Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 09.08.2006, 22:17 (vor 6620 Tagen)

Hallo

Am 30. Juni berichtete ich ja schon über mein Erlebnis mit einem Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe, der sich an meiner Barfüßigkeit gestört fühlte und meinte, das wäre nicht statthaft. Ich schrieb darauf eine E-Mail an die BVG, den ich damals auch Euch mitteilte und bekam heute die Antwort:

Sehr geehrter Herr Conrad,

vielen Dank für ihre Nachricht vom 30.06.2006.

Bezugnehmend darauf möchten wir ihnen mitteilen, dass der Busfahrer vor Ort die Entscheidung treffen kann ob oder wie die Fahrgäste befördert werden.
Die Sicherheit der Fahrgäste steht an erster Stelle,es kann durchaus bei einem Unfall zu Verletzungen kommen .
Da spielt der Versicherungsschutz eine große Rolle.Wir bitten daher um ihr Verständnis.

Mit freundlichen Gruß

Marion Reinhardt
Kundendienst/Beschwerdemanagement

Was sagt man dazu?
Diese Antwort würde bedeuten, ich könnte in Zukunft die BVG nur noch benutzen, wenn ich viel Zeit habe, da ich jederzeit damit rechnen muss irgendwo, ganz nach Belieben des Fahrers, nicht mitgenommen zu werden.
Morgen, wenn mein erster Zorn über diese Antwort ein wenig verraucht ist, möchte ich darauf antworten. Ich weiß nur noch nicht wie. Habt ihr Ideen?

Viele Grüße

Ulrich

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Hippie, Stammposter, Wednesday, 09.08.2006, 23:27 (vor 6620 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo, Ulrich!

Hm, vielleicht sowas wie: Dann dürften überhaupt keine Mädels mit Plateausohlen und Pfennigabsätzen mitgenommen haben, weil die keine Bodenhaftung haben, die nur mit flachen Schuhen oder barfuß gegeben ist? Irgendwie sowas. Dann hast du die nämlich schön genasführt,w eil du deren argument gegen sie benutzt hast. Und keiner würde Stöckelschuhfrauen den Zutritt zu Bussen verwehren. Das ist ziemlich billig, was die da abziehen. Lass dir mal über jemand anderen (dein name ist ja jetzt "verbrannt", da sie dich kennen) die Beförderungsbedingungen besorgen. Ich glaube, die dürften dann ziemlich sparsam "kieken".
Frag auch mal nach den Haftungsbestimmungen und Versicherungsklauseln. Vielleicht findest du ja heraus, bei wem die versichert sind.
Bürokraten und selbsternannte Blockwarte foppen macht Laune!

Machs gut und unbeshcuht!

Der Hippie

Präzedenzfall

Mercator ⌂, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 08:47 (vor 6619 Tagen) @ Hippie

High, Hippie,

guter Hinweis, für den es Vorbilder gibt: Vor drei Jahren hatte ich die Ehre, an einer Ballonfahrt teilzunehmen. Freundlicherweise erhielten wir ein paar Tage vorher ein Merkblatt, in dem u.a. ausdrücklich gebeten wurde, aus Sicherheitsgründen auf high-heels etc. zu verzichten. Nun ist Lesen ja wirklich eine komplexe Kulturtechnik, und eine (tut mir leid, wenn ich jetzt Vorurteile bediene) Edelblondine erschien trotzdem in diesen Knochenbrechern.

Der Pilot ließ durchaus zu, dass Blondchen sich gnadenlos blamierte, als sie mit den Teilen im weichen Wiesenboden versackte und damit kaum in der Lage war, in den Korb zu klettern. Aber mitfahren durfte sie nur unter der Bedingung, dass die Teile vor der Landung ausgezogen wurden.

Maulend landete der Pamela-Anderson-Verschnitt also barfuß, weil das sicherer war!!!

Beste Grüße

M.

[image] Mein barfuß-Weblog

Präzedenzfall

Guenther, Thursday, 10.08.2006, 10:10 (vor 6619 Tagen) @ Mercator

Hi Mercator!

