Hirsebreifahrt (Hobby? Barfuß! 2)
Am Samstag war Hirsebreifahrt.
Mit 4 Weidlingen (Holzschiffe), zwei Langweidlinge und zwei kürzere Weidlinge, fuhren Zürcher Zünfte von Zürich nach Strassbourg.
Die Hirsebreifahrt war eine Wette zwischen den Schweizern aus Zürich und den Elsässern aus Strassburg im Jahr 1456. Die Zürcher bewiesen mit einer speziellen Bootsfahrt, dass sie innerhalb von 24 Stunden in Strassburg sein konnten. Im Jahre 1456 lösten die Zürcher dieses Versprechen ein. Sie bereiteten einen Hirsebrei zu und fuhren los. Tatsächlich gelang es ihnen, Strassburg innert 22 Stunden zu erreichen und den warmen Topf zu übergeben.
Seit 1946 findet die Fahrt wieder alle zehn Jahre statt. Doch dauert Sie nun 3 Tage. Der Grund sind die vielen Wasserkraftwerke, welche den Weg versperren.
Am 24. August 2006 wurde eine erneute Fahrt durchgeführt. Da ich an diesem Tag nicht arbeiten musste, habe ich mich für eine Wanderung entlang der Aare entschieden, in der Hoffnung die Wasserfahrer aus Zürich zu sehen.
Ich wandere sehr gerne entlang der Aare. Auf diesem Teilstück geht es wunderbar als Barfüsser. Waldboden Pur! Und dies Kilometerlang. Manchmal geht es etwas rauf, manchmal etwas runter. Einfach wunderbar.
Doch das Wetter schlug plötzlich sehr schnell um. Die wenigen blauen Lücken im Himmel verschwanden in Windeseile und dunkle, Graue Wolken kamen herangeritten. Oje, dachte ich und es dauerte nicht lange, da begann es wie aus Kesseln zu schütten. Ich stand in T-Shirt, Shortst und Barfuss irgendwie verloren da. Naja, das hätten die meisten wohl gemeint. Aber ich genoss dieses Gewitter in vollen Zügen.
Ein Fischer kreuzte meinen Weg. Angezogen mit Regenjacke, hohen Gummistiefeln und einem typischen Fischerhut aus Plastik. Alles absolut Wasserdicht. Wie in der Schweiz üblich grüsste er freundlich, ich grüsste auch...und weg war er. Meine nackten Füsse sind ihm aufgefallen - er hat aber nur gelächelt.
Blitze erhellten den Himmel, Donner grollte, ich stand in grossen, sumpfigen Pfützen und amchte das, was man nicht macht: Unter einen Baum stehen.
Und genau wärend des Gewitters fuhren die armen Kerle mit ihren Schiffen vorbei. Alle hatten farbige Trachten an. Die Taten mir ziemlich leid. Ich in meinem leichten T-Shirt und die in ihren schweren Trachten. Das war sicher unangenehm in diesem Regen.
Auf dem Heimweg durchwanderte ich hunderte Pfützen, Schlammlöcher...herrlich. Die Heimfahrt auf meinem Fahrrad war dann sehr angenehm. Es regnete nicht mehr. Zuhause angekommen waren T-Shirt und Shorts trocken, meine Füsse sauber....ein gelungener Ausflug.
Mark