Barfuß an der Eisenbahnausstellung in Rorschach (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 28.08.2006, 11:22 (vor 6601 Tagen)

Samstag, 26.8.2006, Rorschach Hauptbahnhof: Ein Dampfzug mit historischen Wagen (ohne Passagiere) der Bodensee-Toggenburg-Bahn rollte in den Bahnhof ein. Sofort fing ich an zu rennen, um gerade in eine günstige Fotoposition zu kommen, dann via Treppe auf den Nachbarbahnsteig, und von der anderen Seite auch noch mal. Bei der Gelegenheit vergaß ich ganz, daß ich barfuß war. Der Beton war auch glatt, allfällige Scherben hätte ich sicher übersehen, aber es lagen keine dort. Einige Leute blickten in meine Richtung, aber das hätten sie wohl auch getan, wenn ich in Schuhen und langen Hosen über den Bahnsteig gesäckelt wäre, um den Zug vor die Linse zu bekommen.

Dann ging ich auf einen anderen Bahnsteig, an dem etliche historische und moderne Wagen bereit standen, die man besichtigen konnte. Alle waren barfuß angenehm begehbar. Auch Lokomotiven konnten bestiegen werden, dieses ist barfuß schon eher gewöhnungsbedürftig. Aber keiner der Bahnbediensteten sagte etwas, wenn ich barfuß eine Lok betrat. Die modernen Loks waren innen recht sauber, für eine klein Tender-Dampflok traf es nicht zu. Das Metall war schmierig, einige Kohlenstücke lagen auch herum. Ich gab mir nicht sonderlich Mühe, neben die Kohle zu treten. Entsprechend schwarz wurden auch die Füße. Da der Hosensaum recht hoch gelegen war, wurde dieser nicht in Mitleidenschaft gezogen. Ich mag nun mal keine verkohlten Hosensäume!

Nicht überall waren Bahnsteige oder sonstige Plattenwege. Teilweise lag auch Feinschotter neben den Betriebsgebäuden. Über den Gleisschotter selbst brauchte ich allerdings nicht. Wenn ich ein Gleis überquerte, trat ich über die Schwellen oder auf das Metall. Zwischen den Gleisen war ich der einzige Barfüßer. Fast alle anderen Leute hatten hier zwischen den Gleisen solides Schuhwerk, meist Halbschuhe, Wanderschuhe, Turnschuhe, allenfalls Treckingsandalen. Leute mit Stöckelschuhen oder Flipflops sah ich hier nicht, einzig ein alter Mann trug halbdurchsichtige Plastikbadeschuhe ohne Socken in Kombination mit kurzer Hose und Windjacke.

In Rorschach war weniger ausgestellt als anläßlich des Simplontunnels im Mai in Brig. Ein kostenloser Shuttlezug mit offenen Wagen der Rorschach-Heiden-Bahn nach Rorschach Hafen stand bereit, ich bestieg ihn, und 5 Minuten später rollte er los. Nur kurz war die Fahrt. Ich stieg aus ging direkt ans Seeufer, wo gerade ein Segelschiff (mit Hilfsmotor) anlegte. Die Besatzung trug historische Gewänder, wozu auch fette Schuhe gehörten. Aber auch normale Passagierschiffe legten hier an. Ich ging auch zu den bahnspezifischen Ausstellungsstücken, z.B eine Modellbahn. Niemand störte sich hier an meiner Barfüßigkeit. Dann rollte auch noch der Dampf-Sonderzug vorbei. Da es nur eine begrenzte Anzahl an Fahrkarten zu kaufen gab und ich die Schlange gesehen hatte, bemühte ich mich gar nicht erst, ein Billett zu erwerben.

Die Menge, die es in Rorschach zu sehen gab, war deutlich geringer als in Brig. In knapp 2 Stunden hatte ich das gesehen, was ich sehen wollte. Da aber noch sonniges und warmes Wetter war, war ich darum nicht böse. Direkt am Bodensee wehte ein angenehmer Wind. Es sollte noch etwa 6 Stunden dauern, bis ich Rorschach wieder verlassen würde.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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