Erg. zu Dornfingergiftspinnen aus Wikipedia (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar, Stammposter, Thursday, 03.08.2006, 00:31 (vor 6627 Tagen)

Dornfinger
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Dornfinger

(Cheiracanthium punctorium)
Systematik
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Dornfingerspinnen (Miturgidae)
Gattung: Dornfinger (Cheiracanthium)

Wissenschaftlicher Name
(Cheiracanthium punctorium)

Der Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) ist eine in Mitteleuropa beheimatete und nachtaktive Echte Webspinne. Er wird bis zu 1,5 cm lang und gehört zur Familie der Dornfingerspinnen (Miturgidae). Die Tiere spinnen aus Grashalmen und dergleichen eine unten offene Gespinstglocke, in die die Weibchen nach der Begattung auch die Eier in einen separaten Teil ablegen. Dieser Kokon wird vom Weibchen bewacht und verteidigt, wobei das Tier am Tage meist nur durch Zerreißen der dicht gewebten Schutzhaube aus dem Nest getrieben werden kann. Somit kommt es nur in sehr selten Fällen zu einem direkten Kontakt, der dennoch nicht automatisch zu einem Biß führt.

Der Dornfinger kann mit seinem Giftbiss die menschliche Haut durchdringen. Bei den anderen einheimischen Spinnenarten sind die Giftklauen dafür zu kurz bzw. die entsprechende Hautpartie zu dick. Betroffene können von Schmerzen gepeinigt werden und gelegentlich kommt es zu blaurot unterlaufenen Bissstellen. Bei empfindlichen Menschen kann es nach dem Biss zu Übelkeit, Kreislaufbeschwerden und Erbrechen kommen. Bisse des Dornfingers sind einem Wespenstich sehr ähnlich und sollten bei Kindern und empfindlicheren Erwachsenen ärztlich behandelt werden.

Die Spinnenart steht auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, wobei wegen mangelhafter Bearbeitung eine genaue Bestandssituation unbekannt ist. Nur durch Kenntnis der besonderen Nestanlagen lassen sich die Tiere nachweisen, daher wird die Art meist übersehen. Wie zahlreiche andere Arten auch, scheint der Dornfinger sein Verbreitungsareal im letzten Jahrzehnt nach Norden erweitert zu haben. Im Sommer 2006 hat insbesondere die österreichische Presse das Tier für sich entdeckt.


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