Mit Deinem Blonchen-Vergleich tust DU möglicherweise der echten Pamela Anderson etwas Unrecht, weil die schoh Äger gekriegt hat, weil sie in Malibu barfuß rumgelaufen ist (vgl. http://www.idontlikeyouinthatway.com/2006/01/is-kanye-west-sexing-pamela-anderson.html). Erinnert mich an die unsägliche Affaire um Britney Spears, die mal das Pech hatte, barfuß an einer öffentlichen Toilette photographiert zu werden.
Aber ich will mich hier natürlich nicht als Rächer der Blondchen oder sonstiger Prominenten hochspielen ...

Gruß, Guenther

Blödchen

Mercator, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 11:22 (vor 6619 Tagen) @ Guenther

o.k. streiche P.A. Es geht hier auch gar nicht Blondinen (Ich bin übrigens inzwischen fest überzeugt, dass es auch männliche Blondinen gibt: B. Becker, D. Bohlen, G. Westerwelle, S. Schweinsteiger, Effenberg).

Es geht hier auch nichtdarum, dass es deprimierend viele Menschen gibt, die unfähig sind, Gelesenes in verändertes Verhalten umzusetzen.

Spannend im Zusammenhang mit dem Thema dieses Thread ist, dass in der extrem sicherheitsbewußten Luftfahrt, BF aus Gründen ebendieser Sicherheit eher empfohlen ist, als manche Schuhe.

BG

M.

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

MarkusII ⌂, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 09:18 (vor 6619 Tagen) @ Hippie

Hallo zusammen,

selbstverständlich bieten auch Flip-Flops einen hervorragenden Unfallschutz...
Die Bodenhaftung bei einer Vollbremsung o.ä. dürfte in ihnen erheblich geringer sein als die von Barfüßen. Das gilt erst recht, wenn Letztere auch nur etwas geübt sind.

Kürzlich wurde ich in einem Laden vom Marktleiter angesprochen, dort besser nicht barfuß zu gesehen, da leider auch mal Flaschen aus den Regalen fallen könnten (habe ich in dem Laden noch nie gesehene) und daher Scherben herumliegen könnten.

Ich habe darauf geantwortet, dass ich sehr viel barfuß laufe und dass mir Scherben nichts ausmachen. Damit war er dann zufrieden.

Weitere Argumentationshilfe gegen das "Scherben-Totschlag-Argument" (im Bus wird sowieso Sicherheitsglas verbaut):

Man muss sich auf die Beförderung verlassen können und darf nicht völlig willkürlichen Kriterien einzelner Busfahrer ausgesetzt sein. Völlig willkürlich deshalb, weil sie keine Ahnung vom Barfußlaufen haben.

Sehr laienhaft gesprochen sollte m.E. gelten: "Im Zweifel für den Angeklagten." ;-) (...und nicht für die Versicherung, die im Falle eines Falles sozusagen immer Geld sparen will. Es ist natürlich gut möglich, dass bei den Versicherungen haarsträubende Kriterien bezüglich der Verletzbarkeit bei "barfuß" vorliegen, aber diese entsprechen dann eben nicht der Wahrheit. Selbst dann nicht, wenn es von "Recht haben" zu "Recht bekommen" oft noch ein weiter und keineswegs sicherer Weg ist.)

Viele Grüße,

MarkusII

[image] Man muss nicht täglich barfuß auf die Zugspitze steigen, um...

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 17:29 (vor 6619 Tagen) @ Hippie

Hallo Hippie

Die Beförderungsbedingungen der BVG stehen im Internet, ich habe da bereits nachgesehen und da steht erwartungsgemäß nichts von Barfüßigkeit.
Diese seltsamen "Versicherungsgründe" werde ich auf jeden Fall genauer erfragen, vielleicht frage ich auch nach der Versicherungsgesellschaft, um da auch noch nachzufragen.

Vielen Dank jedenfalls und viele Grüße

Ulrich

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 08:50 (vor 6619 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

das scheint die übliche Standardantwort zu sein!

