Ein Tag in Muscat (Oman) - barfuß und happy! (Hobby? Barfuß! 2)
Vor zwei Wochen war es wieder einmal Zeit für meinen alljährlichen Trip nach Europa! Ich verließ Bangalore am frühen Morgen (6:00 Uhr), und war ehrlich gesagt ganz froh, dem südindischen Monsoon zu entkommen - der allerdings dieses Jahr eher bescheiden ausfiel, was sich freilich im August / September noch ändern kann! Mein Flug mit Gulf Air erforderte einen 24stündigen Zwischenstopp in Muscat, Oman.
Ich war während des gesamten Fluges barfuß - wie immer, und ohne die geringsten Probleme. Bei meiner Ankunft in Muscat erfuhr ich, daß Passagiere des Fluges nach Frankfurt (über Bahrain) Anrecht auf ein kostenloses Zimmer im Holiday Inn Muscat hätten (inklusive Transfer vom Flughafen und Buffet!). Ich ließ mein Handgepäck im Hotelzimmer und verbrachte den ganzen Tag (von 09:30 Uhr bis 20:00 Uhr) in Muscat.
Alt-Muscat mit dem Sultanspalast und mehreren Forts zu erkunden ist interessant, der eigentliche Spaß aber begann in Muthra: Der Hafen und das Bazarviertel warteten auf mich! Ein Gewirr von Gassen, unzählige kleine Läden, emsige Geschäftsleute, Einheimische aus allen Teilen des Landes und einige ausländische Touristen - ein buntes Gemisch fürwahr! Es war ein heißer Tag mit Temperaturen weit über 40 °C, aber ich bin an den Südindischen Sommer gewöhnt - und gleiches gilt für meine abgehärteten Sohlen! Viele der Shops in Muthra gehören Indern, Pakistanis oder Bangladeshis. Sie sind ein freundliches Völkchen, sprechen recht gut Englisch und waren stets begierig zu wissen, warum ich keine Schuhe trage - und wie es möglich ist, daß ich selbst zur Mittagszeit auf dem heißen Asphalt barfuß laufen kann, ohne mir die Füße zu verbrennen! Als ich an einem Internet-Cafe vorbei kam wurde ich sogleich eingeladen, mich ein wenig auszuruhen. In den nächsten zehn Minuten genoß ich die recht effektive Klimaanlage, und erklärte dem jungen Eigentümer aus Nordindien, warum es so viel Spaß macht barfuß durch die Straßen von Muscat zu laufen. Während unseres Gesprächs versammelte sich die gesamte Belegschaft um uns und stellte - während ihr "Boss" übersetzte - weitere Fragen... Nur 20 Minuten später: Ein Obst- und Gemüsehändler aus Bangladesh fragte mich: "Wie kannst Du es aushalten, barfuß zu gehen? Es ist so heiß in der Sonne!" Er spendierte mir eine Sprite während ich ihm zu erklären versuchte, daß weder die Hitze noch kleine Glassplitter etc. mir etwas anhaben können - nicht nachdem ich mehr als sechs Jahre auf baren Sohlen verbracht habe! Er lächelte und antwortete "Du bist ein harter Bursche" - und wünschte mir alles gute. Einige Passanten waren so neugierig - oder ungläubig? - daß sie mich aufforderten, ihnen meine lederartigen (und mittlerweile ziemlich schwarzen) Sohlen zu zeigen, und ein Jugendlicher, der gerade mit einer Gruppe Freunde plauderte, kniff mich sogar, um meine Hornhaut zu fühlen...
Es war ein schöner Tag, und ich machte erneut eine Erfahrung, die ich schon unzählige Male gemacht habe: Barfußlaufen ist äußerst kommunikativ - und eine gute Methode, um neue Freundschaften zu schließen!
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Ciao
Andy Jens