Hirsebreifahrt (Hobby? Barfuß! 2)

Mark, Monday, 28.08.2006, 15:12 (vor 6666 Tagen)

Am Samstag war Hirsebreifahrt.
Mit 4 Weidlingen (Holzschiffe), zwei Langweidlinge und zwei kürzere Weidlinge, fuhren Zürcher Zünfte von Zürich nach Strassbourg.

Die Hirsebreifahrt war eine Wette zwischen den Schweizern aus Zürich und den Elsässern aus Strassburg im Jahr 1456. Die Zürcher bewiesen mit einer speziellen Bootsfahrt, dass sie innerhalb von 24 Stunden in Strassburg sein konnten. Im Jahre 1456 lösten die Zürcher dieses Versprechen ein. Sie bereiteten einen Hirsebrei zu und fuhren los. Tatsächlich gelang es ihnen, Strassburg innert 22 Stunden zu erreichen und den warmen Topf zu übergeben.

Seit 1946 findet die Fahrt wieder alle zehn Jahre statt. Doch dauert Sie nun 3 Tage. Der Grund sind die vielen Wasserkraftwerke, welche den Weg versperren.

Am 24. August 2006 wurde eine erneute Fahrt durchgeführt. Da ich an diesem Tag nicht arbeiten musste, habe ich mich für eine Wanderung entlang der Aare entschieden, in der Hoffnung die Wasserfahrer aus Zürich zu sehen.

Ich wandere sehr gerne entlang der Aare. Auf diesem Teilstück geht es wunderbar als Barfüsser. Waldboden Pur! Und dies Kilometerlang. Manchmal geht es etwas rauf, manchmal etwas runter. Einfach wunderbar.

Doch das Wetter schlug plötzlich sehr schnell um. Die wenigen blauen Lücken im Himmel verschwanden in Windeseile und dunkle, Graue Wolken kamen herangeritten. Oje, dachte ich und es dauerte nicht lange, da begann es wie aus Kesseln zu schütten. Ich stand in T-Shirt, Shortst und Barfuss irgendwie verloren da. Naja, das hätten die meisten wohl gemeint. Aber ich genoss dieses Gewitter in vollen Zügen.

Ein Fischer kreuzte meinen Weg. Angezogen mit Regenjacke, hohen Gummistiefeln und einem typischen Fischerhut aus Plastik. Alles absolut Wasserdicht. Wie in der Schweiz üblich grüsste er freundlich, ich grüsste auch...und weg war er. Meine nackten Füsse sind ihm aufgefallen - er hat aber nur gelächelt.

Blitze erhellten den Himmel, Donner grollte, ich stand in grossen, sumpfigen Pfützen und amchte das, was man nicht macht: Unter einen Baum stehen.

Und genau wärend des Gewitters fuhren die armen Kerle mit ihren Schiffen vorbei. Alle hatten farbige Trachten an. Die Taten mir ziemlich leid. Ich in meinem leichten T-Shirt und die in ihren schweren Trachten. Das war sicher unangenehm in diesem Regen.

Auf dem Heimweg durchwanderte ich hunderte Pfützen, Schlammlöcher...herrlich. Die Heimfahrt auf meinem Fahrrad war dann sehr angenehm. Es regnete nicht mehr. Zuhause angekommen waren T-Shirt und Shorts trocken, meine Füsse sauber....ein gelungener Ausflug.

Mark

Hirsebreifahrt

Markus U., Stammposter, Monday, 28.08.2006, 21:18 (vor 6666 Tagen) @ Mark

Hi Mark!

Blitze erhellten den Himmel, Donner grollte, ich stand in grossen, sumpfigen Pfützen und amchte das, was man nicht macht: Unter einen Baum stehen.

Es kommt ganz auf die Baumart an: "Eichen sollst Du weichen; Buchen sollst Du suchen." Bei anderen Bäumen (also Birken etc.) weiß ich freilich nicht Bescheid.

Und genau wärend des Gewitters fuhren die armen Kerle mit ihren Schiffen vorbei. Alle hatten farbige Trachten an. Die Taten mir ziemlich leid. Ich in meinem leichten T-Shirt und die in ihren schweren Trachten. Das war sicher unangenehm in diesem Regen.

Waren die "armen Kerle" in ihren farbigen Trachten denn auch barfuß?

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hirsebreifahrt

Mark, Tuesday, 29.08.2006, 09:35 (vor 6665 Tagen) @ Markus U.

Hi Mark!

Blitze erhellten den Himmel, Donner grollte, ich stand in grossen, sumpfigen Pfützen und amchte das, was man nicht macht: Unter einen Baum stehen.

Es kommt ganz auf die Baumart an: "Eichen sollst Du weichen; Buchen sollst Du suchen." Bei anderen Bäumen (also Birken etc.) weiß ich freilich nicht Bescheid.