Zum Thema Sicherheit: Wer mit Flipflops oder Highheels in öffentlichen Verkehrsmitteln reist, gefährdet sich selber genauso, wenn nicht sogar noch mehr als ein Barfüßer. Und Leute mit "waffenscheinpflichtigen" Pfennigabsätzen gefährden weniger sich selber, sondern ANDERE. Ist das nicht schlimmer, wenn man andere gefährdet als sich selber. Ein in der Kurve umkippender Koffer kann auch andere verletzen, ebenso alte Damen mit Hutnadeln. Warum werden ausgerechnet nur die Barfüßer diskriminiert? Weil sie eine Minderheit sind. Wenn man diese ausgrenzt, entsteht dem Unternehmen kaum Schaden. Würde man aber alle Flipflop-, Pfennigabsatz-, Hutnadelträger ausschließen oder gar die Reisenden mit Koffern, dann sieht es schlecht aus für den Verkehrsbetrieb.

Daß angeblich ein Fahrer vor Ort entscheiden kann, wen er mitnimmt und wen nicht, grenzt an reine Willkür. Oder gilt in Bussen ebenso das "Hausrecht" wie in Läden, Restaurants usw.? Dann könnte er ja genauso einen Ausländer ausschließen mit der Begründung, daß Ausländer häufig krimineller sind als Einheimische (was zwar nur bedingt stimmt, jedoch vielfach behauptet wird) und daher eine potentiell höhere Gefahr darstellen als ein Einheimische.

Und was ist mit all denjenigen, die in Bussen und Bahnen allen Abfall liegen lassen? Ich hatte es mal erlebt, daß in einem Basler Tram eine Gruppe Jugendlicher war, die sogar geraucht hatten und leere Bierdosen einfach auf dem Boden liegen ließen, so daß sie in jeder Kurve durch den Wagen rollten. Ganz davon abgesehen, daß sie über meine Barfüßigkeit gelästert hatten.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 17:34 (vor 6619 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

das scheint die übliche Standardantwort zu sein!

Stimmt.

Zum Thema Sicherheit: ...

Auch damit hast Du völlig recht, wobei ungesicherte Hutnadeln, glaube ich, verboten sind. Die dürften aber heute wohl auch kaum noch vorkommen.

Daß angeblich ein Fahrer vor Ort entscheiden kann, wen er mitnimmt und wen nicht, grenzt an reine Willkür. Oder gilt in Bussen ebenso das "Hausrecht" wie in Läden, Restaurants usw.?

Ich glaube, ja.

Dann könnte er ja genauso einen Ausländer ausschließen mit der Begründung, daß Ausländer häufig krimineller sind als Einheimische (was zwar nur bedingt stimmt, jedoch vielfach behauptet wird) und daher eine potentiell höhere Gefahr darstellen als ein Einheimische.

Dagegen steht aber das Personenbeförderungsgesetz, dem ich als Taxifahrer auch unterliege. Da gibt es eine Beförderungspflicht. Man hat eine Konzession zur Beförderung und darf daher nur unter ganz bestimmten Bedingungen einen Fahrgast ablehnen. Dazu zählt aber vermutlich keine Barfüßigkeit. Ich werde auch an die Beförderungspflicht erinnern.

Und was ist mit all denjenigen, die in Bussen und Bahnen allen Abfall liegen lassen? Ich hatte es mal erlebt, daß in einem Basler Tram eine Gruppe Jugendlicher war, die sogar geraucht hatten und leere Bierdosen einfach auf dem Boden liegen ließen, so daß sie in jeder Kurve durch den Wagen rollten. Ganz davon abgesehen, daß sie über meine Barfüßigkeit gelästert hatten.

Busfahrer sind auch Menschen. Dass die sich nicht alleine gegen eine Horde jugendlicher Randalierer stellen, kann ich gut verstehen. Das würde ich wohl auch nicht wagen.

