Bei den Sandskulpturen in Rorschach (Hobby? Barfuß! 2)
Samstag, 26.8.2006, Rorschach Hafen: Nicht weit von hier waren Sandskulpturen ausgestellt. also begab ich mich zu dem Gelände.
Etliche Leute betrachteten die vergänglichen Kunstwerke, auch auf der Terrasse des Seerestaurants war Betrieb. Was sich hier ereignete, möchte ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Um die Skulpturen waren Seile gespannt, damit ja niemand hinaufklettert und sie beschädigt. Etwas lockerer Sand lag aber auch neben den Skulpturen auf dem Rasen, dort ging ich natürlich durch. Aber auch der Rasen selbst war barfuß angenehm begehbar, ohne blühenden Klee, ohne Bienen, ohne Scherben. Von den Leuten, die die Kunstwerke betrachteten, war keiner außer mir barfuß.
Ich setzte mich auf eine Bank, um was zu verzehren. Hinter mir der Bodensee mit den vielen Schiffen mit der Fontäne, dann die Skulpturen, direkt vor mir eine Sandkiste, wo Kinder schon übten, später ein Künstler zu werden, und vor der Kulisse der Stadt die Eisenbahnlinie, auf der öfters Turbozüge, aber auch Güterzüge mit DB-Loks und ab und zu der Sonder-Dampfzug vorbeirollten. Was will ich mehr!
Anfangs trugen alle Kinder, die in der Sandkiste spielten, Schuhe. Ein Junge zog aber plötzlich Schuhe und Socken aus, ob aus eigenem Antrieb oder aufgrund der Tatsache, daß ich barfuß war, sei mal dahingestellt. Kurze Zeit später, und ein Mädchen hatte sich der Schuhe entledigt.
Eine Familie mit einem Jungen kam. Der Junge wollte schon in den Sand, da sagte die Mutter: "Schuhe ausziehen!" Der Junge tat es auch. Die Mutter zog auch die Schuhe aus, der Vater behielt seine Sandalen an. Als später die Mutter und der Junge für etwa 5 Minuten weggingen (zur Toilette?), zogen beide extra die Schuhe wieder an, um sie später nach der Rückkehr wieder auszuziehen. Dabei lag wirklich kein Grund vor, auf dem Rasen Schuhe zu tragen.
Eine deutsche Großfamilie (Oma und Opa, zwei jung Frauen, ein junger Mann, einige Kinder) kamen. Es dauerte einige Zeit, bis diese Kinder (sich der Schuhe entledigten, aber auch der junge Mann und vermutlich dessen Frau. Diese Frau verließ als einzige dieser den Platz, ohne die Schuhe wieder anzuziehen.
Dann war doch noch ein junges Elternpaar mit einem Jungen im Krabbelalter und einem etwas älteren Mädchen mit einem Laufrad. Gleich die erste Frage war an die Eltern, als sie ankamen: "Darf ich barfuß laufen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, zog es bereits Sandalen und Kniestrümpfe aus. Eltern und Junge blieben fett beschuht. Die Eltern mußten aufpassen, daß weder der Junge fortkrabbelte noch das Mädchen sich zu dicht an die Kante am Wasser wagte. Als die Familie wieder ging, wollte das Mädchen unbedingt barfuß bleiben, auch beim Fahren mit dem Laufrad. Die Eltern warnten es zwar vor Scherben, aber es durfte ohne Schuhe weiter. Den Helm mußte es allerdings aufsetzen.
Und dann war dann kamen auch noch ein Elternpaar mit einem kleinen Mädchen, das auf einem kleinen Velo fuhr (die Eltern waren zu Fuß). Das Mädchen ging sofort in den Sand und fing an zu graben. Der Vater fragte die Mutter: "Soll sie nicht die Schuhe abziehen?" Die Mutter nickte, der Vater zog seiner Tochter erst die Schuhe aus, dann die Socken. Dann nahm er ihr den Velohelm ab. Dann krempelte er ihre Hosenbeine etwas auf, dann die Ärmel des Wollpullovers. Das Mädchen war am Graben und ließ sich nicht dabei stören. Die Eltern verließen den Platz, gingen vermutlich ins Restaurant. Es grub und grub! Vermutlich hätte man ihm sämtliche Kleidungsstücke ausziehen können, es hätte sich nicht stören lassen. Vielleicht bekommt dieses Mädchen in ca. 20 Jahren den ersten Preis beim Sandskulpturenfestival in Rorschach.
Lauter verschiedene Leute, alle möglichen Variationen im Verhältnis zu barfuß, wer hätte das gedacht. Und barfüßige und beschuhte Kinder friedlich nebeneinander, wer hätte das gedacht!
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen