Der Alvier zwischen Rhein- und Seeztal ist zwar unter den Grossen der Alpen mit seinen 2343 m ein Zwerg, mit 1900 m Höhendifferenz vom Tal aus gemessen kann er es aber mit manchem eisbedeckten Riesen aufnehmen. Und die Aussicht kommt jener von Säntis & Co. nahe! Kurz gesagt, der Alvier ist mein Lieblingsberg und so besuche ich ihn jedes Jahr zwei- bis dreimal. Auf dem kürzesten Weg von Buchs SG aus benötige ich barfuss und, bis auf ein Gütterli Flüssigkeit, ohne Ballast dreieinhalb Stunden. Dieser kürzeste Weg führt durchs Tobel, eine ziemlich rauhe, steinige Angelegenheit, aber aufwärts auch mit blutten Füssen zu verkraften. Halb neun auf dem Gipfel: Eben rüsten jene, die die Nacht hier oben verbracht und den Sonnenaufgang bewundert haben, zum Aufbruch. Die Alvierwirtin weiss bereits, dass mir der Sinn nach einem auf dem Alvier gebackenen Kuchenstück steht. Der Abstieg vom Gipfelkopf zum Barbielergrat ist nicht durchwegs angenehm, der Weg steinig und rauh. So vermeide ich ihn nach Möglichkeit, indem ich die vielen Kurven abschneide. Felsige Partien nötigen mich aber, mich an den Weg zu halten. Der angenehmste Weg vom Barbielergrat aus führt über die Alp Arin und den Seveler Berg. Weitgehend kann ich ab Alp Arin in der Falllinie abwärts steigen, weglos zwar, aber über Weiden und Wald nicht unangenehm, sieht man von etlichen Disteln ab. So mit der Zeit werden die Füsse allerdings empfindlicher und am Schluss bin ich nicht traurig, dass bei der Mühle Senn im Altendorf Buchs mein Drahtesel wartet. Wie erwartet habe ich abwärts mehr Zeit als aufwärts benötigt, vier gegen dreieinhalb Stunden, der Tribut an die Barfüssigkeit, vielleicht aber auch eine Folge der zunehmenden Hitze mit abnehmender Höhe. Im Tal unten war unterdessen die dreissig Grad - Grenze längst überschritten...

Buchs SG - Alvier (via Tobel) - Buchs SG (via Arin - Sevelerberg - Sunnabüel)