Viele Grüße

Ulrich

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Ralf RSK, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 09:01 (vor 6619 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi,

die Antwort ist inhaltlich natürlich Quatsch. Es ist eben gerade nicht der Fall, dass der Fahrer frei entscheiden kann, wen er befördern will, da es sich um öffentlichen Personenverkehr handelt, und da gibt es nach dem Personenbeförderungsgesetz eine Beförderungspflicht (§ 22 PBefG, gilt übrigens auch für Taxen ;-) ). Das Gesetz kann man hier nachlesen:
http://www.gesetze-im-internet.de/pbefg/index.html

Von der Beförderung ausgeschlossen werden können nur Personen, die gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen (in der Regel betrunkene Personen, Personen unter Drogeneinfluss, Personen mit ansteckenden Krankheiten, schusswaffenführende Personen, Kinder unter 6 ohne Begleitung). Es gibt per Rechtsverordnung geltende "allgemeine Beförderungsbedingungen", die bundesweit gelten, der Transportführer kann jedoch auch eigene Bedingungen verfassen, die er jedoch aufsichtlich vor inkrakttreten genehmigen lassen muss.

Die Beförderungsbedingungen der BVG weichen hinsichtlich des Ausschlusses von Personen hiervon nicht ab. Man kann sie hier nachlesen:
http://www.bvg.de/index.php/de/Common/Document/field/file/id/1368

Hierauf würde ich mich in einer Antwort beziehen und gleichzeitig androhen, die zuständige Aufsichtsbehörde beim Land Berlin wegen Verstoß gegen die Beförderungspflicht einzuschalten.

Bei meinem Aufenthalt in Berlin im vergangenen Jahr bin ich übrigens barfuß unbehelligt kreuz und quer mit Bus, Straßenbahn, U- und S-Bahn durch die Stadt gegondelt. Vielleicht hatte "dein" Fahrer ja nur einen schlechten Tag.

Viel Erfolg und viele Grüße, Ralf

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Detlev (MKK), Thursday, 10.08.2006, 09:53 (vor 6619 Tagen) @ Ralf RSK

Schätze, der Fahrer wird sich auf §4 Abs. 1 der Beförderungsbedingungen der BVG berufen, der sich auf die Pflichten der Passagiere bezieht.
Solche Gummiparagrafen sind nahezu beliebig auslegbar!

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 17:44 (vor 6619 Tagen) @ Detlev (MKK)

Hallo Detlev

Schätze, der Fahrer wird sich auf §4 Abs. 1 der Beförderungsbedingungen der BVG berufen, der sich auf die Pflichten der Passagiere bezieht.
Solche Gummiparagrafen sind nahezu beliebig auslegbar!

Soooo beliebig nun auch wieder nicht. Ich habe weder Sicherheit und Ordnung des Betriebes gefährdet, noch war ich Rücksichtslos gegenüber anderen Personen. Den Anweisungen des Personals habe ich mich auch nicht widersetzt und auch gegen keine Benutzungs- oder Hausordnung verstoßen.

Viele Grüße

Ulrich

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 17:41 (vor 6619 Tagen) @ Ralf RSK

Hallo Ralf

... da gibt es nach dem Personenbeförderungsgesetz eine Beförderungspflicht (§ 22 PBefG, gilt übrigens auch für Taxen ;-) ). Das Gesetz kann man hier nachlesen:

Danke für den Link. Das Gesetz kenne ich natürlich auch, wenn auch nicht so genau, werde mich aber darauf berufen.

Von der Beförderung ausgeschlossen werden können nur Personen, die gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen ...
Die Beförderungsbedingungen der BVG weichen hinsichtlich des Ausschlusses von Personen hiervon nicht ab. Man kann sie hier nachlesen: ...

Hierauf würde ich mich in einer Antwort beziehen und gleichzeitig androhen, die zuständige Aufsichtsbehörde beim Land Berlin wegen Verstoß gegen die Beförderungspflicht einzuschalten.

Das ist eine gute Idee!

Vielen Dank und viele Grüße

Ulrich

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Gerhard Zirkel @, Thursday, 10.08.2006, 09:15 (vor 6619 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo,

auch wenn die Antwort vielleicht nicht ganz korrekt ist, kann ich den Busfahrer schon verstehen.

