfach ohne Strümpf' und Schuh herum, sondern suchen immer nach besonderen Aspekten, die es würdig sind, diskutiert zu werden. Wir probieren alles Mögliche, loten Grenzen aus, versuchen, Bezüge zu weltbewegenden Themen herzustellen. Wir machen aus einer ganz simplen Sache ein ganzes Stückchen mehr, organisieren gemeinsame Aktionen, sammeln und strukturieren Information, basteln Webseiten dazu, werten das Thema auf.

So gesehen hast du völlig recht: Bei allem, was du angesprochen hast, steht das Barfußlaufen im Mittelpunkt oder stellt sogar das A und O der ganzen Geschichte dar.
Wer so etwas tut, kann das Barfußlaufen ja mit Recht als Hobby ansehen.
Es gibt aber auch viele, die genauso gern und regelmäßig barfuß laufen, ohne sich aber mit Sachen zu beschäftigen, die mit dem Barfußlaufen unmittelbar zusammenhängen und ohne das Barfußlaufen überhaupt zu thematisieren. Diesen könnte es schwer fallen, das Barfußlaufen als Hobby anzusehen. Meistens frönen sie sogar ihren Hobbys als einzige Barfüßige unter Beschuhten.
Ich war vor einigen Wochen in Verona und bin dreimal in die Arena gegangen. Während des langen Hockens vor und in der Arena, wie es sich zum für mich sehr angenehmen "Ritual" von diesem Musiktempel gehört, entstanden sehr interessante Gespräche unter den Zuschauern. Da unterhält man sich in mehreren Sprachen vorwiegend über Musik, Theater, Reisen, Essen und Trinken. Meine nackten Füßen waren weder ein Problem beim Eintritt noch ein Gesprächsthema, noch ein Diskriminierungsfaktor beim Gesprächspartnerwahl. Im Gegenteil: Die vielen Deutschen und Österreicher haben sich sehr gefreut, sich mit mir in ihrer Muttersprache unterhalten zu können.
Meine bloßen Füße waren beim Platzsuchen in der Arena auch insoweit ein Vorteil, dass ich schneller laufen und nach vorne schauen konnte, woraufhin es mir alle drei Male gelungen ist, einen der besten Plätze meines Sektors zu erreichen und zu besetzen.
Als ich neulich dienstlich zum Teil mit Schuhen unterwegs war, habe ich festgestellt, dass ich bedingt durch das fehlende Tastgefühl sehr oft auf den Boden gucken musste, um den Kontakt mit dem Untergrund irgendwie zu gewinnen. Wenn ich barfuß laufe, sorgen ja die Fußsohlenrezeptoren dafür, Hindernisse und Unebenheiten zu erkennen und auszuweichen, und dadurch meinen halbkaputten Rücken zu schonen.

Auf jedem Fall macht es uns beiden und allen anderen hier immer Spaß, den eigenen Hobbys barfuß zu frönen - auch das Barfuß-Hobby

Ciao
Tiziana