Ich habe heute zum wiederholten Male vor dem heißen Untergrund resigniert. Exakt um 13,30 h stieg ich am Bahnhof aus dem Bus und zwar auf der Seite, wo die Sonne hinknallte. Ich musste auf die andere Seite. Die hellen Gehwegplatten waren ja noch erträglich heiß,
dann aber musste ich die Einfahrt zum Bahnhof überqueren, eine Teerstraße mit dunklem Teer aber ohne Ampel und danach habe ich resigniert, denn ich hätte auf dem geteerten Gehweg weiter laufen müssen bis zu einer Fußgängerampel auf der anderen Seite der Straßenkreuzung und dort dann warten müssen, um die Straße zu überqueren. Ich habe mich dann nach der Überquerung der Bahnhofseinfahrt auf einen weißen Flecken geflüchtet, wo der
Parkautomat einbetoniert war und die Flip Flops aus dem Rucksack geholt (ich weiß, dass ein echter Barfüsser so was nicht dabei hat, aber ich bin nun mal kein echter).

Ich bewundere jeden von euch, der auf dem heißen Teer laufen und noch vielmehr diejenigen, die darauf auch stehen können bis eine Ampel umschaltet. Ich kanns jedenfalls nicht.

Mit mir aus dem Bus stieg übrigens auch ein barfüssiger Junge (schätzungsweise 5. oder 6. Klasse) , der aus der Schule kam und zum Bahnhof wollte. Ihm schien der heiße Untergrund weitaus weniger auszumachen als mir, allerdings überquerte er nicht die Teerstraße sondern bog nach links Richtung Bahnhof ab. Dort aber lief er dann auch über den Teer um den Weg abzukürzen. Und so schön schwarz wie seine Sohlen waren, war er bestimmt schon den ganzen Tag barfuss unterwegs und barfuss in der Schule - ein eher seltener Anblick.

Zwei Stunden vorher, als ich im Bus bergauf in Richtung Klinik fuhr, wo ich einen Artztermin hatte, sah ich auch eine Schülergruppe die
einen Schulausflug machten. Immerhin drei der Kinder liefen barfuss,
auch außergewöhnlich.

Und auch zwei Punks an der Ecke am Zob, wo sie sich immer besaufen,
waren barfuss da (die waren dort aber im Schatten, aber sie müssen
ja auch hin und wieder weglaufen).

Lothar