Nehmen wir an, ein Barfüßer verletzt sich. Bei einer starken Bremsung oder weil er einfach nur wo reintritt (soll ja vorkommen). Wer, glaubt Ihr, wird dann den Ärger abbekommen? Der Busfahrer! Denn er hätte ja was sagen müssen etc...

Gerade in diesem Job ist man halt einfach immer der Dumme, egal was passiert und ob man was dafür kann oder nicht.

Ich weiß, von was ich rede, mein Vater war jahrelang Busfahrer, ich hab also direkt mitbekommen, für was die alles verantwortlich gemacht werden.

Also nicht aufregen!

Gerhard

Hallo
Am 30. Juni berichtete ich ja schon über mein Erlebnis mit einem Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe, der sich an meiner Barfüßigkeit gestört fühlte und meinte, das wäre nicht statthaft. Ich schrieb darauf eine E-Mail an die BVG, den ich damals auch Euch mitteilte und bekam heute die Antwort:
Sehr geehrter Herr Conrad,

vielen Dank für ihre Nachricht vom 30.06.2006.

Bezugnehmend darauf möchten wir ihnen mitteilen, dass der Busfahrer vor Ort die Entscheidung treffen kann ob oder wie die Fahrgäste befördert werden.
Die Sicherheit der Fahrgäste steht an erster Stelle,es kann durchaus bei einem Unfall zu Verletzungen kommen .
Da spielt der Versicherungsschutz eine große Rolle.Wir bitten daher um ihr Verständnis.

Mit freundlichen Gruß

Marion Reinhardt
Kundendienst/Beschwerdemanagement

Was sagt man dazu?
Diese Antwort würde bedeuten, ich könnte in Zukunft die BVG nur noch benutzen, wenn ich viel Zeit habe, da ich jederzeit damit rechnen muss irgendwo, ganz nach Belieben des Fahrers, nicht mitgenommen zu werden.
Morgen, wenn mein erster Zorn über diese Antwort ein wenig verraucht ist, möchte ich darauf antworten. Ich weiß nur noch nicht wie. Habt ihr Ideen?
Viele Grüße
Ulrich

Guter Hinweis: Versicherungsmentalität - und ein Vorschlag

Mercator, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 12:03 (vor 6619 Tagen) @ Gerhard Zirkel

Hi Gerhard,

ich finde es toll, dass Du Gegenargumente bringst! Mit dem verbreiteten Versicherungsdenken in diesem unserem Lande ist BF echt ein Problem: Vor ein paar Jahren wurde in einem Oldenburger Wald ein Dackel von einem Reh letal auf die Hörner genommen. Die Besitzerin verklagte daraufhin die Stadt auf Schadenersatz, da niemand sie darauf hingewiesen hätte, dass es im Wald Rehe gäbe. Die Klage wurde zwar abgeschmettert, aber verdeutlicht, wie Leute funktionieren.

Es ist eben nicht auszuschließen, dass Leute das Transportunternehmen verklagen, wenn sie im Bus doch mal in eine Scherbe treten - und klar ist, dass die Hausjuristen des Unternehmens anschließend regelmäßig ein "Bauernopfer" suchen ...

Vielleicht sollten wir einen Standardtext zum Haftungsausschluss für alle BFlerInnen dieses Forums entwicklen lassen, nach dem Motto:

"Ich bestätige, dass ich heute, am ... um ... von Herrn/Frau ..... von Fa. ... auf die Risiken beim barfüssigen ..... hingewiesen wurde. Ich teile mit, dass ich die Erläuterungen verstanden habe und dargelegten eigenverantwortlich in Kauf nehme. Ich werde in keinem Fall die o.g. Fa. für Beeinträchtigungnen, die mir aus meinem o.g. Verhalten erwachsen, zur Rechenschaft ziehen."

Das ist juristisch zwar auch nicht ganz zweifelsfrei, aber immerhin ein Signal - haben wir hier kundige Leute, die das etwas präzisieren könnten?

Gruß

M.

