Hi Don Primo,
ist doch schön, wenn du in einer Bank ohne Kundenverkehr arbeitest und entscheidend mehr Fußfreiheit hast als deine Kollegen in Servicebanken. Aber auch bei der Sparkasse stelle ich fest: die Männer ziehen in puncto Kleiderordnung wieder mal den Kürzeren, können sich Frauen in dieser Hinsicht mehr herausnehmen: Röcke, Hosen, Hosenröcke, geschlossene oder offene Schuhe, Hauptsache schick, nicht zu sexy, passend zum Typ und in einigen Fällen im ganzheitlichen Einklang mit der Unternehmensphilosophie.
Ist doch okay, wie deine Kollegin reagiert hat. Klar, dass sie erst mal erstaunt dreingeschaut hat, als plötzlich ihr Kollege aus der Bank mit nackten Füßen vor ihr stand. Ihrer Reaktion ist doch zu entnehmen, dass sie den Unterschied Zierfüße - Gebrauchsfüße verstanden hat. Eine sehr destruktive Art wäre, einen barfüßigen Kollegen zu registrieren, zu ignorieren und diesen dann in der Teeküche als Perversling oder Freak hinterrücks bloßzustellen. Hier war ich schon zwei Mal "Opfer". Ich fand's jeweils schade, aber... nun gut.
Unmut verbreitete sich auch mal, als ich 2004 (Dresscode!) an einem schwülen Tag spätnachmittags unterm Schreibtisch meinen Füßen Erleichterung verschaffte. Ich hätte mir aufgrund des unkollegialen Betriebsklimas noch nicht mal gewagt, strümpflings zur Toilette zu gehen, geschweige denn barfuß.
Der Seitenhieb kam schließlich von einem Kollegen, der plötzlich naserümpfend neben mir stand und auf meine Füße blickte: "Die duften ja heftig, wohl Schweißfüße, hm?"
Daraufhin noch sein Statement, dass es eine Zumutung sei und ich solle doch bitte meine Treter wieder anziehen.
Wenn ich an diese Dresscode-Zeit denke, erinnere ich mich daran, dass meine Füße nach dem 12-Stunden-Tag in Schuhen nicht nur klatschnass, sondern auch an den Sohlen extrem empfindlich waren: aufgeweichte Hornhaut, rote Haut in den Zehenzwischenräumen, weiche Nägel... Die Hornhaut konnte ich z.B. mit dem Daumennagel leicht lösen, was ich auch tat, während ich im Zug saß neben naserümpfenden Fahrgästen in dreiteiligem Anzug und Krawatte.
Schöne Grüße
Bernd
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen
Wie ich ja schon mal erwähnt habe, arbeite ich in einer Bank. Nun, keine ganz richtige Bank (Vollbank), weil wir unter anderem keinen Publikumsverkehr haben aber immerhin. Nun habe ich das Glück, daß deshalb die Kleiderordnung eher liberal ist und mein Büro außerdem am Ende eines langen Korridors liegt, also an einer Stelle, an die sich selten jemand verirrt.
Folglich kann ich praktisch den ganzen Tag im Büro barfuß sein, nur auf dem Weg von und zur Kantine oder wenn ich zu einem Kollegen gehe, ziehe ich meine Schuhe an. Natürlich laufe ich auch morgens zur Arbeit barfuß (incl. S-Bahnfahrt) und Nachmittags genauso nach Hause.
Da ich morgens sehr früh anfange, begegne ich praktisch nie jemandem auf meinem Weg zu meinem Büro, weshalb ich mir auch bei dieser Gelegenheit keine Schuhe anziehe.
Nun passierte es aber doch: Eine Kollegin war heute Morgen auch schon da und traf mich barfüßig auf meinem Weg im mein Büro an. Sie guckte etwas erstaunt und meinte dann: "Huch barfuß? da bekommt man doch rabenschwarze Füße!" stimmt gar nicht, meinte ich, die werden nur etwas grau und außerdem seien das Gebrauchsfüße und keine Zierfüße, die dürfen ruhig etwas gebraucht aussehen. Da hat sie gelacht und ist ihres Weges gegangen.
Ich bin auch nicht der einzige, der im seinem Büro barfuß läuft oder zumindest unter dem Tisch die Schuhe abstreift.
Einige Kolleginnen habe ich auch schon so angetroffen.