Und genau wärend des Gewitters fuhren die armen Kerle mit ihren Schiffen vorbei. Alle hatten farbige Trachten an. Die Taten mir ziemlich leid. Ich in meinem leichten T-Shirt und die in ihren schweren Trachten. Das war sicher unangenehm in diesem Regen.

Waren die "armen Kerle" in ihren farbigen Trachten denn auch barfuß?
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hallo Markus
Nun ja, man sollte eigentlich keine Bäume bevorzugen. Egal ob Buche oder Eiche. Die Regel besagt, dass man sich flach auf den Boden legen sollte.

Ob die Herren Barfuss waren, weis ich leider nicht. Ich vermute die hatten zu den Trachten passendes Schuhwerk. Vielleicht haben Sie die Schuhe aber ausgezogen. Das hat so geschüttet...die sind sicher vollgelaufen....

Hirsebreifahrt und Blitze

Eugen, Stammposter, Tuesday, 29.08.2006, 11:10 (vor 6665 Tagen) @ Mark

Nun ja, man sollte eigentlich keine Bäume bevorzugen. Egal ob Buche oder Eiche. Die Regel besagt, dass man sich flach auf den Boden legen sollte.

Hallo Markus,

die Bauernregel mit den Bäumen bei Gewitter (Buche gegen Eiche) ist natürlich ein reines Ammenmärchen. Das Befolgen dieser Regel kann ein tödlicher Irrtum werden. Genauso unsinnig ist es, sich bei Gewitter flach hinlegen. Wenn ein Blitz in einen Baum einschlägt, breiten sich die Ströme längs des Bodens fächermäßig aus. Steht man jetzt breitbeinig da, so entsteht eine erhebliche SpannungsDIFFERENZ zwischen den beiden Beinen oder dem Körper. Ein gigantischer StromSTOSS wird dann im Körper induziert.

Die Regel sagt, dass man sich hinhocken soll und dabei die Beine ENG zusammenhält. Den Abstand zu Bäumen maximieren. Ich hatte hier im Forum mal vor längerer Zeit das Problem von Gewitter und BARFUSS im Regen (Isolierung zum Boden) angesprochen. Doch es schien niemand zu interessieren. Letztes Wochenende haben hier bei Bonn (Flugplatz Hangelar) etwa 20 Personen zu spüren bekommen, was passiert, wenn ein Blitz (drei Blitze) in einen Mast einschlägt und gewaltige Ströme sich längs des nassen Bodens mit erheblichen Potentialdifferenzen ausbreiten. Ob man barfuss oder beschuht (Isolierung) war, spielte da wohl keine große Rolle mehr!

Grüße von einem Physiker (Astrophysiker)

Eugen

PS.: Aus den obigen Gründen haben Kühe auf den Alpenwiesen mit ihren VIER barfüssigen Beinen keine Chance bei einem Berg-Gewitter, denn sie können ja schlecht ihre VIER Beine eng zusammenstellen.....

Hirsebreifahrt und Blitze

Mark, Tuesday, 29.08.2006, 11:20 (vor 6665 Tagen) @ Eugen

Hallo Eugen

Ich habe per Zufall in den Nachrichten einen Bericht gesehen, in welchem bei einem Fussballspiel ein Blitz in einen Baum geschlagen hat und die darunter stehenden Zuschauer in Mitleidenschaft gezogen hat. Ein Jugendlicher hatte dadurch keinen Herzschlag mehr. Man konnte ihn allerdings reanimieren. Jedoch waren die Verbrennungen so stark, dass er dann doch im Spital starb. Weitere Zuschauer erlitten ebenfalls verbrennungen.

Dies stand heute auch in der zeitung. Ein Spezialiste sagte in einem Interview, man müsse sich hinlegen...

Was stimmt denn nun?

Das mit den Bäumen weis wohl jeder. Die Frage hier: wie verhält es sich in einem Waqld mit tausenden von Bäumen? Ist es Zufall, wenn es gerade jenen Baum erwischt, unter dem jemand steht?

Blitze finde ich etwas sehr gefährliches. Man sollte am besten wohl so schnell es geht in ein Haus gehen oder in ein Auto steigen.

Hirsebreifahrt und Blitze

bix, Stammposter, Tuesday, 29.08.2006, 11:54 (vor 6665 Tagen) @ Mark

Das mit den Bäumen weis wohl jeder. Die Frage hier: wie verhält es sich in einem Waqld mit tausenden von Bäumen? Ist es Zufall, wenn es gerade jenen Baum erwischt, unter dem jemand steht?

Der Blitzt sucht sich das höchste Ziel zum Einschlagen - also im Wald den höchsten Baum. Ob das ne Eiche ist oder ne Buche oder... ist dabei völlig egal.

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