Hallo,
auch wenn die Antwort vielleicht nicht ganz korrekt ist, kann ich den Busfahrer schon verstehen.
Nehmen wir an, ein Barfüßer verletzt sich. Bei einer starken Bremsung oder weil er einfach nur wo reintritt (soll ja vorkommen). Wer, glaubt Ihr, wird dann den Ärger abbekommen? Der Busfahrer! Denn er hätte ja was sagen müssen etc...
Gerade in diesem Job ist man halt einfach immer der Dumme, egal was passiert und ob man was dafür kann oder nicht.
Ich weiß, von was ich rede, mein Vater war jahrelang Busfahrer, ich hab also direkt mitbekommen, für was die alles verantwortlich gemacht werden.
Also nicht aufregen!
Gerhard

Guter Hinweis: Versicherungsmentalität - und ein Vorschlag

Ulrich (Berlin), Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 17:48 (vor 6619 Tagen) @ Mercator

Hallo Mercator

Vielleicht sollten wir einen Standardtext zum Haftungsausschluss für alle BFlerInnen dieses Forums entwicklen lassen, nach dem Motto:
"Ich bestätige, dass ich heute, am ... um ... von Herrn/Frau ..... von Fa. ... auf die Risiken beim barfüssigen ..... hingewiesen wurde. Ich teile mit, dass ich die Erläuterungen verstanden habe und dargelegten eigenverantwortlich in Kauf nehme. Ich werde in keinem Fall die o.g. Fa. für Beeinträchtigungnen, die mir aus meinem o.g. Verhalten erwachsen, zur Rechenschaft ziehen."

Ich halte das für eine gute Idee. Sowas könnte man dann immer in der Brieftasche haben und hoffen, das man es nicht braucht. Wenn man es dann doch braucht, würde es vielleicht manchen umstimmen.

Viele Grüße

Ulrich

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Georg, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 11:06 (vor 6619 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Die Sicherheit der Fahrgäste steht an erster Stelle,es kann durchaus bei einem Unfall zu Verletzungen kommen .
Da spielt der Versicherungsschutz eine große Rolle.Wir bitten daher um ihr Verständnis.

Das sieht tatsächlich nach Standardantwort aus und beinhaltet vielleicht auch den Versuch, sich schützend vor Mitarbeiter zu stellen (wofür ich durchaus ein gewisses Verständnis habe).
Ich erinnere mich daran, vor Jahren im Internet gelesen zu haben, dass ein Barfüßer sich in Ludwigshafen (??) mit den dortigen Verkehrsbetrieben erfolgreich auseinander gesetzt hat - vielleicht lohnt sich da eine Rückfrage.
Den Betreffenden gibt es noch, die Adresse seiner Homepage maile ich Dir nachher zu.
Serfuß
Georg

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 17:57 (vor 6619 Tagen) @ Georg

Hallo Georg

Den Betreffenden gibt es noch, die Adresse seiner Homepage maile ich Dir nachher zu.

Vielen Dank dafür, ich hoffe aber zunächst nicht darauf zurückgreifen zu müssen. Hast Du eigentlich mal eine Antwort auf die Beschwerde über die Behandlung im Deutschen Dom bekommen?

Viele Grüße

Ulrich

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Descalzar, Thursday, 10.08.2006, 12:58 (vor 6619 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich,
frage doch mal die Verkehrsbetriebe, wieviel Barfußläufer sich schon in ihren Bussen verletzt haben, weil sie barfuß waren. Frage dann, wieviel Gäste sich schon verletzt haben, weil sie von Mitfahrern, die eventuell unter Alkoholeinfluß standen bepöbelt (seelische Grausamkeit) oder gar tätlich angegriffen wurden.
Frage vielleicht auch mal, wieviel Fahrgäste durch abrupptes Anfahren stürzten und sich dadurch verletzten. Auf die Antwort bin ich gespannt.

Gruß und Fuß von Descalzar, der aus Angst vor Verletzungen rund um die Uhr eine Ritterrüstung trägt :-)

Antwort auf meine Beschwerde über einen Barfußfeindlichen Busfahrer

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 10.08.2006, 17:58 (vor 6619 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar

frage doch mal die Verkehrsbetriebe, ...

Das sind gute Ideen. Vielleicht frage ich das auch.

Viele Grüße

Ulrich

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