Mit nackten Füßen durch die Museen der Berliner Musumsinsel ... (Hobby? Barfuß! 2)
"... gingen nicht nur die drei Besucher von der BIB. Ich habe dort auch andere Menschen mit nackten Füßen gesehen. Der Unterschied zwischen denen und uns war, dass sich unter deren Fußsohlen eine zusätzliche hauchdünne (vielleicht 3-5 mm) Kunststoffsohle befand, die mittels zweier dünner, tlw. transparenter Kunststoffbänder am Fuß gehalten wurde der Art, dass durch die Bewegung des Fußes die Sohle über das Parkett geschleift wurde.
Ein Museumswärter im Alten Museum erklärte mir, dass nackte Füße unanständig seien - man laufe ja auch nicht mit nacktem Oberkörper durch das Alte Museum. Diese anderen Besucher bekamen trotz ihrer nackten Füße keine Probleme!?!
Kann mir bitte jemand aus dem Forum diese Ungereimtheit erklären!?! "
Hallo Johannes,
dieses Thema wurde schon mal durchdiskutiert. Der Hauch von Sohle und Riemchen macht eben den Unterschied zwischen "Menschen und Primaten" aus. So etwas sagte jedenfalls eine Frau in Flipflops zum barfüßigen Andi. Das ist zwar biologisch nicht einwandfrei, sollte wohl "Unterschied zwischen Menschen und Affen" lauten (Menschen gehören auch zu den Primaten).
Häufig wird "Anstand" damit definiert, was die Mehrheit tut. Was eine Minderheit tut, gilt als "unanständig". Wenn in einem Museum etliche Leute in Flipflops sind (und keine sicherheitlichen Bedenken wie bei der Dresdener Frauenkirche bestehen), dann haben die keine Probleme. Mich würde es nicht überraschen, wenn viele Frauen in Flipflops kommen, aber nur ein einziger Mann, daß der Mann Schwierigkeiten bekommt mit der Begründung "Bei einem Mann ist das Nichttragen von Socken unanständig, bei einer Frau nicht."
Wenn im Hochsommer etliche Männer in kurzen Hosen ins Museum gehen, gibt es kaum Probleme, solange es sich nicht um etwas "kirchliches" handelt. Wenn es aber im Winter ein einziger Mann macht, wird der Museumsbonze sicher auch was von "Anstand" faseln.
Wie dem auch sei, in kaum einer "Hausordnung" wird etwas von Barfußverbot oder sonstigen Bekleidungsvorschriften stehen. Somit ist man der Willkür der Museumsschergen ausgeliefert, die sich auf "Hausrecht" berufen.
Eigentlich gehe ich selten in Museen, und meist sind die technischer Art. Außer bei der Frauenkirchenkuppel wurde ich noch nie wegen barfuß oder unanständiger Kleidung abgewiesen.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen